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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Diese Schlußworte sprechen die Sehnsucht des deutschen Volkes nach dem Retter
in der Not aus. Kommt ein Retter? Wann kommt er? Das Lied klingt aus
fast wie eine Klage.

Daß dieses Lied aus der Zeit nationalen Drängens und Ringens so gänzlich
mißverstanden werden konnte, kam daher, daß Scheffel vorher alle übrigen Roden-
steinlieder schon gedichtet hatte, und daß diese Lieder schon allgemein bekannt
waren und überall gesungen wurden. Mit diesen Liedern hatte Scheffel allerdings
ans dem Ritter Rodenstein etwas vollständig neues geschaffen. Das erste der
Rodensteinlieder: "Und wieder sprach der Rodenstein" erschien im Jahre 1857
unter dem Titel: "Das wilde Heer" in den Münchner Fliegenden Blättern. Es
war von einer solchen übermütigen Lustigkeit, daß "das ganze Pathos, mit dem
man bisher die Sage vom Rodensteiner empfunden hatte, sich mit einem Schlage
in fröhliches Gelächter auflöste." Durch dieses Lied und die andern bald folgenden
war der Rodensteiner zu der typischen Gestalt geworden, die wir alle kennen, zu
dem urwüchsigen Kneipgenie, das nicht umzubringen ist. Diese Gestalt ist eine
ganz freie Erfindung Scheffels und steht in gar keiner Beziehung zur bisherigen
Sage, geschweige zur Geschichte. Der Schefselsche Rodensteiner hat allen andern
Gestaltungen der Sage schnell ein Ende bereitet-

Die Schrift von Lorentzen ist deswegen so lehrreich, weil sie zeigt, welche
Kräfte bei der Entstehung und der Entwicklung einer Sage tätig sind. Man kann
diese Kräfte nicht in eine Schablone bringen. In weitesten Umfang sind Natur
und Geschichte wirksam. Im einzelnen wird aber eine Sage ebenso durch bewußtes
dichterisches Schaffen wie dnrch eine Menge willkürlicher und unwillkürlicher Er¬
findungen umgestaltet.

Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Schrift Lorentzeus manchen wert¬
vollen Beitrag zur Biographie Scheffels bringt. Die berühmte Gesellschaft des
"Engeren" in Heidelberg, in der außer Scheffel besonders der Historiker Hcinsser
und der originelle Pfarrer Schmelzer von Ziegelhausen zu nennen sind, wird ein¬
gehend geschildert.


Schülerreisen.

In Nummer 3 der Grenzboten hat der Direktor Stutzer
in Görlitz verschiedne Vorschläge gemacht über die Ausführung von Ferienreisen
mit Primanern. Vor allem hat er gezeigt, wie man in Görlitz das Hauptproblem
bei solchen Unternehmungen, die Geldfrage, gelöst hat. Dadurch, daß man die
Touren in den Herbst verlegt, werden die Kosten für Gasthäuser herabgesetzt, durch
Eingaben an die Eisenbahnverwaltung wird eine Fahrgeldermäßigung sogar für
Schnellzuge erlaugt, und die regelmäßige Veranstaltung eines Winterfestes mit Ein¬
trittsgeld für die Angehörigen der Schüler bringt in jedem Jahr einen gesicherten
Fonds für die gemeinsame Reisekasse auf. Ich will hier nicht die Frage erörtern,
ob die dauernde Verlegung der Reisen in den Herbst nicht doch wegen der häufig
schon recht unangenehmen Witterung eine starke Einschränkung der Reisezeit be¬
deutet, und ob aus dem beschriebnen Winterfest in allen Gymnasialstädten und
mit allen Schülergenerationen eine so reiche Geldquelle gemacht werden kann. Ich
will hier nur zeigen, was für die Leser nicht ohne Interesse sein dürfte, wie man
an einem andern Orte, auf ganz andre Weise demselben Problem näher getreten
ist und es zu lösen versucht hat.

Es ist in Steglitz bei Berlin vor einiger Zeit ein Verein für Schülerfahrten
"Wandervogel" unter dem Vorsitz von Wolfgang Kerchdach und Heinrich
Sohnrey entstanden, der es unternimmt, die Fußwanderungen in Schülerkreisen
nach jeder Richtung hin zu fördern. Der Ausschuß steht nicht unmittelbar mit der
Schule in Verbindung, obwohl er bisher an allen höhern Schulen von Berlin und
den Vororten, an die er sich gewandt hat, bei den Direktoren ein freundliches
Entgegenkommen gefunden hat. Die Reisen, die von hier unternommen werden,
unterscheiden sich ganz wesentlich von den bisher ausgeführten Ferienreisen, ramene-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Diese Schlußworte sprechen die Sehnsucht des deutschen Volkes nach dem Retter
in der Not aus. Kommt ein Retter? Wann kommt er? Das Lied klingt aus
fast wie eine Klage.

Daß dieses Lied aus der Zeit nationalen Drängens und Ringens so gänzlich
mißverstanden werden konnte, kam daher, daß Scheffel vorher alle übrigen Roden-
steinlieder schon gedichtet hatte, und daß diese Lieder schon allgemein bekannt
waren und überall gesungen wurden. Mit diesen Liedern hatte Scheffel allerdings
ans dem Ritter Rodenstein etwas vollständig neues geschaffen. Das erste der
Rodensteinlieder: „Und wieder sprach der Rodenstein" erschien im Jahre 1857
unter dem Titel: „Das wilde Heer" in den Münchner Fliegenden Blättern. Es
war von einer solchen übermütigen Lustigkeit, daß „das ganze Pathos, mit dem
man bisher die Sage vom Rodensteiner empfunden hatte, sich mit einem Schlage
in fröhliches Gelächter auflöste." Durch dieses Lied und die andern bald folgenden
war der Rodensteiner zu der typischen Gestalt geworden, die wir alle kennen, zu
dem urwüchsigen Kneipgenie, das nicht umzubringen ist. Diese Gestalt ist eine
ganz freie Erfindung Scheffels und steht in gar keiner Beziehung zur bisherigen
Sage, geschweige zur Geschichte. Der Schefselsche Rodensteiner hat allen andern
Gestaltungen der Sage schnell ein Ende bereitet-

Die Schrift von Lorentzen ist deswegen so lehrreich, weil sie zeigt, welche
Kräfte bei der Entstehung und der Entwicklung einer Sage tätig sind. Man kann
diese Kräfte nicht in eine Schablone bringen. In weitesten Umfang sind Natur
und Geschichte wirksam. Im einzelnen wird aber eine Sage ebenso durch bewußtes
dichterisches Schaffen wie dnrch eine Menge willkürlicher und unwillkürlicher Er¬
findungen umgestaltet.

Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Schrift Lorentzeus manchen wert¬
vollen Beitrag zur Biographie Scheffels bringt. Die berühmte Gesellschaft des
„Engeren" in Heidelberg, in der außer Scheffel besonders der Historiker Hcinsser
und der originelle Pfarrer Schmelzer von Ziegelhausen zu nennen sind, wird ein¬
gehend geschildert.


Schülerreisen.

In Nummer 3 der Grenzboten hat der Direktor Stutzer
in Görlitz verschiedne Vorschläge gemacht über die Ausführung von Ferienreisen
mit Primanern. Vor allem hat er gezeigt, wie man in Görlitz das Hauptproblem
bei solchen Unternehmungen, die Geldfrage, gelöst hat. Dadurch, daß man die
Touren in den Herbst verlegt, werden die Kosten für Gasthäuser herabgesetzt, durch
Eingaben an die Eisenbahnverwaltung wird eine Fahrgeldermäßigung sogar für
Schnellzuge erlaugt, und die regelmäßige Veranstaltung eines Winterfestes mit Ein¬
trittsgeld für die Angehörigen der Schüler bringt in jedem Jahr einen gesicherten
Fonds für die gemeinsame Reisekasse auf. Ich will hier nicht die Frage erörtern,
ob die dauernde Verlegung der Reisen in den Herbst nicht doch wegen der häufig
schon recht unangenehmen Witterung eine starke Einschränkung der Reisezeit be¬
deutet, und ob aus dem beschriebnen Winterfest in allen Gymnasialstädten und
mit allen Schülergenerationen eine so reiche Geldquelle gemacht werden kann. Ich
will hier nur zeigen, was für die Leser nicht ohne Interesse sein dürfte, wie man
an einem andern Orte, auf ganz andre Weise demselben Problem näher getreten
ist und es zu lösen versucht hat.

Es ist in Steglitz bei Berlin vor einiger Zeit ein Verein für Schülerfahrten
„Wandervogel" unter dem Vorsitz von Wolfgang Kerchdach und Heinrich
Sohnrey entstanden, der es unternimmt, die Fußwanderungen in Schülerkreisen
nach jeder Richtung hin zu fördern. Der Ausschuß steht nicht unmittelbar mit der
Schule in Verbindung, obwohl er bisher an allen höhern Schulen von Berlin und
den Vororten, an die er sich gewandt hat, bei den Direktoren ein freundliches
Entgegenkommen gefunden hat. Die Reisen, die von hier unternommen werden,
unterscheiden sich ganz wesentlich von den bisher ausgeführten Ferienreisen, ramene-


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[0626] Maßgebliches und Unmaßgebliches Diese Schlußworte sprechen die Sehnsucht des deutschen Volkes nach dem Retter in der Not aus. Kommt ein Retter? Wann kommt er? Das Lied klingt aus fast wie eine Klage. Daß dieses Lied aus der Zeit nationalen Drängens und Ringens so gänzlich mißverstanden werden konnte, kam daher, daß Scheffel vorher alle übrigen Roden- steinlieder schon gedichtet hatte, und daß diese Lieder schon allgemein bekannt waren und überall gesungen wurden. Mit diesen Liedern hatte Scheffel allerdings ans dem Ritter Rodenstein etwas vollständig neues geschaffen. Das erste der Rodensteinlieder: „Und wieder sprach der Rodenstein" erschien im Jahre 1857 unter dem Titel: „Das wilde Heer" in den Münchner Fliegenden Blättern. Es war von einer solchen übermütigen Lustigkeit, daß „das ganze Pathos, mit dem man bisher die Sage vom Rodensteiner empfunden hatte, sich mit einem Schlage in fröhliches Gelächter auflöste." Durch dieses Lied und die andern bald folgenden war der Rodensteiner zu der typischen Gestalt geworden, die wir alle kennen, zu dem urwüchsigen Kneipgenie, das nicht umzubringen ist. Diese Gestalt ist eine ganz freie Erfindung Scheffels und steht in gar keiner Beziehung zur bisherigen Sage, geschweige zur Geschichte. Der Schefselsche Rodensteiner hat allen andern Gestaltungen der Sage schnell ein Ende bereitet- Die Schrift von Lorentzen ist deswegen so lehrreich, weil sie zeigt, welche Kräfte bei der Entstehung und der Entwicklung einer Sage tätig sind. Man kann diese Kräfte nicht in eine Schablone bringen. In weitesten Umfang sind Natur und Geschichte wirksam. Im einzelnen wird aber eine Sage ebenso durch bewußtes dichterisches Schaffen wie dnrch eine Menge willkürlicher und unwillkürlicher Er¬ findungen umgestaltet. Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Schrift Lorentzeus manchen wert¬ vollen Beitrag zur Biographie Scheffels bringt. Die berühmte Gesellschaft des „Engeren" in Heidelberg, in der außer Scheffel besonders der Historiker Hcinsser und der originelle Pfarrer Schmelzer von Ziegelhausen zu nennen sind, wird ein¬ gehend geschildert. Schülerreisen. In Nummer 3 der Grenzboten hat der Direktor Stutzer in Görlitz verschiedne Vorschläge gemacht über die Ausführung von Ferienreisen mit Primanern. Vor allem hat er gezeigt, wie man in Görlitz das Hauptproblem bei solchen Unternehmungen, die Geldfrage, gelöst hat. Dadurch, daß man die Touren in den Herbst verlegt, werden die Kosten für Gasthäuser herabgesetzt, durch Eingaben an die Eisenbahnverwaltung wird eine Fahrgeldermäßigung sogar für Schnellzuge erlaugt, und die regelmäßige Veranstaltung eines Winterfestes mit Ein¬ trittsgeld für die Angehörigen der Schüler bringt in jedem Jahr einen gesicherten Fonds für die gemeinsame Reisekasse auf. Ich will hier nicht die Frage erörtern, ob die dauernde Verlegung der Reisen in den Herbst nicht doch wegen der häufig schon recht unangenehmen Witterung eine starke Einschränkung der Reisezeit be¬ deutet, und ob aus dem beschriebnen Winterfest in allen Gymnasialstädten und mit allen Schülergenerationen eine so reiche Geldquelle gemacht werden kann. Ich will hier nur zeigen, was für die Leser nicht ohne Interesse sein dürfte, wie man an einem andern Orte, auf ganz andre Weise demselben Problem näher getreten ist und es zu lösen versucht hat. Es ist in Steglitz bei Berlin vor einiger Zeit ein Verein für Schülerfahrten „Wandervogel" unter dem Vorsitz von Wolfgang Kerchdach und Heinrich Sohnrey entstanden, der es unternimmt, die Fußwanderungen in Schülerkreisen nach jeder Richtung hin zu fördern. Der Ausschuß steht nicht unmittelbar mit der Schule in Verbindung, obwohl er bisher an allen höhern Schulen von Berlin und den Vororten, an die er sich gewandt hat, bei den Direktoren ein freundliches Entgegenkommen gefunden hat. Die Reisen, die von hier unternommen werden, unterscheiden sich ganz wesentlich von den bisher ausgeführten Ferienreisen, ramene-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/626>, abgerufen am 04.05.2024.