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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

auf bloße Verdachtsgrüude und auf boshafte unbestimmte Andeutungen auswärtiger
Blatter hin abzuurteilen und namentlich deu vaterländischen Staatsmännern den Text
zu lesen, ohne irgend etwas Sicheres zu wissen. Was wisse" wir denn wirklich van
dem, was in Basel verhandelt worden ist, was Deutschland verlangt, durchgesetzt oder
nicht durchgesetzt hat? Nichts, als daß gewisse Schwierigkeiten über das Zeremoniell
des Empfangs aufgetaucht sind, und das hat für Orientalen bekanntlich noch eine
ganz andre Wichtigkeit als für Abendländer, namentlich für Chinesen, wie schon die
frühern langwierige" Verhandlungen in Peking zeigen könnten. Es hat dort z. B.
die größte Mühe gekostet, anch nnr durchzusetzen, daß die fremden Gesandten nicht
in derselben Halle empfangen würden, wie die Vertreter der unterworfnen Völker,
und es war eine Durchbrechung alles alten chinesischen Hofzcremoniells, daß Prinz
Heinrich als ein Fürst gleichen Ranges behandelt wurde. Wenn da nun Deutschland
in Basel einige Zugeständnisse gemacht hätte, worüber wir übrigens nicht das Ge¬
ringste wissen, was wäre dabei schlimmes? Die Hauptsache, die feierliche Abbitte
eines kaiserlichen Prinzen ist doch, und zwar unter nach europäischen Begriffe"
keineswegs verbindliche" Formen, erreicht worden, "ut wir wollen doch mit China
wieder in ein freundschaftliches Verhältnis kommen. Dazu hätte es aber gewiß
nicht beigetragen, wenn der Empfang des Prinzen Tschnn an ein paar für uns
gleichgültigen Äußerlichkeiten gescheitert wäre. In einem deutschen Zugeständnis,
wenn es wirklich erfolgt sein sollte, eine Demütigung für uns, womöglich ein Olmütz
sehen zu wollen ist eine platte Albernheit, und der Regierung des Kaisers und des
Kanzlers hier wie sonst oft genug vorzurücken, sie verfahre nach Laune und Stim¬
mungen, fordre erst unverständig viel und gebe dann klein bei, wenn sie auf Wider¬
stand stoße, das erlauben wir uns rund heraus eine dreiste Anmaßung zu nennen,
namentlich bei den "unabhängigen" Blättern, die zwar die auswärtige Politik des
Reichs, die preußische Polcupolitik, und noch einiges andre, was ihnen ziemlich fern
liegt, immer muss herbste kritisieren, weil das für sie ganz ungefährlich ist, aber
über Mängel und Fehler etwa einer Lokalverwaltung, über die sie recht wohl ein
Urteil und gute Gründe zum Urteil hätten, nicht den Mund aufzuthun wagen, weil
ihnen das schaden könnte. Wir thun das auf die Gefahr hin, wieder einmal für
offiziös, also für urteilslos oder käuflich ausgeschrieen und ,an unsern leider ver¬
blaßten Ruhm der Zeit G. Freytags erinnert zu werden. Welchen Eindruck ein
solches Verhalten unsrer Presse auf die klugen Chinesen in der Umgebung des
Prinzen Tschnn, die recht gut Deutsch verstehn sollen, machen wird, wie sehr es
dazu beitragen muß, ihre Achtung vor der deutschen Nation zu erhöhen, die ihrer
Regierung so bereitwillig eine diplomatische Niederlage gegenüber denselben Chinesen
andichtet, das brauchen wir verständigen Lesern nicht zu sagen. Das aber wollen
wir doch noch hinzufügen: niemals ist eine monarchische Regierung in einer großen
nationalen Sache, die sie in sehr schwieriger Lage erfolgreich und ehrenvoll geführt
hat, mit soviel Mißtrauen, Spott und Huhn verfolgt worden, wie unsre heutige
Reichsregiernng in der chinesischen Angelegenheit von einem Teile unsrer Presse
.
" Ein Ruhmesblatt in ihrer Geschichte! '

Nachschrift.

Soeben bringt die "Post" die Nachricht, daß es sich in Basel
lediglich uni einen Satz in der Ansprache des Prinzen Tschnn gehandelt, und daß
Deutschland darin seinen Willen durchgesetzt, also einen Passus von dem Bedauern
der chinesischen Regierung über Kcttelers Ermordung hineingebracht hat. Was bleibt
also von dem ganzen thörichten Geschwätz "unabhängiger" Blätter? Eine gründ¬
liche Blamage, ein -- OlmützI


Das Alter des Ausdrucks "Jingv."

In England ist jüngst der Volks-
sn'uger Mre Dermott gestorben, der die indirekte Veranlassung dazu geworden ist,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

auf bloße Verdachtsgrüude und auf boshafte unbestimmte Andeutungen auswärtiger
Blatter hin abzuurteilen und namentlich deu vaterländischen Staatsmännern den Text
zu lesen, ohne irgend etwas Sicheres zu wissen. Was wisse» wir denn wirklich van
dem, was in Basel verhandelt worden ist, was Deutschland verlangt, durchgesetzt oder
nicht durchgesetzt hat? Nichts, als daß gewisse Schwierigkeiten über das Zeremoniell
des Empfangs aufgetaucht sind, und das hat für Orientalen bekanntlich noch eine
ganz andre Wichtigkeit als für Abendländer, namentlich für Chinesen, wie schon die
frühern langwierige» Verhandlungen in Peking zeigen könnten. Es hat dort z. B.
die größte Mühe gekostet, anch nnr durchzusetzen, daß die fremden Gesandten nicht
in derselben Halle empfangen würden, wie die Vertreter der unterworfnen Völker,
und es war eine Durchbrechung alles alten chinesischen Hofzcremoniells, daß Prinz
Heinrich als ein Fürst gleichen Ranges behandelt wurde. Wenn da nun Deutschland
in Basel einige Zugeständnisse gemacht hätte, worüber wir übrigens nicht das Ge¬
ringste wissen, was wäre dabei schlimmes? Die Hauptsache, die feierliche Abbitte
eines kaiserlichen Prinzen ist doch, und zwar unter nach europäischen Begriffe»
keineswegs verbindliche» Formen, erreicht worden, »ut wir wollen doch mit China
wieder in ein freundschaftliches Verhältnis kommen. Dazu hätte es aber gewiß
nicht beigetragen, wenn der Empfang des Prinzen Tschnn an ein paar für uns
gleichgültigen Äußerlichkeiten gescheitert wäre. In einem deutschen Zugeständnis,
wenn es wirklich erfolgt sein sollte, eine Demütigung für uns, womöglich ein Olmütz
sehen zu wollen ist eine platte Albernheit, und der Regierung des Kaisers und des
Kanzlers hier wie sonst oft genug vorzurücken, sie verfahre nach Laune und Stim¬
mungen, fordre erst unverständig viel und gebe dann klein bei, wenn sie auf Wider¬
stand stoße, das erlauben wir uns rund heraus eine dreiste Anmaßung zu nennen,
namentlich bei den „unabhängigen" Blättern, die zwar die auswärtige Politik des
Reichs, die preußische Polcupolitik, und noch einiges andre, was ihnen ziemlich fern
liegt, immer muss herbste kritisieren, weil das für sie ganz ungefährlich ist, aber
über Mängel und Fehler etwa einer Lokalverwaltung, über die sie recht wohl ein
Urteil und gute Gründe zum Urteil hätten, nicht den Mund aufzuthun wagen, weil
ihnen das schaden könnte. Wir thun das auf die Gefahr hin, wieder einmal für
offiziös, also für urteilslos oder käuflich ausgeschrieen und ,an unsern leider ver¬
blaßten Ruhm der Zeit G. Freytags erinnert zu werden. Welchen Eindruck ein
solches Verhalten unsrer Presse auf die klugen Chinesen in der Umgebung des
Prinzen Tschnn, die recht gut Deutsch verstehn sollen, machen wird, wie sehr es
dazu beitragen muß, ihre Achtung vor der deutschen Nation zu erhöhen, die ihrer
Regierung so bereitwillig eine diplomatische Niederlage gegenüber denselben Chinesen
andichtet, das brauchen wir verständigen Lesern nicht zu sagen. Das aber wollen
wir doch noch hinzufügen: niemals ist eine monarchische Regierung in einer großen
nationalen Sache, die sie in sehr schwieriger Lage erfolgreich und ehrenvoll geführt
hat, mit soviel Mißtrauen, Spott und Huhn verfolgt worden, wie unsre heutige
Reichsregiernng in der chinesischen Angelegenheit von einem Teile unsrer Presse
.
" Ein Ruhmesblatt in ihrer Geschichte! '

Nachschrift.

Soeben bringt die „Post" die Nachricht, daß es sich in Basel
lediglich uni einen Satz in der Ansprache des Prinzen Tschnn gehandelt, und daß
Deutschland darin seinen Willen durchgesetzt, also einen Passus von dem Bedauern
der chinesischen Regierung über Kcttelers Ermordung hineingebracht hat. Was bleibt
also von dem ganzen thörichten Geschwätz „unabhängiger" Blätter? Eine gründ¬
liche Blamage, ein — OlmützI


Das Alter des Ausdrucks „Jingv."

In England ist jüngst der Volks-
sn'uger Mre Dermott gestorben, der die indirekte Veranlassung dazu geworden ist,


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[0535] Maßgebliches und Unmaßgebliches auf bloße Verdachtsgrüude und auf boshafte unbestimmte Andeutungen auswärtiger Blatter hin abzuurteilen und namentlich deu vaterländischen Staatsmännern den Text zu lesen, ohne irgend etwas Sicheres zu wissen. Was wisse» wir denn wirklich van dem, was in Basel verhandelt worden ist, was Deutschland verlangt, durchgesetzt oder nicht durchgesetzt hat? Nichts, als daß gewisse Schwierigkeiten über das Zeremoniell des Empfangs aufgetaucht sind, und das hat für Orientalen bekanntlich noch eine ganz andre Wichtigkeit als für Abendländer, namentlich für Chinesen, wie schon die frühern langwierige» Verhandlungen in Peking zeigen könnten. Es hat dort z. B. die größte Mühe gekostet, anch nnr durchzusetzen, daß die fremden Gesandten nicht in derselben Halle empfangen würden, wie die Vertreter der unterworfnen Völker, und es war eine Durchbrechung alles alten chinesischen Hofzcremoniells, daß Prinz Heinrich als ein Fürst gleichen Ranges behandelt wurde. Wenn da nun Deutschland in Basel einige Zugeständnisse gemacht hätte, worüber wir übrigens nicht das Ge¬ ringste wissen, was wäre dabei schlimmes? Die Hauptsache, die feierliche Abbitte eines kaiserlichen Prinzen ist doch, und zwar unter nach europäischen Begriffe» keineswegs verbindliche» Formen, erreicht worden, »ut wir wollen doch mit China wieder in ein freundschaftliches Verhältnis kommen. Dazu hätte es aber gewiß nicht beigetragen, wenn der Empfang des Prinzen Tschnn an ein paar für uns gleichgültigen Äußerlichkeiten gescheitert wäre. In einem deutschen Zugeständnis, wenn es wirklich erfolgt sein sollte, eine Demütigung für uns, womöglich ein Olmütz sehen zu wollen ist eine platte Albernheit, und der Regierung des Kaisers und des Kanzlers hier wie sonst oft genug vorzurücken, sie verfahre nach Laune und Stim¬ mungen, fordre erst unverständig viel und gebe dann klein bei, wenn sie auf Wider¬ stand stoße, das erlauben wir uns rund heraus eine dreiste Anmaßung zu nennen, namentlich bei den „unabhängigen" Blättern, die zwar die auswärtige Politik des Reichs, die preußische Polcupolitik, und noch einiges andre, was ihnen ziemlich fern liegt, immer muss herbste kritisieren, weil das für sie ganz ungefährlich ist, aber über Mängel und Fehler etwa einer Lokalverwaltung, über die sie recht wohl ein Urteil und gute Gründe zum Urteil hätten, nicht den Mund aufzuthun wagen, weil ihnen das schaden könnte. Wir thun das auf die Gefahr hin, wieder einmal für offiziös, also für urteilslos oder käuflich ausgeschrieen und ,an unsern leider ver¬ blaßten Ruhm der Zeit G. Freytags erinnert zu werden. Welchen Eindruck ein solches Verhalten unsrer Presse auf die klugen Chinesen in der Umgebung des Prinzen Tschnn, die recht gut Deutsch verstehn sollen, machen wird, wie sehr es dazu beitragen muß, ihre Achtung vor der deutschen Nation zu erhöhen, die ihrer Regierung so bereitwillig eine diplomatische Niederlage gegenüber denselben Chinesen andichtet, das brauchen wir verständigen Lesern nicht zu sagen. Das aber wollen wir doch noch hinzufügen: niemals ist eine monarchische Regierung in einer großen nationalen Sache, die sie in sehr schwieriger Lage erfolgreich und ehrenvoll geführt hat, mit soviel Mißtrauen, Spott und Huhn verfolgt worden, wie unsre heutige Reichsregiernng in der chinesischen Angelegenheit von einem Teile unsrer Presse . " Ein Ruhmesblatt in ihrer Geschichte! ' Nachschrift. Soeben bringt die „Post" die Nachricht, daß es sich in Basel lediglich uni einen Satz in der Ansprache des Prinzen Tschnn gehandelt, und daß Deutschland darin seinen Willen durchgesetzt, also einen Passus von dem Bedauern der chinesischen Regierung über Kcttelers Ermordung hineingebracht hat. Was bleibt also von dem ganzen thörichten Geschwätz „unabhängiger" Blätter? Eine gründ¬ liche Blamage, ein — OlmützI Das Alter des Ausdrucks „Jingv." In England ist jüngst der Volks- sn'uger Mre Dermott gestorben, der die indirekte Veranlassung dazu geworden ist,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/535>, abgerufen am 28.04.2024.