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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Biographische Litteratur

8. Rvmini8come<Z8 ok tus LinA ok Rouiri^mia eüitgä kron tbs original
viUl an introänetion do Llano)' Willen^n, Leipzig, Tauchnitz, 1899. 329 Seiten.

S. Whitman, uns wohlbekannt eilf der Verfasser des Import VvrmM)', hat
sich zuerst bei Harper Brothers, London und Newyork, und jetzt in diesem hübschen
kleinen Bande der Tanchnitzischen Saiumltmg das Verdienst erwürben, das Wesent¬
liche des.großen Originalwerks herauszuheben und in zusammenhängender Darstellung
zu geben, wobei er natürlich besonders wichtige Schriftstücke ans diesem im Wortlaut
mitteilt. Er hat dabei auch schon den Inhalt des vierten, damals noch nicht er¬
schienenen Bandes benutzen können, sodaß dieser in der englischen Form eher be¬
kannt wurde als im deutschen Original. Das Buch ist feinsinnigerweise der ver¬
witweten Mutter des Königs, der Fürstin Josephine von Hohenzollern-Sigmaringen,
gewidmet.


9. Generalfeldmarschall von Steinmetz. Ans den Familienpapieren
dargestellt von Hans von Krvsigk, Major a. D. Mit einem Bildnis. Berlin
1909, E. S. Mittler u. Sohn. XIV u. 328 Seiten.

Karl von Steinmetz, der Löwe von Nachod und Skalitz, gehört zu der kleinen
Zahl der Offiziere, die den ganzen Aufschwung Deutschlands von den Befreiungs¬
kriegen bis zum nationalen Kriege von 1870 im aktiven Dienst und als Mitkämpfer
durchlebt haben. Um wenig Monate älter als Kaiser Wilhelm I. machte Steinmetz
(geb. 27. Dezember 1796 in Erfurt) als blutjunger Leutnant die Feldzüge von 1813
und 1814 und, als Major den Krieg in Schleswig 1848, als kommandierender
General des 5. Armeekorps den Feldzug in Böhmen 1866, wo er durch sein
frisches, energisches Draufgehu und glänzende Erfolge einen populären Namen er¬
warb, als Führer der 1. Armee die ersten Monate des Kriegs gegen Frankreich.
Aus seinen schon seit 1813 reichlich, obwohl nicht gleichmäßig für alle Zeiten
vorhandnen und im Ruhestande seit 1871 noch vervollständigten Aufzeichnungen
hat der Herausgeber das vorliegende Buch gestaltet, indem er fast uur das hinzu¬
fügt, was nötig war, die Schriftstücke untereinander zu verbinden, und sich des
eignen Urteils dabei fast gänzlich enthält. Aber gerade dadurch tritt das Bild des
Feldmarschalls sehr lebendig heraus als eines energischen, zuweilen schroffen, sich
seines Wertes vollbewußteu, stolzen, dabei aber innerlich bescheidnen, gemütvollen
und frommen Mannes, der mit ganzer Seele seiner Pflicht und seinem König ge¬
lebt hat und sich auch durch manche Kränkung nicht hat verbittern lassen. Aber
die Aufzeichnungen geben auch über dieses persönliche Interesse hinaus manche
wichtige Aufschlüsse über bedeutende geschichtliche Vorgänge, an denen Steinmetz in
leitender Stellung teilnahm. Dies gilt nicht von dein Feldzuge von 1866, über
den vielmehr das Buch leider ganz kurz hinweggeht, weil hier Aufzeichnungen von
Steinmetz nicht vorlagen, wohl aber vom 1870er Kriege, aus dein der General
an seine (zweite) Frau Elsa von Krosigk (seit 1867) fleißig und ausführlich be¬
richtet hat. Sein Zwist mit dem großen Hauptquartier datiert seit der Schlacht
von Spichern am 6. August, obwohl er diese gar nicht gewollt und nur in ihrem
allerletzten Teile mitgemacht hat. Es kam darüber zu einer erregten persönlichen
Auseinandersetzung mit Roon. Auch die Schlacht von Courcelles vor Metz am
14. Angust wurde gegen die Ansichten des Generals von seinen Untergebnen eigen¬
mächtig und, wie er meinte, unnützerweise begonnen. Daß dann der König dnrch
Kabinettsordre vom 19. August Steinmetz den: Prinzen Friedrich Karl unterstellte,
legte den Grund zu einem unhaltbaren Verhältnis. Von der Ansicht ausgehend,
daß Steinmetz ungern gehorche, forderte der Prinz gleich bei der ersten Begegnung
am 20. August in schroffem, fast drohendem Tone für die Zukunft strikten Ge¬
horsam und verletzte dadurch den alten Herrn so tief, daß dieser sich beim König
beschwerte und fortan jeden persönlichen Verkehr mit dem Prinzen vermied. Daraus


Biographische Litteratur

8. Rvmini8come<Z8 ok tus LinA ok Rouiri^mia eüitgä kron tbs original
viUl an introänetion do Llano)' Willen^n, Leipzig, Tauchnitz, 1899. 329 Seiten.

S. Whitman, uns wohlbekannt eilf der Verfasser des Import VvrmM)', hat
sich zuerst bei Harper Brothers, London und Newyork, und jetzt in diesem hübschen
kleinen Bande der Tanchnitzischen Saiumltmg das Verdienst erwürben, das Wesent¬
liche des.großen Originalwerks herauszuheben und in zusammenhängender Darstellung
zu geben, wobei er natürlich besonders wichtige Schriftstücke ans diesem im Wortlaut
mitteilt. Er hat dabei auch schon den Inhalt des vierten, damals noch nicht er¬
schienenen Bandes benutzen können, sodaß dieser in der englischen Form eher be¬
kannt wurde als im deutschen Original. Das Buch ist feinsinnigerweise der ver¬
witweten Mutter des Königs, der Fürstin Josephine von Hohenzollern-Sigmaringen,
gewidmet.


9. Generalfeldmarschall von Steinmetz. Ans den Familienpapieren
dargestellt von Hans von Krvsigk, Major a. D. Mit einem Bildnis. Berlin
1909, E. S. Mittler u. Sohn. XIV u. 328 Seiten.

Karl von Steinmetz, der Löwe von Nachod und Skalitz, gehört zu der kleinen
Zahl der Offiziere, die den ganzen Aufschwung Deutschlands von den Befreiungs¬
kriegen bis zum nationalen Kriege von 1870 im aktiven Dienst und als Mitkämpfer
durchlebt haben. Um wenig Monate älter als Kaiser Wilhelm I. machte Steinmetz
(geb. 27. Dezember 1796 in Erfurt) als blutjunger Leutnant die Feldzüge von 1813
und 1814 und, als Major den Krieg in Schleswig 1848, als kommandierender
General des 5. Armeekorps den Feldzug in Böhmen 1866, wo er durch sein
frisches, energisches Draufgehu und glänzende Erfolge einen populären Namen er¬
warb, als Führer der 1. Armee die ersten Monate des Kriegs gegen Frankreich.
Aus seinen schon seit 1813 reichlich, obwohl nicht gleichmäßig für alle Zeiten
vorhandnen und im Ruhestande seit 1871 noch vervollständigten Aufzeichnungen
hat der Herausgeber das vorliegende Buch gestaltet, indem er fast uur das hinzu¬
fügt, was nötig war, die Schriftstücke untereinander zu verbinden, und sich des
eignen Urteils dabei fast gänzlich enthält. Aber gerade dadurch tritt das Bild des
Feldmarschalls sehr lebendig heraus als eines energischen, zuweilen schroffen, sich
seines Wertes vollbewußteu, stolzen, dabei aber innerlich bescheidnen, gemütvollen
und frommen Mannes, der mit ganzer Seele seiner Pflicht und seinem König ge¬
lebt hat und sich auch durch manche Kränkung nicht hat verbittern lassen. Aber
die Aufzeichnungen geben auch über dieses persönliche Interesse hinaus manche
wichtige Aufschlüsse über bedeutende geschichtliche Vorgänge, an denen Steinmetz in
leitender Stellung teilnahm. Dies gilt nicht von dein Feldzuge von 1866, über
den vielmehr das Buch leider ganz kurz hinweggeht, weil hier Aufzeichnungen von
Steinmetz nicht vorlagen, wohl aber vom 1870er Kriege, aus dein der General
an seine (zweite) Frau Elsa von Krosigk (seit 1867) fleißig und ausführlich be¬
richtet hat. Sein Zwist mit dem großen Hauptquartier datiert seit der Schlacht
von Spichern am 6. August, obwohl er diese gar nicht gewollt und nur in ihrem
allerletzten Teile mitgemacht hat. Es kam darüber zu einer erregten persönlichen
Auseinandersetzung mit Roon. Auch die Schlacht von Courcelles vor Metz am
14. Angust wurde gegen die Ansichten des Generals von seinen Untergebnen eigen¬
mächtig und, wie er meinte, unnützerweise begonnen. Daß dann der König dnrch
Kabinettsordre vom 19. August Steinmetz den: Prinzen Friedrich Karl unterstellte,
legte den Grund zu einem unhaltbaren Verhältnis. Von der Ansicht ausgehend,
daß Steinmetz ungern gehorche, forderte der Prinz gleich bei der ersten Begegnung
am 20. August in schroffem, fast drohendem Tone für die Zukunft strikten Ge¬
horsam und verletzte dadurch den alten Herrn so tief, daß dieser sich beim König
beschwerte und fortan jeden persönlichen Verkehr mit dem Prinzen vermied. Daraus


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[0154] Biographische Litteratur 8. Rvmini8come<Z8 ok tus LinA ok Rouiri^mia eüitgä kron tbs original viUl an introänetion do Llano)' Willen^n, Leipzig, Tauchnitz, 1899. 329 Seiten. S. Whitman, uns wohlbekannt eilf der Verfasser des Import VvrmM)', hat sich zuerst bei Harper Brothers, London und Newyork, und jetzt in diesem hübschen kleinen Bande der Tanchnitzischen Saiumltmg das Verdienst erwürben, das Wesent¬ liche des.großen Originalwerks herauszuheben und in zusammenhängender Darstellung zu geben, wobei er natürlich besonders wichtige Schriftstücke ans diesem im Wortlaut mitteilt. Er hat dabei auch schon den Inhalt des vierten, damals noch nicht er¬ schienenen Bandes benutzen können, sodaß dieser in der englischen Form eher be¬ kannt wurde als im deutschen Original. Das Buch ist feinsinnigerweise der ver¬ witweten Mutter des Königs, der Fürstin Josephine von Hohenzollern-Sigmaringen, gewidmet. 9. Generalfeldmarschall von Steinmetz. Ans den Familienpapieren dargestellt von Hans von Krvsigk, Major a. D. Mit einem Bildnis. Berlin 1909, E. S. Mittler u. Sohn. XIV u. 328 Seiten. Karl von Steinmetz, der Löwe von Nachod und Skalitz, gehört zu der kleinen Zahl der Offiziere, die den ganzen Aufschwung Deutschlands von den Befreiungs¬ kriegen bis zum nationalen Kriege von 1870 im aktiven Dienst und als Mitkämpfer durchlebt haben. Um wenig Monate älter als Kaiser Wilhelm I. machte Steinmetz (geb. 27. Dezember 1796 in Erfurt) als blutjunger Leutnant die Feldzüge von 1813 und 1814 und, als Major den Krieg in Schleswig 1848, als kommandierender General des 5. Armeekorps den Feldzug in Böhmen 1866, wo er durch sein frisches, energisches Draufgehu und glänzende Erfolge einen populären Namen er¬ warb, als Führer der 1. Armee die ersten Monate des Kriegs gegen Frankreich. Aus seinen schon seit 1813 reichlich, obwohl nicht gleichmäßig für alle Zeiten vorhandnen und im Ruhestande seit 1871 noch vervollständigten Aufzeichnungen hat der Herausgeber das vorliegende Buch gestaltet, indem er fast uur das hinzu¬ fügt, was nötig war, die Schriftstücke untereinander zu verbinden, und sich des eignen Urteils dabei fast gänzlich enthält. Aber gerade dadurch tritt das Bild des Feldmarschalls sehr lebendig heraus als eines energischen, zuweilen schroffen, sich seines Wertes vollbewußteu, stolzen, dabei aber innerlich bescheidnen, gemütvollen und frommen Mannes, der mit ganzer Seele seiner Pflicht und seinem König ge¬ lebt hat und sich auch durch manche Kränkung nicht hat verbittern lassen. Aber die Aufzeichnungen geben auch über dieses persönliche Interesse hinaus manche wichtige Aufschlüsse über bedeutende geschichtliche Vorgänge, an denen Steinmetz in leitender Stellung teilnahm. Dies gilt nicht von dein Feldzuge von 1866, über den vielmehr das Buch leider ganz kurz hinweggeht, weil hier Aufzeichnungen von Steinmetz nicht vorlagen, wohl aber vom 1870er Kriege, aus dein der General an seine (zweite) Frau Elsa von Krosigk (seit 1867) fleißig und ausführlich be¬ richtet hat. Sein Zwist mit dem großen Hauptquartier datiert seit der Schlacht von Spichern am 6. August, obwohl er diese gar nicht gewollt und nur in ihrem allerletzten Teile mitgemacht hat. Es kam darüber zu einer erregten persönlichen Auseinandersetzung mit Roon. Auch die Schlacht von Courcelles vor Metz am 14. Angust wurde gegen die Ansichten des Generals von seinen Untergebnen eigen¬ mächtig und, wie er meinte, unnützerweise begonnen. Daß dann der König dnrch Kabinettsordre vom 19. August Steinmetz den: Prinzen Friedrich Karl unterstellte, legte den Grund zu einem unhaltbaren Verhältnis. Von der Ansicht ausgehend, daß Steinmetz ungern gehorche, forderte der Prinz gleich bei der ersten Begegnung am 20. August in schroffem, fast drohendem Tone für die Zukunft strikten Ge¬ horsam und verletzte dadurch den alten Herrn so tief, daß dieser sich beim König beschwerte und fortan jeden persönlichen Verkehr mit dem Prinzen vermied. Daraus

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/154>, abgerufen am 16.06.2024.