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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

lassen. Wo bleiben denn die Prinzipien der Partei, wenn die Führer von dem
vielgeschmähten Staat und seinen Organen Ämter annehmen, sich vom Großherzog
bestätigen lassen und sich ihm als Beamte durch Treueid verpflichten? Das Ex¬
periment wird ja nur bei Einzelnen und mit Vorsicht anzuwenden sein, aber man
"Z" darf es mit Interesse begleiten



Bezahltes Märtyrertum.

Vor kurzem ist ein amerikanischer Missionar
namens Labaree von religiösen Fanatikern in Persien ermordet worden. Die Regierung
der Vereinigten Staaten verlangte 50000 h Entschädigung von Persien, aber die Witwe
des Ermordeten, Mrs. Mary Echauffier Labaree, erhob lauten Protest gegen die Er¬
pressung der ihr selbst zugedachten Summe. Sie erklärte sich zwar ihres Rechtes, als
amerikanische Bürgerin für die Ermordung ihres Mannes entschädigt zu werden,
durchaus bewußt; aber sie wies das Geld im Interesse der auch ihr am Herzen liegenden
heiligen Missionssache zurück. Die Perser würden wohl das Geld als "Blutgeld"
ansehen, und ein gewaltsames Einziehen durch die Vereinigten Staaten möchte dem
Missionswerke gewaltigen Schaden zufügen. Eine Regierung kann sich nach modernen
Prinzipien natürlich auf solche sentimentale Erwägungen nicht einlassen, und so hat
die amerikanische Regierung die Summe von Persien verlangt und erhalte", aller¬
dings mit der von den Amerikanern gestellten Bedingung, daß die Perser sie aus
allgemeinen Staatsmitteln zahlen müssen und nicht etwa der Provinz, in der der
Missionar ermordet wurde, auflegen. Diese Angelegenheit macht in Amerika viel
von sich reden; allgemach kommt es zum Bewußtsein, daß Mrs. Labaree christlicher
gedacht hat und vernünftiger handelte als gewisse amerikanische Missionsgesellschaften,
deren Verlangen gegen heidnische Länder der Staatssekretär Haly geradezu als "blut¬
dürstig" bezeichnet hat. Auch wir finden, daß die Märtyrerkrone in uusern mit
Kriegsschiffen und weittragenden Geschossen ausgerüsteten Zeiten ein ganz kostbares
Gut geworden ist, aber in ganz andrer Weise kostbar als die, die sich die Märtyrer
der Kirche von ihren Protomartyres an, den sieben makkabäischen Jünglingen, deren
Reste in Sau Pietro in Vincolis ruhen sollen, aufs Haupt gesetzt haben. Der Akt
des Märtyrertums ist heutzutage oft zum Fälligkeitstermin einer Lebensversicherungs¬
police zugunsten der Hinterbliebnen oder der Missionsanstalt, der der Glaubensheld
angehört, geworden -- einem Vergleich, mit dem wir aber in keiner Weise die
Seelengröße der hinausziehenden Prediger des Christentums herunterreißen wollen.
Nur gingen sie früher hinaus ohne den Hintergedanken, daß für Familie, Orden
oder Missionsinstitut durch ihren Tod ein materieller Vorteil entspringen könne.
Und der große Gedanke, der sich in der Ablehnung der Mrs. Schauffier Labaree ge¬
äußert hat, macht schon Schule. Der lZoarä ok ?orsiAn Uissions der Presbytericmischen
Kirche in Newyork hat ebenfalls sowohl auf materielle Entschädigung wie auf Straf¬
gelder in China verzichtet, wo am 28. Oktober 1905 vier seiner Missionare und
ein Kind auf grausame Weise ermordet worden sind. 1'hö Melon, die angesehene
Newyorker Wochenschrift, veröffentlicht unter dem 2. August das Protokoll dieser
Missionsgesellschaft mit dem Verzicht auf Rache und zugleich die Antwort des
chinesischen Gesandten in Washington, Chentuug Licmg Chang, an den Vorsitzenden
der Missionsgesellschaft: "Geehrter Herr, Ich habe Ihren Brief erhalten, in dem
Sie die Güte hatten, mir die Ansichten ihres Boards in der Entschädigungsfrage
wegen der vier in Lien-Chou getöteten Missionare mitzuteilen. Mit besondrer
Dankbarkeit lese ich daraus, daß Ihre Verwaltung einmütig beschlossen hat, Indemnität
nicht anzunehmen, geschweige denn zu verlangen. Ich habe keinen Moment ver¬
loren, meine Regierung von dem versöhnlichen Standpunkt zu unterrichten, den Sie
einnehmen, und glaube überzeugt sein zu dürfen, daß meine Regierung ihn eben so


Maßgebliches und Unmaßgebliches

lassen. Wo bleiben denn die Prinzipien der Partei, wenn die Führer von dem
vielgeschmähten Staat und seinen Organen Ämter annehmen, sich vom Großherzog
bestätigen lassen und sich ihm als Beamte durch Treueid verpflichten? Das Ex¬
periment wird ja nur bei Einzelnen und mit Vorsicht anzuwenden sein, aber man
»Z» darf es mit Interesse begleiten



Bezahltes Märtyrertum.

Vor kurzem ist ein amerikanischer Missionar
namens Labaree von religiösen Fanatikern in Persien ermordet worden. Die Regierung
der Vereinigten Staaten verlangte 50000 h Entschädigung von Persien, aber die Witwe
des Ermordeten, Mrs. Mary Echauffier Labaree, erhob lauten Protest gegen die Er¬
pressung der ihr selbst zugedachten Summe. Sie erklärte sich zwar ihres Rechtes, als
amerikanische Bürgerin für die Ermordung ihres Mannes entschädigt zu werden,
durchaus bewußt; aber sie wies das Geld im Interesse der auch ihr am Herzen liegenden
heiligen Missionssache zurück. Die Perser würden wohl das Geld als „Blutgeld"
ansehen, und ein gewaltsames Einziehen durch die Vereinigten Staaten möchte dem
Missionswerke gewaltigen Schaden zufügen. Eine Regierung kann sich nach modernen
Prinzipien natürlich auf solche sentimentale Erwägungen nicht einlassen, und so hat
die amerikanische Regierung die Summe von Persien verlangt und erhalte», aller¬
dings mit der von den Amerikanern gestellten Bedingung, daß die Perser sie aus
allgemeinen Staatsmitteln zahlen müssen und nicht etwa der Provinz, in der der
Missionar ermordet wurde, auflegen. Diese Angelegenheit macht in Amerika viel
von sich reden; allgemach kommt es zum Bewußtsein, daß Mrs. Labaree christlicher
gedacht hat und vernünftiger handelte als gewisse amerikanische Missionsgesellschaften,
deren Verlangen gegen heidnische Länder der Staatssekretär Haly geradezu als „blut¬
dürstig" bezeichnet hat. Auch wir finden, daß die Märtyrerkrone in uusern mit
Kriegsschiffen und weittragenden Geschossen ausgerüsteten Zeiten ein ganz kostbares
Gut geworden ist, aber in ganz andrer Weise kostbar als die, die sich die Märtyrer
der Kirche von ihren Protomartyres an, den sieben makkabäischen Jünglingen, deren
Reste in Sau Pietro in Vincolis ruhen sollen, aufs Haupt gesetzt haben. Der Akt
des Märtyrertums ist heutzutage oft zum Fälligkeitstermin einer Lebensversicherungs¬
police zugunsten der Hinterbliebnen oder der Missionsanstalt, der der Glaubensheld
angehört, geworden — einem Vergleich, mit dem wir aber in keiner Weise die
Seelengröße der hinausziehenden Prediger des Christentums herunterreißen wollen.
Nur gingen sie früher hinaus ohne den Hintergedanken, daß für Familie, Orden
oder Missionsinstitut durch ihren Tod ein materieller Vorteil entspringen könne.
Und der große Gedanke, der sich in der Ablehnung der Mrs. Schauffier Labaree ge¬
äußert hat, macht schon Schule. Der lZoarä ok ?orsiAn Uissions der Presbytericmischen
Kirche in Newyork hat ebenfalls sowohl auf materielle Entschädigung wie auf Straf¬
gelder in China verzichtet, wo am 28. Oktober 1905 vier seiner Missionare und
ein Kind auf grausame Weise ermordet worden sind. 1'hö Melon, die angesehene
Newyorker Wochenschrift, veröffentlicht unter dem 2. August das Protokoll dieser
Missionsgesellschaft mit dem Verzicht auf Rache und zugleich die Antwort des
chinesischen Gesandten in Washington, Chentuug Licmg Chang, an den Vorsitzenden
der Missionsgesellschaft: „Geehrter Herr, Ich habe Ihren Brief erhalten, in dem
Sie die Güte hatten, mir die Ansichten ihres Boards in der Entschädigungsfrage
wegen der vier in Lien-Chou getöteten Missionare mitzuteilen. Mit besondrer
Dankbarkeit lese ich daraus, daß Ihre Verwaltung einmütig beschlossen hat, Indemnität
nicht anzunehmen, geschweige denn zu verlangen. Ich habe keinen Moment ver¬
loren, meine Regierung von dem versöhnlichen Standpunkt zu unterrichten, den Sie
einnehmen, und glaube überzeugt sein zu dürfen, daß meine Regierung ihn eben so


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[0182] Maßgebliches und Unmaßgebliches lassen. Wo bleiben denn die Prinzipien der Partei, wenn die Führer von dem vielgeschmähten Staat und seinen Organen Ämter annehmen, sich vom Großherzog bestätigen lassen und sich ihm als Beamte durch Treueid verpflichten? Das Ex¬ periment wird ja nur bei Einzelnen und mit Vorsicht anzuwenden sein, aber man »Z» darf es mit Interesse begleiten Bezahltes Märtyrertum. Vor kurzem ist ein amerikanischer Missionar namens Labaree von religiösen Fanatikern in Persien ermordet worden. Die Regierung der Vereinigten Staaten verlangte 50000 h Entschädigung von Persien, aber die Witwe des Ermordeten, Mrs. Mary Echauffier Labaree, erhob lauten Protest gegen die Er¬ pressung der ihr selbst zugedachten Summe. Sie erklärte sich zwar ihres Rechtes, als amerikanische Bürgerin für die Ermordung ihres Mannes entschädigt zu werden, durchaus bewußt; aber sie wies das Geld im Interesse der auch ihr am Herzen liegenden heiligen Missionssache zurück. Die Perser würden wohl das Geld als „Blutgeld" ansehen, und ein gewaltsames Einziehen durch die Vereinigten Staaten möchte dem Missionswerke gewaltigen Schaden zufügen. Eine Regierung kann sich nach modernen Prinzipien natürlich auf solche sentimentale Erwägungen nicht einlassen, und so hat die amerikanische Regierung die Summe von Persien verlangt und erhalte», aller¬ dings mit der von den Amerikanern gestellten Bedingung, daß die Perser sie aus allgemeinen Staatsmitteln zahlen müssen und nicht etwa der Provinz, in der der Missionar ermordet wurde, auflegen. Diese Angelegenheit macht in Amerika viel von sich reden; allgemach kommt es zum Bewußtsein, daß Mrs. Labaree christlicher gedacht hat und vernünftiger handelte als gewisse amerikanische Missionsgesellschaften, deren Verlangen gegen heidnische Länder der Staatssekretär Haly geradezu als „blut¬ dürstig" bezeichnet hat. Auch wir finden, daß die Märtyrerkrone in uusern mit Kriegsschiffen und weittragenden Geschossen ausgerüsteten Zeiten ein ganz kostbares Gut geworden ist, aber in ganz andrer Weise kostbar als die, die sich die Märtyrer der Kirche von ihren Protomartyres an, den sieben makkabäischen Jünglingen, deren Reste in Sau Pietro in Vincolis ruhen sollen, aufs Haupt gesetzt haben. Der Akt des Märtyrertums ist heutzutage oft zum Fälligkeitstermin einer Lebensversicherungs¬ police zugunsten der Hinterbliebnen oder der Missionsanstalt, der der Glaubensheld angehört, geworden — einem Vergleich, mit dem wir aber in keiner Weise die Seelengröße der hinausziehenden Prediger des Christentums herunterreißen wollen. Nur gingen sie früher hinaus ohne den Hintergedanken, daß für Familie, Orden oder Missionsinstitut durch ihren Tod ein materieller Vorteil entspringen könne. Und der große Gedanke, der sich in der Ablehnung der Mrs. Schauffier Labaree ge¬ äußert hat, macht schon Schule. Der lZoarä ok ?orsiAn Uissions der Presbytericmischen Kirche in Newyork hat ebenfalls sowohl auf materielle Entschädigung wie auf Straf¬ gelder in China verzichtet, wo am 28. Oktober 1905 vier seiner Missionare und ein Kind auf grausame Weise ermordet worden sind. 1'hö Melon, die angesehene Newyorker Wochenschrift, veröffentlicht unter dem 2. August das Protokoll dieser Missionsgesellschaft mit dem Verzicht auf Rache und zugleich die Antwort des chinesischen Gesandten in Washington, Chentuug Licmg Chang, an den Vorsitzenden der Missionsgesellschaft: „Geehrter Herr, Ich habe Ihren Brief erhalten, in dem Sie die Güte hatten, mir die Ansichten ihres Boards in der Entschädigungsfrage wegen der vier in Lien-Chou getöteten Missionare mitzuteilen. Mit besondrer Dankbarkeit lese ich daraus, daß Ihre Verwaltung einmütig beschlossen hat, Indemnität nicht anzunehmen, geschweige denn zu verlangen. Ich habe keinen Moment ver¬ loren, meine Regierung von dem versöhnlichen Standpunkt zu unterrichten, den Sie einnehmen, und glaube überzeugt sein zu dürfen, daß meine Regierung ihn eben so

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/182>, abgerufen am 29.04.2024.