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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Biographische Litteratur

6. Margnretha von Poschinger, Kaiser Friedrich. Bund I, 1831 bis
1862. Berlin 1899, R. Schröder. ^1 und 432 Seiten.

M. von Poschinger will eine doppelte Aufgabe losen, eine wirkliche Lebens¬
beschreibung und eine Materialiensammlung dazu geben. In der That wiegt die
zweite vor, denn es werden eine Menge Briefe und andre Schriftstücke im Wort¬
laut mitgeteilt, die zum Teil noch ungedruckt, also schon dadurch wertvoll sind und
dem Buche den Charakter einer Quellensammlung verleihen. Vielleicht ist das auch
das Beste, denn für eine wirklich geschichtliche Darstellung ist das Urteil der Ver¬
fasserin aus begreiflichen Rücksichten zu befangen, die Färbung zu wenig schattiert.
Das wird sich bei der Fortsetzung noch viel mehr bemerkbar machen, als bei dem
zunächst vorliegenden ersten Bande, der mit 1862, also mit dem Amtsantritte Bis-
marcks schließt und somit eine Zeit behandelt, in der der Kronprinz politisch noch
wenig hervortritt, obwohl seine künftige Parteistelluug schon erkennbar ist. Aber
die Verfasserin wird durch eine zuverlässige und möglichst vollständige Quellen¬
sammlung der Geschichte einen größern Dienst leisten, als durch jede Darstellung,
zu der die Zeit schwerlich schon gekommen ist, und sie würde sich ein ganz be¬
sondres Verdienst erwerben, wenn sie Briefe an und von dem Kronprinzen ans den
Jahren 1866 und 1870/71, die allein manche Rätsel lösen könnten, in jeder ihr
irgendwie erreichbaren Zahl mitzuteilen imstande wäre.


7. Ans dem Leben König Karls von Rumänien. Aufzeichnungen eines
Augenzeugen. Vierter Band. Stuttgart 1900, I. G. Cottci. 474 Seiten.

Dieser vierte und letzte Band des großen Werks, das in seinen frühern Teilen
so viele unerwartete Aufschlüsse auch über die deutsche Politik, namentlich im Jahre
1870, gebracht und dadurch unsre Auffassung wesentlich umgestaltet hat, behandelt
in den tagebuchartigeu "Aufzeichnungen eines Augenzeugen" nur die drei Jahre
1878 bis 1881, vom Frieden von Se. Stefnno, durch den die Unabhängigkeit
Rumäniens anerkannt wurde, bis zur Köuigskrönung am 22./10. Mai 1881, die
sie feierlich besiegelte. Demgemäß stehn die auswärtigen Verhältnisse noch stark im
Vordergründe, aber sie wirkten auch ans die innern Zustände des jungen Staats
entscheidend ein. Besonders merkwürdig zeigt sich das in der bürgerlich-rechtlichen
Gleichstellung der Juden (Artikel 7 der rumänischen Verfassung), die der Berliner
Kongreß beschlossen hatte, und die Fürst Bismarck mit allem Nachdruck betrieb, aber
nur, um die Anerkennung der gefährdeten Rechte der deutschen Eiseubahngläubiger
zu erzwingen, eines der merkwürdigsten Beispiele seiner alles berechnenden und die
deutschen Interessen immer vor allem kraftvoll fördernden Politik. Ein "Nachwort"
schildert in großen Zügen die innere Entwicklung Nninäniens und das Wirken
König Karls. Ein Register über alle vier Bände ist zugefügt und erhöht die
Brauchbarkeit des Werks ganz wesentlich. Es ist eins der merkwürdigsten Bücher
der Gegenwart, gleich interessant für die Deutschen wie für die Rumänen, für die
Deutschen, die wir darin mit Bewundrung, Stolz und Sympathie die Thätigkeit
eines deutschen Fürsten beobachten, der, wie einst sein Ahnherr, der Große Kurfürst
von Brandenburg, ein jahrhundertelang mißhandeltes, barbarisches, aber begabtes
Volk durch deutsche selbstverleugnende Pflichttreue zur Unabhängigkeit und Kultur
emporhebt, für die Rumänen, die in diesen Bänden die Geschichte ihrer politischen
und nationalen Wiedergeburt, wenn nicht von ihrem König selbst, so doch von einem
seiner Vertrauten nach den Niederschriften und mit dein Willen des Monarchen
authentisch aufgezeichnet finden. Wenn Rumänien heute höher, fester und geachteter
dasteht als die übrigen Balkanstaaten, so verdankt es das vor allem seinem König,
der die reichen Kräfte seines Volks, besonders seiner lange verwahrlosten Aristokratie,
zu wecken und zu erziehn verstand. Wir denken ans das Ganze später noch zurück¬
zukommen.


Biographische Litteratur

6. Margnretha von Poschinger, Kaiser Friedrich. Bund I, 1831 bis
1862. Berlin 1899, R. Schröder. ^1 und 432 Seiten.

M. von Poschinger will eine doppelte Aufgabe losen, eine wirkliche Lebens¬
beschreibung und eine Materialiensammlung dazu geben. In der That wiegt die
zweite vor, denn es werden eine Menge Briefe und andre Schriftstücke im Wort¬
laut mitgeteilt, die zum Teil noch ungedruckt, also schon dadurch wertvoll sind und
dem Buche den Charakter einer Quellensammlung verleihen. Vielleicht ist das auch
das Beste, denn für eine wirklich geschichtliche Darstellung ist das Urteil der Ver¬
fasserin aus begreiflichen Rücksichten zu befangen, die Färbung zu wenig schattiert.
Das wird sich bei der Fortsetzung noch viel mehr bemerkbar machen, als bei dem
zunächst vorliegenden ersten Bande, der mit 1862, also mit dem Amtsantritte Bis-
marcks schließt und somit eine Zeit behandelt, in der der Kronprinz politisch noch
wenig hervortritt, obwohl seine künftige Parteistelluug schon erkennbar ist. Aber
die Verfasserin wird durch eine zuverlässige und möglichst vollständige Quellen¬
sammlung der Geschichte einen größern Dienst leisten, als durch jede Darstellung,
zu der die Zeit schwerlich schon gekommen ist, und sie würde sich ein ganz be¬
sondres Verdienst erwerben, wenn sie Briefe an und von dem Kronprinzen ans den
Jahren 1866 und 1870/71, die allein manche Rätsel lösen könnten, in jeder ihr
irgendwie erreichbaren Zahl mitzuteilen imstande wäre.


7. Ans dem Leben König Karls von Rumänien. Aufzeichnungen eines
Augenzeugen. Vierter Band. Stuttgart 1900, I. G. Cottci. 474 Seiten.

Dieser vierte und letzte Band des großen Werks, das in seinen frühern Teilen
so viele unerwartete Aufschlüsse auch über die deutsche Politik, namentlich im Jahre
1870, gebracht und dadurch unsre Auffassung wesentlich umgestaltet hat, behandelt
in den tagebuchartigeu „Aufzeichnungen eines Augenzeugen" nur die drei Jahre
1878 bis 1881, vom Frieden von Se. Stefnno, durch den die Unabhängigkeit
Rumäniens anerkannt wurde, bis zur Köuigskrönung am 22./10. Mai 1881, die
sie feierlich besiegelte. Demgemäß stehn die auswärtigen Verhältnisse noch stark im
Vordergründe, aber sie wirkten auch ans die innern Zustände des jungen Staats
entscheidend ein. Besonders merkwürdig zeigt sich das in der bürgerlich-rechtlichen
Gleichstellung der Juden (Artikel 7 der rumänischen Verfassung), die der Berliner
Kongreß beschlossen hatte, und die Fürst Bismarck mit allem Nachdruck betrieb, aber
nur, um die Anerkennung der gefährdeten Rechte der deutschen Eiseubahngläubiger
zu erzwingen, eines der merkwürdigsten Beispiele seiner alles berechnenden und die
deutschen Interessen immer vor allem kraftvoll fördernden Politik. Ein „Nachwort"
schildert in großen Zügen die innere Entwicklung Nninäniens und das Wirken
König Karls. Ein Register über alle vier Bände ist zugefügt und erhöht die
Brauchbarkeit des Werks ganz wesentlich. Es ist eins der merkwürdigsten Bücher
der Gegenwart, gleich interessant für die Deutschen wie für die Rumänen, für die
Deutschen, die wir darin mit Bewundrung, Stolz und Sympathie die Thätigkeit
eines deutschen Fürsten beobachten, der, wie einst sein Ahnherr, der Große Kurfürst
von Brandenburg, ein jahrhundertelang mißhandeltes, barbarisches, aber begabtes
Volk durch deutsche selbstverleugnende Pflichttreue zur Unabhängigkeit und Kultur
emporhebt, für die Rumänen, die in diesen Bänden die Geschichte ihrer politischen
und nationalen Wiedergeburt, wenn nicht von ihrem König selbst, so doch von einem
seiner Vertrauten nach den Niederschriften und mit dein Willen des Monarchen
authentisch aufgezeichnet finden. Wenn Rumänien heute höher, fester und geachteter
dasteht als die übrigen Balkanstaaten, so verdankt es das vor allem seinem König,
der die reichen Kräfte seines Volks, besonders seiner lange verwahrlosten Aristokratie,
zu wecken und zu erziehn verstand. Wir denken ans das Ganze später noch zurück¬
zukommen.


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[0153] Biographische Litteratur 6. Margnretha von Poschinger, Kaiser Friedrich. Bund I, 1831 bis 1862. Berlin 1899, R. Schröder. ^1 und 432 Seiten. M. von Poschinger will eine doppelte Aufgabe losen, eine wirkliche Lebens¬ beschreibung und eine Materialiensammlung dazu geben. In der That wiegt die zweite vor, denn es werden eine Menge Briefe und andre Schriftstücke im Wort¬ laut mitgeteilt, die zum Teil noch ungedruckt, also schon dadurch wertvoll sind und dem Buche den Charakter einer Quellensammlung verleihen. Vielleicht ist das auch das Beste, denn für eine wirklich geschichtliche Darstellung ist das Urteil der Ver¬ fasserin aus begreiflichen Rücksichten zu befangen, die Färbung zu wenig schattiert. Das wird sich bei der Fortsetzung noch viel mehr bemerkbar machen, als bei dem zunächst vorliegenden ersten Bande, der mit 1862, also mit dem Amtsantritte Bis- marcks schließt und somit eine Zeit behandelt, in der der Kronprinz politisch noch wenig hervortritt, obwohl seine künftige Parteistelluug schon erkennbar ist. Aber die Verfasserin wird durch eine zuverlässige und möglichst vollständige Quellen¬ sammlung der Geschichte einen größern Dienst leisten, als durch jede Darstellung, zu der die Zeit schwerlich schon gekommen ist, und sie würde sich ein ganz be¬ sondres Verdienst erwerben, wenn sie Briefe an und von dem Kronprinzen ans den Jahren 1866 und 1870/71, die allein manche Rätsel lösen könnten, in jeder ihr irgendwie erreichbaren Zahl mitzuteilen imstande wäre. 7. Ans dem Leben König Karls von Rumänien. Aufzeichnungen eines Augenzeugen. Vierter Band. Stuttgart 1900, I. G. Cottci. 474 Seiten. Dieser vierte und letzte Band des großen Werks, das in seinen frühern Teilen so viele unerwartete Aufschlüsse auch über die deutsche Politik, namentlich im Jahre 1870, gebracht und dadurch unsre Auffassung wesentlich umgestaltet hat, behandelt in den tagebuchartigeu „Aufzeichnungen eines Augenzeugen" nur die drei Jahre 1878 bis 1881, vom Frieden von Se. Stefnno, durch den die Unabhängigkeit Rumäniens anerkannt wurde, bis zur Köuigskrönung am 22./10. Mai 1881, die sie feierlich besiegelte. Demgemäß stehn die auswärtigen Verhältnisse noch stark im Vordergründe, aber sie wirkten auch ans die innern Zustände des jungen Staats entscheidend ein. Besonders merkwürdig zeigt sich das in der bürgerlich-rechtlichen Gleichstellung der Juden (Artikel 7 der rumänischen Verfassung), die der Berliner Kongreß beschlossen hatte, und die Fürst Bismarck mit allem Nachdruck betrieb, aber nur, um die Anerkennung der gefährdeten Rechte der deutschen Eiseubahngläubiger zu erzwingen, eines der merkwürdigsten Beispiele seiner alles berechnenden und die deutschen Interessen immer vor allem kraftvoll fördernden Politik. Ein „Nachwort" schildert in großen Zügen die innere Entwicklung Nninäniens und das Wirken König Karls. Ein Register über alle vier Bände ist zugefügt und erhöht die Brauchbarkeit des Werks ganz wesentlich. Es ist eins der merkwürdigsten Bücher der Gegenwart, gleich interessant für die Deutschen wie für die Rumänen, für die Deutschen, die wir darin mit Bewundrung, Stolz und Sympathie die Thätigkeit eines deutschen Fürsten beobachten, der, wie einst sein Ahnherr, der Große Kurfürst von Brandenburg, ein jahrhundertelang mißhandeltes, barbarisches, aber begabtes Volk durch deutsche selbstverleugnende Pflichttreue zur Unabhängigkeit und Kultur emporhebt, für die Rumänen, die in diesen Bänden die Geschichte ihrer politischen und nationalen Wiedergeburt, wenn nicht von ihrem König selbst, so doch von einem seiner Vertrauten nach den Niederschriften und mit dein Willen des Monarchen authentisch aufgezeichnet finden. Wenn Rumänien heute höher, fester und geachteter dasteht als die übrigen Balkanstaaten, so verdankt es das vor allem seinem König, der die reichen Kräfte seines Volks, besonders seiner lange verwahrlosten Aristokratie, zu wecken und zu erziehn verstand. Wir denken ans das Ganze später noch zurück¬ zukommen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/153>, abgerufen am 24.05.2024.