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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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ist eine Antwort von einem Anonymus, die in der "Täglichen Rundschau" vom
4. Januar dieses Jahres mitgeteilt worden ist, und die die Reihenfolge, nach der
die Linienschiffe der Großstaaten von ihm bewertet werden, angiebt. Voran stehn
die dentschen, dann die französischen, die amerikanischen, russische", italienischen,
japanischen Linienschiffe, und ganz zuletzt die englischen. Wenn sich auch diese
Reihenfolge wesentlich auf die neusten Schiffsbauten beziehn dürfte, und England
immer noch eine große Zahl von Kriegsschiffen haben wird, die den andrer Groß-
staaten gewachsen sind, so beweist sie immer, daß Englands Schiffsbaukunst von
andern Seemächten überholt worden ist. Das ergiebt sich ja auch schon aus dem
gründlichen und auch in England eingcstandncn völligen Zusammenbruch der dortigen
Torpedvbootsbanknnst. Die englische Admiralität wendet sich nunmehr der bewährten
deutschen Torpcdobaukunst zu. Noch schlimmer aber steht es mit der Bemannung
der englischen Kriegsflotte. Die Sollstärke der englischen Marine beträgt im Frieden
118000 Mann. Englands im Kriegsfalle wirklich verfügbare Reserve beträgt nur
35000 Mann. Da aber 100000 Mann dazu vorhanden sein müßten, so fehlen
05000 Mann Reserven. Woher nehmen? Die früher in zahlreicher und vor¬
trefflicher Beschaffenheit für Englands Marine verfügbaren Schleswig-Holsteiner
dienen jetzt infolge der allgemeinen Wehrpflicht auf der deutschen Flotte. Bei dem
1850 abgeschlossenen Londoner Protokoll, das den ersten deutsch-dänischen Krieg
1848 bis 1850 beendigte, wurden englische Äußerungen bekannt, die dahin gingen,
daß England einer Abtretung Schleswig-Holsteins an Deutschland nicht zustimmen
könne, weil ihm die secerfahrne Bevölkerung der Schleswig-holsteinischen Küsten für
die Bemannung seiner Flotte unentbehrlich sei.

Die Besetzung Mytilenes durch die französische Flotte wäre von England gewiß
ebensowenig ruhig hingenommen worden, wie vorher die Besetzung Faschodas in
Afrika 1898. Damals mußte Frankreich nachgeben, wie ich in den Grenzboten,
Jahrgang 1898, geschildert habe. Als nun die französische Flotte ruhig nach
Mytilene fuhr, rührte England, das doch sonst alles thut, seine herrschende Stellung
im Mittelmeer zu behaupten, keinen Finger. Frankreich setzte seinen Willen durch.
Das ist gewiß ein Beweis, daß es mit England bergab geht, namentlich auch mit
seiner Herrschaft zur See.

Ähnlich ist es jetzt mit Wei-hai-wei in Ostasien. Nach einem Aufsatze des
uns dein chinesisch-japanischen Kriege bekannten W. von Hanneken möchte England diesen
Hafen, für den es schon ansehnliche Summen verwandt haben soll, gern behalten.
Wer die Mittel fehlen ihm dazu. Deshalb soll, wie Hanneken ausführt, nach
Englands Wunsch Japan, falls es nötig ist, den Platz in Ordnung halten und
nötigenfalls beschützen. Aber der Schutz Wei-hui-weis ist gewiß nicht die einzige
Aufgabe, die im Laufe der Zeit um Japan herantreten wird. Je-Pan wird plötzlich
einsehen, daß es seinen Eintritt in die Reihe der Großmächte derer bezahlen ninß.
Denn England wird und kann ihm nicht helfen, wenn eS in Ostasien zu kriege¬
rischen Verwicklungen mit Rußland kommt, wohl aber wird England von seinem
neuen Verbündete", Japan, den kräftigsten Schutz seiner, nämlich der englischen,
Interesse" in Ostnsien, besonders in China, ganz kategorisch fordern.


Die Pekinger astronomischen Instrumente

sind -ick avez, gelegt worden.
Sie werden nicht als Trophäe, sondern als ein Geschenk, mit dem man sich nicht
brüstet, behandelt werden, und wenn die Reichsrcgicrnng im nächsten Budget einen
Ausgabepostcn in Vorschlag brächte, der zur Deckung der Kosten bestimmt wäre für
eine in der Nähe des Juliusturms anzulegende "Oubliette," so würden wir von unserm
Standpunkt aus nichts dagegen einzuwenden haben. Da man nach den Regeln der
internationalen Kourtoisie und der Bärenjagd die Schenkgeberin nicht hincinwünschen
und nicht hineinsetzen kann, so wäre als Nächstbestes schon etwas damit gewonnen,
wenn wenigstens das Geschenk dem lieben Sonnenauge entrückt würde.

Wir haben die Art, in der sich der Reichstag mit der Erklärung des Reichs-


ist eine Antwort von einem Anonymus, die in der „Täglichen Rundschau" vom
4. Januar dieses Jahres mitgeteilt worden ist, und die die Reihenfolge, nach der
die Linienschiffe der Großstaaten von ihm bewertet werden, angiebt. Voran stehn
die dentschen, dann die französischen, die amerikanischen, russische», italienischen,
japanischen Linienschiffe, und ganz zuletzt die englischen. Wenn sich auch diese
Reihenfolge wesentlich auf die neusten Schiffsbauten beziehn dürfte, und England
immer noch eine große Zahl von Kriegsschiffen haben wird, die den andrer Groß-
staaten gewachsen sind, so beweist sie immer, daß Englands Schiffsbaukunst von
andern Seemächten überholt worden ist. Das ergiebt sich ja auch schon aus dem
gründlichen und auch in England eingcstandncn völligen Zusammenbruch der dortigen
Torpedvbootsbanknnst. Die englische Admiralität wendet sich nunmehr der bewährten
deutschen Torpcdobaukunst zu. Noch schlimmer aber steht es mit der Bemannung
der englischen Kriegsflotte. Die Sollstärke der englischen Marine beträgt im Frieden
118000 Mann. Englands im Kriegsfalle wirklich verfügbare Reserve beträgt nur
35000 Mann. Da aber 100000 Mann dazu vorhanden sein müßten, so fehlen
05000 Mann Reserven. Woher nehmen? Die früher in zahlreicher und vor¬
trefflicher Beschaffenheit für Englands Marine verfügbaren Schleswig-Holsteiner
dienen jetzt infolge der allgemeinen Wehrpflicht auf der deutschen Flotte. Bei dem
1850 abgeschlossenen Londoner Protokoll, das den ersten deutsch-dänischen Krieg
1848 bis 1850 beendigte, wurden englische Äußerungen bekannt, die dahin gingen,
daß England einer Abtretung Schleswig-Holsteins an Deutschland nicht zustimmen
könne, weil ihm die secerfahrne Bevölkerung der Schleswig-holsteinischen Küsten für
die Bemannung seiner Flotte unentbehrlich sei.

Die Besetzung Mytilenes durch die französische Flotte wäre von England gewiß
ebensowenig ruhig hingenommen worden, wie vorher die Besetzung Faschodas in
Afrika 1898. Damals mußte Frankreich nachgeben, wie ich in den Grenzboten,
Jahrgang 1898, geschildert habe. Als nun die französische Flotte ruhig nach
Mytilene fuhr, rührte England, das doch sonst alles thut, seine herrschende Stellung
im Mittelmeer zu behaupten, keinen Finger. Frankreich setzte seinen Willen durch.
Das ist gewiß ein Beweis, daß es mit England bergab geht, namentlich auch mit
seiner Herrschaft zur See.

Ähnlich ist es jetzt mit Wei-hai-wei in Ostasien. Nach einem Aufsatze des
uns dein chinesisch-japanischen Kriege bekannten W. von Hanneken möchte England diesen
Hafen, für den es schon ansehnliche Summen verwandt haben soll, gern behalten.
Wer die Mittel fehlen ihm dazu. Deshalb soll, wie Hanneken ausführt, nach
Englands Wunsch Japan, falls es nötig ist, den Platz in Ordnung halten und
nötigenfalls beschützen. Aber der Schutz Wei-hui-weis ist gewiß nicht die einzige
Aufgabe, die im Laufe der Zeit um Japan herantreten wird. Je-Pan wird plötzlich
einsehen, daß es seinen Eintritt in die Reihe der Großmächte derer bezahlen ninß.
Denn England wird und kann ihm nicht helfen, wenn eS in Ostasien zu kriege¬
rischen Verwicklungen mit Rußland kommt, wohl aber wird England von seinem
neuen Verbündete», Japan, den kräftigsten Schutz seiner, nämlich der englischen,
Interesse» in Ostnsien, besonders in China, ganz kategorisch fordern.


Die Pekinger astronomischen Instrumente

sind -ick avez, gelegt worden.
Sie werden nicht als Trophäe, sondern als ein Geschenk, mit dem man sich nicht
brüstet, behandelt werden, und wenn die Reichsrcgicrnng im nächsten Budget einen
Ausgabepostcn in Vorschlag brächte, der zur Deckung der Kosten bestimmt wäre für
eine in der Nähe des Juliusturms anzulegende „Oubliette," so würden wir von unserm
Standpunkt aus nichts dagegen einzuwenden haben. Da man nach den Regeln der
internationalen Kourtoisie und der Bärenjagd die Schenkgeberin nicht hincinwünschen
und nicht hineinsetzen kann, so wäre als Nächstbestes schon etwas damit gewonnen,
wenn wenigstens das Geschenk dem lieben Sonnenauge entrückt würde.

Wir haben die Art, in der sich der Reichstag mit der Erklärung des Reichs-


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[0751] ist eine Antwort von einem Anonymus, die in der „Täglichen Rundschau" vom 4. Januar dieses Jahres mitgeteilt worden ist, und die die Reihenfolge, nach der die Linienschiffe der Großstaaten von ihm bewertet werden, angiebt. Voran stehn die dentschen, dann die französischen, die amerikanischen, russische», italienischen, japanischen Linienschiffe, und ganz zuletzt die englischen. Wenn sich auch diese Reihenfolge wesentlich auf die neusten Schiffsbauten beziehn dürfte, und England immer noch eine große Zahl von Kriegsschiffen haben wird, die den andrer Groß- staaten gewachsen sind, so beweist sie immer, daß Englands Schiffsbaukunst von andern Seemächten überholt worden ist. Das ergiebt sich ja auch schon aus dem gründlichen und auch in England eingcstandncn völligen Zusammenbruch der dortigen Torpedvbootsbanknnst. Die englische Admiralität wendet sich nunmehr der bewährten deutschen Torpcdobaukunst zu. Noch schlimmer aber steht es mit der Bemannung der englischen Kriegsflotte. Die Sollstärke der englischen Marine beträgt im Frieden 118000 Mann. Englands im Kriegsfalle wirklich verfügbare Reserve beträgt nur 35000 Mann. Da aber 100000 Mann dazu vorhanden sein müßten, so fehlen 05000 Mann Reserven. Woher nehmen? Die früher in zahlreicher und vor¬ trefflicher Beschaffenheit für Englands Marine verfügbaren Schleswig-Holsteiner dienen jetzt infolge der allgemeinen Wehrpflicht auf der deutschen Flotte. Bei dem 1850 abgeschlossenen Londoner Protokoll, das den ersten deutsch-dänischen Krieg 1848 bis 1850 beendigte, wurden englische Äußerungen bekannt, die dahin gingen, daß England einer Abtretung Schleswig-Holsteins an Deutschland nicht zustimmen könne, weil ihm die secerfahrne Bevölkerung der Schleswig-holsteinischen Küsten für die Bemannung seiner Flotte unentbehrlich sei. Die Besetzung Mytilenes durch die französische Flotte wäre von England gewiß ebensowenig ruhig hingenommen worden, wie vorher die Besetzung Faschodas in Afrika 1898. Damals mußte Frankreich nachgeben, wie ich in den Grenzboten, Jahrgang 1898, geschildert habe. Als nun die französische Flotte ruhig nach Mytilene fuhr, rührte England, das doch sonst alles thut, seine herrschende Stellung im Mittelmeer zu behaupten, keinen Finger. Frankreich setzte seinen Willen durch. Das ist gewiß ein Beweis, daß es mit England bergab geht, namentlich auch mit seiner Herrschaft zur See. Ähnlich ist es jetzt mit Wei-hai-wei in Ostasien. Nach einem Aufsatze des uns dein chinesisch-japanischen Kriege bekannten W. von Hanneken möchte England diesen Hafen, für den es schon ansehnliche Summen verwandt haben soll, gern behalten. Wer die Mittel fehlen ihm dazu. Deshalb soll, wie Hanneken ausführt, nach Englands Wunsch Japan, falls es nötig ist, den Platz in Ordnung halten und nötigenfalls beschützen. Aber der Schutz Wei-hui-weis ist gewiß nicht die einzige Aufgabe, die im Laufe der Zeit um Japan herantreten wird. Je-Pan wird plötzlich einsehen, daß es seinen Eintritt in die Reihe der Großmächte derer bezahlen ninß. Denn England wird und kann ihm nicht helfen, wenn eS in Ostasien zu kriege¬ rischen Verwicklungen mit Rußland kommt, wohl aber wird England von seinem neuen Verbündete», Japan, den kräftigsten Schutz seiner, nämlich der englischen, Interesse» in Ostnsien, besonders in China, ganz kategorisch fordern. Die Pekinger astronomischen Instrumente sind -ick avez, gelegt worden. Sie werden nicht als Trophäe, sondern als ein Geschenk, mit dem man sich nicht brüstet, behandelt werden, und wenn die Reichsrcgicrnng im nächsten Budget einen Ausgabepostcn in Vorschlag brächte, der zur Deckung der Kosten bestimmt wäre für eine in der Nähe des Juliusturms anzulegende „Oubliette," so würden wir von unserm Standpunkt aus nichts dagegen einzuwenden haben. Da man nach den Regeln der internationalen Kourtoisie und der Bärenjagd die Schenkgeberin nicht hincinwünschen und nicht hineinsetzen kann, so wäre als Nächstbestes schon etwas damit gewonnen, wenn wenigstens das Geschenk dem lieben Sonnenauge entrückt würde. Wir haben die Art, in der sich der Reichstag mit der Erklärung des Reichs-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/751>, abgerufen am 29.04.2024.