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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Drittes Vierteljahr.

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sichrer müßten Pnppstöffcl sein, wenn sie die von den Universitätslehrern gelieferten
Waffen nicht gebrauchten und ihren Leuten nicht zeigten, aus was für Material
der Schild des Glaubens besteht, der nun ans einmal aus der "Rumpelkammer des
Aberglaubens" wieder hervorgeholt und ihnen entgegen gehalten wird. Wenn seit
Lnssalles Auftrete" und "och mehr seit 1878 die Theologie und die Philosophie
wieder gläubig und fromm geworden sind und nur noch unbesonnene Naturburschen
wie Häckel mit dem heute gefährlichen Bekenntnis des Atheismus herausplatzen, so
kaun das den Sozialdemokraten so wenig imponiere" wie die Bekehrung gewisser
roter Republikaner zur monarchischen Gesinnung. Damit "vollen wir nicht etwa
die Wendung der Theologie zur Gläubigkeit als Heuchelei bezeichnet haben. Hand
in Hand mit den Politischen und sozialen Wandlungen sind wirkliche Fortschritte
der Wissenschaft gegangen, die den Rationalismus und die Hyperkritik ebenso über¬
wunden haben wie den Philosophischen Materialismus. Eine drastische Probe von
solcher Hyperkritik, wie sie damals ans der allgemeinen Abneigung der Gebildeten
gegen das Christentum, mau darf kurz sagen, dem Christnshaß entsprang, erzählt
der Kirchenhistvriker Hase. Er hatte kurz vor Weihnachten seinen Studenten gesagt,
die Erzählung des Lnkasevangelinms von der Geburt Jesu erweise sich schon da¬
durch als Legende, daß das rauhe Klima von Judäa das Übermächten von Herden
im Freien zu dieser Jahreszeit nicht gestatte. Nachmittags trifft er auf dem Spnzier-
gnuge einen Schafhirten mit seiner Herde bei seiner fahrbaren Hütte und fragt:
Ihr übernachtet doch nicht mehr im Freien? "Freilich, sagt der, wir bleiben bis
Dreikvnig im Freien, Wenns nicht ganz einfriert." Wornius sich Hase sagt, was
auf dem AbHange der Rauben Alp möglich sei, müsse wohl auch in Palästina mög¬
lich sein.

Die Rückwendnng zum Positiven hat schon mit Strauß und der Tübinger
Schule angefangen, so zerstörend deren Wirksamkeit auf den ersten Blick erscheint.
Denn sie spotteten nicht mehr über den angeblichen Unsinn der Bibel und verschrieen
diese uicht mehr als ein Erzeugnis des Priestertrugs, sondern suchten ihre Entstehung
ans Zeitumständen und herrschenden Gedankenkreisen zu begreifen. Und sind sie
dabei zu weit gegangen, haben sie das Übernatürliche als hauptsächlichste Mit¬
ursache geleugnet, so ist doch die Aufdeckung der übrigen Mitursachen ein
bleibendes Ergebnis ihrer Forscherarbeit. Daß Köhler dieses unterschätzt, ist sein
zweiter Fehler; wir sind wieder so weit zurückgegangen, daß wir anerkennen,
die hellenistisch-jüdische Gedankenwelt hätte aus sich selber ohne die göttliche und
geheimnisvolle Person Jesu das Christentum so wenig erzeugen können wie das
Erdreich ohne den Keim eine Pflanze, oder wie eine Pflanze alter Art ohne den
Eingriff eines menschlichen oder göttlichen Züchters eine Pflanze neuer Art; aber
die einmal gewonnene Erkenntnis der natürlichen Bedingungen für die Entstehung
des Christentums lassen wir uus nicht mehr nehmen, und wenn Köhler, wie es
scheint, fordert, daß dieses weltgeschichtliche Ereignis als reines Wunder anerkannt
werden soll, so wird es ihm uicht gelingen, den gebildete" Teil der protestantischen
Welt zur aufrichtigen Annahme dieser Auffassung zu bekehren. Der erste Fehler,
daß er eine Polemik, die nur der protestantischen Theologie und Philosophie gelten
non, in die Form einer Polemik gegen die Sozialdemokratie kleidet und mit einer
wirklich gegen diese gerichteten Schrift verkoppelt, tritt noch einmal recht auffällig
"n vorletzicu Abschnitt hervor, wo vom Buddhismus die Rede ist; die Schwärmer,
die Buddha neben oder hoch über Christus stellen und dus Christentum ans dem
Buddhismus ableiten, find nicht Arbeiter, sondern gehören ganz andern, meist vor¬
nehmen Gesellschaftskreisen an und sind besonders in der sozinlistenfeindlichen Clique
der Bondvirweltschinerzler zu finden, die ans Schopenhauer und Nietzsche schwort.
Daß einzelne Sozialisten den Unsinn nachsprechen, hat nichts zu bedeute". An die


sichrer müßten Pnppstöffcl sein, wenn sie die von den Universitätslehrern gelieferten
Waffen nicht gebrauchten und ihren Leuten nicht zeigten, aus was für Material
der Schild des Glaubens besteht, der nun ans einmal aus der „Rumpelkammer des
Aberglaubens" wieder hervorgeholt und ihnen entgegen gehalten wird. Wenn seit
Lnssalles Auftrete« und »och mehr seit 1878 die Theologie und die Philosophie
wieder gläubig und fromm geworden sind und nur noch unbesonnene Naturburschen
wie Häckel mit dem heute gefährlichen Bekenntnis des Atheismus herausplatzen, so
kaun das den Sozialdemokraten so wenig imponiere» wie die Bekehrung gewisser
roter Republikaner zur monarchischen Gesinnung. Damit »vollen wir nicht etwa
die Wendung der Theologie zur Gläubigkeit als Heuchelei bezeichnet haben. Hand
in Hand mit den Politischen und sozialen Wandlungen sind wirkliche Fortschritte
der Wissenschaft gegangen, die den Rationalismus und die Hyperkritik ebenso über¬
wunden haben wie den Philosophischen Materialismus. Eine drastische Probe von
solcher Hyperkritik, wie sie damals ans der allgemeinen Abneigung der Gebildeten
gegen das Christentum, mau darf kurz sagen, dem Christnshaß entsprang, erzählt
der Kirchenhistvriker Hase. Er hatte kurz vor Weihnachten seinen Studenten gesagt,
die Erzählung des Lnkasevangelinms von der Geburt Jesu erweise sich schon da¬
durch als Legende, daß das rauhe Klima von Judäa das Übermächten von Herden
im Freien zu dieser Jahreszeit nicht gestatte. Nachmittags trifft er auf dem Spnzier-
gnuge einen Schafhirten mit seiner Herde bei seiner fahrbaren Hütte und fragt:
Ihr übernachtet doch nicht mehr im Freien? „Freilich, sagt der, wir bleiben bis
Dreikvnig im Freien, Wenns nicht ganz einfriert." Wornius sich Hase sagt, was
auf dem AbHange der Rauben Alp möglich sei, müsse wohl auch in Palästina mög¬
lich sein.

Die Rückwendnng zum Positiven hat schon mit Strauß und der Tübinger
Schule angefangen, so zerstörend deren Wirksamkeit auf den ersten Blick erscheint.
Denn sie spotteten nicht mehr über den angeblichen Unsinn der Bibel und verschrieen
diese uicht mehr als ein Erzeugnis des Priestertrugs, sondern suchten ihre Entstehung
ans Zeitumständen und herrschenden Gedankenkreisen zu begreifen. Und sind sie
dabei zu weit gegangen, haben sie das Übernatürliche als hauptsächlichste Mit¬
ursache geleugnet, so ist doch die Aufdeckung der übrigen Mitursachen ein
bleibendes Ergebnis ihrer Forscherarbeit. Daß Köhler dieses unterschätzt, ist sein
zweiter Fehler; wir sind wieder so weit zurückgegangen, daß wir anerkennen,
die hellenistisch-jüdische Gedankenwelt hätte aus sich selber ohne die göttliche und
geheimnisvolle Person Jesu das Christentum so wenig erzeugen können wie das
Erdreich ohne den Keim eine Pflanze, oder wie eine Pflanze alter Art ohne den
Eingriff eines menschlichen oder göttlichen Züchters eine Pflanze neuer Art; aber
die einmal gewonnene Erkenntnis der natürlichen Bedingungen für die Entstehung
des Christentums lassen wir uus nicht mehr nehmen, und wenn Köhler, wie es
scheint, fordert, daß dieses weltgeschichtliche Ereignis als reines Wunder anerkannt
werden soll, so wird es ihm uicht gelingen, den gebildete» Teil der protestantischen
Welt zur aufrichtigen Annahme dieser Auffassung zu bekehren. Der erste Fehler,
daß er eine Polemik, die nur der protestantischen Theologie und Philosophie gelten
non, in die Form einer Polemik gegen die Sozialdemokratie kleidet und mit einer
wirklich gegen diese gerichteten Schrift verkoppelt, tritt noch einmal recht auffällig
"n vorletzicu Abschnitt hervor, wo vom Buddhismus die Rede ist; die Schwärmer,
die Buddha neben oder hoch über Christus stellen und dus Christentum ans dem
Buddhismus ableiten, find nicht Arbeiter, sondern gehören ganz andern, meist vor¬
nehmen Gesellschaftskreisen an und sind besonders in der sozinlistenfeindlichen Clique
der Bondvirweltschinerzler zu finden, die ans Schopenhauer und Nietzsche schwort.
Daß einzelne Sozialisten den Unsinn nachsprechen, hat nichts zu bedeute». An die


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_233233/581>, abgerufen am 18.05.2024.