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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Von der Belohnung durch den Himmel die Rede ist -- wie der Gedanke an das
Vaterland. Der Begriff des "Guten an sich" hat die kaiserlichen heiligen In¬
struktionen auch nicht eingegeben. Chavcmnes sagt: "Es ist ein Axiom des chinesischen
Denkens, daß die Harmonie im Staate aus der Ordnung in der Familie und im
Dorfe hervorgeht. Wenn also ein Gemeindebürger seine Pflichten gegen seine
Eltern, seine Brüder, seine Kinder, seine Nachbarn erfüllt, wenn er der "Schuster
bei seinem Leisten" bleibt und nichts tut, was einem andern schaden könnte, so ist
er schon dadurch ein Bürger, wie er sein soll; und mehr verlangt man nicht von
ihm. Alle Volkstugenden sind in der des guten Sohnes, des guten Bruders, des
guten Vaters und des guten Nachbarn enthalten." Das noch jetzt zur Vorlesung
gelangende heilige Edikt des Königs K'arg-Hi mit seinen sechzehn Maximen hat die
Moral Hong-Wilh verdrängt, die dreihundert Jahre lang in großen Ehren ge¬
standen haben muß, wie Zitate bestätigen. Der Moralinhalt ist bei beiden heiligen
M. Instruktionen derselbe.

Von dem Artikel "Zu Friedrich Ratzels Gedächtnis" von Professor I).
Rud. Kittel werden Svnderabdrücke hergestellt, die durch die Buchhandlungen oder
direkt von dem Verlag von Fr. Wilh. Grunow für 20 Pfennige bezogen werden
können.






Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig


Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger
persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh^ Grunow, Jnselstraße 20). Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers
geschrieben mit breitem Rande erbeten.




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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Von der Belohnung durch den Himmel die Rede ist — wie der Gedanke an das
Vaterland. Der Begriff des „Guten an sich" hat die kaiserlichen heiligen In¬
struktionen auch nicht eingegeben. Chavcmnes sagt: „Es ist ein Axiom des chinesischen
Denkens, daß die Harmonie im Staate aus der Ordnung in der Familie und im
Dorfe hervorgeht. Wenn also ein Gemeindebürger seine Pflichten gegen seine
Eltern, seine Brüder, seine Kinder, seine Nachbarn erfüllt, wenn er der »Schuster
bei seinem Leisten« bleibt und nichts tut, was einem andern schaden könnte, so ist
er schon dadurch ein Bürger, wie er sein soll; und mehr verlangt man nicht von
ihm. Alle Volkstugenden sind in der des guten Sohnes, des guten Bruders, des
guten Vaters und des guten Nachbarn enthalten.» Das noch jetzt zur Vorlesung
gelangende heilige Edikt des Königs K'arg-Hi mit seinen sechzehn Maximen hat die
Moral Hong-Wilh verdrängt, die dreihundert Jahre lang in großen Ehren ge¬
standen haben muß, wie Zitate bestätigen. Der Moralinhalt ist bei beiden heiligen
M. Instruktionen derselbe.

Von dem Artikel „Zu Friedrich Ratzels Gedächtnis" von Professor I).
Rud. Kittel werden Svnderabdrücke hergestellt, die durch die Buchhandlungen oder
direkt von dem Verlag von Fr. Wilh. Grunow für 20 Pfennige bezogen werden
können.






Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig


Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger
persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh^ Grunow, Jnselstraße 20). Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers
geschrieben mit breitem Rande erbeten.




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[0556] Maßgebliches und Unmaßgebliches Von der Belohnung durch den Himmel die Rede ist — wie der Gedanke an das Vaterland. Der Begriff des „Guten an sich" hat die kaiserlichen heiligen In¬ struktionen auch nicht eingegeben. Chavcmnes sagt: „Es ist ein Axiom des chinesischen Denkens, daß die Harmonie im Staate aus der Ordnung in der Familie und im Dorfe hervorgeht. Wenn also ein Gemeindebürger seine Pflichten gegen seine Eltern, seine Brüder, seine Kinder, seine Nachbarn erfüllt, wenn er der »Schuster bei seinem Leisten« bleibt und nichts tut, was einem andern schaden könnte, so ist er schon dadurch ein Bürger, wie er sein soll; und mehr verlangt man nicht von ihm. Alle Volkstugenden sind in der des guten Sohnes, des guten Bruders, des guten Vaters und des guten Nachbarn enthalten.» Das noch jetzt zur Vorlesung gelangende heilige Edikt des Königs K'arg-Hi mit seinen sechzehn Maximen hat die Moral Hong-Wilh verdrängt, die dreihundert Jahre lang in großen Ehren ge¬ standen haben muß, wie Zitate bestätigen. Der Moralinhalt ist bei beiden heiligen M. Instruktionen derselbe. Von dem Artikel „Zu Friedrich Ratzels Gedächtnis" von Professor I). Rud. Kittel werden Svnderabdrücke hergestellt, die durch die Buchhandlungen oder direkt von dem Verlag von Fr. Wilh. Grunow für 20 Pfennige bezogen werden können. Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh^ Grunow, Jnselstraße 20). Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers geschrieben mit breitem Rande erbeten. H^W?lMM6 xSZt ^ _ . —. /

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/556>, abgerufen am 28.04.2024.