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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

genehm. Geflissentlich sah er lange Zeit nicht auf, um durch das unbegrenzte
Einerlei der Umgebung nicht entmutigt zu werden.

Endlich hob er den Kopf und sah einen Apfelbaum, der zu dem Garten des
vordersten Bauerngehöfts gehörte. Wir sind da! rief er freudig. Moritzche, hörst
du -- wir sind bei Leut. schläfst du?

Ein schläfriges Stimmchen gab aus dem Korbe Antwort.

Schlaf nicht ein. Gleich werden wir dich herausholen. Dann bist du in der
warmen Stube und wirst essen. Bist du kalt? Er schritt jetzt aus, so rasch er
konnte. Nun hatte er das Tor erreicht -- nun bog er hinein.

(Schluß folgt)




Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

Es konnte von vornherein für keinen denkenden Politiker
zweifelhaft sein, daß die revolutionäre Bewegung in Rußland, soweit sie sozialistisch¬
anarchistischen Charakters ist, in Deutschland nicht ohne Einfluß auf die Massen
bleiben, nicht auf sie "abfärben" würde. Seit dem Jenaer Parteitage hat sich die
Sozialdemokratie unaufhörlich bemüht, das Wort "Generalstreik" in Umlauf und
Verbreitung zu bringen, um die Arbeiter an dieses Schlngwort zu gewöhnen, mag
immerhin der Einzelne nicht recht wissen, was er sich darunter recht zu denken hat.
Je höher in Rußland wegen der Unentschlossenheit der Regierung und der Un-
brauchbarkeit ihrer Organe die Wogen der Revolution gehn, desto mehr Geschmack
gewinnen unsre Agitatoren selbstverständlich einem chaotischen Zustande ab, worin
die sozialdemokratische Diktatur fast das eigentlich regierende Element geworden
ist oder sich wenigstens stark genug fühlt, wie eben bei den russischen Post- und
Telegraphenbeamten, der Regierung ihre Bedingungen vorzuschreiben. Für den
auswärtigen Beurteiler, der zum großen Teil auf entstellte oder verlogne Zeitungs¬
nachrichten angewiesen ist, bietet Rußland im gegenwärtigen Augenblick allerdings
eine verzweifelte Ähnlichkeit mit dem Frankreich von 1789; es hat sogar den An¬
schein, als ob die Entwicklung noch ein schnelleres Tempo nehmen werde als dort.
Aber zum Glück fehlt es nicht an Anzeichen, daß die Kreise des russischen Volkes,
denen es um einen ehrlichen Konstitutionalismus zu tun ist, längst begriffen haben,
wie dieser mit der Pöbelherrschaft niemals zu erreichen oder zu behaupten sein wird,
daß im Gegenteil die sehr zarten Keime bürgerlicher und staatsbürgerlicher Freiheit
von den Massen nur zertreten werden können, und daß die Diktatur sozial¬
revolutionärer Komitees auf die Dauer noch viel schwerer erträglich ist als der
zarische Absolutismus. Mit den Komitees scheint die Regierung ja nun endlich,
wenn auch spät, aufräumen zu wollen.

Neben diesen Schichten, die sich anfangs das Auftreten der Massen gefallen
ließen, jetzt aber längst nach einem Manne rufen, der die Empörung -- sogar
mit Schrecken -- bändigt, wächst langsam aber stetig fortschreitend eine altrussische
Strömung unter der Parole: "Ordnung und Zar" empor. Diese beiden Richtungen
vereint werden eines Tages stark genug sein, die Revolution niederzuwerfen.
Menschenleben haben in Rußland nie hoch im Kurse gestanden, und wenngleich es
einerseits richtig sein mag, daß die russische Regierung vor einem Jahre oder doch
vor sechs Monaten mit dem dritten Teile der jetzigen Zugeständnisse weiter ge¬
kommen sein würde, so darf andrerseits doch mit Zuversicht angenommen werden,
daß die Revolution in der jetzigen Krisis nicht das letzte Wort haben wird. Die
monarchische Staatsordnung wird sich erhalten und wieder befestigen, wenn sie
hinter dem Vorhang Witte ihre Kräfte zu sammeln versteht und zugleich mit
der Duma auf dem Plane ist. Ein allgemeines Stimmrecht in einem Lande, wo
zwei Drittel der Bevölkerung nicht lesen und schreiben können, ist ein Unsinn,
wie es sogar in Deutschland trotz des Bildungszustandes unsrer Bevölkerung ein


Maßgebliches und Unmaßgebliches

genehm. Geflissentlich sah er lange Zeit nicht auf, um durch das unbegrenzte
Einerlei der Umgebung nicht entmutigt zu werden.

Endlich hob er den Kopf und sah einen Apfelbaum, der zu dem Garten des
vordersten Bauerngehöfts gehörte. Wir sind da! rief er freudig. Moritzche, hörst
du — wir sind bei Leut. schläfst du?

Ein schläfriges Stimmchen gab aus dem Korbe Antwort.

Schlaf nicht ein. Gleich werden wir dich herausholen. Dann bist du in der
warmen Stube und wirst essen. Bist du kalt? Er schritt jetzt aus, so rasch er
konnte. Nun hatte er das Tor erreicht — nun bog er hinein.

(Schluß folgt)




Maßgebliches und Unmaßgebliches
Reichsspiegel.

Es konnte von vornherein für keinen denkenden Politiker
zweifelhaft sein, daß die revolutionäre Bewegung in Rußland, soweit sie sozialistisch¬
anarchistischen Charakters ist, in Deutschland nicht ohne Einfluß auf die Massen
bleiben, nicht auf sie „abfärben" würde. Seit dem Jenaer Parteitage hat sich die
Sozialdemokratie unaufhörlich bemüht, das Wort „Generalstreik" in Umlauf und
Verbreitung zu bringen, um die Arbeiter an dieses Schlngwort zu gewöhnen, mag
immerhin der Einzelne nicht recht wissen, was er sich darunter recht zu denken hat.
Je höher in Rußland wegen der Unentschlossenheit der Regierung und der Un-
brauchbarkeit ihrer Organe die Wogen der Revolution gehn, desto mehr Geschmack
gewinnen unsre Agitatoren selbstverständlich einem chaotischen Zustande ab, worin
die sozialdemokratische Diktatur fast das eigentlich regierende Element geworden
ist oder sich wenigstens stark genug fühlt, wie eben bei den russischen Post- und
Telegraphenbeamten, der Regierung ihre Bedingungen vorzuschreiben. Für den
auswärtigen Beurteiler, der zum großen Teil auf entstellte oder verlogne Zeitungs¬
nachrichten angewiesen ist, bietet Rußland im gegenwärtigen Augenblick allerdings
eine verzweifelte Ähnlichkeit mit dem Frankreich von 1789; es hat sogar den An¬
schein, als ob die Entwicklung noch ein schnelleres Tempo nehmen werde als dort.
Aber zum Glück fehlt es nicht an Anzeichen, daß die Kreise des russischen Volkes,
denen es um einen ehrlichen Konstitutionalismus zu tun ist, längst begriffen haben,
wie dieser mit der Pöbelherrschaft niemals zu erreichen oder zu behaupten sein wird,
daß im Gegenteil die sehr zarten Keime bürgerlicher und staatsbürgerlicher Freiheit
von den Massen nur zertreten werden können, und daß die Diktatur sozial¬
revolutionärer Komitees auf die Dauer noch viel schwerer erträglich ist als der
zarische Absolutismus. Mit den Komitees scheint die Regierung ja nun endlich,
wenn auch spät, aufräumen zu wollen.

Neben diesen Schichten, die sich anfangs das Auftreten der Massen gefallen
ließen, jetzt aber längst nach einem Manne rufen, der die Empörung — sogar
mit Schrecken — bändigt, wächst langsam aber stetig fortschreitend eine altrussische
Strömung unter der Parole: „Ordnung und Zar" empor. Diese beiden Richtungen
vereint werden eines Tages stark genug sein, die Revolution niederzuwerfen.
Menschenleben haben in Rußland nie hoch im Kurse gestanden, und wenngleich es
einerseits richtig sein mag, daß die russische Regierung vor einem Jahre oder doch
vor sechs Monaten mit dem dritten Teile der jetzigen Zugeständnisse weiter ge¬
kommen sein würde, so darf andrerseits doch mit Zuversicht angenommen werden,
daß die Revolution in der jetzigen Krisis nicht das letzte Wort haben wird. Die
monarchische Staatsordnung wird sich erhalten und wieder befestigen, wenn sie
hinter dem Vorhang Witte ihre Kräfte zu sammeln versteht und zugleich mit
der Duma auf dem Plane ist. Ein allgemeines Stimmrecht in einem Lande, wo
zwei Drittel der Bevölkerung nicht lesen und schreiben können, ist ein Unsinn,
wie es sogar in Deutschland trotz des Bildungszustandes unsrer Bevölkerung ein


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[0628] Maßgebliches und Unmaßgebliches genehm. Geflissentlich sah er lange Zeit nicht auf, um durch das unbegrenzte Einerlei der Umgebung nicht entmutigt zu werden. Endlich hob er den Kopf und sah einen Apfelbaum, der zu dem Garten des vordersten Bauerngehöfts gehörte. Wir sind da! rief er freudig. Moritzche, hörst du — wir sind bei Leut. schläfst du? Ein schläfriges Stimmchen gab aus dem Korbe Antwort. Schlaf nicht ein. Gleich werden wir dich herausholen. Dann bist du in der warmen Stube und wirst essen. Bist du kalt? Er schritt jetzt aus, so rasch er konnte. Nun hatte er das Tor erreicht — nun bog er hinein. (Schluß folgt) Maßgebliches und Unmaßgebliches Reichsspiegel. Es konnte von vornherein für keinen denkenden Politiker zweifelhaft sein, daß die revolutionäre Bewegung in Rußland, soweit sie sozialistisch¬ anarchistischen Charakters ist, in Deutschland nicht ohne Einfluß auf die Massen bleiben, nicht auf sie „abfärben" würde. Seit dem Jenaer Parteitage hat sich die Sozialdemokratie unaufhörlich bemüht, das Wort „Generalstreik" in Umlauf und Verbreitung zu bringen, um die Arbeiter an dieses Schlngwort zu gewöhnen, mag immerhin der Einzelne nicht recht wissen, was er sich darunter recht zu denken hat. Je höher in Rußland wegen der Unentschlossenheit der Regierung und der Un- brauchbarkeit ihrer Organe die Wogen der Revolution gehn, desto mehr Geschmack gewinnen unsre Agitatoren selbstverständlich einem chaotischen Zustande ab, worin die sozialdemokratische Diktatur fast das eigentlich regierende Element geworden ist oder sich wenigstens stark genug fühlt, wie eben bei den russischen Post- und Telegraphenbeamten, der Regierung ihre Bedingungen vorzuschreiben. Für den auswärtigen Beurteiler, der zum großen Teil auf entstellte oder verlogne Zeitungs¬ nachrichten angewiesen ist, bietet Rußland im gegenwärtigen Augenblick allerdings eine verzweifelte Ähnlichkeit mit dem Frankreich von 1789; es hat sogar den An¬ schein, als ob die Entwicklung noch ein schnelleres Tempo nehmen werde als dort. Aber zum Glück fehlt es nicht an Anzeichen, daß die Kreise des russischen Volkes, denen es um einen ehrlichen Konstitutionalismus zu tun ist, längst begriffen haben, wie dieser mit der Pöbelherrschaft niemals zu erreichen oder zu behaupten sein wird, daß im Gegenteil die sehr zarten Keime bürgerlicher und staatsbürgerlicher Freiheit von den Massen nur zertreten werden können, und daß die Diktatur sozial¬ revolutionärer Komitees auf die Dauer noch viel schwerer erträglich ist als der zarische Absolutismus. Mit den Komitees scheint die Regierung ja nun endlich, wenn auch spät, aufräumen zu wollen. Neben diesen Schichten, die sich anfangs das Auftreten der Massen gefallen ließen, jetzt aber längst nach einem Manne rufen, der die Empörung — sogar mit Schrecken — bändigt, wächst langsam aber stetig fortschreitend eine altrussische Strömung unter der Parole: „Ordnung und Zar" empor. Diese beiden Richtungen vereint werden eines Tages stark genug sein, die Revolution niederzuwerfen. Menschenleben haben in Rußland nie hoch im Kurse gestanden, und wenngleich es einerseits richtig sein mag, daß die russische Regierung vor einem Jahre oder doch vor sechs Monaten mit dem dritten Teile der jetzigen Zugeständnisse weiter ge¬ kommen sein würde, so darf andrerseits doch mit Zuversicht angenommen werden, daß die Revolution in der jetzigen Krisis nicht das letzte Wort haben wird. Die monarchische Staatsordnung wird sich erhalten und wieder befestigen, wenn sie hinter dem Vorhang Witte ihre Kräfte zu sammeln versteht und zugleich mit der Duma auf dem Plane ist. Ein allgemeines Stimmrecht in einem Lande, wo zwei Drittel der Bevölkerung nicht lesen und schreiben können, ist ein Unsinn, wie es sogar in Deutschland trotz des Bildungszustandes unsrer Bevölkerung ein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/628>, abgerufen am 07.05.2024.