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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gemacht. Wenn nun ein internationaler Rechtsschutzverein zustande kommen soll,
dessen Mitglieder darüber einig sind, was schimpfen und was berechtigte Kritik ist,
so wird der politische Kreis, dem die Mitglieder zu entnehmen sind, sehr eng ge¬
zogen, und außer den Ultramontanen usw. noch eine große Anzahl andrer Jnteressen-
und Gesinnungsgruppen matt gesetzt werde" müssen.


Von der Freimaurerei.

Da die Freimaurer auch nach Bismarcks Er¬
fahrung eine Macht sind, so ist es dankbar zu begrüßen, wenn auch einmal uns
Profanen ein Blick in das Heiligtum verstattet wird, dessen Geheimnis die Brüder
so sorgfältig wahren. Es geschieht das in dem Buche: Der Stern von Beth¬
lehem, Kundgebungen des Einheitsbundes deutscher Freimaurer über Ursprung,
Wesen und Ziel der Freimaurerei (Brnuuschweig, Vieweg und Sohn, 1899j, einer
Sammlung von Logenvorträgen und Aufsätzen verschiedner Autoren. Die ersten
Aufsätze sind vorwiegend historisch-kritisch. Es wird darin zugestanden, daß sich
dick mythisch-phantnstifthes in die Geschichte der Maurerei eingeschlichen hat, und
daß es noch nicht gelungen ist, den eigentlichen Ursprung der Institution genau zu
ermitteln. Als das wahrscheinlichste wird die Ansicht von Katsch hingestellt, daß
die Mnurerei als ein Verein der europäischen Geistesaristokratie zur Pflege und
Verbreitung der Idee der Toleranz in der Zeit der fanatischen Konfessionskämpfe,
im siebzehnten Jahrhundert, entstanden sei; die Idee sei die der alten und echten
Rosenkreuzer gewesen und von Deutschland ausgegangen, die Gründung aber sei
Zwischen 1630 und 1640 in England dadurch erfolgt, daß der Verein zum Schutze
der Brüder vor Verfolgungen die Handwerksgebrttuche der alten Bauhütte als
Maske vorgenommen habe. Der bei weitem größere Teil der Aufsätze ist den Reform-
bestrebungen gewidmet, die der im Logenwesen eingerissene Zwiespalt hervor¬
gerufen hat. Zwiespalt ist eigentlich eine zu milde Bezeichnung; nach den Klagen
mehrerer Brüder zu schließen, muß eine heillose Verwirrung eingerissen sein. "Über
das Wesen des Freimaurerbundes herrschen thatsächlich sehr verschiedne Auffassungen.
Das kommt allein daher, daß uns ein klares, einheitliches Programm fehlt." (S. 81.)
"Welchen Zweck hat der Freimaurerbund? Darüber sind auch in Buudeskreisen die
Meinungen sehr verschieden. Darum hat auch die Welt keine Kenntnis davon." (S. 123.)
"Wenn wir die große, um den Erdball sich ziehende Bundeskette überblicke", so
finden wir zwar überall noch die symbolische Anlehnung an das Bauhandwerk,
aber nicht mehr allerwärts Freimaurerei. Auf welches Bauwerk könnte bei den
zweifelhaften Genossen die Form einer Bauthätigkeit noch hinweisen? Auf einen
Tempel sicherlich nicht, höchstens auf einen zwecklosen Turm, auf eine ziellose, ober¬
flächliche Spielerei. Durch allerlei Abirrungen und Gegensätze ist es auch in unserm
Bunde, der die ganze Erde umfassen soll, geworden wie beim Turmbau von Babel.
Die Bauleute verstehen sich untereinander nicht mehr. Auch die Welt versteht uns
nicht. Sie lächelt über deu Turm und die ungleichartigen Elemente, die in finstrer
Heimlichkeit sich daran beschäftigen. Je weniger wahrer Bnndesgeist, um so mehr
Heimlichkeit und leerer Handwerksbrauch." (S. 85.) Der Refvrmbund stellt nun
als Zweck der Freimaurerei hin: die Arbeit am Reiche Gottes, auf der Grundlage
des Glaubens an den Persönlichen Gott, an die persönliche Unsterblichkeit des
Menschen und an Jesus als die Verkörperung der wahren und echten Humanität.
Er will die Mitglieder von ihren besondern Kirchentümern nicht abwendig machen,
sondern sie nur zum Aufgeben der Intoleranz verpflichten. Die Freimaurerei "legt
ausdrücklich Verwahrung dagegen ein, daß die von ihr proklamierte Gewissensfreiheit
ausarte in gottleugnende Freigeisterei, wie sie in französischen Logen offenkundig
betrieben wird." sS. 93.) "Aus Glaubenszwang die Menschen zu einer ideallosen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gemacht. Wenn nun ein internationaler Rechtsschutzverein zustande kommen soll,
dessen Mitglieder darüber einig sind, was schimpfen und was berechtigte Kritik ist,
so wird der politische Kreis, dem die Mitglieder zu entnehmen sind, sehr eng ge¬
zogen, und außer den Ultramontanen usw. noch eine große Anzahl andrer Jnteressen-
und Gesinnungsgruppen matt gesetzt werde» müssen.


Von der Freimaurerei.

Da die Freimaurer auch nach Bismarcks Er¬
fahrung eine Macht sind, so ist es dankbar zu begrüßen, wenn auch einmal uns
Profanen ein Blick in das Heiligtum verstattet wird, dessen Geheimnis die Brüder
so sorgfältig wahren. Es geschieht das in dem Buche: Der Stern von Beth¬
lehem, Kundgebungen des Einheitsbundes deutscher Freimaurer über Ursprung,
Wesen und Ziel der Freimaurerei (Brnuuschweig, Vieweg und Sohn, 1899j, einer
Sammlung von Logenvorträgen und Aufsätzen verschiedner Autoren. Die ersten
Aufsätze sind vorwiegend historisch-kritisch. Es wird darin zugestanden, daß sich
dick mythisch-phantnstifthes in die Geschichte der Maurerei eingeschlichen hat, und
daß es noch nicht gelungen ist, den eigentlichen Ursprung der Institution genau zu
ermitteln. Als das wahrscheinlichste wird die Ansicht von Katsch hingestellt, daß
die Mnurerei als ein Verein der europäischen Geistesaristokratie zur Pflege und
Verbreitung der Idee der Toleranz in der Zeit der fanatischen Konfessionskämpfe,
im siebzehnten Jahrhundert, entstanden sei; die Idee sei die der alten und echten
Rosenkreuzer gewesen und von Deutschland ausgegangen, die Gründung aber sei
Zwischen 1630 und 1640 in England dadurch erfolgt, daß der Verein zum Schutze
der Brüder vor Verfolgungen die Handwerksgebrttuche der alten Bauhütte als
Maske vorgenommen habe. Der bei weitem größere Teil der Aufsätze ist den Reform-
bestrebungen gewidmet, die der im Logenwesen eingerissene Zwiespalt hervor¬
gerufen hat. Zwiespalt ist eigentlich eine zu milde Bezeichnung; nach den Klagen
mehrerer Brüder zu schließen, muß eine heillose Verwirrung eingerissen sein. „Über
das Wesen des Freimaurerbundes herrschen thatsächlich sehr verschiedne Auffassungen.
Das kommt allein daher, daß uns ein klares, einheitliches Programm fehlt." (S. 81.)
„Welchen Zweck hat der Freimaurerbund? Darüber sind auch in Buudeskreisen die
Meinungen sehr verschieden. Darum hat auch die Welt keine Kenntnis davon." (S. 123.)
„Wenn wir die große, um den Erdball sich ziehende Bundeskette überblicke», so
finden wir zwar überall noch die symbolische Anlehnung an das Bauhandwerk,
aber nicht mehr allerwärts Freimaurerei. Auf welches Bauwerk könnte bei den
zweifelhaften Genossen die Form einer Bauthätigkeit noch hinweisen? Auf einen
Tempel sicherlich nicht, höchstens auf einen zwecklosen Turm, auf eine ziellose, ober¬
flächliche Spielerei. Durch allerlei Abirrungen und Gegensätze ist es auch in unserm
Bunde, der die ganze Erde umfassen soll, geworden wie beim Turmbau von Babel.
Die Bauleute verstehen sich untereinander nicht mehr. Auch die Welt versteht uns
nicht. Sie lächelt über deu Turm und die ungleichartigen Elemente, die in finstrer
Heimlichkeit sich daran beschäftigen. Je weniger wahrer Bnndesgeist, um so mehr
Heimlichkeit und leerer Handwerksbrauch." (S. 85.) Der Refvrmbund stellt nun
als Zweck der Freimaurerei hin: die Arbeit am Reiche Gottes, auf der Grundlage
des Glaubens an den Persönlichen Gott, an die persönliche Unsterblichkeit des
Menschen und an Jesus als die Verkörperung der wahren und echten Humanität.
Er will die Mitglieder von ihren besondern Kirchentümern nicht abwendig machen,
sondern sie nur zum Aufgeben der Intoleranz verpflichten. Die Freimaurerei „legt
ausdrücklich Verwahrung dagegen ein, daß die von ihr proklamierte Gewissensfreiheit
ausarte in gottleugnende Freigeisterei, wie sie in französischen Logen offenkundig
betrieben wird." sS. 93.) „Aus Glaubenszwang die Menschen zu einer ideallosen


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[0567] Maßgebliches und Unmaßgebliches gemacht. Wenn nun ein internationaler Rechtsschutzverein zustande kommen soll, dessen Mitglieder darüber einig sind, was schimpfen und was berechtigte Kritik ist, so wird der politische Kreis, dem die Mitglieder zu entnehmen sind, sehr eng ge¬ zogen, und außer den Ultramontanen usw. noch eine große Anzahl andrer Jnteressen- und Gesinnungsgruppen matt gesetzt werde» müssen. Von der Freimaurerei. Da die Freimaurer auch nach Bismarcks Er¬ fahrung eine Macht sind, so ist es dankbar zu begrüßen, wenn auch einmal uns Profanen ein Blick in das Heiligtum verstattet wird, dessen Geheimnis die Brüder so sorgfältig wahren. Es geschieht das in dem Buche: Der Stern von Beth¬ lehem, Kundgebungen des Einheitsbundes deutscher Freimaurer über Ursprung, Wesen und Ziel der Freimaurerei (Brnuuschweig, Vieweg und Sohn, 1899j, einer Sammlung von Logenvorträgen und Aufsätzen verschiedner Autoren. Die ersten Aufsätze sind vorwiegend historisch-kritisch. Es wird darin zugestanden, daß sich dick mythisch-phantnstifthes in die Geschichte der Maurerei eingeschlichen hat, und daß es noch nicht gelungen ist, den eigentlichen Ursprung der Institution genau zu ermitteln. Als das wahrscheinlichste wird die Ansicht von Katsch hingestellt, daß die Mnurerei als ein Verein der europäischen Geistesaristokratie zur Pflege und Verbreitung der Idee der Toleranz in der Zeit der fanatischen Konfessionskämpfe, im siebzehnten Jahrhundert, entstanden sei; die Idee sei die der alten und echten Rosenkreuzer gewesen und von Deutschland ausgegangen, die Gründung aber sei Zwischen 1630 und 1640 in England dadurch erfolgt, daß der Verein zum Schutze der Brüder vor Verfolgungen die Handwerksgebrttuche der alten Bauhütte als Maske vorgenommen habe. Der bei weitem größere Teil der Aufsätze ist den Reform- bestrebungen gewidmet, die der im Logenwesen eingerissene Zwiespalt hervor¬ gerufen hat. Zwiespalt ist eigentlich eine zu milde Bezeichnung; nach den Klagen mehrerer Brüder zu schließen, muß eine heillose Verwirrung eingerissen sein. „Über das Wesen des Freimaurerbundes herrschen thatsächlich sehr verschiedne Auffassungen. Das kommt allein daher, daß uns ein klares, einheitliches Programm fehlt." (S. 81.) „Welchen Zweck hat der Freimaurerbund? Darüber sind auch in Buudeskreisen die Meinungen sehr verschieden. Darum hat auch die Welt keine Kenntnis davon." (S. 123.) „Wenn wir die große, um den Erdball sich ziehende Bundeskette überblicke», so finden wir zwar überall noch die symbolische Anlehnung an das Bauhandwerk, aber nicht mehr allerwärts Freimaurerei. Auf welches Bauwerk könnte bei den zweifelhaften Genossen die Form einer Bauthätigkeit noch hinweisen? Auf einen Tempel sicherlich nicht, höchstens auf einen zwecklosen Turm, auf eine ziellose, ober¬ flächliche Spielerei. Durch allerlei Abirrungen und Gegensätze ist es auch in unserm Bunde, der die ganze Erde umfassen soll, geworden wie beim Turmbau von Babel. Die Bauleute verstehen sich untereinander nicht mehr. Auch die Welt versteht uns nicht. Sie lächelt über deu Turm und die ungleichartigen Elemente, die in finstrer Heimlichkeit sich daran beschäftigen. Je weniger wahrer Bnndesgeist, um so mehr Heimlichkeit und leerer Handwerksbrauch." (S. 85.) Der Refvrmbund stellt nun als Zweck der Freimaurerei hin: die Arbeit am Reiche Gottes, auf der Grundlage des Glaubens an den Persönlichen Gott, an die persönliche Unsterblichkeit des Menschen und an Jesus als die Verkörperung der wahren und echten Humanität. Er will die Mitglieder von ihren besondern Kirchentümern nicht abwendig machen, sondern sie nur zum Aufgeben der Intoleranz verpflichten. Die Freimaurerei „legt ausdrücklich Verwahrung dagegen ein, daß die von ihr proklamierte Gewissensfreiheit ausarte in gottleugnende Freigeisterei, wie sie in französischen Logen offenkundig betrieben wird." sS. 93.) „Aus Glaubenszwang die Menschen zu einer ideallosen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/567>, abgerufen am 30.04.2024.