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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Zurückführung der ungläubig gewordnen Volksmnssen zum christlichen Glnnbcn kann
nicht eher gedacht werden, als bis die Gebildeten wieder aufrichtig glauben werden,
was freilich die vorläufig noch nicht vollzogne Versöhnung der lutherischen Ortho¬
doxie mit den modernen Erkenntnissen und Denkweisen voraussetzt.


Friedrich der Grosse als Sammler.

Der große König hatte von seiner
Jugend um das Bedürfnis, von Kunstwerken umgeben zu sein, deren Eindrücke ihn
den Alltäglichkeiten des Lebens in einsamen Stunden entrücken sollten. Dieses Ver¬
langen leitete seinen Geschmack früh in eine bestimmte Richtung. Obwohl er auch
italienische, vlämische und holländische Bilder kaufte, so wurden doch seine Lieblinge
immer mehr die Franzosen, ihre Maler und ihre Bildhauer, deren geistvolle Er¬
findung und graziöse Form ihn günz gewannen, und mit französischen Möbeln, die
er in Paris kaufen ließ, und nach deren Vorbild er eine hervorragende einheimische
Fabrikation ins Leben rief, stattete er auch seine Schlösser in Sanssouci und
Potsdam aus. Von der mit vergoldeten Bronzen dekorierten Bibliothek in Sans¬
souci und dem Bronzesaal im Potsdamer Stadtschloß sagt Emile Michel, weder in
Frankreich noch irgendwo anders finde man Muster eines so prächtigen und feinen
Geschmacks. Der König ließ es sich nicht nur etwas kosten, kaufte und bestellte er
doch einzelne Tische für Tausende von Thalern, er entschied auch in allem einzelnen
mit seinem persönlichen Geschmack, z. B. mit feiner Vorliebe für silbernen Möbel¬
beschlag anstatt des goldnen, und er bestimmte sogar die Aufstellung, den Platz für
Möbel und Bilder, weil es ihm nicht um Prunk und Pracht, sondern um harmo¬
nische Wirkungen zu thun war. Schon in Rheinsberg als Kronprinz kaufte und
bestellte er Bilder bei hervorragenden Malern, fast noch höher stellte er in ihrem
dekorativen Wert die Skulpturen der Bouchnrdon, Adam und Pigalle, und er traf
hierin mit feinem Freunde Knobelsdorff überein, der zwar für die Architektur die
italienische Kunst bevorzugte, in Bezug auf die Innendekoration aber die Über¬
legenheit der Franzosen anerkannte. Das preußische Königshaus ist auf diese Weise
in den Besitz eines Reichtums an Kunstwerken gekommen, der nirgends seinesgleichen
hat. Es genügen zum Beweise schon die Zahlen der Bilder der Hauptmaler:
Watteau 13, Lancret 26, Pater 37, und uach der Qualität findet sich hier das
Allerbeste, was diese Meister geschaffen haben, z. B. Wntteaus llinbNciuvmont xour
v^bsro und seine beiden Lnssigno, die jetzt in dem Zimmer der deutsche" Kaiserin
hängen. Eine gewählte Zusammenstellung von Bildern, Skulpturen und Möbeln
ans dem ehemaligen Besitz des großen Königs, die auf Veranlassung des deutschen
Kaisers auf die Pariser Ausstellung geschickt worden ist, erregt dort das Entzücke):
der Besucher, namentlich auch der Franzosen. Niemals strahlte der Ruhm der
französische" Kunst so hell über ganz Enropa wie im achtzehnten Jahrhundert, und
keine Anerkennung dieses Vorrangs könnte ehrenvoller sein als diese Huldigung des
königlichen Sammlers. Der französische Kunstbesitz des dentschen Kaisers ist in
einem bei Giesecke und Devrient erschienenen Prachtwerk mit vierzehn Radierungen
und vielen Zeichnungen Peter Halms von Paul Seidel beschrieben worden. Zugleich
und zum Teil mit demselben Abbildungsmaterial erscheint in demselben Verlag ein
kleineres Werk: Die Kunstsammlung Friedrichs des Großen auf der Pariser Welt¬
ausstellung usw., das außer einem Verzeichnis der Gemälde, Skulpturen, Tapisserien
und Möbel eine höchst interessante längere Einleitung über des Königs Verhältnis
zu der französischen Kunst enthält. Dieses Buch hat eiuen weit über seinen nächsten
Zweck hinausgehenden Wert. Es giebt einen meisterhaften Überblick über Dinge,
die so gut wie unbekannt waren, ehe Seidel darüber in dem Jahrbuch der königlich
preußischen Kunstsammlungen das Wort ergriff. Wir empfehlen den schön aus¬
gestatteten Katalog als unterhaltendes Lehrbuch auf das angelegentlichste. A. P.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Zurückführung der ungläubig gewordnen Volksmnssen zum christlichen Glnnbcn kann
nicht eher gedacht werden, als bis die Gebildeten wieder aufrichtig glauben werden,
was freilich die vorläufig noch nicht vollzogne Versöhnung der lutherischen Ortho¬
doxie mit den modernen Erkenntnissen und Denkweisen voraussetzt.


Friedrich der Grosse als Sammler.

Der große König hatte von seiner
Jugend um das Bedürfnis, von Kunstwerken umgeben zu sein, deren Eindrücke ihn
den Alltäglichkeiten des Lebens in einsamen Stunden entrücken sollten. Dieses Ver¬
langen leitete seinen Geschmack früh in eine bestimmte Richtung. Obwohl er auch
italienische, vlämische und holländische Bilder kaufte, so wurden doch seine Lieblinge
immer mehr die Franzosen, ihre Maler und ihre Bildhauer, deren geistvolle Er¬
findung und graziöse Form ihn günz gewannen, und mit französischen Möbeln, die
er in Paris kaufen ließ, und nach deren Vorbild er eine hervorragende einheimische
Fabrikation ins Leben rief, stattete er auch seine Schlösser in Sanssouci und
Potsdam aus. Von der mit vergoldeten Bronzen dekorierten Bibliothek in Sans¬
souci und dem Bronzesaal im Potsdamer Stadtschloß sagt Emile Michel, weder in
Frankreich noch irgendwo anders finde man Muster eines so prächtigen und feinen
Geschmacks. Der König ließ es sich nicht nur etwas kosten, kaufte und bestellte er
doch einzelne Tische für Tausende von Thalern, er entschied auch in allem einzelnen
mit seinem persönlichen Geschmack, z. B. mit feiner Vorliebe für silbernen Möbel¬
beschlag anstatt des goldnen, und er bestimmte sogar die Aufstellung, den Platz für
Möbel und Bilder, weil es ihm nicht um Prunk und Pracht, sondern um harmo¬
nische Wirkungen zu thun war. Schon in Rheinsberg als Kronprinz kaufte und
bestellte er Bilder bei hervorragenden Malern, fast noch höher stellte er in ihrem
dekorativen Wert die Skulpturen der Bouchnrdon, Adam und Pigalle, und er traf
hierin mit feinem Freunde Knobelsdorff überein, der zwar für die Architektur die
italienische Kunst bevorzugte, in Bezug auf die Innendekoration aber die Über¬
legenheit der Franzosen anerkannte. Das preußische Königshaus ist auf diese Weise
in den Besitz eines Reichtums an Kunstwerken gekommen, der nirgends seinesgleichen
hat. Es genügen zum Beweise schon die Zahlen der Bilder der Hauptmaler:
Watteau 13, Lancret 26, Pater 37, und uach der Qualität findet sich hier das
Allerbeste, was diese Meister geschaffen haben, z. B. Wntteaus llinbNciuvmont xour
v^bsro und seine beiden Lnssigno, die jetzt in dem Zimmer der deutsche» Kaiserin
hängen. Eine gewählte Zusammenstellung von Bildern, Skulpturen und Möbeln
ans dem ehemaligen Besitz des großen Königs, die auf Veranlassung des deutschen
Kaisers auf die Pariser Ausstellung geschickt worden ist, erregt dort das Entzücke):
der Besucher, namentlich auch der Franzosen. Niemals strahlte der Ruhm der
französische» Kunst so hell über ganz Enropa wie im achtzehnten Jahrhundert, und
keine Anerkennung dieses Vorrangs könnte ehrenvoller sein als diese Huldigung des
königlichen Sammlers. Der französische Kunstbesitz des dentschen Kaisers ist in
einem bei Giesecke und Devrient erschienenen Prachtwerk mit vierzehn Radierungen
und vielen Zeichnungen Peter Halms von Paul Seidel beschrieben worden. Zugleich
und zum Teil mit demselben Abbildungsmaterial erscheint in demselben Verlag ein
kleineres Werk: Die Kunstsammlung Friedrichs des Großen auf der Pariser Welt¬
ausstellung usw., das außer einem Verzeichnis der Gemälde, Skulpturen, Tapisserien
und Möbel eine höchst interessante längere Einleitung über des Königs Verhältnis
zu der französischen Kunst enthält. Dieses Buch hat eiuen weit über seinen nächsten
Zweck hinausgehenden Wert. Es giebt einen meisterhaften Überblick über Dinge,
die so gut wie unbekannt waren, ehe Seidel darüber in dem Jahrbuch der königlich
preußischen Kunstsammlungen das Wort ergriff. Wir empfehlen den schön aus¬
gestatteten Katalog als unterhaltendes Lehrbuch auf das angelegentlichste. A. P.


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[0582] Maßgebliches und Unmaßgebliches Zurückführung der ungläubig gewordnen Volksmnssen zum christlichen Glnnbcn kann nicht eher gedacht werden, als bis die Gebildeten wieder aufrichtig glauben werden, was freilich die vorläufig noch nicht vollzogne Versöhnung der lutherischen Ortho¬ doxie mit den modernen Erkenntnissen und Denkweisen voraussetzt. Friedrich der Grosse als Sammler. Der große König hatte von seiner Jugend um das Bedürfnis, von Kunstwerken umgeben zu sein, deren Eindrücke ihn den Alltäglichkeiten des Lebens in einsamen Stunden entrücken sollten. Dieses Ver¬ langen leitete seinen Geschmack früh in eine bestimmte Richtung. Obwohl er auch italienische, vlämische und holländische Bilder kaufte, so wurden doch seine Lieblinge immer mehr die Franzosen, ihre Maler und ihre Bildhauer, deren geistvolle Er¬ findung und graziöse Form ihn günz gewannen, und mit französischen Möbeln, die er in Paris kaufen ließ, und nach deren Vorbild er eine hervorragende einheimische Fabrikation ins Leben rief, stattete er auch seine Schlösser in Sanssouci und Potsdam aus. Von der mit vergoldeten Bronzen dekorierten Bibliothek in Sans¬ souci und dem Bronzesaal im Potsdamer Stadtschloß sagt Emile Michel, weder in Frankreich noch irgendwo anders finde man Muster eines so prächtigen und feinen Geschmacks. Der König ließ es sich nicht nur etwas kosten, kaufte und bestellte er doch einzelne Tische für Tausende von Thalern, er entschied auch in allem einzelnen mit seinem persönlichen Geschmack, z. B. mit feiner Vorliebe für silbernen Möbel¬ beschlag anstatt des goldnen, und er bestimmte sogar die Aufstellung, den Platz für Möbel und Bilder, weil es ihm nicht um Prunk und Pracht, sondern um harmo¬ nische Wirkungen zu thun war. Schon in Rheinsberg als Kronprinz kaufte und bestellte er Bilder bei hervorragenden Malern, fast noch höher stellte er in ihrem dekorativen Wert die Skulpturen der Bouchnrdon, Adam und Pigalle, und er traf hierin mit feinem Freunde Knobelsdorff überein, der zwar für die Architektur die italienische Kunst bevorzugte, in Bezug auf die Innendekoration aber die Über¬ legenheit der Franzosen anerkannte. Das preußische Königshaus ist auf diese Weise in den Besitz eines Reichtums an Kunstwerken gekommen, der nirgends seinesgleichen hat. Es genügen zum Beweise schon die Zahlen der Bilder der Hauptmaler: Watteau 13, Lancret 26, Pater 37, und uach der Qualität findet sich hier das Allerbeste, was diese Meister geschaffen haben, z. B. Wntteaus llinbNciuvmont xour v^bsro und seine beiden Lnssigno, die jetzt in dem Zimmer der deutsche» Kaiserin hängen. Eine gewählte Zusammenstellung von Bildern, Skulpturen und Möbeln ans dem ehemaligen Besitz des großen Königs, die auf Veranlassung des deutschen Kaisers auf die Pariser Ausstellung geschickt worden ist, erregt dort das Entzücke): der Besucher, namentlich auch der Franzosen. Niemals strahlte der Ruhm der französische» Kunst so hell über ganz Enropa wie im achtzehnten Jahrhundert, und keine Anerkennung dieses Vorrangs könnte ehrenvoller sein als diese Huldigung des königlichen Sammlers. Der französische Kunstbesitz des dentschen Kaisers ist in einem bei Giesecke und Devrient erschienenen Prachtwerk mit vierzehn Radierungen und vielen Zeichnungen Peter Halms von Paul Seidel beschrieben worden. Zugleich und zum Teil mit demselben Abbildungsmaterial erscheint in demselben Verlag ein kleineres Werk: Die Kunstsammlung Friedrichs des Großen auf der Pariser Welt¬ ausstellung usw., das außer einem Verzeichnis der Gemälde, Skulpturen, Tapisserien und Möbel eine höchst interessante längere Einleitung über des Königs Verhältnis zu der französischen Kunst enthält. Dieses Buch hat eiuen weit über seinen nächsten Zweck hinausgehenden Wert. Es giebt einen meisterhaften Überblick über Dinge, die so gut wie unbekannt waren, ehe Seidel darüber in dem Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen das Wort ergriff. Wir empfehlen den schön aus¬ gestatteten Katalog als unterhaltendes Lehrbuch auf das angelegentlichste. A. P.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_233233/582>, abgerufen am 02.05.2024.