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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

so schwer zu beurteilende Möglichkeit, daß niemand berechtigt ist, die Unfruchtbarkeit
dieses Bündnisses heute als Glaubenssatz zu verkünden. Wir werden Österreich unsre
Bündnispflicht auch darin erfüllen, daß wir die österreichisch-italienischen Reibungen
nach Möglichkeit hintanzuhalten und in ihren Wirkungen abzuschwächen versuchen.
Den Italienern zu verübeln, daß sie sich zu einem antiklerikalen Frankreich hin¬
gezogen fühlen, nachdem sie seinerzeit vor dem klerikalen bei Deutschland Schutz
gesucht und gefunden haben, besteht für uns keine Notwendigkeit. Die italienischen
Sympathien für Frankreich sind weit weniger von Frankreichs auswärtiger Politik
als von seiner innern Lage abhängig; sobald die antiklerikale Politik in Frankreich
ihren Höhepunkt überschritten haben wird, dürfte auch in Italien die Erinnerung
wieder lebendiger werden, daß man durch Königgrätz nach Venedig und durch sedem
nach Rom gekommen ist. Paris hat jüngst das Schauspiel gehabt, daß inmitten
des von hunderttausend Menschen besetzten Rennplatzes die Tribünen angezündet
und die Totalisatorkassen ausgeplündert werden konnten. Sollten sich solche Vor¬
gänge wiederholen, so würde das für die heutige Republik, wenn nicht für die
Republik überhaupt, nicht ohne Gefahr sein.

Die Bestätigung eines Sozialdemokraten als Stadtrat durch den Großherzog
von Hessen hat insofern berechtigtes Aufsehen erregt, als der Großherzog und die
für seine Akte Verantwortliche Regierung damit anscheinend in einen bewußten
Gegensatz zur Reichspolitik treten. Nicht nur zur Reichspolitik, sondern anch zu den
Selbstverwaltungsorgauen des eignen Landes, die wie die Kreisausschüsse von
Offenbach und Groß-Gercm die Übernahme eines Amtes als Bürgermeister oder
Beigeordneter durch Anhänger der sozialdemokratischen Partei für unzulässig erklärt
haben, weil diesen polizeiliche Funktionen nicht anvertraut werden können, und weil
man ihnen, als den prinzipiellen Bekmnpfern der heutigen staatlichen Ordnung, die
Aufrechthaltung und die Durchführung der staatlichen Einrichtungen und Gesetze nicht
überlassen können. Hat der Großherzog jetzt sein ihm in den Städten zustehendes
Bestätigungsrecht im entgegengesetzten Sinne ausgeübt, so dürfte hier hauptsächlich
die Persönlichkeit des Betreffenden in Betracht kommen. Seit die badische zweite
Kammer einen Vizepräsidenten hat, der zur Hoftafel geht, mag man in Hessen einen
Versuch damit machen, aus einem Saulus einen Paulus, aus einem Bekämpfer der
staatlichen Ordnung eine ihrer Säulen zu machen. Wir wollen hoffen, daß das
Experiment gelingt. Gelingt es nicht, so wird der damit unmittelbar angerichtete
Schaden nicht groß sein und sich reparieren lassen. Anders steht es mit der Ver¬
wirrung, die durch solche politischen Extratouren in den Geistern angerichtet wird.
Aber wir wollen dabei zwei Dinge nicht außer acht lassen: erstens den stark
Partikularistischen Zug, der der Sozialdemokratie in Süddeutschland noch anhaftet.
Ebenso wie von der württembergischen Demokratie vor Jahren gesagt wurde, sie
wolle die Republik, aber mit dem König Karl an der Spitze, so zeigt auch die
süddeutsche Sozialdemokratie noch überwiegend einen "landsmannschaftlichen" Zug,
der der norddeutschen vollständig fehlt. Der Reichskanzler konnte zum Beispiel mit
Herrn von Vollmar ein sehr vergnügt verlaufnes Gespräch führen, mit Bebel,
Singer usw. würde das nicht möglich gewesen sein. Der süddeutschen Sozial¬
demokratie fehlt zum nicht geringen Teil doch der fanatische Haß, die Verbissenheit,
die ein Charakteristik"": der Sozialdemokratie der großen norddeutschen Städte sind.
Auch der Umstand, daß diese großen Städte im Süden weniger zahlreich sind, kommt
in Betracht, die Bevölkerung ist in sich homogener als im Norden, in allen Schichten
und Parteien ihre Stammeseigentümlichleiten an sich tragend und durch diese auch
wger untereinander verbunden. Die Verwirrung, die diese Bestätigung in den
Geistern anrichtet, wird aber vielleicht auch die Sozialdemokratie nicht unberührt


Maßgebliches und Unmaßgebliches

so schwer zu beurteilende Möglichkeit, daß niemand berechtigt ist, die Unfruchtbarkeit
dieses Bündnisses heute als Glaubenssatz zu verkünden. Wir werden Österreich unsre
Bündnispflicht auch darin erfüllen, daß wir die österreichisch-italienischen Reibungen
nach Möglichkeit hintanzuhalten und in ihren Wirkungen abzuschwächen versuchen.
Den Italienern zu verübeln, daß sie sich zu einem antiklerikalen Frankreich hin¬
gezogen fühlen, nachdem sie seinerzeit vor dem klerikalen bei Deutschland Schutz
gesucht und gefunden haben, besteht für uns keine Notwendigkeit. Die italienischen
Sympathien für Frankreich sind weit weniger von Frankreichs auswärtiger Politik
als von seiner innern Lage abhängig; sobald die antiklerikale Politik in Frankreich
ihren Höhepunkt überschritten haben wird, dürfte auch in Italien die Erinnerung
wieder lebendiger werden, daß man durch Königgrätz nach Venedig und durch sedem
nach Rom gekommen ist. Paris hat jüngst das Schauspiel gehabt, daß inmitten
des von hunderttausend Menschen besetzten Rennplatzes die Tribünen angezündet
und die Totalisatorkassen ausgeplündert werden konnten. Sollten sich solche Vor¬
gänge wiederholen, so würde das für die heutige Republik, wenn nicht für die
Republik überhaupt, nicht ohne Gefahr sein.

Die Bestätigung eines Sozialdemokraten als Stadtrat durch den Großherzog
von Hessen hat insofern berechtigtes Aufsehen erregt, als der Großherzog und die
für seine Akte Verantwortliche Regierung damit anscheinend in einen bewußten
Gegensatz zur Reichspolitik treten. Nicht nur zur Reichspolitik, sondern anch zu den
Selbstverwaltungsorgauen des eignen Landes, die wie die Kreisausschüsse von
Offenbach und Groß-Gercm die Übernahme eines Amtes als Bürgermeister oder
Beigeordneter durch Anhänger der sozialdemokratischen Partei für unzulässig erklärt
haben, weil diesen polizeiliche Funktionen nicht anvertraut werden können, und weil
man ihnen, als den prinzipiellen Bekmnpfern der heutigen staatlichen Ordnung, die
Aufrechthaltung und die Durchführung der staatlichen Einrichtungen und Gesetze nicht
überlassen können. Hat der Großherzog jetzt sein ihm in den Städten zustehendes
Bestätigungsrecht im entgegengesetzten Sinne ausgeübt, so dürfte hier hauptsächlich
die Persönlichkeit des Betreffenden in Betracht kommen. Seit die badische zweite
Kammer einen Vizepräsidenten hat, der zur Hoftafel geht, mag man in Hessen einen
Versuch damit machen, aus einem Saulus einen Paulus, aus einem Bekämpfer der
staatlichen Ordnung eine ihrer Säulen zu machen. Wir wollen hoffen, daß das
Experiment gelingt. Gelingt es nicht, so wird der damit unmittelbar angerichtete
Schaden nicht groß sein und sich reparieren lassen. Anders steht es mit der Ver¬
wirrung, die durch solche politischen Extratouren in den Geistern angerichtet wird.
Aber wir wollen dabei zwei Dinge nicht außer acht lassen: erstens den stark
Partikularistischen Zug, der der Sozialdemokratie in Süddeutschland noch anhaftet.
Ebenso wie von der württembergischen Demokratie vor Jahren gesagt wurde, sie
wolle die Republik, aber mit dem König Karl an der Spitze, so zeigt auch die
süddeutsche Sozialdemokratie noch überwiegend einen „landsmannschaftlichen" Zug,
der der norddeutschen vollständig fehlt. Der Reichskanzler konnte zum Beispiel mit
Herrn von Vollmar ein sehr vergnügt verlaufnes Gespräch führen, mit Bebel,
Singer usw. würde das nicht möglich gewesen sein. Der süddeutschen Sozial¬
demokratie fehlt zum nicht geringen Teil doch der fanatische Haß, die Verbissenheit,
die ein Charakteristik»»: der Sozialdemokratie der großen norddeutschen Städte sind.
Auch der Umstand, daß diese großen Städte im Süden weniger zahlreich sind, kommt
in Betracht, die Bevölkerung ist in sich homogener als im Norden, in allen Schichten
und Parteien ihre Stammeseigentümlichleiten an sich tragend und durch diese auch
wger untereinander verbunden. Die Verwirrung, die diese Bestätigung in den
Geistern anrichtet, wird aber vielleicht auch die Sozialdemokratie nicht unberührt


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/181>, abgerufen am 15.05.2024.