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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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dem Wege zwischen Newyork und Rotterdam ein Siebentel Pfennig für den
Tonnenkilometer gegeben wurde. Die Zahlen schwanken also zwischen 1
und 45.

Wie sehr der Wasserweg dem Landweg überlegen ist, geht daraus hervor,
daß das rumänische Getreide nicht über die verhältnismäßig billigen Bahnen
Ungarns und Österreichs nach Württemberg oder nach der Schweiz geht,
sondern über den Seeweg durch das Schwarze und das Mittelländische Meer nach
dem Rhein und nach Hamburg, und daß vou der Westküste Nordamerikas das
Korn uicht über die pazifischen Eisenbahnen, sondern durch die Magelhaen-
straße mich dem Osten geht.

(Schluß folgt)




Zur Umgestaltung der Generalkommissionen
(Schluß)

cum die Notwendigkeit der Umgestaltung auch damit begründet
worden ist, daß die Mitglieder der Generalkommissionen nicht
genug Arbeit hätten, so kann dem im allgemeinen vielleicht
nicht Unrecht gegeben werden, obgleich sie bei den einzelnen
Generalkvmmissionen sehr verschieden in Anspruch genommen
werden. Auch wir meinen, daß diese Arbeitskräfte weit mehr ausgenutzt
werden könnten, als es gegenwärtig geschieht. Als Mittel hierzu dürfte aber
Alast eine Vermiudrung der Mitgliederanzahl, sondern eine Verstärkung der
Selbständigkeit der Spezialkommissionen und eine Überweisung neuer Auf¬
gaben bei Verleihung einer eignen Initiative an die Generalkommissionen
ni Betracht kommen. Was den ersten Punkt anbetrifft, so könnte unzweifel¬
haft eine nicht geringe Anzahl von Arbeiten, die jetzt dnrch die General-
^Mmissionen ausgeführt werden müssen, den Spezialkommissionen zur Er¬
ledigung überwiesen werden, so z. B. die Ausstellung vou Unschädlichkcits-
-Mgnissen, die Verweuduugsregulieruug, die Bestellung eines Vertreters für
^ aus einem Auseinandersetzungsverfahren herrührenden gemeinschaftlichen
Angelegenheiten, der Erlaß vou Planurteilen in erster Instanz und dergleichen
Mehr. Voraussetzung wäre dabei allerdings, daß die Spezialkommissivn ent¬
sprechend umgestaltet würde; denn solche Sachen der alleinigen Bearbeitung
und Entscheidung junger und unerfahrner Assessoren oder gar Ökonomie-
wnunissare zu überlassen, dürfte allerdings nicht angehn. Wieviel Zeit und
Schreiberei wird aber jetzt unnütz dadurch verschwendet, daß der Spezialkommissar
^egen der kleinsten Kleinigkeiten immer wieder ellenlange Berichte erstatten
und die Entscheidung der Generalkommission einholen muß; würde der Spezial-
kommissivn eine eigne Entscheidungsbefugnis beigelegt, wie das die Resolution
auch im dritten Teil will, so würde ebenso ihre Arbeit wie die der General-
kvmmisswn vermindert werden.


Gran-ibotcn I 1902 N"

dem Wege zwischen Newyork und Rotterdam ein Siebentel Pfennig für den
Tonnenkilometer gegeben wurde. Die Zahlen schwanken also zwischen 1
und 45.

Wie sehr der Wasserweg dem Landweg überlegen ist, geht daraus hervor,
daß das rumänische Getreide nicht über die verhältnismäßig billigen Bahnen
Ungarns und Österreichs nach Württemberg oder nach der Schweiz geht,
sondern über den Seeweg durch das Schwarze und das Mittelländische Meer nach
dem Rhein und nach Hamburg, und daß vou der Westküste Nordamerikas das
Korn uicht über die pazifischen Eisenbahnen, sondern durch die Magelhaen-
straße mich dem Osten geht.

(Schluß folgt)




Zur Umgestaltung der Generalkommissionen
(Schluß)

cum die Notwendigkeit der Umgestaltung auch damit begründet
worden ist, daß die Mitglieder der Generalkommissionen nicht
genug Arbeit hätten, so kann dem im allgemeinen vielleicht
nicht Unrecht gegeben werden, obgleich sie bei den einzelnen
Generalkvmmissionen sehr verschieden in Anspruch genommen
werden. Auch wir meinen, daß diese Arbeitskräfte weit mehr ausgenutzt
werden könnten, als es gegenwärtig geschieht. Als Mittel hierzu dürfte aber
Alast eine Vermiudrung der Mitgliederanzahl, sondern eine Verstärkung der
Selbständigkeit der Spezialkommissionen und eine Überweisung neuer Auf¬
gaben bei Verleihung einer eignen Initiative an die Generalkommissionen
ni Betracht kommen. Was den ersten Punkt anbetrifft, so könnte unzweifel¬
haft eine nicht geringe Anzahl von Arbeiten, die jetzt dnrch die General-
^Mmissionen ausgeführt werden müssen, den Spezialkommissionen zur Er¬
ledigung überwiesen werden, so z. B. die Ausstellung vou Unschädlichkcits-
-Mgnissen, die Verweuduugsregulieruug, die Bestellung eines Vertreters für
^ aus einem Auseinandersetzungsverfahren herrührenden gemeinschaftlichen
Angelegenheiten, der Erlaß vou Planurteilen in erster Instanz und dergleichen
Mehr. Voraussetzung wäre dabei allerdings, daß die Spezialkommissivn ent¬
sprechend umgestaltet würde; denn solche Sachen der alleinigen Bearbeitung
und Entscheidung junger und unerfahrner Assessoren oder gar Ökonomie-
wnunissare zu überlassen, dürfte allerdings nicht angehn. Wieviel Zeit und
Schreiberei wird aber jetzt unnütz dadurch verschwendet, daß der Spezialkommissar
^egen der kleinsten Kleinigkeiten immer wieder ellenlange Berichte erstatten
und die Entscheidung der Generalkommission einholen muß; würde der Spezial-
kommissivn eine eigne Entscheidungsbefugnis beigelegt, wie das die Resolution
auch im dritten Teil will, so würde ebenso ihre Arbeit wie die der General-
kvmmisswn vermindert werden.


Gran-ibotcn I 1902 N»
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[0473] dem Wege zwischen Newyork und Rotterdam ein Siebentel Pfennig für den Tonnenkilometer gegeben wurde. Die Zahlen schwanken also zwischen 1 und 45. Wie sehr der Wasserweg dem Landweg überlegen ist, geht daraus hervor, daß das rumänische Getreide nicht über die verhältnismäßig billigen Bahnen Ungarns und Österreichs nach Württemberg oder nach der Schweiz geht, sondern über den Seeweg durch das Schwarze und das Mittelländische Meer nach dem Rhein und nach Hamburg, und daß vou der Westküste Nordamerikas das Korn uicht über die pazifischen Eisenbahnen, sondern durch die Magelhaen- straße mich dem Osten geht. (Schluß folgt) Zur Umgestaltung der Generalkommissionen (Schluß) cum die Notwendigkeit der Umgestaltung auch damit begründet worden ist, daß die Mitglieder der Generalkommissionen nicht genug Arbeit hätten, so kann dem im allgemeinen vielleicht nicht Unrecht gegeben werden, obgleich sie bei den einzelnen Generalkvmmissionen sehr verschieden in Anspruch genommen werden. Auch wir meinen, daß diese Arbeitskräfte weit mehr ausgenutzt werden könnten, als es gegenwärtig geschieht. Als Mittel hierzu dürfte aber Alast eine Vermiudrung der Mitgliederanzahl, sondern eine Verstärkung der Selbständigkeit der Spezialkommissionen und eine Überweisung neuer Auf¬ gaben bei Verleihung einer eignen Initiative an die Generalkommissionen ni Betracht kommen. Was den ersten Punkt anbetrifft, so könnte unzweifel¬ haft eine nicht geringe Anzahl von Arbeiten, die jetzt dnrch die General- ^Mmissionen ausgeführt werden müssen, den Spezialkommissionen zur Er¬ ledigung überwiesen werden, so z. B. die Ausstellung vou Unschädlichkcits- -Mgnissen, die Verweuduugsregulieruug, die Bestellung eines Vertreters für ^ aus einem Auseinandersetzungsverfahren herrührenden gemeinschaftlichen Angelegenheiten, der Erlaß vou Planurteilen in erster Instanz und dergleichen Mehr. Voraussetzung wäre dabei allerdings, daß die Spezialkommissivn ent¬ sprechend umgestaltet würde; denn solche Sachen der alleinigen Bearbeitung und Entscheidung junger und unerfahrner Assessoren oder gar Ökonomie- wnunissare zu überlassen, dürfte allerdings nicht angehn. Wieviel Zeit und Schreiberei wird aber jetzt unnütz dadurch verschwendet, daß der Spezialkommissar ^egen der kleinsten Kleinigkeiten immer wieder ellenlange Berichte erstatten und die Entscheidung der Generalkommission einholen muß; würde der Spezial- kommissivn eine eigne Entscheidungsbefugnis beigelegt, wie das die Resolution auch im dritten Teil will, so würde ebenso ihre Arbeit wie die der General- kvmmisswn vermindert werden. Gran-ibotcn I 1902 N»

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/473>, abgerufen am 29.04.2024.