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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Gräfin Susanna

Meer. Ich stelle mir vor, daß Sie auf Ihrer Terrasse wandeln und auf das grau¬
blaue Meer hinaussehen. Es scheint uns zu verbinden. Aber hier ist es nicht grau,
hier ist es blau, ganz blau, von einem wahrhaft blendenden Blau bis auf die Stellen,
wo es im Sonnenlicht blendend weiß erscheint oder im Schatten beinahe purpurrot
leuchtet. Ach warum sind Sie nicht hier? Ich glaube, wenn Sie hier wären,
würde mir alles anders erscheinen. Ich kann mir sogar denken, daß ich dann
Sampaolo lieben konnte. In neun Togen -- neun Tagen! Aber morgen sind
es nur noch acht und übermorgen nur noch sieben Tage! Nur, sage ich? Ach,
ich zähle auf diese Art nur, um meinen Mut aufrecht zu erhalten. Neun Tage!
Ach, wer diese neun Ewigkeiten aus dem Knleuder streichen könnte! Warum schlägt
mich nicht irgend ein guter Mensch tot und erweckt mich nach neun Tagen wieder
zum Leben? Ach, es war grausam von Ihnen! Grausam, so grausam!

Susanna sah aus ihrem Fenster über die dunkle Bucht hinüber zu den elek¬
trischen Lampen der Riva, die zitternde Lichter auf der Flut herübersandten, und
warf eine Kußhand in der Richtung der Piazza San Guido. Dann ging sie in
das Bibliothekzimmer und suchte nach einem Bande von Ronsard.


22

In Sampaolo leben zwei Männer, die jeder kennt, der dort bekannt ist;
zwei junge Männer, die während der Sommermonate die Insel durchstreifen. Im
Winter gehn sie nach Rom oder "ach Nizza oder nach England zur Jagd. Im
Sommer aber Hausen sie in Sampaolo, wo sie eine Villa außerhalb Vallnnza und
den düstern alten Palast ihres Geschlechts in der Stadt haben.

Die Zwillingsbrüder Franco und Batto del Ponte waren junge Niesen, sechs
Fuß vier Zoll lang und von ungemein kräftiger Gestalt. Sie sind hübsche Riesen
mit guten, festen, regelmäßigen Gesichtszügen, mit kurz geschornem, starkem, lockigem
Haar und frischen, gesunden Farben. Aber sie sind auch fröhliche, einfache, gut¬
herzige Riesen, dabei unermüdlich in der Verfolgung ihrer Sportvergnügungen.
Bald sieht man sie in ihren Segelbooten, bald in ihren Motorwagen, bald reiten,
bald ihr Viergespann lenken. Da sie Italiener sind, sind sie, wie viele vom
italienischen Adel, durch und durch anglophtl, ja man kann wohl sagen, sie sind
englischer als die Engländer, und das will etwas heißen. Alle ihre Kleider, nach
der neusten englischen Mode, werden aus London bezogen. Ihren Segelbooten
geben sie englische Namen, wie Meermaid und Seagull, Meerjungfrau und See¬
schwalbe. In ihren nach englischen Mustern eingerichteten Ställen werden nur
Engländer angestellt. Ihre Meute besteht aus englischen Rassehunden mit eng¬
lischen Namen: Toby, Jack, spart, Snnp und so fort. Englisch sprechen sie
tadellos, mit einem kaum merklichen ausländischen Accent -- sie sind ja aber auch
in englischen Schulen, in Eton und im Trinitycollege zu Cambridge erzogen worden.
Am liebsten würden sie Italien ganz anglisieren, von der Uniform der italienischen
Polizeimacht bis zur italienischen Verfassung. Was Italien not tut, versichern
sie, ist ein Haus der Lords. Ihre italienischen Freunde machen sich zwar über
sie lustig, aber dahinter steckt ein gut Teil Bewunderung und auch Wohl etwas
Neid, denn sie besitzen ein nach italienischen Begriffen ganz riesig großes Vermögen.

Am nächsten Morgen saß Adrian nach dem Frühstück allein in dem gemein¬
schaftlichen Wohnzimmer im Hotel de Rome und sah auf die Riva hinab. Da
sah er einen echt englisch aussehenden Dog-care über die Riva und die Piazza
fahren und an der Tür des Gasthofes halten. Ein riesiger junger Mann führte
den Viererzug; sein Ebenbild saß neben ihm, und ein englischer Groom saß hinten
auf. Die beiden jungen Männer stiegen ab; der, der kutschiert hatte, sagte etwas
zu dem Groom und warf diesem die Zügel zu. worauf der Groom antwortete:
?S8, Nxlorcl.

So so, dachte Adrian, da sind wir also nicht die einzigen Briten auf dieser
Jusel! Ich bin neugierig, wer Mylord ist!


Gräfin Susanna

Meer. Ich stelle mir vor, daß Sie auf Ihrer Terrasse wandeln und auf das grau¬
blaue Meer hinaussehen. Es scheint uns zu verbinden. Aber hier ist es nicht grau,
hier ist es blau, ganz blau, von einem wahrhaft blendenden Blau bis auf die Stellen,
wo es im Sonnenlicht blendend weiß erscheint oder im Schatten beinahe purpurrot
leuchtet. Ach warum sind Sie nicht hier? Ich glaube, wenn Sie hier wären,
würde mir alles anders erscheinen. Ich kann mir sogar denken, daß ich dann
Sampaolo lieben konnte. In neun Togen — neun Tagen! Aber morgen sind
es nur noch acht und übermorgen nur noch sieben Tage! Nur, sage ich? Ach,
ich zähle auf diese Art nur, um meinen Mut aufrecht zu erhalten. Neun Tage!
Ach, wer diese neun Ewigkeiten aus dem Knleuder streichen könnte! Warum schlägt
mich nicht irgend ein guter Mensch tot und erweckt mich nach neun Tagen wieder
zum Leben? Ach, es war grausam von Ihnen! Grausam, so grausam!

Susanna sah aus ihrem Fenster über die dunkle Bucht hinüber zu den elek¬
trischen Lampen der Riva, die zitternde Lichter auf der Flut herübersandten, und
warf eine Kußhand in der Richtung der Piazza San Guido. Dann ging sie in
das Bibliothekzimmer und suchte nach einem Bande von Ronsard.


22

In Sampaolo leben zwei Männer, die jeder kennt, der dort bekannt ist;
zwei junge Männer, die während der Sommermonate die Insel durchstreifen. Im
Winter gehn sie nach Rom oder »ach Nizza oder nach England zur Jagd. Im
Sommer aber Hausen sie in Sampaolo, wo sie eine Villa außerhalb Vallnnza und
den düstern alten Palast ihres Geschlechts in der Stadt haben.

Die Zwillingsbrüder Franco und Batto del Ponte waren junge Niesen, sechs
Fuß vier Zoll lang und von ungemein kräftiger Gestalt. Sie sind hübsche Riesen
mit guten, festen, regelmäßigen Gesichtszügen, mit kurz geschornem, starkem, lockigem
Haar und frischen, gesunden Farben. Aber sie sind auch fröhliche, einfache, gut¬
herzige Riesen, dabei unermüdlich in der Verfolgung ihrer Sportvergnügungen.
Bald sieht man sie in ihren Segelbooten, bald in ihren Motorwagen, bald reiten,
bald ihr Viergespann lenken. Da sie Italiener sind, sind sie, wie viele vom
italienischen Adel, durch und durch anglophtl, ja man kann wohl sagen, sie sind
englischer als die Engländer, und das will etwas heißen. Alle ihre Kleider, nach
der neusten englischen Mode, werden aus London bezogen. Ihren Segelbooten
geben sie englische Namen, wie Meermaid und Seagull, Meerjungfrau und See¬
schwalbe. In ihren nach englischen Mustern eingerichteten Ställen werden nur
Engländer angestellt. Ihre Meute besteht aus englischen Rassehunden mit eng¬
lischen Namen: Toby, Jack, spart, Snnp und so fort. Englisch sprechen sie
tadellos, mit einem kaum merklichen ausländischen Accent — sie sind ja aber auch
in englischen Schulen, in Eton und im Trinitycollege zu Cambridge erzogen worden.
Am liebsten würden sie Italien ganz anglisieren, von der Uniform der italienischen
Polizeimacht bis zur italienischen Verfassung. Was Italien not tut, versichern
sie, ist ein Haus der Lords. Ihre italienischen Freunde machen sich zwar über
sie lustig, aber dahinter steckt ein gut Teil Bewunderung und auch Wohl etwas
Neid, denn sie besitzen ein nach italienischen Begriffen ganz riesig großes Vermögen.

Am nächsten Morgen saß Adrian nach dem Frühstück allein in dem gemein¬
schaftlichen Wohnzimmer im Hotel de Rome und sah auf die Riva hinab. Da
sah er einen echt englisch aussehenden Dog-care über die Riva und die Piazza
fahren und an der Tür des Gasthofes halten. Ein riesiger junger Mann führte
den Viererzug; sein Ebenbild saß neben ihm, und ein englischer Groom saß hinten
auf. Die beiden jungen Männer stiegen ab; der, der kutschiert hatte, sagte etwas
zu dem Groom und warf diesem die Zügel zu. worauf der Groom antwortete:
?S8, Nxlorcl.

So so, dachte Adrian, da sind wir also nicht die einzigen Briten auf dieser
Jusel! Ich bin neugierig, wer Mylord ist!


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[0727] Gräfin Susanna Meer. Ich stelle mir vor, daß Sie auf Ihrer Terrasse wandeln und auf das grau¬ blaue Meer hinaussehen. Es scheint uns zu verbinden. Aber hier ist es nicht grau, hier ist es blau, ganz blau, von einem wahrhaft blendenden Blau bis auf die Stellen, wo es im Sonnenlicht blendend weiß erscheint oder im Schatten beinahe purpurrot leuchtet. Ach warum sind Sie nicht hier? Ich glaube, wenn Sie hier wären, würde mir alles anders erscheinen. Ich kann mir sogar denken, daß ich dann Sampaolo lieben konnte. In neun Togen — neun Tagen! Aber morgen sind es nur noch acht und übermorgen nur noch sieben Tage! Nur, sage ich? Ach, ich zähle auf diese Art nur, um meinen Mut aufrecht zu erhalten. Neun Tage! Ach, wer diese neun Ewigkeiten aus dem Knleuder streichen könnte! Warum schlägt mich nicht irgend ein guter Mensch tot und erweckt mich nach neun Tagen wieder zum Leben? Ach, es war grausam von Ihnen! Grausam, so grausam! Susanna sah aus ihrem Fenster über die dunkle Bucht hinüber zu den elek¬ trischen Lampen der Riva, die zitternde Lichter auf der Flut herübersandten, und warf eine Kußhand in der Richtung der Piazza San Guido. Dann ging sie in das Bibliothekzimmer und suchte nach einem Bande von Ronsard. 22 In Sampaolo leben zwei Männer, die jeder kennt, der dort bekannt ist; zwei junge Männer, die während der Sommermonate die Insel durchstreifen. Im Winter gehn sie nach Rom oder »ach Nizza oder nach England zur Jagd. Im Sommer aber Hausen sie in Sampaolo, wo sie eine Villa außerhalb Vallnnza und den düstern alten Palast ihres Geschlechts in der Stadt haben. Die Zwillingsbrüder Franco und Batto del Ponte waren junge Niesen, sechs Fuß vier Zoll lang und von ungemein kräftiger Gestalt. Sie sind hübsche Riesen mit guten, festen, regelmäßigen Gesichtszügen, mit kurz geschornem, starkem, lockigem Haar und frischen, gesunden Farben. Aber sie sind auch fröhliche, einfache, gut¬ herzige Riesen, dabei unermüdlich in der Verfolgung ihrer Sportvergnügungen. Bald sieht man sie in ihren Segelbooten, bald in ihren Motorwagen, bald reiten, bald ihr Viergespann lenken. Da sie Italiener sind, sind sie, wie viele vom italienischen Adel, durch und durch anglophtl, ja man kann wohl sagen, sie sind englischer als die Engländer, und das will etwas heißen. Alle ihre Kleider, nach der neusten englischen Mode, werden aus London bezogen. Ihren Segelbooten geben sie englische Namen, wie Meermaid und Seagull, Meerjungfrau und See¬ schwalbe. In ihren nach englischen Mustern eingerichteten Ställen werden nur Engländer angestellt. Ihre Meute besteht aus englischen Rassehunden mit eng¬ lischen Namen: Toby, Jack, spart, Snnp und so fort. Englisch sprechen sie tadellos, mit einem kaum merklichen ausländischen Accent — sie sind ja aber auch in englischen Schulen, in Eton und im Trinitycollege zu Cambridge erzogen worden. Am liebsten würden sie Italien ganz anglisieren, von der Uniform der italienischen Polizeimacht bis zur italienischen Verfassung. Was Italien not tut, versichern sie, ist ein Haus der Lords. Ihre italienischen Freunde machen sich zwar über sie lustig, aber dahinter steckt ein gut Teil Bewunderung und auch Wohl etwas Neid, denn sie besitzen ein nach italienischen Begriffen ganz riesig großes Vermögen. Am nächsten Morgen saß Adrian nach dem Frühstück allein in dem gemein¬ schaftlichen Wohnzimmer im Hotel de Rome und sah auf die Riva hinab. Da sah er einen echt englisch aussehenden Dog-care über die Riva und die Piazza fahren und an der Tür des Gasthofes halten. Ein riesiger junger Mann führte den Viererzug; sein Ebenbild saß neben ihm, und ein englischer Groom saß hinten auf. Die beiden jungen Männer stiegen ab; der, der kutschiert hatte, sagte etwas zu dem Groom und warf diesem die Zügel zu. worauf der Groom antwortete: ?S8, Nxlorcl. So so, dachte Adrian, da sind wir also nicht die einzigen Briten auf dieser Jusel! Ich bin neugierig, wer Mylord ist!

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/727>, abgerufen am 27.04.2024.