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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

Führer durch den Konzertsaal. Bon Hermann Kretzschmar. Erste Abteilung: Sinfonie
und Suite. Bond 1 und 2. Dritte Auflage 1898. -- Zweite Abteilung, zweiter Teil': Oratorien
und weltliche Chorwerke. Zweite Auflage 18W. Leipzig, Breitkopf und Hnrtel

Von Hermann Kretzschmars "Führer durch den Konzertsnal" sind unlängst die
erste Abteilung "Sinfonie und Suite" und von der zweiten Abteilung der Band
"Oratorien und weltliche Chorwerke" in neubearbeitetcr Auflage erschienen. Wenn
nur hier ans diese neuen Ausgaben kurz eingehen, wollen nur mehr auf deren
Inhalt und Wert im allgemeine" hinweisen, mis auf das, was sie Neues bringen.
Dies ans dem Grunde, weil sich die musikalischen Urteile über die eigentliche Be¬
deutung des Werks bis hente noch nicht recht klar geworden sind. Einen Teil der
Schuld daran trägt wohl die große Bescheidenheit des Verfassers. Schon der
Titel "Führer durch deu Konzertsaal" ist für das, was das Werk in That und
Wahrheit bringt, viel zu bescheiden. Und ähnlich zurückhaltend äußert sich Kretzschmar
in dem Vorwort zur ersten Auflage, das auch der neusten Auflage wieder vor¬
gedruckt ist. Er sagt, das Werk sei aus einzelnen Aufsätzen hervorgegangen, die
er im Laufe der Jahre für die von ihm geleiteten Konzerte geschrieben habe, um
die Zuhörer auf unbekannte oder schwierig zu verstehende Kompositionen vorzu¬
bereiten. Für die Buchform seien diese Artikel umgearbeitet und dahin vervoll¬
ständigt worden, daß die erläuterten Werke in geschichtlicher Folge erscheinen.

Wohl mag das Werk ans dem angegebnen Aulas; entstanden sein, aber es
bietet denn doch weit mehr, als eine in geschichtlicher Folge geordnete Reihe einzelner
Aufsätze. Als es galt, ein zusammenhängendes Werk zu schaffen, ist der Verfasser
auch in seinen Planen folgerichtig weitergeschritten. Es ist von einem Gelehrten
vom Range Kretzschmars nicht verwunderlich, daß er sich sagte, soll mau dem
Publikum ein Kunstwerk wirklich verständlich machen, so muß man es in seinem
geschichtlichen Zusammenhang darstellen. Danach richtete er seineu "Führer" ein, und
so wurde er zum Geschichtschreiber der Sinfonie, des Oratoriums, der Passion usw.
Das eben macht den großen, unschätzbaren Wert seines "Führers" aus, daß er
eine gründlich gearbeitete, den Anforderungen an Musikgeschichtschreibung in bester
Weise entsprechende Geschichte der darin zur Sprache kommenden Musikgattnngen
enthält. Das Werk ist nicht eine bloße Zusammenstellung einzelner Erläuterungen,
wofür es sich äußerlich giebt und wofür es gewöhnlich gehalten wird, sondern es
bietet zusammenhängende Geschichte.

Ein flüchtiges Durchgehn der ersten Abteilung "Sinfonie und Suite" giebt
uns schon den Beweis hierfür. Die Betrachtung von Werke", die dnrch Aufzeichnung
erhalten sind, beginnt mit den Gabrielschen Orchcstersonaten. Zwei davon, die eine,
weil sie in neuerer Zeit wieder häufiger aufgeführt wird, die andre, weil sie sich
dazu gut eignen würde, werden eingehend besprochen. Man könnte nun leicht
geneigt sein, in diesem Herausgreifen von zwei einzelnen Werken eine Konzession an
den Führerzweck zu scheu, die sich mit Geschichtschreibung nicht verträgt. Aber ganz
im Gegenteil. Gerade dnrch solche Einzelschilderuugen wird dem Leser der allge¬
meine Charakter klar. Und baun sagt ja der Verfasser auch noch, wenn auch kurz,
so doch erschöpfend, was über die andern Sonaten zu wissen notwendig ist. studiert
man den ganzen Abschnitt im Zusammenhang dnrch, so erhält mau ein so ein¬
dringliches und lichtvolles Bild der Kvmpvsitiousgnttuug, wie man es uur vom
musikalischen Geschichtschreiber fordern kann. Was Kretzschmar in dieser Beziehung
leistet, wird man am besten erkennen, wenn man mit dessen Ausführungen ver¬
gleicht, was z. B. I. W. von Wasiclewski, der Herausgeber einiger Gabrielschen
Sonaten, über sie zu sagen weiß. (I. W. von Wnsielewski, Die Violine im
siebzehnten Jahrhundert. Bonn, 1874.) Wie sehr bleiben dessen Bemerkungen an


Litteratur

Führer durch den Konzertsaal. Bon Hermann Kretzschmar. Erste Abteilung: Sinfonie
und Suite. Bond 1 und 2. Dritte Auflage 1898. — Zweite Abteilung, zweiter Teil': Oratorien
und weltliche Chorwerke. Zweite Auflage 18W. Leipzig, Breitkopf und Hnrtel

Von Hermann Kretzschmars „Führer durch den Konzertsnal" sind unlängst die
erste Abteilung „Sinfonie und Suite" und von der zweiten Abteilung der Band
„Oratorien und weltliche Chorwerke" in neubearbeitetcr Auflage erschienen. Wenn
nur hier ans diese neuen Ausgaben kurz eingehen, wollen nur mehr auf deren
Inhalt und Wert im allgemeine» hinweisen, mis auf das, was sie Neues bringen.
Dies ans dem Grunde, weil sich die musikalischen Urteile über die eigentliche Be¬
deutung des Werks bis hente noch nicht recht klar geworden sind. Einen Teil der
Schuld daran trägt wohl die große Bescheidenheit des Verfassers. Schon der
Titel „Führer durch deu Konzertsaal" ist für das, was das Werk in That und
Wahrheit bringt, viel zu bescheiden. Und ähnlich zurückhaltend äußert sich Kretzschmar
in dem Vorwort zur ersten Auflage, das auch der neusten Auflage wieder vor¬
gedruckt ist. Er sagt, das Werk sei aus einzelnen Aufsätzen hervorgegangen, die
er im Laufe der Jahre für die von ihm geleiteten Konzerte geschrieben habe, um
die Zuhörer auf unbekannte oder schwierig zu verstehende Kompositionen vorzu¬
bereiten. Für die Buchform seien diese Artikel umgearbeitet und dahin vervoll¬
ständigt worden, daß die erläuterten Werke in geschichtlicher Folge erscheinen.

Wohl mag das Werk ans dem angegebnen Aulas; entstanden sein, aber es
bietet denn doch weit mehr, als eine in geschichtlicher Folge geordnete Reihe einzelner
Aufsätze. Als es galt, ein zusammenhängendes Werk zu schaffen, ist der Verfasser
auch in seinen Planen folgerichtig weitergeschritten. Es ist von einem Gelehrten
vom Range Kretzschmars nicht verwunderlich, daß er sich sagte, soll mau dem
Publikum ein Kunstwerk wirklich verständlich machen, so muß man es in seinem
geschichtlichen Zusammenhang darstellen. Danach richtete er seineu „Führer" ein, und
so wurde er zum Geschichtschreiber der Sinfonie, des Oratoriums, der Passion usw.
Das eben macht den großen, unschätzbaren Wert seines „Führers" aus, daß er
eine gründlich gearbeitete, den Anforderungen an Musikgeschichtschreibung in bester
Weise entsprechende Geschichte der darin zur Sprache kommenden Musikgattnngen
enthält. Das Werk ist nicht eine bloße Zusammenstellung einzelner Erläuterungen,
wofür es sich äußerlich giebt und wofür es gewöhnlich gehalten wird, sondern es
bietet zusammenhängende Geschichte.

Ein flüchtiges Durchgehn der ersten Abteilung „Sinfonie und Suite" giebt
uns schon den Beweis hierfür. Die Betrachtung von Werke», die dnrch Aufzeichnung
erhalten sind, beginnt mit den Gabrielschen Orchcstersonaten. Zwei davon, die eine,
weil sie in neuerer Zeit wieder häufiger aufgeführt wird, die andre, weil sie sich
dazu gut eignen würde, werden eingehend besprochen. Man könnte nun leicht
geneigt sein, in diesem Herausgreifen von zwei einzelnen Werken eine Konzession an
den Führerzweck zu scheu, die sich mit Geschichtschreibung nicht verträgt. Aber ganz
im Gegenteil. Gerade dnrch solche Einzelschilderuugen wird dem Leser der allge¬
meine Charakter klar. Und baun sagt ja der Verfasser auch noch, wenn auch kurz,
so doch erschöpfend, was über die andern Sonaten zu wissen notwendig ist. studiert
man den ganzen Abschnitt im Zusammenhang dnrch, so erhält mau ein so ein¬
dringliches und lichtvolles Bild der Kvmpvsitiousgnttuug, wie man es uur vom
musikalischen Geschichtschreiber fordern kann. Was Kretzschmar in dieser Beziehung
leistet, wird man am besten erkennen, wenn man mit dessen Ausführungen ver¬
gleicht, was z. B. I. W. von Wasiclewski, der Herausgeber einiger Gabrielschen
Sonaten, über sie zu sagen weiß. (I. W. von Wnsielewski, Die Violine im
siebzehnten Jahrhundert. Bonn, 1874.) Wie sehr bleiben dessen Bemerkungen an


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[0564] Litteratur Führer durch den Konzertsaal. Bon Hermann Kretzschmar. Erste Abteilung: Sinfonie und Suite. Bond 1 und 2. Dritte Auflage 1898. — Zweite Abteilung, zweiter Teil': Oratorien und weltliche Chorwerke. Zweite Auflage 18W. Leipzig, Breitkopf und Hnrtel Von Hermann Kretzschmars „Führer durch den Konzertsnal" sind unlängst die erste Abteilung „Sinfonie und Suite" und von der zweiten Abteilung der Band „Oratorien und weltliche Chorwerke" in neubearbeitetcr Auflage erschienen. Wenn nur hier ans diese neuen Ausgaben kurz eingehen, wollen nur mehr auf deren Inhalt und Wert im allgemeine» hinweisen, mis auf das, was sie Neues bringen. Dies ans dem Grunde, weil sich die musikalischen Urteile über die eigentliche Be¬ deutung des Werks bis hente noch nicht recht klar geworden sind. Einen Teil der Schuld daran trägt wohl die große Bescheidenheit des Verfassers. Schon der Titel „Führer durch deu Konzertsaal" ist für das, was das Werk in That und Wahrheit bringt, viel zu bescheiden. Und ähnlich zurückhaltend äußert sich Kretzschmar in dem Vorwort zur ersten Auflage, das auch der neusten Auflage wieder vor¬ gedruckt ist. Er sagt, das Werk sei aus einzelnen Aufsätzen hervorgegangen, die er im Laufe der Jahre für die von ihm geleiteten Konzerte geschrieben habe, um die Zuhörer auf unbekannte oder schwierig zu verstehende Kompositionen vorzu¬ bereiten. Für die Buchform seien diese Artikel umgearbeitet und dahin vervoll¬ ständigt worden, daß die erläuterten Werke in geschichtlicher Folge erscheinen. Wohl mag das Werk ans dem angegebnen Aulas; entstanden sein, aber es bietet denn doch weit mehr, als eine in geschichtlicher Folge geordnete Reihe einzelner Aufsätze. Als es galt, ein zusammenhängendes Werk zu schaffen, ist der Verfasser auch in seinen Planen folgerichtig weitergeschritten. Es ist von einem Gelehrten vom Range Kretzschmars nicht verwunderlich, daß er sich sagte, soll mau dem Publikum ein Kunstwerk wirklich verständlich machen, so muß man es in seinem geschichtlichen Zusammenhang darstellen. Danach richtete er seineu „Führer" ein, und so wurde er zum Geschichtschreiber der Sinfonie, des Oratoriums, der Passion usw. Das eben macht den großen, unschätzbaren Wert seines „Führers" aus, daß er eine gründlich gearbeitete, den Anforderungen an Musikgeschichtschreibung in bester Weise entsprechende Geschichte der darin zur Sprache kommenden Musikgattnngen enthält. Das Werk ist nicht eine bloße Zusammenstellung einzelner Erläuterungen, wofür es sich äußerlich giebt und wofür es gewöhnlich gehalten wird, sondern es bietet zusammenhängende Geschichte. Ein flüchtiges Durchgehn der ersten Abteilung „Sinfonie und Suite" giebt uns schon den Beweis hierfür. Die Betrachtung von Werke», die dnrch Aufzeichnung erhalten sind, beginnt mit den Gabrielschen Orchcstersonaten. Zwei davon, die eine, weil sie in neuerer Zeit wieder häufiger aufgeführt wird, die andre, weil sie sich dazu gut eignen würde, werden eingehend besprochen. Man könnte nun leicht geneigt sein, in diesem Herausgreifen von zwei einzelnen Werken eine Konzession an den Führerzweck zu scheu, die sich mit Geschichtschreibung nicht verträgt. Aber ganz im Gegenteil. Gerade dnrch solche Einzelschilderuugen wird dem Leser der allge¬ meine Charakter klar. Und baun sagt ja der Verfasser auch noch, wenn auch kurz, so doch erschöpfend, was über die andern Sonaten zu wissen notwendig ist. studiert man den ganzen Abschnitt im Zusammenhang dnrch, so erhält mau ein so ein¬ dringliches und lichtvolles Bild der Kvmpvsitiousgnttuug, wie man es uur vom musikalischen Geschichtschreiber fordern kann. Was Kretzschmar in dieser Beziehung leistet, wird man am besten erkennen, wenn man mit dessen Ausführungen ver¬ gleicht, was z. B. I. W. von Wasiclewski, der Herausgeber einiger Gabrielschen Sonaten, über sie zu sagen weiß. (I. W. von Wnsielewski, Die Violine im siebzehnten Jahrhundert. Bonn, 1874.) Wie sehr bleiben dessen Bemerkungen an

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_231811/564>, abgerufen am 07.05.2024.