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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vorrecht von Besitz und Bildung für sich allein in Anspruch. Damit sind die
untern Schichten von der Partei abgestoßen, soweit sie sich Selbständigkeit zu er¬
kämpfen vermögen, und nicht gezwungen, natioimlliberal oder freikonservativ stimmen.
Nach diesen versprengte" Wählern, die teils das Zentrum, teils die Sozialdemokratie,
teils der Antisemitismus gekapert hat, und nach der liberalen Aristokratie fischen
jetzt die Herren vom linken Flügel der alten liberalen Partei vergebens;") ver¬
gebens schon darum, weil ja jedermann auf den ersten Blick sieht, daß es sich nicht
um Volksfreiheit, fondern bloß um Staudesinteressen handelt; in wie weit es die Fabri¬
kanten für vorteilhaft erachten, das Agrariertnm zu unterstützen, und' in welchem
Grade die Händler durch die neue Wirtschafts- und Handelspolitik geschädigt werden,
das sind Geldfragen, keine idealen, keine Rechts- und Freiheitsfragen. Es ist schon
möglich, daß sich die Sozialdemokraten noch einmal zu nationaler Gesinnung be¬
kehren oder aus andern Gründen ihrer jetzigen Führer überdrüssig werden, aber
einen Eugen Richter, den sogar -- vom Zentrum gar nicht zu reden -- der
Bundesrat in der Arbeiterfreundlichkeit übertrifft, den werden sie sich gewiß nicht
zum Führer wählen. Vorläufig, sagten wir, habe der Liberalismus seine Rolle
ausgespielt, für immer gewiß nicht, wenn wir politisch lebendig bleiben sollen, denn
ohne ihn giebt es auf die Dauer kein politisches Leben. Einstweilen genährt dem
Häuflein der Freisinnigen, so klein es sein mag, seine Stellung zur Regierung
einigen Rückhalt. Sie haben gegen keinen Minister intriguirt, sie stellen nicht,
gleich dem Grafen Limburg-Stirnen und den übrige" "gebornen" Thronstützen, die
Autorität eiues untergeordneten Polizeibenmten über die des Auswärtigen Amtes,
und sie unter den Ministern Seiner Majestät des deutschen Kaisers und Königs
von Preuszeu uicht zu, allein von allen heutigen Sterblichen das Beispiel übermensch¬
licher christlicher Demut zu geben und sich schweigend verleumden, ja vou den Schütz¬
lingen der Agrarier auf öffentlichem Markte geduldig ohrfeigen zu lassen.


Ein deutsches Arbeitsamt.
"

Die Hamburger Nachrichten haben sich über
die Einrichtung eines "Arbeitsamts u. a. folgendes aus Berlin telegraphiren lassen:
"Anläßlich des Hamburger Hafenarbeiterausstands wird auch von denen, welche die
Natur dieses Streiks richtig erkannt haben, ihn als frivol bezeichnen und sich auf
die Seite der Arbeitgeber stellen, die Errichtung eines Arbeitsamts verlangt, welches
für das ganze Reich geschaffen werden, die bei jedem Aufstande in Betracht kom¬
menden Thatfache" feststellen und auf Grund des so gewonnenen Materials dem
eine" Teile Recht, dem andern Unrecht geben soll. Das Arbeitsamt mit solchen
Befugnissen würde lediglich eine Farce sein, wenn ihm nicht auch die Staatsgewalt
zur Verfügung gestellt würde, d. h. wenn es nicht das Recht erhielte, seinen
Entscheidungen eventuell mit Gewalt Nachdruck zu verleihe". Es ist also anzu-
nehmen, daß die Befürworter der Errichtung eines Arbeitsamtes auch zu dieser
Konsequenz sich bekenne". Wir warnen vor dem Betreten dieses Weges, weil er
direkt in den sozialistischen Staat hineinführen und der Büreaukratie eine Macht
in die Hand geben würde, deren Größe doch nicht im Verhältnis zu dem Ver¬
trauen steht, welches ihr im Volke entgegengebracht wird." Der Artikel äußert
sich daun weiter dahin, daß der Staat zwar uicht allen wirtschaftliche" Vorgängen
mit verschränkten Armen zusehen solle, aber sich "in Streitigkeiten privater Natur
einzumischen" unter alle" Umständen vermeiden solle. Er solle vielmehr "diese Vor¬
gänge" durch Gesetzgebung und Verwaltung so zu regeln suchen, "daß sie in einer



") Zunächst handelte es sich allerdings bei dem Sturm im Wasserglase blos; um die
Wiedervereinigung der beiden linkslibernlen Fraktionssplitter, aber was würde die nutzen ohne
Vermehrung der Wählerschaft?
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vorrecht von Besitz und Bildung für sich allein in Anspruch. Damit sind die
untern Schichten von der Partei abgestoßen, soweit sie sich Selbständigkeit zu er¬
kämpfen vermögen, und nicht gezwungen, natioimlliberal oder freikonservativ stimmen.
Nach diesen versprengte» Wählern, die teils das Zentrum, teils die Sozialdemokratie,
teils der Antisemitismus gekapert hat, und nach der liberalen Aristokratie fischen
jetzt die Herren vom linken Flügel der alten liberalen Partei vergebens;") ver¬
gebens schon darum, weil ja jedermann auf den ersten Blick sieht, daß es sich nicht
um Volksfreiheit, fondern bloß um Staudesinteressen handelt; in wie weit es die Fabri¬
kanten für vorteilhaft erachten, das Agrariertnm zu unterstützen, und' in welchem
Grade die Händler durch die neue Wirtschafts- und Handelspolitik geschädigt werden,
das sind Geldfragen, keine idealen, keine Rechts- und Freiheitsfragen. Es ist schon
möglich, daß sich die Sozialdemokraten noch einmal zu nationaler Gesinnung be¬
kehren oder aus andern Gründen ihrer jetzigen Führer überdrüssig werden, aber
einen Eugen Richter, den sogar — vom Zentrum gar nicht zu reden — der
Bundesrat in der Arbeiterfreundlichkeit übertrifft, den werden sie sich gewiß nicht
zum Führer wählen. Vorläufig, sagten wir, habe der Liberalismus seine Rolle
ausgespielt, für immer gewiß nicht, wenn wir politisch lebendig bleiben sollen, denn
ohne ihn giebt es auf die Dauer kein politisches Leben. Einstweilen genährt dem
Häuflein der Freisinnigen, so klein es sein mag, seine Stellung zur Regierung
einigen Rückhalt. Sie haben gegen keinen Minister intriguirt, sie stellen nicht,
gleich dem Grafen Limburg-Stirnen und den übrige» „gebornen" Thronstützen, die
Autorität eiues untergeordneten Polizeibenmten über die des Auswärtigen Amtes,
und sie unter den Ministern Seiner Majestät des deutschen Kaisers und Königs
von Preuszeu uicht zu, allein von allen heutigen Sterblichen das Beispiel übermensch¬
licher christlicher Demut zu geben und sich schweigend verleumden, ja vou den Schütz¬
lingen der Agrarier auf öffentlichem Markte geduldig ohrfeigen zu lassen.


Ein deutsches Arbeitsamt.
"

Die Hamburger Nachrichten haben sich über
die Einrichtung eines „Arbeitsamts u. a. folgendes aus Berlin telegraphiren lassen:
„Anläßlich des Hamburger Hafenarbeiterausstands wird auch von denen, welche die
Natur dieses Streiks richtig erkannt haben, ihn als frivol bezeichnen und sich auf
die Seite der Arbeitgeber stellen, die Errichtung eines Arbeitsamts verlangt, welches
für das ganze Reich geschaffen werden, die bei jedem Aufstande in Betracht kom¬
menden Thatfache» feststellen und auf Grund des so gewonnenen Materials dem
eine» Teile Recht, dem andern Unrecht geben soll. Das Arbeitsamt mit solchen
Befugnissen würde lediglich eine Farce sein, wenn ihm nicht auch die Staatsgewalt
zur Verfügung gestellt würde, d. h. wenn es nicht das Recht erhielte, seinen
Entscheidungen eventuell mit Gewalt Nachdruck zu verleihe». Es ist also anzu-
nehmen, daß die Befürworter der Errichtung eines Arbeitsamtes auch zu dieser
Konsequenz sich bekenne». Wir warnen vor dem Betreten dieses Weges, weil er
direkt in den sozialistischen Staat hineinführen und der Büreaukratie eine Macht
in die Hand geben würde, deren Größe doch nicht im Verhältnis zu dem Ver¬
trauen steht, welches ihr im Volke entgegengebracht wird." Der Artikel äußert
sich daun weiter dahin, daß der Staat zwar uicht allen wirtschaftliche» Vorgängen
mit verschränkten Armen zusehen solle, aber sich „in Streitigkeiten privater Natur
einzumischen" unter alle» Umständen vermeiden solle. Er solle vielmehr „diese Vor¬
gänge" durch Gesetzgebung und Verwaltung so zu regeln suchen, „daß sie in einer



") Zunächst handelte es sich allerdings bei dem Sturm im Wasserglase blos; um die
Wiedervereinigung der beiden linkslibernlen Fraktionssplitter, aber was würde die nutzen ohne
Vermehrung der Wählerschaft?
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[0326] Maßgebliches und Unmaßgebliches Vorrecht von Besitz und Bildung für sich allein in Anspruch. Damit sind die untern Schichten von der Partei abgestoßen, soweit sie sich Selbständigkeit zu er¬ kämpfen vermögen, und nicht gezwungen, natioimlliberal oder freikonservativ stimmen. Nach diesen versprengte» Wählern, die teils das Zentrum, teils die Sozialdemokratie, teils der Antisemitismus gekapert hat, und nach der liberalen Aristokratie fischen jetzt die Herren vom linken Flügel der alten liberalen Partei vergebens;") ver¬ gebens schon darum, weil ja jedermann auf den ersten Blick sieht, daß es sich nicht um Volksfreiheit, fondern bloß um Staudesinteressen handelt; in wie weit es die Fabri¬ kanten für vorteilhaft erachten, das Agrariertnm zu unterstützen, und' in welchem Grade die Händler durch die neue Wirtschafts- und Handelspolitik geschädigt werden, das sind Geldfragen, keine idealen, keine Rechts- und Freiheitsfragen. Es ist schon möglich, daß sich die Sozialdemokraten noch einmal zu nationaler Gesinnung be¬ kehren oder aus andern Gründen ihrer jetzigen Führer überdrüssig werden, aber einen Eugen Richter, den sogar — vom Zentrum gar nicht zu reden — der Bundesrat in der Arbeiterfreundlichkeit übertrifft, den werden sie sich gewiß nicht zum Führer wählen. Vorläufig, sagten wir, habe der Liberalismus seine Rolle ausgespielt, für immer gewiß nicht, wenn wir politisch lebendig bleiben sollen, denn ohne ihn giebt es auf die Dauer kein politisches Leben. Einstweilen genährt dem Häuflein der Freisinnigen, so klein es sein mag, seine Stellung zur Regierung einigen Rückhalt. Sie haben gegen keinen Minister intriguirt, sie stellen nicht, gleich dem Grafen Limburg-Stirnen und den übrige» „gebornen" Thronstützen, die Autorität eiues untergeordneten Polizeibenmten über die des Auswärtigen Amtes, und sie unter den Ministern Seiner Majestät des deutschen Kaisers und Königs von Preuszeu uicht zu, allein von allen heutigen Sterblichen das Beispiel übermensch¬ licher christlicher Demut zu geben und sich schweigend verleumden, ja vou den Schütz¬ lingen der Agrarier auf öffentlichem Markte geduldig ohrfeigen zu lassen. Ein deutsches Arbeitsamt. " Die Hamburger Nachrichten haben sich über die Einrichtung eines „Arbeitsamts u. a. folgendes aus Berlin telegraphiren lassen: „Anläßlich des Hamburger Hafenarbeiterausstands wird auch von denen, welche die Natur dieses Streiks richtig erkannt haben, ihn als frivol bezeichnen und sich auf die Seite der Arbeitgeber stellen, die Errichtung eines Arbeitsamts verlangt, welches für das ganze Reich geschaffen werden, die bei jedem Aufstande in Betracht kom¬ menden Thatfache» feststellen und auf Grund des so gewonnenen Materials dem eine» Teile Recht, dem andern Unrecht geben soll. Das Arbeitsamt mit solchen Befugnissen würde lediglich eine Farce sein, wenn ihm nicht auch die Staatsgewalt zur Verfügung gestellt würde, d. h. wenn es nicht das Recht erhielte, seinen Entscheidungen eventuell mit Gewalt Nachdruck zu verleihe». Es ist also anzu- nehmen, daß die Befürworter der Errichtung eines Arbeitsamtes auch zu dieser Konsequenz sich bekenne». Wir warnen vor dem Betreten dieses Weges, weil er direkt in den sozialistischen Staat hineinführen und der Büreaukratie eine Macht in die Hand geben würde, deren Größe doch nicht im Verhältnis zu dem Ver¬ trauen steht, welches ihr im Volke entgegengebracht wird." Der Artikel äußert sich daun weiter dahin, daß der Staat zwar uicht allen wirtschaftliche» Vorgängen mit verschränkten Armen zusehen solle, aber sich „in Streitigkeiten privater Natur einzumischen" unter alle» Umständen vermeiden solle. Er solle vielmehr „diese Vor¬ gänge" durch Gesetzgebung und Verwaltung so zu regeln suchen, „daß sie in einer ") Zunächst handelte es sich allerdings bei dem Sturm im Wasserglase blos; um die Wiedervereinigung der beiden linkslibernlen Fraktionssplitter, aber was würde die nutzen ohne Vermehrung der Wählerschaft?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/326>, abgerufen am 01.05.2024.