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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Verlag von Fr. with. Grunow in Leipzig
Allerhand
Sprachdummheiten
Kleine deutsche Grammatik
des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen
Gin Hilfsbuch für alle, die sich öffentlich der
deutschen Sprache bedienen
von
Gustav Wustmann
Zweite, gänzlich umgearbeitete und stark vermehrte
Auflage
In Leinwand gebunden 2 Mark 5V Pfennige
Als das Bächlein vor sechs Zähren zum ersten Male erschien,
erregte es ungewöhnliches Aufsehen- es fand auf der einen Seite
lebhafte Zustimmung, auf der orbem hitzigen Widerspruch. Es
hat seitdem leinen Weg gemacht und man roird ihm nun, roo
es in erneuerter Gestalt vor uns stündet, das Zeugnis nicht versag?"
können, daß es viel Gutes gewirkt und sich für weile liretle als
nützlich und segensreich erwiesen hat. Ls hat das sprachliche
Gewissen aufgerüttelt und geschärft, hat Auge und <ohr für
sprachliche Hehler empfindlicher gemacht, und die Achtung vor der
Muttersprache gekräftigt ... -- kurzum, es hat eine nützliche,
ja notwendige Misston erfüllt, so daß jeder, dem die Reinheit
und Avrrektheit unsers geliebten Deutsch am yerzrn liegt, dem
Verfasser zu aufrichiiqen Danke verpflichtet ist. Die neue Aus¬
gabe ist in mancher 'weise ergänzt und bereichert worden und
hat gegen die erste namentlich durch die bessere und übersichtlichere
Stoffeinteilung erheblich gewonnen. , . > Wollen wir hoffen
und wünschen, das) das lehrreiche Buch ouch in dieser neuen
"estait von allen denen beherzigt werden möge, die ihre Mutter,
spräche lieben, und von denen insonderheit, denen ihre y"t und
Pflege in der Schule empfohlen ist. (Magdeburg. Zeitung)
"Ap
Geschichte
der griechischen Litteratur
Erster Band: Die Poesie
von
E. Aroker
In Leinwand gebunden 2 Mark 50 Pfennige
hören !^ k°^.""°n wieder einzusehen, daß unsre "ultnr nie auf.
Troo^t" Zusammenhanges mit Homer, mit der altisches
Nckgriechilch-n Plastik, mi! Plato und Aristoteles
bare ^.Ä " bleiben, und dah den Einbruch einer neuen Bar.
o-l5... ,^ißt, wer diesen Grund und Boden unsrer
l>ol>rü Kultur verleugnen möchte, vielleicht haben
mir/ Philologen, im Gegensatz zu den Vertretern andrer
57')>°">es->Wu. allzu wenig gethan, "in für den Gegenstand ihrer
-urvei, auch in weitern Kreisen v-rsiändnis und Interesse zu ge¬
winnen. Die Geschichte der griechischen Litteratur von Ernst
^roter, deren erster Sand uns vorliegt, gehört zu den Büchern,
°>e zu einer solchen Vermittlung zwischen gelehrter Arbeit und
""öunfliger Freude an der antiken Litteratur sich eignen. Sie ist
.""'wissenschaftlicher Grundlage gearb-et-t. verzichtet aber grünt,
aylich auf jeden gelehrte" Anstrich und wird durch ihre leichte
und anmutige Darstellung und die geschmackvoll ausgewählten
groben aus den alten Dichtern den Leser nur zu weiierm Ein¬
dringen in die Herrlichkeit der griechischen Poesie einladen können.
Auch als Festgesche"! für die Schüler oberer Gymnastalklassen
rönnen wir das reizend ausgestattete und auffallend billig- Buch-
>°in bestens empfehlen. (Münchner Neuest- Nachrichte")Wie der Deutsche spricht
Phraseologie der volkstümlichen Sprache
von
s. Hetze!
Fein gebunden I Mark
von vielen Seiten und mi" verschiedenen Waffen ist in den
letzten Jahren gckömpft worden gegen das fast- und kraftlose
Tintendeutfch, das sich mit Wendungen und Satzformen ziert
und spreizt, die der gesprochnen Ree'e ganz fremd sind. Nach
meiner Ueberzeugung ist auch das eine Frucht vo" Rudolf
hildebrands ""ablässigen Bemiihunocn, den Blick auf die lebendige
Rede zu lenken Schroeders ..Großer papierner" .Wustmanns
"Sprachdummheilen" mit all ihren Ablegern -- sie "hauen alle
in dieselbe Aerbe" Zeder neue Bundesgenosse gegen die Papier¬
sprache ist willkommen; denn "keine Eiche fällt aufeinen Streich",
welchen wert kann solch eine Sammlung volkstiimlicherwendungen
und Redeweise" haben? Erstens hat man seine helle Freude an
der urkröstigen Auserucksfüll-, die in ihnen beschlossen liegt, und
zweitens kommt das Studium dieses echten, bodeiiwlichsigcn
Deutsch schließlich auch dem eigne" Stil zugute. Natürlich wild
ein Buch kann nicht auf den ersten Wurf erschöpfend sein. Aber
im^G.rnzen wird man dem Fleiße des Verfas
sers seine Arier-
klare Druck, wie man das an ^Grunows Verlagswerken ge¬
wöhnt ist. (leipziger Zeitung)
Die Kunst der Rede
Line deutsche Rhetorik
von
A. philippi
Gebunden 2 Mark
Im Altertum nahm d° öffentliche Rede -me viel wichtigere
Stelle ein als in der Neuzeit, wenigstens vor Einführung der
Parlamente, öl- runrtgemäße Prosa bildete sich daher bei
den Griechen an der mündlich gehaltenen Rede, bei uns Neueren
dogeg-n im schriftlichen G-dran"-. wie sich auf Grund der
Theorie der Alte", der Rh-torik, die Prosa der emopäisch-n
Kulturvölker ausgebildet hat, schildert der Verfasser im ersten
Teil seines Buches. Im zweiten Teil stellt er sodann aus jener
Theorie alles das zusammen, was entweder noch praktisch
brauchbor ist oder sonst von Interesse erscheint. Die Tbcorre
hat sich hauptsächlich im Anschluß an die mündlich- Rede weiter
entwickelt, und darum tritt diese in, zweiten Teil mehr h-rvur
als die Schrifiprosa. Hierbei wird auch viel-rlei berührt, was
i" neueren Anleitungen zum Reden und in ähnlichen Büchern
behandelt zu werden pflegt. Das Buch kann daher mich,
nur denen empfohlen werden, die sich über Geschichte und
Theorie der Redekunst in ange-r-hui lrsbar-r Form unterrichie"
wollen, sondern es bi-ick auch an Seispi-l-n älter-r und neuerer
Prosaisten und Redner praktische winke zur Vervollkommnung
im Reden und vortrage", wie im schriftlichen Stil.
(vtsch. Reichs- u. preuß. Staais-Anzeiger)

?^S>^S^5<^Ä^^^^<^-V^"^X^A
Ein neues Mädchenheim
errichtet der Ev. Diakonievcrcin (Direktor Professor v. I)r. Zimmer in Berlin-Zehlcndarf) in Gummersbach
in der Rheinprovinz. In diesem Heim finden junge Mädchen von 14 Jahren an Aufnahme, die sich durch
Arbeit in einer Wollspinnerei ihren Unterhalt verdienen, und die die Genossenschaft in jeder Beziehung schützt,
denen sie z. B. durch Vertrag und gerichtlich festgelegte Sicherstellung die Bürgschaft dafür gewährt, daß sie
ihre Arbeit nicht verlieren, daß der Arbeitslohn nicht herabgesetzt wird, und daß sie nach K Jahren Arbeits¬
zeit mindestens 1000 Mark rein erspart haben können. In den Abendstunden erhalten sie Unterricht in allen
Zweigen der Hauswirtschaft, sodaß sie in einigen Jahren alles das gelernt haben, was sie als Hausfrauen
und Mütter gebrauchen.
Uerlag von Fr. Will). Grimm" in Acipzig
Tagebuchblätter
Moritz Busch
? Bände
preis: Broschiert 2^ Mark; in Leinwand gebunden
25 Mark; in Kalbfranzbänden 2g Mark
Band I: Graf Bismarck und seine Leute während
des Krieges mit Frankreich 1.87"? - 7> bis
zur Beschießung von Paris.
Band II: Graf Bismarck und seine Leute während
des Krieges mit Frankreich ^870--71.
bis zur Rückkehr nach Berlin -- Mlhelm-
straße 76 -- Denkwürdigkeiten ans den
Jahren ^87^--^880 -- varzin, Schön¬
hausen, Friedrichsrich
Band III: Denkwürdigkeiten aus den Zähren 1,88"
bis I.89Z -- Ans Bnchers Aufzeich-
nungen -- Anhang: Jugendideale --
In den Kreisen der Gothaner -- Im
Schleswig-holsteinischen Arieg und unter
den Augnstenbnrgischen -- Die Kriegs-
wochen von 1,866 in LeipzigVerlag v.Gust. Lischer in Jena.
Soeben erschien:
Dr. Georg Adler,
Professor in Berlin,
Die^ZuArnA
der
Gozialen^Frage.
preis: 60 Pfennige.
Urrlag von Fr. Wied. Grunow in Leipzig
(Litatenschatz
Geflügelte ivorte und andre denkwürdige Aus-
sprüche ans Geschichte und Litteratur
von Hans Nehry
Zweite Auflage. Gebunden 6 Mark.
Dieser Citatenschatz stellt sich als keine gewöhnliche
Scntenzensammluiig heraus, wie er -"ich die vorhnndncn
Sentcnzensammlnngen, z. S, die trefflichen "Geflügelten
Worte" von Georg Vüchmann, nicht etwa überflüssig
machen will. Er steckt sich die Grenzen weiter- er nimmt
sich die deutschen und ausländischen Alassiker vor, die die
will aus diesen die Fülle von Ansprüchen Kleidenden
ihrem Gedankcninhalte dem Gedächtnisse einprägen, ohne
doch im Augenblicke mit ihrem ursprüngliche" Wortlaute
sofort wieder erzeugt werden z" können. . . . Es soll
also eine wahre ivuellc des Wissens sein, dieser Citaten¬
schatz, eines großen geistigen Besitzes, den man hat, und
der zur steten freien Verwendung immer offen gehalten
werden musz. Während andre Scntcnzensammlungen
<Lila"enschatz dnrch diesen Gesichtspunkt die Eigenschaft
dessen vertieft man sich auch mit einem ganz andern G^c<
nutz in diesen "man "Litatenschatz j suchte man in den
frühern Scntenzensammlungen nach Einzelnem, um das
Buch dann nach befriedigten Interesse wieder fortzulegen,
so führt hier das Einzelne zu immer weiten" Einzelnen,
weil man einen Faden herausfühlt, der alles miteinander
(Wissenschaft!. Beilage d. teipz. Ztg.)
preis der Grenzboten: vierteljährlich Y Mark -- Wöchentlich ein Heft -- preis des Heftes einzeln: I, Mark
Expedition: Leipzig, Inselstrasze 20

Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger
persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh. Grunow, Jnselstraße 20).
Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers
geschrieben mit breitem Rande erbeten.
Verlag von Lr. Wilh. Grunow in Leipzig
^/^in^"^ E'rie Erzählung aus dem siebzehnten Jahrhundert von I. K. Köffler.
^I kumm ooylllgei.. 2 Bände. Lein gebunden 50 Mark.
Die Scliöpfung eines Humoristen, der von überlegnem Standpunkte aus, doch ohne des Mitgefühls zu entbehren, auf die
Leiden und Freuden, auf die Alugheiten und Thorheiten vergangner Zeiten hinabblickt. Ein echter Geschichtserzahler aber auch, der
in den Geist der Vergangenheit so tief eingedrungen ist, daß er völlig aus ihn, heraus zu denken und zu fühlen vermag, "ut schlie߬
lich auch Dichter genug, um i-inen Stoff aus der brutalen Lvkalfarbe in das abgetönte Licht der Lrzühlnngskunst zu rücken, ohne
ihn doch des ihm eigentümlichen düstern Charakters zu berauben. Die Erzählung knüpft an eine der furchtbarsten verirrunge"
des Menschengetstes, an den hexenglauben und die damit verknüpften schaudervollen Grausamkeiten an. > . , Die köstlichen Natur-
schtlderungen, die ErzäNung spielt im Thüringischen, ferner die Manntchfalrigkeit der Sprache, deren Register vom erhabnen Pathos
bis zum drastischen Dialekt der Autor alle beherrscht, und schließlich die reizende Naivität seiner Genrebilder vervollständige" die
außerordentlich günstige Wirkung des Buches, das auch als Zeitbild so interessant wie zuverlässig ist. (Leipziger Tageblatt)
"
Erzählung ans dem oberfränkischen Volksleben von I. H. Köffler. Broschirt 2 Mark.
^1 Zu zatin gebunden 5 Mark.
und meine Betrachtungen^ um dieses Zwtlterding zwischen Poesie "ut Gelehrsamkeit geknüpft. Meine damalige Bemerkung, daß
Löffler ein wirklicher Dichter sei, ist in der vorliegenden Erzählung vollauf bestätigt, und ich habe selten noch ein Stück Volksleben
gestellt gefunden, wie es bei Madlene der Fall ist. In dem scheu verhaltnen Liebesverhältnis der Mndlene und dem Frieder liegt
etwas so rührend Keusches, so jungfräulich Zartes, so selig Duftiges, daß es einem wirklich ans herz geht. Und doch keine Spur
von Sentimentalität und Rühreselei, alles so kräftig und würzig, wie der Duft frisch gemähten Heus, Wer noch Sinn und verstand
legen, denn^ was da sowohl im engern Familien- als auch im weiter" dörflichen Leben, Empfinden und handeln geschildert ist,
wünsche dem Buche viel^ Genießer, es ist ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes. ...
(Neue Badische Landes-Ieitung)
"
"7>1>. <Is,';^l^4si^"^>,^ Geschichte von der Landstraße von Wilhelm Speck. I" Satin
-i^le ^l-U<U'/I.l'lII()e. gebunden Z Mark.
Der Verfasser, ein hessischer Pfarrer, ist ein gottbegnoderer Dichter, der uns mit seiner Erzählung eine der besten echteste"
Dorfgeschichte" geschenkt hat. Die Naturschilderungen, das Leben auf der Landstraße und in Landstrcichcrwirtshäusern, das innige
haben das Büchlein mit wahrem ästhetischen und ethischen Genuß gelesen und können es rückhaltslos empfehlen.
(Deutsche volkszeitung)
Es hieße dem Leser voreilig die feinsten Reize des Buches zerstören, wollte man auf seine lieblichen und erschütternde"
Einzelheiten zu sprechen komme"! wer ein Litteraturfrcund ist und ein Renner zugleich, nicht "linder aber, wer spannende U"ter-
überschrettet, weil sein Autor rin hohem dichterische" Lmpfinden begnadet ist. (Deutsche Warte)
' , ^! ' , , ^ ^ / , " ' ^ / , ' '
Die (Lhronik des Garnisonstädtchens.
MlMN. Fein gebunden 7 Mark.
. . . Die scharfe und liebevolle Beobachtung des Lebens, die kräftige Zeichnung der einzelnen Gestalten und die humor¬
volle Ausprägung der Eigenart der auftretenden Personen geben vereint ein so farbenreiches und wohlthuendes Bild, daß niemand
in Zweifel sei" kann t Sophus Bandit, ist el" echter Dichter, einer, der Aopf und herz auf dem rechten Fleck hat, einer, den zu über¬
setzen sich lohnt. . . . Zu jedem Augenblick haben wir das Bewußtsein, auf dem festen Boden der Wirklichkeit zu stehen, aber nicht
der nackten, rauhen, häßlichen Wirklichkeit, sondern der mildem sinnigen Auge des Poeten geschauten, durch reife Aunst geadelte"
Prinzeß," einen unbestrittenen Erfolg gehabt. Wir sind nicht in Zweifel, daß die "Chronik des Garnisonstädtchens" die Zahl seiner
Freunde noch vermehren wird. Uns dünkt, die urbehagliche Breite der Schilderung, die himmelweit entfernt ist von der sprunghaft
nervösen Manier, die sonst heute vielfach als geistreich gilt, sei ein Vorzug, für die gerade unsre Zeit besonders dankbar sein müsse.
Es ist eine wahre Wohlthat, sich wieder einmal zurückführen zu lassen in Tage, wo man noch Zeit und Sinn für alle die schlichten
Freuden des kleinstädtischen Daseins hatte. Uns war es ein Genuß, das Buch zu lesen, und wir wünschten, es möchten sich an dem
stillen Glück des Grdruxer pfarrhofes recht viele teilnehmende herzen auch in deutschen Landen laben und erfreuen.
(Leipziger Zeitung)
^>>
^>"s^^^/>^^""i^"^^t" Roman von Ssplws Smtditz, übersetzt von Mathilde Mann. Zweite
^^U^lII0vlx"rlNZefZ. Aussage. Fein gebunden 6 Mark.
Tief, tief versinkt der Leser in eine fast verschollne Romantik, wenn er beginnt, sich in diesen Roman von Sophus Bauditz zu
vertiefen, so geschickt aber ist diese Romantik "red der modernen Zeit und ihren Menschen v-rwoben, daß man etwas ganz neues,
eigenartiges zu lesen glaub". Traumhafie Ruhe umspinnt die Wildmoorg-schichte, überall nur abgetönte Farben und gedämpfte
Alänge, von ferne nur vernimmt man das Echo der großen soziale" Kämpfe, die draußen in der Welt ausgefochten werden.
An das Wildmoor und seine Mensche" tief drinnen in den dänischen Marschen knüpft sich eine ganz wunderbare, aber natürliche
Romantik. Der Leser kann sich ihrem Banne nicht entziehen, wenn sie ihn einmal mit ihrem Märchenzauber umsponnen ha". Und
Sophus Bauditz ist ein Erzähler, der jeden Fußbreit gewonnenen Grundes in der Seele des Lesers festhält. . . . Mit großer
-Aunst sind die Memleben geschildert, man fühlt es, daß hier nur echte Farben verwendet sind. Jede einzelne Gestalt präg" sich
dem Leser el", er sieht sie leibhaftig vor Augen. Und der Roman selbst, dessen romantische Voraussetzungen man gern mit In den
Aanf nimmt, weiß den Leser mit so vielen Armen zu umschlingen, daß er nicht eher zum Nachdenken kommt, bis alle Rätsel
gelöst sind. Mit Befriedigung und Dank legt er das hervorragende Buch aus den Händen. Die Verlagshandlung ha" das Werk >n>"
einer glänzenden Ausstattung versehen, es ist ein Geschenkbuch allerersten Ranges. (Hamburger Fremoenblatt)

Die Bedeutung des chinesischen Heldzugs für Deutschland

IKo OlZi'mios to tlllz trollt!

elche Erfolge der Krieg in China für die Mächte, denen er von
! diesen Halbbarbare" a"fgezw""ge" ivorde" ist, haben wird, kann
noch niemand sagen, aber die Bedeutung, die er für das Deutsche
Reich und Volk gewonnen hat, läßt sich schon heute einigermaßen
! übersehen. Zunächst hat das Reich die Probe auf seine Leistnngs-
sayigkeit in der Weltpolitik glänzend bestanden. Das militärische Aufgebot
wurde ebenso schnell wie ruhig gebildet und, was noch vor zwanzig Jahren
ganz unmöglich gewesen wäre, auf deutschen Schiffen in wenig Wochen an
Ort und Stelle gebracht; ein Geschwader schwerer Linienschiffe, wie sie mir
selten den Ozean gekreuzt haben, erschien ohne jeden Unfall um der chinesischen
Küste, sodaß wir jetzt dort stärker sind als jede andre Seemacht, England etwa
ausgenommen, und bei den schweren Kämpfen um Tatu und Tientsin bewährten
unsre Schiffe und Truppen die alte deutsche Tapferkeit und Kriegszucht vor
den Augen der ganzen Welt, sodaß der ehrenvolle Befehl des britischen Admi¬
rals Seymour: Ins Vörman8 to elle front! bald typische Bedeutung gewann.
Auch die diplomatische Leitung dieser verwickelten Dinge war ebenso klug und
maßvoll als energisch; Graf Bülows Rnnddepesche vom 17. September stellte
die chinesische Negierung kurz und bündig vor die Alternative, entweder die
Anstifter der völkerrechtswidrigen Verbrechen zur Bestrafung auszuliefern, also
sich vou ihnen loszusagen, oder die Verantwortung auf die eignen Schultern
z" nehmen und selbst zu büßen. Kurz, die jüngste Weltgroßmncht zeigte sich
ihrer ganz neuen Ausgabe in überraschender Weise gewachsen, mehr als die
ältern, die aus den Erwägungen einer kleinlichen Eifersucht gar nicht heraus¬
kommen und ein großes klares Ziel gar nicht recht ins Auge fassen zu können
scheinen. In der Anerkennung des deutsche" Oberbefehls auf dem nördliche"
Kriegsschauplatze lag die Anerkennung ebensowohl unsrer politische" llneigen-
nützigkeit als unsrer militärischen Leistungsfähigkeit; aber der diplomatische"


Grenzboten IV 1900 ^


Verlag von Fr. with. Grunow in Leipzig
Allerhand
Sprachdummheiten
Kleine deutsche Grammatik
des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen
Gin Hilfsbuch für alle, die sich öffentlich der
deutschen Sprache bedienen
von
Gustav Wustmann
Zweite, gänzlich umgearbeitete und stark vermehrte
Auflage
In Leinwand gebunden 2 Mark 5V Pfennige
Als das Bächlein vor sechs Zähren zum ersten Male erschien,
erregte es ungewöhnliches Aufsehen- es fand auf der einen Seite
lebhafte Zustimmung, auf der orbem hitzigen Widerspruch. Es
hat seitdem leinen Weg gemacht und man roird ihm nun, roo
es in erneuerter Gestalt vor uns stündet, das Zeugnis nicht versag?»
können, daß es viel Gutes gewirkt und sich für weile liretle als
nützlich und segensreich erwiesen hat. Ls hat das sprachliche
Gewissen aufgerüttelt und geschärft, hat Auge und <ohr für
sprachliche Hehler empfindlicher gemacht, und die Achtung vor der
Muttersprache gekräftigt ... — kurzum, es hat eine nützliche,
ja notwendige Misston erfüllt, so daß jeder, dem die Reinheit
und Avrrektheit unsers geliebten Deutsch am yerzrn liegt, dem
Verfasser zu aufrichiiqen Danke verpflichtet ist. Die neue Aus¬
gabe ist in mancher 'weise ergänzt und bereichert worden und
hat gegen die erste namentlich durch die bessere und übersichtlichere
Stoffeinteilung erheblich gewonnen. , . > Wollen wir hoffen
und wünschen, das) das lehrreiche Buch ouch in dieser neuen
«estait von allen denen beherzigt werden möge, die ihre Mutter,
spräche lieben, und von denen insonderheit, denen ihre y»t und
Pflege in der Schule empfohlen ist. (Magdeburg. Zeitung)
«Ap
Geschichte
der griechischen Litteratur
Erster Band: Die Poesie
von
E. Aroker
In Leinwand gebunden 2 Mark 50 Pfennige
hören !^ k°^.""°n wieder einzusehen, daß unsre «ultnr nie auf.
Troo^t» Zusammenhanges mit Homer, mit der altisches
Nckgriechilch-n Plastik, mi! Plato und Aristoteles
bare ^.Ä " bleiben, und dah den Einbruch einer neuen Bar.
o-l5... ,^ißt, wer diesen Grund und Boden unsrer
l>ol>rü Kultur verleugnen möchte, vielleicht haben
mir/ Philologen, im Gegensatz zu den Vertretern andrer
57')>°">es->Wu. allzu wenig gethan, »in für den Gegenstand ihrer
-urvei, auch in weitern Kreisen v-rsiändnis und Interesse zu ge¬
winnen. Die Geschichte der griechischen Litteratur von Ernst
^roter, deren erster Sand uns vorliegt, gehört zu den Büchern,
°>e zu einer solchen Vermittlung zwischen gelehrter Arbeit und
""öunfliger Freude an der antiken Litteratur sich eignen. Sie ist
.""'wissenschaftlicher Grundlage gearb-et-t. verzichtet aber grünt,
aylich auf jeden gelehrte» Anstrich und wird durch ihre leichte
und anmutige Darstellung und die geschmackvoll ausgewählten
groben aus den alten Dichtern den Leser nur zu weiierm Ein¬
dringen in die Herrlichkeit der griechischen Poesie einladen können.
Auch als Festgesche»! für die Schüler oberer Gymnastalklassen
rönnen wir das reizend ausgestattete und auffallend billig- Buch-
>°in bestens empfehlen. (Münchner Neuest- Nachrichte»)Wie der Deutsche spricht
Phraseologie der volkstümlichen Sprache
von
s. Hetze!
Fein gebunden I Mark
von vielen Seiten und mi» verschiedenen Waffen ist in den
letzten Jahren gckömpft worden gegen das fast- und kraftlose
Tintendeutfch, das sich mit Wendungen und Satzformen ziert
und spreizt, die der gesprochnen Ree'e ganz fremd sind. Nach
meiner Ueberzeugung ist auch das eine Frucht vo» Rudolf
hildebrands »»ablässigen Bemiihunocn, den Blick auf die lebendige
Rede zu lenken Schroeders ..Großer papierner" .Wustmanns
„Sprachdummheilen" mit all ihren Ablegern — sie „hauen alle
in dieselbe Aerbe" Zeder neue Bundesgenosse gegen die Papier¬
sprache ist willkommen; denn „keine Eiche fällt aufeinen Streich",
welchen wert kann solch eine Sammlung volkstiimlicherwendungen
und Redeweise» haben? Erstens hat man seine helle Freude an
der urkröstigen Auserucksfüll-, die in ihnen beschlossen liegt, und
zweitens kommt das Studium dieses echten, bodeiiwlichsigcn
Deutsch schließlich auch dem eigne» Stil zugute. Natürlich wild
ein Buch kann nicht auf den ersten Wurf erschöpfend sein. Aber
im^G.rnzen wird man dem Fleiße des Verfas
sers seine Arier-
klare Druck, wie man das an ^Grunows Verlagswerken ge¬
wöhnt ist. (leipziger Zeitung)
Die Kunst der Rede
Line deutsche Rhetorik
von
A. philippi
Gebunden 2 Mark
Im Altertum nahm d° öffentliche Rede -me viel wichtigere
Stelle ein als in der Neuzeit, wenigstens vor Einführung der
Parlamente, öl- runrtgemäße Prosa bildete sich daher bei
den Griechen an der mündlich gehaltenen Rede, bei uns Neueren
dogeg-n im schriftlichen G-dran»-. wie sich auf Grund der
Theorie der Alte», der Rh-torik, die Prosa der emopäisch-n
Kulturvölker ausgebildet hat, schildert der Verfasser im ersten
Teil seines Buches. Im zweiten Teil stellt er sodann aus jener
Theorie alles das zusammen, was entweder noch praktisch
brauchbor ist oder sonst von Interesse erscheint. Die Tbcorre
hat sich hauptsächlich im Anschluß an die mündlich- Rede weiter
entwickelt, und darum tritt diese in, zweiten Teil mehr h-rvur
als die Schrifiprosa. Hierbei wird auch viel-rlei berührt, was
i» neueren Anleitungen zum Reden und in ähnlichen Büchern
behandelt zu werden pflegt. Das Buch kann daher mich,
nur denen empfohlen werden, die sich über Geschichte und
Theorie der Redekunst in ange-r-hui lrsbar-r Form unterrichie»
wollen, sondern es bi-ick auch an Seispi-l-n älter-r und neuerer
Prosaisten und Redner praktische winke zur Vervollkommnung
im Reden und vortrage», wie im schriftlichen Stil.
(vtsch. Reichs- u. preuß. Staais-Anzeiger)

?^S>^S^5<^Ä^^^^<^-V^«^X^A
Ein neues Mädchenheim
errichtet der Ev. Diakonievcrcin (Direktor Professor v. I)r. Zimmer in Berlin-Zehlcndarf) in Gummersbach
in der Rheinprovinz. In diesem Heim finden junge Mädchen von 14 Jahren an Aufnahme, die sich durch
Arbeit in einer Wollspinnerei ihren Unterhalt verdienen, und die die Genossenschaft in jeder Beziehung schützt,
denen sie z. B. durch Vertrag und gerichtlich festgelegte Sicherstellung die Bürgschaft dafür gewährt, daß sie
ihre Arbeit nicht verlieren, daß der Arbeitslohn nicht herabgesetzt wird, und daß sie nach K Jahren Arbeits¬
zeit mindestens 1000 Mark rein erspart haben können. In den Abendstunden erhalten sie Unterricht in allen
Zweigen der Hauswirtschaft, sodaß sie in einigen Jahren alles das gelernt haben, was sie als Hausfrauen
und Mütter gebrauchen.
Uerlag von Fr. Will). Grimm» in Acipzig
Tagebuchblätter
Moritz Busch
? Bände
preis: Broschiert 2^ Mark; in Leinwand gebunden
25 Mark; in Kalbfranzbänden 2g Mark
Band I: Graf Bismarck und seine Leute während
des Krieges mit Frankreich 1.87«? - 7> bis
zur Beschießung von Paris.
Band II: Graf Bismarck und seine Leute während
des Krieges mit Frankreich ^870—71.
bis zur Rückkehr nach Berlin — Mlhelm-
straße 76 — Denkwürdigkeiten ans den
Jahren ^87^—^880 — varzin, Schön¬
hausen, Friedrichsrich
Band III: Denkwürdigkeiten aus den Zähren 1,88»
bis I.89Z — Ans Bnchers Aufzeich-
nungen — Anhang: Jugendideale —
In den Kreisen der Gothaner — Im
Schleswig-holsteinischen Arieg und unter
den Augnstenbnrgischen — Die Kriegs-
wochen von 1,866 in LeipzigVerlag v.Gust. Lischer in Jena.
Soeben erschien:
Dr. Georg Adler,
Professor in Berlin,
Die^ZuArnA
der
Gozialen^Frage.
preis: 60 Pfennige.
Urrlag von Fr. Wied. Grunow in Leipzig
(Litatenschatz
Geflügelte ivorte und andre denkwürdige Aus-
sprüche ans Geschichte und Litteratur
von Hans Nehry
Zweite Auflage. Gebunden 6 Mark.
Dieser Citatenschatz stellt sich als keine gewöhnliche
Scntenzensammluiig heraus, wie er -»ich die vorhnndncn
Sentcnzensammlnngen, z. S, die trefflichen „Geflügelten
Worte" von Georg Vüchmann, nicht etwa überflüssig
machen will. Er steckt sich die Grenzen weiter- er nimmt
sich die deutschen und ausländischen Alassiker vor, die die
will aus diesen die Fülle von Ansprüchen Kleidenden
ihrem Gedankcninhalte dem Gedächtnisse einprägen, ohne
doch im Augenblicke mit ihrem ursprüngliche» Wortlaute
sofort wieder erzeugt werden z» können. . . . Es soll
also eine wahre ivuellc des Wissens sein, dieser Citaten¬
schatz, eines großen geistigen Besitzes, den man hat, und
der zur steten freien Verwendung immer offen gehalten
werden musz. Während andre Scntcnzensammlungen
<Lila»enschatz dnrch diesen Gesichtspunkt die Eigenschaft
dessen vertieft man sich auch mit einem ganz andern G^c<
nutz in diesen »man «Litatenschatz j suchte man in den
frühern Scntenzensammlungen nach Einzelnem, um das
Buch dann nach befriedigten Interesse wieder fortzulegen,
so führt hier das Einzelne zu immer weiten» Einzelnen,
weil man einen Faden herausfühlt, der alles miteinander
(Wissenschaft!. Beilage d. teipz. Ztg.)
preis der Grenzboten: vierteljährlich Y Mark — Wöchentlich ein Heft — preis des Heftes einzeln: I, Mark
Expedition: Leipzig, Inselstrasze 20

Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger
persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh. Grunow, Jnselstraße 20).
Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers
geschrieben mit breitem Rande erbeten.
Verlag von Lr. Wilh. Grunow in Leipzig
^/^in^»^ E'rie Erzählung aus dem siebzehnten Jahrhundert von I. K. Köffler.
^I kumm ooylllgei.. 2 Bände. Lein gebunden 50 Mark.
Die Scliöpfung eines Humoristen, der von überlegnem Standpunkte aus, doch ohne des Mitgefühls zu entbehren, auf die
Leiden und Freuden, auf die Alugheiten und Thorheiten vergangner Zeiten hinabblickt. Ein echter Geschichtserzahler aber auch, der
in den Geist der Vergangenheit so tief eingedrungen ist, daß er völlig aus ihn, heraus zu denken und zu fühlen vermag, »ut schlie߬
lich auch Dichter genug, um i-inen Stoff aus der brutalen Lvkalfarbe in das abgetönte Licht der Lrzühlnngskunst zu rücken, ohne
ihn doch des ihm eigentümlichen düstern Charakters zu berauben. Die Erzählung knüpft an eine der furchtbarsten verirrunge»
des Menschengetstes, an den hexenglauben und die damit verknüpften schaudervollen Grausamkeiten an. > . , Die köstlichen Natur-
schtlderungen, die ErzäNung spielt im Thüringischen, ferner die Manntchfalrigkeit der Sprache, deren Register vom erhabnen Pathos
bis zum drastischen Dialekt der Autor alle beherrscht, und schließlich die reizende Naivität seiner Genrebilder vervollständige» die
außerordentlich günstige Wirkung des Buches, das auch als Zeitbild so interessant wie zuverlässig ist. (Leipziger Tageblatt)
»
Erzählung ans dem oberfränkischen Volksleben von I. H. Köffler. Broschirt 2 Mark.
^1 Zu zatin gebunden 5 Mark.
und meine Betrachtungen^ um dieses Zwtlterding zwischen Poesie »ut Gelehrsamkeit geknüpft. Meine damalige Bemerkung, daß
Löffler ein wirklicher Dichter sei, ist in der vorliegenden Erzählung vollauf bestätigt, und ich habe selten noch ein Stück Volksleben
gestellt gefunden, wie es bei Madlene der Fall ist. In dem scheu verhaltnen Liebesverhältnis der Mndlene und dem Frieder liegt
etwas so rührend Keusches, so jungfräulich Zartes, so selig Duftiges, daß es einem wirklich ans herz geht. Und doch keine Spur
von Sentimentalität und Rühreselei, alles so kräftig und würzig, wie der Duft frisch gemähten Heus, Wer noch Sinn und verstand
legen, denn^ was da sowohl im engern Familien- als auch im weiter» dörflichen Leben, Empfinden und handeln geschildert ist,
wünsche dem Buche viel^ Genießer, es ist ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes. ...
(Neue Badische Landes-Ieitung)
»
"7>1>. <Is,';^l^4si^»^>,^ Geschichte von der Landstraße von Wilhelm Speck. I" Satin
-i^le ^l-U<U'/I.l'lII()e. gebunden Z Mark.
Der Verfasser, ein hessischer Pfarrer, ist ein gottbegnoderer Dichter, der uns mit seiner Erzählung eine der besten echteste»
Dorfgeschichte» geschenkt hat. Die Naturschilderungen, das Leben auf der Landstraße und in Landstrcichcrwirtshäusern, das innige
haben das Büchlein mit wahrem ästhetischen und ethischen Genuß gelesen und können es rückhaltslos empfehlen.
(Deutsche volkszeitung)
Es hieße dem Leser voreilig die feinsten Reize des Buches zerstören, wollte man auf seine lieblichen und erschütternde»
Einzelheiten zu sprechen komme»! wer ein Litteraturfrcund ist und ein Renner zugleich, nicht »linder aber, wer spannende U"ter-
überschrettet, weil sein Autor rin hohem dichterische» Lmpfinden begnadet ist. (Deutsche Warte)
' , ^! ' , , ^ ^ / , " ' ^ / , ' '
Die (Lhronik des Garnisonstädtchens.
MlMN. Fein gebunden 7 Mark.
. . . Die scharfe und liebevolle Beobachtung des Lebens, die kräftige Zeichnung der einzelnen Gestalten und die humor¬
volle Ausprägung der Eigenart der auftretenden Personen geben vereint ein so farbenreiches und wohlthuendes Bild, daß niemand
in Zweifel sei» kann t Sophus Bandit, ist el» echter Dichter, einer, der Aopf und herz auf dem rechten Fleck hat, einer, den zu über¬
setzen sich lohnt. . . . Zu jedem Augenblick haben wir das Bewußtsein, auf dem festen Boden der Wirklichkeit zu stehen, aber nicht
der nackten, rauhen, häßlichen Wirklichkeit, sondern der mildem sinnigen Auge des Poeten geschauten, durch reife Aunst geadelte»
Prinzeß," einen unbestrittenen Erfolg gehabt. Wir sind nicht in Zweifel, daß die „Chronik des Garnisonstädtchens" die Zahl seiner
Freunde noch vermehren wird. Uns dünkt, die urbehagliche Breite der Schilderung, die himmelweit entfernt ist von der sprunghaft
nervösen Manier, die sonst heute vielfach als geistreich gilt, sei ein Vorzug, für die gerade unsre Zeit besonders dankbar sein müsse.
Es ist eine wahre Wohlthat, sich wieder einmal zurückführen zu lassen in Tage, wo man noch Zeit und Sinn für alle die schlichten
Freuden des kleinstädtischen Daseins hatte. Uns war es ein Genuß, das Buch zu lesen, und wir wünschten, es möchten sich an dem
stillen Glück des Grdruxer pfarrhofes recht viele teilnehmende herzen auch in deutschen Landen laben und erfreuen.
(Leipziger Zeitung)
^>>
^>»s^^^/>^^»»i^»^^t» Roman von Ssplws Smtditz, übersetzt von Mathilde Mann. Zweite
^^U^lII0vlx»rlNZefZ. Aussage. Fein gebunden 6 Mark.
Tief, tief versinkt der Leser in eine fast verschollne Romantik, wenn er beginnt, sich in diesen Roman von Sophus Bauditz zu
vertiefen, so geschickt aber ist diese Romantik »red der modernen Zeit und ihren Menschen v-rwoben, daß man etwas ganz neues,
eigenartiges zu lesen glaub«. Traumhafie Ruhe umspinnt die Wildmoorg-schichte, überall nur abgetönte Farben und gedämpfte
Alänge, von ferne nur vernimmt man das Echo der großen soziale» Kämpfe, die draußen in der Welt ausgefochten werden.
An das Wildmoor und seine Mensche» tief drinnen in den dänischen Marschen knüpft sich eine ganz wunderbare, aber natürliche
Romantik. Der Leser kann sich ihrem Banne nicht entziehen, wenn sie ihn einmal mit ihrem Märchenzauber umsponnen ha«. Und
Sophus Bauditz ist ein Erzähler, der jeden Fußbreit gewonnenen Grundes in der Seele des Lesers festhält. . . . Mit großer
-Aunst sind die Memleben geschildert, man fühlt es, daß hier nur echte Farben verwendet sind. Jede einzelne Gestalt präg« sich
dem Leser el», er sieht sie leibhaftig vor Augen. Und der Roman selbst, dessen romantische Voraussetzungen man gern mit In den
Aanf nimmt, weiß den Leser mit so vielen Armen zu umschlingen, daß er nicht eher zum Nachdenken kommt, bis alle Rätsel
gelöst sind. Mit Befriedigung und Dank legt er das hervorragende Buch aus den Händen. Die Verlagshandlung ha« das Werk >n>«
einer glänzenden Ausstattung versehen, es ist ein Geschenkbuch allerersten Ranges. (Hamburger Fremoenblatt)

Die Bedeutung des chinesischen Heldzugs für Deutschland

IKo OlZi'mios to tlllz trollt!

elche Erfolge der Krieg in China für die Mächte, denen er von
! diesen Halbbarbare» a»fgezw»»ge» ivorde» ist, haben wird, kann
noch niemand sagen, aber die Bedeutung, die er für das Deutsche
Reich und Volk gewonnen hat, läßt sich schon heute einigermaßen
! übersehen. Zunächst hat das Reich die Probe auf seine Leistnngs-
sayigkeit in der Weltpolitik glänzend bestanden. Das militärische Aufgebot
wurde ebenso schnell wie ruhig gebildet und, was noch vor zwanzig Jahren
ganz unmöglich gewesen wäre, auf deutschen Schiffen in wenig Wochen an
Ort und Stelle gebracht; ein Geschwader schwerer Linienschiffe, wie sie mir
selten den Ozean gekreuzt haben, erschien ohne jeden Unfall um der chinesischen
Küste, sodaß wir jetzt dort stärker sind als jede andre Seemacht, England etwa
ausgenommen, und bei den schweren Kämpfen um Tatu und Tientsin bewährten
unsre Schiffe und Truppen die alte deutsche Tapferkeit und Kriegszucht vor
den Augen der ganzen Welt, sodaß der ehrenvolle Befehl des britischen Admi¬
rals Seymour: Ins Vörman8 to elle front! bald typische Bedeutung gewann.
Auch die diplomatische Leitung dieser verwickelten Dinge war ebenso klug und
maßvoll als energisch; Graf Bülows Rnnddepesche vom 17. September stellte
die chinesische Negierung kurz und bündig vor die Alternative, entweder die
Anstifter der völkerrechtswidrigen Verbrechen zur Bestrafung auszuliefern, also
sich vou ihnen loszusagen, oder die Verantwortung auf die eignen Schultern
z» nehmen und selbst zu büßen. Kurz, die jüngste Weltgroßmncht zeigte sich
ihrer ganz neuen Ausgabe in überraschender Weise gewachsen, mehr als die
ältern, die aus den Erwägungen einer kleinlichen Eifersucht gar nicht heraus¬
kommen und ein großes klares Ziel gar nicht recht ins Auge fassen zu können
scheinen. In der Anerkennung des deutsche» Oberbefehls auf dem nördliche»
Kriegsschauplatze lag die Anerkennung ebensowohl unsrer politische» llneigen-
nützigkeit als unsrer militärischen Leistungsfähigkeit; aber der diplomatische»


Grenzboten IV 1900 ^
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(vtsch. Reichs- u. preuß. Staais-Anzeiger)</p>
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[0123] [Abbildung] Verlag von Fr. with. Grunow in Leipzig Allerhand Sprachdummheiten Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen Gin Hilfsbuch für alle, die sich öffentlich der deutschen Sprache bedienen von Gustav Wustmann Zweite, gänzlich umgearbeitete und stark vermehrte Auflage In Leinwand gebunden 2 Mark 5V Pfennige Als das Bächlein vor sechs Zähren zum ersten Male erschien, erregte es ungewöhnliches Aufsehen- es fand auf der einen Seite lebhafte Zustimmung, auf der orbem hitzigen Widerspruch. Es hat seitdem leinen Weg gemacht und man roird ihm nun, roo es in erneuerter Gestalt vor uns stündet, das Zeugnis nicht versag?» können, daß es viel Gutes gewirkt und sich für weile liretle als nützlich und segensreich erwiesen hat. Ls hat das sprachliche Gewissen aufgerüttelt und geschärft, hat Auge und <ohr für sprachliche Hehler empfindlicher gemacht, und die Achtung vor der Muttersprache gekräftigt ... — kurzum, es hat eine nützliche, ja notwendige Misston erfüllt, so daß jeder, dem die Reinheit und Avrrektheit unsers geliebten Deutsch am yerzrn liegt, dem Verfasser zu aufrichiiqen Danke verpflichtet ist. Die neue Aus¬ gabe ist in mancher 'weise ergänzt und bereichert worden und hat gegen die erste namentlich durch die bessere und übersichtlichere Stoffeinteilung erheblich gewonnen. , . > Wollen wir hoffen und wünschen, das) das lehrreiche Buch ouch in dieser neuen «estait von allen denen beherzigt werden möge, die ihre Mutter, spräche lieben, und von denen insonderheit, denen ihre y»t und Pflege in der Schule empfohlen ist. (Magdeburg. Zeitung) «Ap Geschichte der griechischen Litteratur Erster Band: Die Poesie von E. Aroker In Leinwand gebunden 2 Mark 50 Pfennige hören !^ k°^.""°n wieder einzusehen, daß unsre «ultnr nie auf. Troo^t» Zusammenhanges mit Homer, mit der altisches Nckgriechilch-n Plastik, mi! Plato und Aristoteles bare ^.Ä " bleiben, und dah den Einbruch einer neuen Bar. o-l5... ,^ißt, wer diesen Grund und Boden unsrer l>ol>rü Kultur verleugnen möchte, vielleicht haben mir/ Philologen, im Gegensatz zu den Vertretern andrer 57')>°">es->Wu. allzu wenig gethan, »in für den Gegenstand ihrer -urvei, auch in weitern Kreisen v-rsiändnis und Interesse zu ge¬ winnen. Die Geschichte der griechischen Litteratur von Ernst ^roter, deren erster Sand uns vorliegt, gehört zu den Büchern, °>e zu einer solchen Vermittlung zwischen gelehrter Arbeit und ""öunfliger Freude an der antiken Litteratur sich eignen. Sie ist .""'wissenschaftlicher Grundlage gearb-et-t. verzichtet aber grünt, aylich auf jeden gelehrte» Anstrich und wird durch ihre leichte und anmutige Darstellung und die geschmackvoll ausgewählten groben aus den alten Dichtern den Leser nur zu weiierm Ein¬ dringen in die Herrlichkeit der griechischen Poesie einladen können. Auch als Festgesche»! für die Schüler oberer Gymnastalklassen rönnen wir das reizend ausgestattete und auffallend billig- Buch- >°in bestens empfehlen. (Münchner Neuest- Nachrichte»)Wie der Deutsche spricht Phraseologie der volkstümlichen Sprache von s. Hetze! Fein gebunden I Mark von vielen Seiten und mi» verschiedenen Waffen ist in den letzten Jahren gckömpft worden gegen das fast- und kraftlose Tintendeutfch, das sich mit Wendungen und Satzformen ziert und spreizt, die der gesprochnen Ree'e ganz fremd sind. Nach meiner Ueberzeugung ist auch das eine Frucht vo» Rudolf hildebrands »»ablässigen Bemiihunocn, den Blick auf die lebendige Rede zu lenken Schroeders ..Großer papierner" .Wustmanns „Sprachdummheilen" mit all ihren Ablegern — sie „hauen alle in dieselbe Aerbe" Zeder neue Bundesgenosse gegen die Papier¬ sprache ist willkommen; denn „keine Eiche fällt aufeinen Streich", welchen wert kann solch eine Sammlung volkstiimlicherwendungen und Redeweise» haben? Erstens hat man seine helle Freude an der urkröstigen Auserucksfüll-, die in ihnen beschlossen liegt, und zweitens kommt das Studium dieses echten, bodeiiwlichsigcn Deutsch schließlich auch dem eigne» Stil zugute. Natürlich wild ein Buch kann nicht auf den ersten Wurf erschöpfend sein. Aber im^G.rnzen wird man dem Fleiße des Verfas sers seine Arier- klare Druck, wie man das an ^Grunows Verlagswerken ge¬ wöhnt ist. (leipziger Zeitung) Die Kunst der Rede Line deutsche Rhetorik von A. philippi Gebunden 2 Mark Im Altertum nahm d° öffentliche Rede -me viel wichtigere Stelle ein als in der Neuzeit, wenigstens vor Einführung der Parlamente, öl- runrtgemäße Prosa bildete sich daher bei den Griechen an der mündlich gehaltenen Rede, bei uns Neueren dogeg-n im schriftlichen G-dran»-. wie sich auf Grund der Theorie der Alte», der Rh-torik, die Prosa der emopäisch-n Kulturvölker ausgebildet hat, schildert der Verfasser im ersten Teil seines Buches. Im zweiten Teil stellt er sodann aus jener Theorie alles das zusammen, was entweder noch praktisch brauchbor ist oder sonst von Interesse erscheint. Die Tbcorre hat sich hauptsächlich im Anschluß an die mündlich- Rede weiter entwickelt, und darum tritt diese in, zweiten Teil mehr h-rvur als die Schrifiprosa. Hierbei wird auch viel-rlei berührt, was i» neueren Anleitungen zum Reden und in ähnlichen Büchern behandelt zu werden pflegt. Das Buch kann daher mich, nur denen empfohlen werden, die sich über Geschichte und Theorie der Redekunst in ange-r-hui lrsbar-r Form unterrichie» wollen, sondern es bi-ick auch an Seispi-l-n älter-r und neuerer Prosaisten und Redner praktische winke zur Vervollkommnung im Reden und vortrage», wie im schriftlichen Stil. (vtsch. Reichs- u. preuß. Staais-Anzeiger) ?^S>^S^5<^Ä^^^^<^-V^«^X^A Ein neues Mädchenheim errichtet der Ev. Diakonievcrcin (Direktor Professor v. I)r. Zimmer in Berlin-Zehlcndarf) in Gummersbach in der Rheinprovinz. In diesem Heim finden junge Mädchen von 14 Jahren an Aufnahme, die sich durch Arbeit in einer Wollspinnerei ihren Unterhalt verdienen, und die die Genossenschaft in jeder Beziehung schützt, denen sie z. B. durch Vertrag und gerichtlich festgelegte Sicherstellung die Bürgschaft dafür gewährt, daß sie ihre Arbeit nicht verlieren, daß der Arbeitslohn nicht herabgesetzt wird, und daß sie nach K Jahren Arbeits¬ zeit mindestens 1000 Mark rein erspart haben können. In den Abendstunden erhalten sie Unterricht in allen Zweigen der Hauswirtschaft, sodaß sie in einigen Jahren alles das gelernt haben, was sie als Hausfrauen und Mütter gebrauchen. Uerlag von Fr. Will). Grimm» in Acipzig Tagebuchblätter Moritz Busch ? Bände preis: Broschiert 2^ Mark; in Leinwand gebunden 25 Mark; in Kalbfranzbänden 2g Mark Band I: Graf Bismarck und seine Leute während des Krieges mit Frankreich 1.87«? - 7> bis zur Beschießung von Paris. Band II: Graf Bismarck und seine Leute während des Krieges mit Frankreich ^870—71. bis zur Rückkehr nach Berlin — Mlhelm- straße 76 — Denkwürdigkeiten ans den Jahren ^87^—^880 — varzin, Schön¬ hausen, Friedrichsrich Band III: Denkwürdigkeiten aus den Zähren 1,88» bis I.89Z — Ans Bnchers Aufzeich- nungen — Anhang: Jugendideale — In den Kreisen der Gothaner — Im Schleswig-holsteinischen Arieg und unter den Augnstenbnrgischen — Die Kriegs- wochen von 1,866 in LeipzigVerlag v.Gust. Lischer in Jena. Soeben erschien: Dr. Georg Adler, Professor in Berlin, Die^ZuArnA der Gozialen^Frage. preis: 60 Pfennige. Urrlag von Fr. Wied. Grunow in Leipzig (Litatenschatz Geflügelte ivorte und andre denkwürdige Aus- sprüche ans Geschichte und Litteratur von Hans Nehry Zweite Auflage. Gebunden 6 Mark. Dieser Citatenschatz stellt sich als keine gewöhnliche Scntenzensammluiig heraus, wie er -»ich die vorhnndncn Sentcnzensammlnngen, z. S, die trefflichen „Geflügelten Worte" von Georg Vüchmann, nicht etwa überflüssig machen will. Er steckt sich die Grenzen weiter- er nimmt sich die deutschen und ausländischen Alassiker vor, die die will aus diesen die Fülle von Ansprüchen Kleidenden ihrem Gedankcninhalte dem Gedächtnisse einprägen, ohne doch im Augenblicke mit ihrem ursprüngliche» Wortlaute sofort wieder erzeugt werden z» können. . . . Es soll also eine wahre ivuellc des Wissens sein, dieser Citaten¬ schatz, eines großen geistigen Besitzes, den man hat, und der zur steten freien Verwendung immer offen gehalten werden musz. Während andre Scntcnzensammlungen <Lila»enschatz dnrch diesen Gesichtspunkt die Eigenschaft dessen vertieft man sich auch mit einem ganz andern G^c< nutz in diesen »man «Litatenschatz j suchte man in den frühern Scntenzensammlungen nach Einzelnem, um das Buch dann nach befriedigten Interesse wieder fortzulegen, so führt hier das Einzelne zu immer weiten» Einzelnen, weil man einen Faden herausfühlt, der alles miteinander (Wissenschaft!. Beilage d. teipz. Ztg.) preis der Grenzboten: vierteljährlich Y Mark — Wöchentlich ein Heft — preis des Heftes einzeln: I, Mark Expedition: Leipzig, Inselstrasze 20 Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh. Grunow, Jnselstraße 20). Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers geschrieben mit breitem Rande erbeten. Verlag von Lr. Wilh. Grunow in Leipzig ^/^in^»^ E'rie Erzählung aus dem siebzehnten Jahrhundert von I. K. Köffler. ^I kumm ooylllgei.. 2 Bände. Lein gebunden 50 Mark. Die Scliöpfung eines Humoristen, der von überlegnem Standpunkte aus, doch ohne des Mitgefühls zu entbehren, auf die Leiden und Freuden, auf die Alugheiten und Thorheiten vergangner Zeiten hinabblickt. Ein echter Geschichtserzahler aber auch, der in den Geist der Vergangenheit so tief eingedrungen ist, daß er völlig aus ihn, heraus zu denken und zu fühlen vermag, »ut schlie߬ lich auch Dichter genug, um i-inen Stoff aus der brutalen Lvkalfarbe in das abgetönte Licht der Lrzühlnngskunst zu rücken, ohne ihn doch des ihm eigentümlichen düstern Charakters zu berauben. Die Erzählung knüpft an eine der furchtbarsten verirrunge» des Menschengetstes, an den hexenglauben und die damit verknüpften schaudervollen Grausamkeiten an. > . , Die köstlichen Natur- schtlderungen, die ErzäNung spielt im Thüringischen, ferner die Manntchfalrigkeit der Sprache, deren Register vom erhabnen Pathos bis zum drastischen Dialekt der Autor alle beherrscht, und schließlich die reizende Naivität seiner Genrebilder vervollständige» die außerordentlich günstige Wirkung des Buches, das auch als Zeitbild so interessant wie zuverlässig ist. (Leipziger Tageblatt) » Erzählung ans dem oberfränkischen Volksleben von I. H. Köffler. Broschirt 2 Mark. ^1 Zu zatin gebunden 5 Mark. und meine Betrachtungen^ um dieses Zwtlterding zwischen Poesie »ut Gelehrsamkeit geknüpft. Meine damalige Bemerkung, daß Löffler ein wirklicher Dichter sei, ist in der vorliegenden Erzählung vollauf bestätigt, und ich habe selten noch ein Stück Volksleben gestellt gefunden, wie es bei Madlene der Fall ist. In dem scheu verhaltnen Liebesverhältnis der Mndlene und dem Frieder liegt etwas so rührend Keusches, so jungfräulich Zartes, so selig Duftiges, daß es einem wirklich ans herz geht. Und doch keine Spur von Sentimentalität und Rühreselei, alles so kräftig und würzig, wie der Duft frisch gemähten Heus, Wer noch Sinn und verstand legen, denn^ was da sowohl im engern Familien- als auch im weiter» dörflichen Leben, Empfinden und handeln geschildert ist, wünsche dem Buche viel^ Genießer, es ist ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes. ... (Neue Badische Landes-Ieitung) » "7>1>. <Is,';^l^4si^»^>,^ Geschichte von der Landstraße von Wilhelm Speck. I" Satin -i^le ^l-U<U'/I.l'lII()e. gebunden Z Mark. Der Verfasser, ein hessischer Pfarrer, ist ein gottbegnoderer Dichter, der uns mit seiner Erzählung eine der besten echteste» Dorfgeschichte» geschenkt hat. Die Naturschilderungen, das Leben auf der Landstraße und in Landstrcichcrwirtshäusern, das innige haben das Büchlein mit wahrem ästhetischen und ethischen Genuß gelesen und können es rückhaltslos empfehlen. (Deutsche volkszeitung) Es hieße dem Leser voreilig die feinsten Reize des Buches zerstören, wollte man auf seine lieblichen und erschütternde» Einzelheiten zu sprechen komme»! wer ein Litteraturfrcund ist und ein Renner zugleich, nicht »linder aber, wer spannende U"ter- überschrettet, weil sein Autor rin hohem dichterische» Lmpfinden begnadet ist. (Deutsche Warte) ' , ^! ' , , ^ ^ / , " ' ^ / , ' ' Die (Lhronik des Garnisonstädtchens. MlMN. Fein gebunden 7 Mark. . . . Die scharfe und liebevolle Beobachtung des Lebens, die kräftige Zeichnung der einzelnen Gestalten und die humor¬ volle Ausprägung der Eigenart der auftretenden Personen geben vereint ein so farbenreiches und wohlthuendes Bild, daß niemand in Zweifel sei» kann t Sophus Bandit, ist el» echter Dichter, einer, der Aopf und herz auf dem rechten Fleck hat, einer, den zu über¬ setzen sich lohnt. . . . Zu jedem Augenblick haben wir das Bewußtsein, auf dem festen Boden der Wirklichkeit zu stehen, aber nicht der nackten, rauhen, häßlichen Wirklichkeit, sondern der mildem sinnigen Auge des Poeten geschauten, durch reife Aunst geadelte» Prinzeß," einen unbestrittenen Erfolg gehabt. Wir sind nicht in Zweifel, daß die „Chronik des Garnisonstädtchens" die Zahl seiner Freunde noch vermehren wird. Uns dünkt, die urbehagliche Breite der Schilderung, die himmelweit entfernt ist von der sprunghaft nervösen Manier, die sonst heute vielfach als geistreich gilt, sei ein Vorzug, für die gerade unsre Zeit besonders dankbar sein müsse. Es ist eine wahre Wohlthat, sich wieder einmal zurückführen zu lassen in Tage, wo man noch Zeit und Sinn für alle die schlichten Freuden des kleinstädtischen Daseins hatte. Uns war es ein Genuß, das Buch zu lesen, und wir wünschten, es möchten sich an dem stillen Glück des Grdruxer pfarrhofes recht viele teilnehmende herzen auch in deutschen Landen laben und erfreuen. (Leipziger Zeitung) ^>> ^>»s^^^/>^^»»i^»^^t» Roman von Ssplws Smtditz, übersetzt von Mathilde Mann. Zweite ^^U^lII0vlx»rlNZefZ. Aussage. Fein gebunden 6 Mark. Tief, tief versinkt der Leser in eine fast verschollne Romantik, wenn er beginnt, sich in diesen Roman von Sophus Bauditz zu vertiefen, so geschickt aber ist diese Romantik »red der modernen Zeit und ihren Menschen v-rwoben, daß man etwas ganz neues, eigenartiges zu lesen glaub«. Traumhafie Ruhe umspinnt die Wildmoorg-schichte, überall nur abgetönte Farben und gedämpfte Alänge, von ferne nur vernimmt man das Echo der großen soziale» Kämpfe, die draußen in der Welt ausgefochten werden. An das Wildmoor und seine Mensche» tief drinnen in den dänischen Marschen knüpft sich eine ganz wunderbare, aber natürliche Romantik. Der Leser kann sich ihrem Banne nicht entziehen, wenn sie ihn einmal mit ihrem Märchenzauber umsponnen ha«. Und Sophus Bauditz ist ein Erzähler, der jeden Fußbreit gewonnenen Grundes in der Seele des Lesers festhält. . . . Mit großer -Aunst sind die Memleben geschildert, man fühlt es, daß hier nur echte Farben verwendet sind. Jede einzelne Gestalt präg« sich dem Leser el», er sieht sie leibhaftig vor Augen. Und der Roman selbst, dessen romantische Voraussetzungen man gern mit In den Aanf nimmt, weiß den Leser mit so vielen Armen zu umschlingen, daß er nicht eher zum Nachdenken kommt, bis alle Rätsel gelöst sind. Mit Befriedigung und Dank legt er das hervorragende Buch aus den Händen. Die Verlagshandlung ha« das Werk >n>« einer glänzenden Ausstattung versehen, es ist ein Geschenkbuch allerersten Ranges. (Hamburger Fremoenblatt) Die Bedeutung des chinesischen Heldzugs für Deutschland IKo OlZi'mios to tlllz trollt! elche Erfolge der Krieg in China für die Mächte, denen er von ! diesen Halbbarbare» a»fgezw»»ge» ivorde» ist, haben wird, kann noch niemand sagen, aber die Bedeutung, die er für das Deutsche Reich und Volk gewonnen hat, läßt sich schon heute einigermaßen ! übersehen. Zunächst hat das Reich die Probe auf seine Leistnngs- sayigkeit in der Weltpolitik glänzend bestanden. Das militärische Aufgebot wurde ebenso schnell wie ruhig gebildet und, was noch vor zwanzig Jahren ganz unmöglich gewesen wäre, auf deutschen Schiffen in wenig Wochen an Ort und Stelle gebracht; ein Geschwader schwerer Linienschiffe, wie sie mir selten den Ozean gekreuzt haben, erschien ohne jeden Unfall um der chinesischen Küste, sodaß wir jetzt dort stärker sind als jede andre Seemacht, England etwa ausgenommen, und bei den schweren Kämpfen um Tatu und Tientsin bewährten unsre Schiffe und Truppen die alte deutsche Tapferkeit und Kriegszucht vor den Augen der ganzen Welt, sodaß der ehrenvolle Befehl des britischen Admi¬ rals Seymour: Ins Vörman8 to elle front! bald typische Bedeutung gewann. Auch die diplomatische Leitung dieser verwickelten Dinge war ebenso klug und maßvoll als energisch; Graf Bülows Rnnddepesche vom 17. September stellte die chinesische Negierung kurz und bündig vor die Alternative, entweder die Anstifter der völkerrechtswidrigen Verbrechen zur Bestrafung auszuliefern, also sich vou ihnen loszusagen, oder die Verantwortung auf die eignen Schultern z» nehmen und selbst zu büßen. Kurz, die jüngste Weltgroßmncht zeigte sich ihrer ganz neuen Ausgabe in überraschender Weise gewachsen, mehr als die ältern, die aus den Erwägungen einer kleinlichen Eifersucht gar nicht heraus¬ kommen und ein großes klares Ziel gar nicht recht ins Auge fassen zu können scheinen. In der Anerkennung des deutsche» Oberbefehls auf dem nördliche» Kriegsschauplatze lag die Anerkennung ebensowohl unsrer politische» llneigen- nützigkeit als unsrer militärischen Leistungsfähigkeit; aber der diplomatische» Grenzboten IV 1900 ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/123>, abgerufen am 24.05.2024.