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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Morituri.

Und abermals nahm, diesmal in einer Berliner Weinstube,
Graf Trask, zu seinem geistigen Erzeuger gewandt, das Wort und sprach bedeutsann
Sieh mal, mein lieber Moriturus. du hast doch wohl das letzte mal uicht genügend
aufgepaßt. Ich hatte mir zwar erlaubt, dich auf Felix Dahns Kampf um Rom
aufmerksam zu machen, aber ich wollte dich nnr auf den famosen Cethegus, diese
ff. Mischgestalt, wie sie so leicht kein deutscher Professor wieder findet, hinweisen;
es ist mir aber beileibe nicht eingefallen, dir den großartigen Verzweiflungskampf
der tapfern Goten zur Ausschlachtung zu empfehlen. Da hast du denn ganz nach
Berliner Art die schöne Geschichte zur Anekdote gemacht. So ein Berliner kriegt
es schließlich sertig, aus der ganzen Weltgeschichte den Sinn herauszufinden und
ihn als Witz für fünf Mark den Fliegenden Blättern einzusenden. So hatte ichs
doch uicht gemeint! Du hast auch hier freilich wieder dein virtuoses Talent bewahrt,
selbst am Fuße des Vesuvs angesichts des Untergangs eines edeln Volks Garten¬
laubenmotive ausfindig zu macheu. Ich will nun nicht so grob sein, zu sagen,
daß der Stoff für dies dein Talent doch zu schade sei, wir wollen uns dahin
vergleichen, daß ich sage: es ist schade um dein Talent. Du hast näher liegende
Gebiete, auf denen du etwas leisten kannst, was dich befriedigt. Überlaß Wilden¬
bruch die Bearbeitung der Geschichte, und übernimm du die Gegenwart. Teilung
der Arbeit ist das große Gesetz unsrer Zeit. Sieh, Wildenbruch hat nun einmal
die Requisiten, die Kostüme, den Apparat, kurz die Produktionsmittel; warum
willst du dich unnütz in die Kosten der Anschaffung stürzen und ihm aussichtslos
Konkurrenz machen? Nicht einmal die Rokokokostüme würde ich mir anschaffen und
den Skandierapparat. Geh lieber spazieren, oder kaufe dir für die Tage schlechte"
Wetters eine Zimmerturnvorrichtung. Hast du jemals von den Marschällen Ven-
düme, Villars, Tallard, und wie sie alle heißen, gehört? Glaubst du im Ernst,
daß diese Herren nach deiner Weise mit dem Maler umgehen würden? Da
regt sich denn doch in mir mein blaues Blut, wenn ich diese Affaire, dieses
Benehmen eines Standesgenossen, der sich vielleicht mit einem meiner Vorfahren
irgendwo gemessen haben mag, mit ansehen muß. Ich war zufällig im Theater,
als die Karrikatur -- verzeihe das harte Wort -- zum erstenmale gegeben wurde.
Ja Kind Gottes, hast du deun dieses ganze Bild von einem Hofe vielleicht aus
einer Ausführung des Misanthropen gewonnen? Ich würde ja alle diese Aus¬
stellungen nicht machen, wenn du nicht wieder ganz aus dem Rahmen gefallen
wärest und deinen Maler mit seinen vertrackten selbstherrlichen Theorien eingeführt
hättest. Aber ich sehe, ich bewege mich im Kreise. Um zu gefallen, wolltest dn
wieder eiuen modernen Lieblingsgedanken breitschlagen, aber dn bist mit deinem
Maler so sehr aus der Voraussetzung gefallen, daß es nicht mehr viel verschlagen
haben würde, wenn er auch noch mit einemmale von Brüsewitz und dem Freiherrn
von Kotze zu reden angefangen hätte. Mensch, Mensch, laß dir raten! bleibe von
der Geschichte weg und laß die Verse! Daß du der geborne Milieuschilderer bist,
beweist doch zur Genüge dein Mittelstück, der Fritz. Das kannst du wirklich brillant,
solche ostpreußische Gutsbesitzerfamilien darstellen. Und man merkt immer, was ich
dir schon einmal gesagt habe, daß du dich nicht ungern dazu rechnen möchtest. Es
hat ja freilich nicht viel Zweck, dies Variiren des Themas, vor allem nicht, wenn
der eigentliche Vorgang, das Drama, vor dem Vorhang liegen geblieben ist, aber es
ist doch ganz nett und wird gern gelesen und auch gekauft. Wenn das Gotenstück nicht
wäre und die Rokokoaffaire, würde ich sagen, Morituri sollte auf keinem Weihnachts¬
tische fehlen. -- Ach so, du willst das Rokokostück gar nicht in einem bestimmten
Zeitgeschmack genommen wissen, es soll einen mehr zeitlosen, märchenhaften Charakter



Morituri.

Und abermals nahm, diesmal in einer Berliner Weinstube,
Graf Trask, zu seinem geistigen Erzeuger gewandt, das Wort und sprach bedeutsann
Sieh mal, mein lieber Moriturus. du hast doch wohl das letzte mal uicht genügend
aufgepaßt. Ich hatte mir zwar erlaubt, dich auf Felix Dahns Kampf um Rom
aufmerksam zu machen, aber ich wollte dich nnr auf den famosen Cethegus, diese
ff. Mischgestalt, wie sie so leicht kein deutscher Professor wieder findet, hinweisen;
es ist mir aber beileibe nicht eingefallen, dir den großartigen Verzweiflungskampf
der tapfern Goten zur Ausschlachtung zu empfehlen. Da hast du denn ganz nach
Berliner Art die schöne Geschichte zur Anekdote gemacht. So ein Berliner kriegt
es schließlich sertig, aus der ganzen Weltgeschichte den Sinn herauszufinden und
ihn als Witz für fünf Mark den Fliegenden Blättern einzusenden. So hatte ichs
doch uicht gemeint! Du hast auch hier freilich wieder dein virtuoses Talent bewahrt,
selbst am Fuße des Vesuvs angesichts des Untergangs eines edeln Volks Garten¬
laubenmotive ausfindig zu macheu. Ich will nun nicht so grob sein, zu sagen,
daß der Stoff für dies dein Talent doch zu schade sei, wir wollen uns dahin
vergleichen, daß ich sage: es ist schade um dein Talent. Du hast näher liegende
Gebiete, auf denen du etwas leisten kannst, was dich befriedigt. Überlaß Wilden¬
bruch die Bearbeitung der Geschichte, und übernimm du die Gegenwart. Teilung
der Arbeit ist das große Gesetz unsrer Zeit. Sieh, Wildenbruch hat nun einmal
die Requisiten, die Kostüme, den Apparat, kurz die Produktionsmittel; warum
willst du dich unnütz in die Kosten der Anschaffung stürzen und ihm aussichtslos
Konkurrenz machen? Nicht einmal die Rokokokostüme würde ich mir anschaffen und
den Skandierapparat. Geh lieber spazieren, oder kaufe dir für die Tage schlechte»
Wetters eine Zimmerturnvorrichtung. Hast du jemals von den Marschällen Ven-
düme, Villars, Tallard, und wie sie alle heißen, gehört? Glaubst du im Ernst,
daß diese Herren nach deiner Weise mit dem Maler umgehen würden? Da
regt sich denn doch in mir mein blaues Blut, wenn ich diese Affaire, dieses
Benehmen eines Standesgenossen, der sich vielleicht mit einem meiner Vorfahren
irgendwo gemessen haben mag, mit ansehen muß. Ich war zufällig im Theater,
als die Karrikatur — verzeihe das harte Wort — zum erstenmale gegeben wurde.
Ja Kind Gottes, hast du deun dieses ganze Bild von einem Hofe vielleicht aus
einer Ausführung des Misanthropen gewonnen? Ich würde ja alle diese Aus¬
stellungen nicht machen, wenn du nicht wieder ganz aus dem Rahmen gefallen
wärest und deinen Maler mit seinen vertrackten selbstherrlichen Theorien eingeführt
hättest. Aber ich sehe, ich bewege mich im Kreise. Um zu gefallen, wolltest dn
wieder eiuen modernen Lieblingsgedanken breitschlagen, aber dn bist mit deinem
Maler so sehr aus der Voraussetzung gefallen, daß es nicht mehr viel verschlagen
haben würde, wenn er auch noch mit einemmale von Brüsewitz und dem Freiherrn
von Kotze zu reden angefangen hätte. Mensch, Mensch, laß dir raten! bleibe von
der Geschichte weg und laß die Verse! Daß du der geborne Milieuschilderer bist,
beweist doch zur Genüge dein Mittelstück, der Fritz. Das kannst du wirklich brillant,
solche ostpreußische Gutsbesitzerfamilien darstellen. Und man merkt immer, was ich
dir schon einmal gesagt habe, daß du dich nicht ungern dazu rechnen möchtest. Es
hat ja freilich nicht viel Zweck, dies Variiren des Themas, vor allem nicht, wenn
der eigentliche Vorgang, das Drama, vor dem Vorhang liegen geblieben ist, aber es
ist doch ganz nett und wird gern gelesen und auch gekauft. Wenn das Gotenstück nicht
wäre und die Rokokoaffaire, würde ich sagen, Morituri sollte auf keinem Weihnachts¬
tische fehlen. — Ach so, du willst das Rokokostück gar nicht in einem bestimmten
Zeitgeschmack genommen wissen, es soll einen mehr zeitlosen, märchenhaften Charakter


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/108>, abgerufen am 01.05.2024.