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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Man redet so viel von jesuitischer Moral in der Vorstellung, daß diese ver¬
derbliche Moral von dem Jesuitenorden erdacht und ausgebildet, gleichsam erfunden
sei. Das ist ein großer Irrtum. Ja, die Jesuiten wissen wohl großenteils selbst
nicht, wo ihre Moral herstammt. Es kann nicht genug darauf hingewiesen werden,
daß sie jüdischer Abstammung und nichts andres ist, als uralte jüdische Bioral,
nur in andern: Gewände. Hätten wir eine authentische und vollständige Übersetzung
des Talmud, so würde sich sicherlich finden, daß die darin niedergelegte Moral
zum großen Teil fast identisch ist mit der jesuitischen. Ranke sagt in seiner Ge¬
schichte der Päpste, daß es in der ersten spanischen Kongregation des Jesuiten¬
ordens viele Neubekehrte, Judenchristen gegeben habe. Die ersten drei Generale
seien Spanier gewesen. Nach dem Tode des dritten, Borgen, habe Polcmeo die
größte Aussicht gehabt, sein Nachfolger zu werden, sei es aber nicht geworden.
Dieser sei ein Judenchrist gewesen, und man habe es nicht gewünscht, die höchste
Gewalt in solche Hände geraten zu lassen. Es sind auch bis in die neuste Zeit
Juden Mitglieder des Ordens gewesen. Etwa 1865 war in unsern polnischen
Landesteilen eine Jesuttenmission. Ein Mitglied war unverkennbar ein Jude.
Zum Teil auch in diesem Umstände findet das Gesagte seine Erklärung. Diese
Moral nun ist es, die überall in der Praxis und Politik des ultramontanen Klerus
und in der Denknngs- und Handlungsweise der von ihm beherrschten Kreise einen
so verderblichen Einfluß übt, ganz besonders aber in Dcntschlnud. Denn diese
Moral, von der unsre Vorfahren nichts wußten, ist gleichsam ein fremdes Gift, mit
dem die dem Geiste unsers Volks innewohnende Wahrhaftigkeit fort und fort ver¬
dorben und ertötet wird, und gegen die sich die bessere und edlere Natur des
deutschen Geistes von jeher empört hat.


Zwei Berichtigungen.

1. In den Grenzboten vom 4. Juli dieses Jahres wird
in einem mit gezeichneten Artikel über den Zolltarif, der die Erklärung des Deutschen
Landwirtschaftsrats in seiner Sitzung am 18. Juni dieses Jahres über die Lage
der Landwirtschaft mit Rücksicht auf die bevorstehende Neugestaltung des Zolltarif-
gcsetzes bespricht, unter anderen eine Arbeit vom Generalsekretär des Landwirtschafts¬
rats für den Verein für Sozialpolitik erwähnt und behauptet: "Date hatte zu¬
nächst für Roggen 50 Mark und für Weizen 60 Mark als ausreichend verlangt,
aber zugleich 75 Mark für beide Getreidearten als notwendig zu begründen ver¬
sucht. Als dann aber die agrarische Presse ihm deshalb zu Leibe ging, worin sie
im Recht war, da gab er einfach seine "gemäßigten" Forderungen preis und den
Schreiern in allem Recht." Diese in keinem Punkte zutreffende Behaup¬
tung veranlaßt mich zu folgender Richtigstellung.

In meiner Arbeit über die Agrarzölle (Schriften des Vereins für Sozial¬
politik MI, Neueste Handelspolitik II) habe ich berechnet, daß für die acht Ernte¬
jahre nach dem Abschluß der Handelsverträge, von 1892/93 bis 1899/1900, ein
Zoll vou 75 Mark für Weizen und 60 Mark für Roggen erforderlich gewesen
wäre, wenn man der Landwirtschaft den vierzigjährigen Durchschnittspreis von
1860 bis 1899 hätte geben wollen. Eine Berechnung der nach dem Ablauf der
Verträge, von 1904 an, erforderlichen Zollsätze habe ich überhaupt nicht vor¬
genommen, da eine solche, nnter der Annahme eines festen Zollsatzes, der für
mehrere Jahre gelten soll, nach meiner Ansicht nicht möglich ist. Diese Berech¬
nung wäre nur für einen beweglichen Zoll, der den Schwankungen des Welt¬
marktpreises folgt, ausführbar. Nach dieser Feststellung habe ich in meiner Arbeit
die wahrscheinliche Konjunktur für Weizen und Roggen in Zukunft untersucht
und bin dabei zu folgendem Ergebnis gelangt: "Als Thatsache darf angesehen
werden, daß die landwirtschaftliche Konkurrenz des extensiv bewirtschafteten Bodens
der Exportländer ans dem Gebiete der Weizenproduktivu in ihrer vollen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Man redet so viel von jesuitischer Moral in der Vorstellung, daß diese ver¬
derbliche Moral von dem Jesuitenorden erdacht und ausgebildet, gleichsam erfunden
sei. Das ist ein großer Irrtum. Ja, die Jesuiten wissen wohl großenteils selbst
nicht, wo ihre Moral herstammt. Es kann nicht genug darauf hingewiesen werden,
daß sie jüdischer Abstammung und nichts andres ist, als uralte jüdische Bioral,
nur in andern: Gewände. Hätten wir eine authentische und vollständige Übersetzung
des Talmud, so würde sich sicherlich finden, daß die darin niedergelegte Moral
zum großen Teil fast identisch ist mit der jesuitischen. Ranke sagt in seiner Ge¬
schichte der Päpste, daß es in der ersten spanischen Kongregation des Jesuiten¬
ordens viele Neubekehrte, Judenchristen gegeben habe. Die ersten drei Generale
seien Spanier gewesen. Nach dem Tode des dritten, Borgen, habe Polcmeo die
größte Aussicht gehabt, sein Nachfolger zu werden, sei es aber nicht geworden.
Dieser sei ein Judenchrist gewesen, und man habe es nicht gewünscht, die höchste
Gewalt in solche Hände geraten zu lassen. Es sind auch bis in die neuste Zeit
Juden Mitglieder des Ordens gewesen. Etwa 1865 war in unsern polnischen
Landesteilen eine Jesuttenmission. Ein Mitglied war unverkennbar ein Jude.
Zum Teil auch in diesem Umstände findet das Gesagte seine Erklärung. Diese
Moral nun ist es, die überall in der Praxis und Politik des ultramontanen Klerus
und in der Denknngs- und Handlungsweise der von ihm beherrschten Kreise einen
so verderblichen Einfluß übt, ganz besonders aber in Dcntschlnud. Denn diese
Moral, von der unsre Vorfahren nichts wußten, ist gleichsam ein fremdes Gift, mit
dem die dem Geiste unsers Volks innewohnende Wahrhaftigkeit fort und fort ver¬
dorben und ertötet wird, und gegen die sich die bessere und edlere Natur des
deutschen Geistes von jeher empört hat.


Zwei Berichtigungen.

1. In den Grenzboten vom 4. Juli dieses Jahres wird
in einem mit gezeichneten Artikel über den Zolltarif, der die Erklärung des Deutschen
Landwirtschaftsrats in seiner Sitzung am 18. Juni dieses Jahres über die Lage
der Landwirtschaft mit Rücksicht auf die bevorstehende Neugestaltung des Zolltarif-
gcsetzes bespricht, unter anderen eine Arbeit vom Generalsekretär des Landwirtschafts¬
rats für den Verein für Sozialpolitik erwähnt und behauptet: „Date hatte zu¬
nächst für Roggen 50 Mark und für Weizen 60 Mark als ausreichend verlangt,
aber zugleich 75 Mark für beide Getreidearten als notwendig zu begründen ver¬
sucht. Als dann aber die agrarische Presse ihm deshalb zu Leibe ging, worin sie
im Recht war, da gab er einfach seine »gemäßigten« Forderungen preis und den
Schreiern in allem Recht." Diese in keinem Punkte zutreffende Behaup¬
tung veranlaßt mich zu folgender Richtigstellung.

In meiner Arbeit über die Agrarzölle (Schriften des Vereins für Sozial¬
politik MI, Neueste Handelspolitik II) habe ich berechnet, daß für die acht Ernte¬
jahre nach dem Abschluß der Handelsverträge, von 1892/93 bis 1899/1900, ein
Zoll vou 75 Mark für Weizen und 60 Mark für Roggen erforderlich gewesen
wäre, wenn man der Landwirtschaft den vierzigjährigen Durchschnittspreis von
1860 bis 1899 hätte geben wollen. Eine Berechnung der nach dem Ablauf der
Verträge, von 1904 an, erforderlichen Zollsätze habe ich überhaupt nicht vor¬
genommen, da eine solche, nnter der Annahme eines festen Zollsatzes, der für
mehrere Jahre gelten soll, nach meiner Ansicht nicht möglich ist. Diese Berech¬
nung wäre nur für einen beweglichen Zoll, der den Schwankungen des Welt¬
marktpreises folgt, ausführbar. Nach dieser Feststellung habe ich in meiner Arbeit
die wahrscheinliche Konjunktur für Weizen und Roggen in Zukunft untersucht
und bin dabei zu folgendem Ergebnis gelangt: „Als Thatsache darf angesehen
werden, daß die landwirtschaftliche Konkurrenz des extensiv bewirtschafteten Bodens
der Exportländer ans dem Gebiete der Weizenproduktivu in ihrer vollen


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[0198] Maßgebliches und Unmaßgebliches Man redet so viel von jesuitischer Moral in der Vorstellung, daß diese ver¬ derbliche Moral von dem Jesuitenorden erdacht und ausgebildet, gleichsam erfunden sei. Das ist ein großer Irrtum. Ja, die Jesuiten wissen wohl großenteils selbst nicht, wo ihre Moral herstammt. Es kann nicht genug darauf hingewiesen werden, daß sie jüdischer Abstammung und nichts andres ist, als uralte jüdische Bioral, nur in andern: Gewände. Hätten wir eine authentische und vollständige Übersetzung des Talmud, so würde sich sicherlich finden, daß die darin niedergelegte Moral zum großen Teil fast identisch ist mit der jesuitischen. Ranke sagt in seiner Ge¬ schichte der Päpste, daß es in der ersten spanischen Kongregation des Jesuiten¬ ordens viele Neubekehrte, Judenchristen gegeben habe. Die ersten drei Generale seien Spanier gewesen. Nach dem Tode des dritten, Borgen, habe Polcmeo die größte Aussicht gehabt, sein Nachfolger zu werden, sei es aber nicht geworden. Dieser sei ein Judenchrist gewesen, und man habe es nicht gewünscht, die höchste Gewalt in solche Hände geraten zu lassen. Es sind auch bis in die neuste Zeit Juden Mitglieder des Ordens gewesen. Etwa 1865 war in unsern polnischen Landesteilen eine Jesuttenmission. Ein Mitglied war unverkennbar ein Jude. Zum Teil auch in diesem Umstände findet das Gesagte seine Erklärung. Diese Moral nun ist es, die überall in der Praxis und Politik des ultramontanen Klerus und in der Denknngs- und Handlungsweise der von ihm beherrschten Kreise einen so verderblichen Einfluß übt, ganz besonders aber in Dcntschlnud. Denn diese Moral, von der unsre Vorfahren nichts wußten, ist gleichsam ein fremdes Gift, mit dem die dem Geiste unsers Volks innewohnende Wahrhaftigkeit fort und fort ver¬ dorben und ertötet wird, und gegen die sich die bessere und edlere Natur des deutschen Geistes von jeher empört hat. Zwei Berichtigungen. 1. In den Grenzboten vom 4. Juli dieses Jahres wird in einem mit gezeichneten Artikel über den Zolltarif, der die Erklärung des Deutschen Landwirtschaftsrats in seiner Sitzung am 18. Juni dieses Jahres über die Lage der Landwirtschaft mit Rücksicht auf die bevorstehende Neugestaltung des Zolltarif- gcsetzes bespricht, unter anderen eine Arbeit vom Generalsekretär des Landwirtschafts¬ rats für den Verein für Sozialpolitik erwähnt und behauptet: „Date hatte zu¬ nächst für Roggen 50 Mark und für Weizen 60 Mark als ausreichend verlangt, aber zugleich 75 Mark für beide Getreidearten als notwendig zu begründen ver¬ sucht. Als dann aber die agrarische Presse ihm deshalb zu Leibe ging, worin sie im Recht war, da gab er einfach seine »gemäßigten« Forderungen preis und den Schreiern in allem Recht." Diese in keinem Punkte zutreffende Behaup¬ tung veranlaßt mich zu folgender Richtigstellung. In meiner Arbeit über die Agrarzölle (Schriften des Vereins für Sozial¬ politik MI, Neueste Handelspolitik II) habe ich berechnet, daß für die acht Ernte¬ jahre nach dem Abschluß der Handelsverträge, von 1892/93 bis 1899/1900, ein Zoll vou 75 Mark für Weizen und 60 Mark für Roggen erforderlich gewesen wäre, wenn man der Landwirtschaft den vierzigjährigen Durchschnittspreis von 1860 bis 1899 hätte geben wollen. Eine Berechnung der nach dem Ablauf der Verträge, von 1904 an, erforderlichen Zollsätze habe ich überhaupt nicht vor¬ genommen, da eine solche, nnter der Annahme eines festen Zollsatzes, der für mehrere Jahre gelten soll, nach meiner Ansicht nicht möglich ist. Diese Berech¬ nung wäre nur für einen beweglichen Zoll, der den Schwankungen des Welt¬ marktpreises folgt, ausführbar. Nach dieser Feststellung habe ich in meiner Arbeit die wahrscheinliche Konjunktur für Weizen und Roggen in Zukunft untersucht und bin dabei zu folgendem Ergebnis gelangt: „Als Thatsache darf angesehen werden, daß die landwirtschaftliche Konkurrenz des extensiv bewirtschafteten Bodens der Exportländer ans dem Gebiete der Weizenproduktivu in ihrer vollen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/198>, abgerufen am 28.04.2024.