Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.Hypnose und Suggestion ihn lenkte und seine materiellen Verhältnisse derart verbesserte, daß ihm mich Und so ließ sich gegen Goethe zu der Zeit, wo ers bis zum Minister In Windeln war er einst euch nah; doch jetzt o Hypnose und Suggestion Gelo von Linstow von is die Erscheinungen der Hhpnose und der Suggestion in weiter" Hypnose und Suggestion ihn lenkte und seine materiellen Verhältnisse derart verbesserte, daß ihm mich Und so ließ sich gegen Goethe zu der Zeit, wo ers bis zum Minister In Windeln war er einst euch nah; doch jetzt o Hypnose und Suggestion Gelo von Linstow von is die Erscheinungen der Hhpnose und der Suggestion in weiter» <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0476" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/235648"/> <fw type="header" place="top"> Hypnose und Suggestion</fw><lb/> <p xml:id="ID_1992" prev="#ID_1991"> ihn lenkte und seine materiellen Verhältnisse derart verbesserte, daß ihm mich<lb/> mi seineni Wohnorte zahlreiche Verehrer erstanden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1993"> Und so ließ sich gegen Goethe zu der Zeit, wo ers bis zum Minister<lb/> und berühmtesten deutschen Dichter gebracht hatte, nicht viel mehr einwende» !<lb/> aber eine unüberbrückbare Kluft liegt zwischen seinem Innern und Frankfurt.<lb/> Als Werner, der Typus des rechtschaffnen Kaufmanns, Wilhelm Meister uach<lb/> Jahren wiedersieht, ruft er aus: „Wie doch das Faullenzen gedeihet." Das<lb/> Faulenzen, so heißt bei ihm jede Thätigkeit, die nichts einbringt. Was<lb/> Wilhelm Meister wollte, muß ihm immer unverständlich bleiben. Sogar mit<lb/> der körperlichen Gewandtheit, die sich Wilhelm inzwischen angeeignet hatte,<lb/> hat es eine eigne, tiefe Bewandtnis; Wilhelm betrachtete jede Fähigkeit, die<lb/> in uns liegt, als eine gottgegebne Kraft, die zu entwickeln unsre Bestimmung<lb/> ist. Mit diesem Pfund hat Goethe gewundert und dabei, wie er sagt, das<lb/> vom Vater ererbte Vermögen zugesetzt; seiue Landsleute pflege» es umgekehrt<lb/> zu halten. Deshalb hat der von de» Frankfurtern so hoch verehrte Heinrich<lb/> Heine sicherlich Recht, wenn er ihnen zuruft:</p><lb/> <quote> In Windeln war er einst euch nah; doch jetzt<lb/> Trennt euch von Goethe eine ganze Welt,<lb/> Euch, die ein Flüßlein trennt vom Sachsenhauser.</quote><lb/> <note type="byline"> o</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Hypnose und Suggestion<lb/><note type="byline"> Gelo von Linstow</note> von</head><lb/> <p xml:id="ID_1994" next="#ID_1995"> is die Erscheinungen der Hhpnose und der Suggestion in weiter»<lb/> Kreisen bekannt wurden, erregten sie solches Aufsehen, daß vor¬<lb/> sichtige Gemüter sie in das Reich der Fabel verwiesen, bis sich<lb/> die Beobachtungen so häuften, daß ihre Thatsächlichkeit nicht<lb/> mehr bezweifelt werden konnte. Man staunte sie aber an wie<lb/> ein Wunder, und doch siud sie das in keiner Weise, sondern lassen sich un¬<lb/> gezwungen erklären. Um das zu können, müssen wir das Nichtmaterielle oder<lb/> Metaphysische des Menschen, Geist und Seele, zu ergründen suchen. Wir<lb/> unterscheiden dabei drei Erscheinungsformen: 1. Geist — 8piriw8 — nösenzmu,<lb/> shebräisch), 2. Seele — »minus — rusvd, 3. Leibcssccle — »uiiva — nsMvsoK.<lb/> Diese Einteilung ist uralt; schon im Alten Testament wird sie gebraucht. In<lb/> unsrer deutschen Bibelübersetzung ist sie aber nicht erkennbar, denn Luther<lb/> übersetzt irWvIutmg, mit „Geist," ruaen und nepneson aber beide mit „Seele."<lb/> Nicht als Teile, sondern als unlösbar miteinander verbundne Erscheinungs¬<lb/> formen muß mau diese drei ansehen, wie wir an einer flackernden Flamme</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0476]
Hypnose und Suggestion
ihn lenkte und seine materiellen Verhältnisse derart verbesserte, daß ihm mich
mi seineni Wohnorte zahlreiche Verehrer erstanden.
Und so ließ sich gegen Goethe zu der Zeit, wo ers bis zum Minister
und berühmtesten deutschen Dichter gebracht hatte, nicht viel mehr einwende» !
aber eine unüberbrückbare Kluft liegt zwischen seinem Innern und Frankfurt.
Als Werner, der Typus des rechtschaffnen Kaufmanns, Wilhelm Meister uach
Jahren wiedersieht, ruft er aus: „Wie doch das Faullenzen gedeihet." Das
Faulenzen, so heißt bei ihm jede Thätigkeit, die nichts einbringt. Was
Wilhelm Meister wollte, muß ihm immer unverständlich bleiben. Sogar mit
der körperlichen Gewandtheit, die sich Wilhelm inzwischen angeeignet hatte,
hat es eine eigne, tiefe Bewandtnis; Wilhelm betrachtete jede Fähigkeit, die
in uns liegt, als eine gottgegebne Kraft, die zu entwickeln unsre Bestimmung
ist. Mit diesem Pfund hat Goethe gewundert und dabei, wie er sagt, das
vom Vater ererbte Vermögen zugesetzt; seiue Landsleute pflege» es umgekehrt
zu halten. Deshalb hat der von de» Frankfurtern so hoch verehrte Heinrich
Heine sicherlich Recht, wenn er ihnen zuruft:
In Windeln war er einst euch nah; doch jetzt
Trennt euch von Goethe eine ganze Welt,
Euch, die ein Flüßlein trennt vom Sachsenhauser.
o
Hypnose und Suggestion
Gelo von Linstow von
is die Erscheinungen der Hhpnose und der Suggestion in weiter»
Kreisen bekannt wurden, erregten sie solches Aufsehen, daß vor¬
sichtige Gemüter sie in das Reich der Fabel verwiesen, bis sich
die Beobachtungen so häuften, daß ihre Thatsächlichkeit nicht
mehr bezweifelt werden konnte. Man staunte sie aber an wie
ein Wunder, und doch siud sie das in keiner Weise, sondern lassen sich un¬
gezwungen erklären. Um das zu können, müssen wir das Nichtmaterielle oder
Metaphysische des Menschen, Geist und Seele, zu ergründen suchen. Wir
unterscheiden dabei drei Erscheinungsformen: 1. Geist — 8piriw8 — nösenzmu,
shebräisch), 2. Seele — »minus — rusvd, 3. Leibcssccle — »uiiva — nsMvsoK.
Diese Einteilung ist uralt; schon im Alten Testament wird sie gebraucht. In
unsrer deutschen Bibelübersetzung ist sie aber nicht erkennbar, denn Luther
übersetzt irWvIutmg, mit „Geist," ruaen und nepneson aber beide mit „Seele."
Nicht als Teile, sondern als unlösbar miteinander verbundne Erscheinungs¬
formen muß mau diese drei ansehen, wie wir an einer flackernden Flamme
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