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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Unsre Helden in Südafrika.

Unsre Kolonialpolitik befindet sich, vor allem
in Südwestafrika, in einer schweren Krisis. Sie ist militärisch im wesentlichen über¬
wunden, darüber aber sind die wirtschaftlichen Erfolge einer Reihe von Jahren fast
vernichtet worden, Hunderte von Millionen und Tausende von Menschen sind geopfert
worden, die Kolonialverwaltung selbst ist, wie man übertreibend sagt, zusammen¬
gebrochen. Und wer trägt die Schuld? Gewiß hat der unselige Assessorismus, die
einseitig juristische Vorbildung unsrer Verwaltungsbeamten, die schon zu Hause nicht
ausreicht und in der Fremde erst recht nicht, und von der man doch nicht loskommen
zu können scheint, manches zu der Katastrophe beigetragen, aber die Hauptschuld
trägt nicht er, trägt nicht die Kolonialverwaltung, sondern die Reichstagsmehrheit.
Das muß einmal offen gesagt werden, weil es die Parteiblätter nicht wagen, und
die Regierungsblätter es nicht können. Sie hat sich lange Zeit der Notwendigkeit
unsrer Kolonialpolitik völlig verschlossen, sie hat mit ihren Bewilligungen so gekargt
und geknausert und genörgelt, daß die Kolonialverwaltung es gar nicht wagte, die
notwendigen Forderungen zu stellen, weil sie der Ablehnung gewiß war, daß sie
selbst die dürftige Kleinbahn von Swakopmund nach Windhuk, ohne die wir die
Kolonie verloren hätten, auf ihre eigne Hand mit militärischen Kräften bauen
mußte. Diese Mehrheit hat sich, obwohl sie allmählich etwas einsichtiger geworden
ist, doch noch imnier nicht entschließen können, die wahrlich bescheidnen Entschädigungs¬
forderungen der geplünderten Ansiedler vollständig zu bewilligen, sie hat noch im
letzten Moment die unabweisbare, für die Verpflegung unsrer Truppen unentbehr¬
liche Fortsetzung der Bahn Lüderitzbucht--Kubub abgelehnt, nicht etwa aus sachlichen
Gründen -- die gab es nicht --, sondern im Ärger darüber, daß der tapfre Offizier,
der die Vorlage vertrat, und der in brennender Sonnenglut, in wasserloser Steppe,
in stachligen Busch hundertmal dem Tode ins Auge gesehen hatte und eben wieder
hinausgehn wollte, in der Empörung seines ehrlichen Herzens über das jedem
Soldaten unsympathische Wortheldentum den höfischen Ton nicht fand, den die
Majestät der Volksvertretung beanspruchen zu müssen glaubte. Lieber ließ diese
unsre Soldaten weiter hungern, lieber opferte sie neue Millionen, wie sie dem
deutschen Volke schon durch ihre kleinliche, von parteipolitischer Rücksichten diktierte
Knauserei einige hundert Millionen auferlegt hatte, wo der zehnte Teil, rechtzeitig
und zweckmäßig ausgegeben, genügt hätte, den Aufstand und die Katastrophe zu ver¬
hindern. Wieder hat sichs gezeigt: das Verantwortlichkeitsgefühl einer großen Körper¬
schaft, vollends einer parlamentarischen, bedeutet sehr wenig, alle wirkliche Verant¬
wortung ist persönlich. Man kann einen Minister zur Verantwortung ziehen, eine
Volksvertretung kann man nicht zur Verantwortung ziehen, nicht einmal den einzelnen
Abgeordneten, er ist ja immun, er mag noch so viel Unheil durch seine Abstimmung
angerichtet haben.

Doch was ist schließlich der Reichstag? Der getrene Ausdruck der ziffermäßigen
Mehrheit des deutschen Volks. Und wie hat sich denn dieses bei der Katastrophe
benommen? Kurz gesagt: gerade wie sein Reichstag. Als alle möglichen "Enthüllungen"
über Mißstände und Fehler der Kolonialverwaltung kamen, Anklagen auf Anklagen
sich häuften, oft weit übertriebne, schlecht begründete Anklagen, da benahm sich das
liebe Publikum so, wie es sich in ähnlichen Fällen immer benommen hat: es glaubte
alles und argwöhnte noch mehr, es hatte seine Genugtuung -- wie immer -- an jeglicher
Nörgelei, es gesellte zu der spezifisch deutschen Eigentümlichkeit der "Reichsver-
drofsenheit" eine neue Spezialität, die Kolonialverdrossenheit -- als ob die ganze


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Unsre Helden in Südafrika.

Unsre Kolonialpolitik befindet sich, vor allem
in Südwestafrika, in einer schweren Krisis. Sie ist militärisch im wesentlichen über¬
wunden, darüber aber sind die wirtschaftlichen Erfolge einer Reihe von Jahren fast
vernichtet worden, Hunderte von Millionen und Tausende von Menschen sind geopfert
worden, die Kolonialverwaltung selbst ist, wie man übertreibend sagt, zusammen¬
gebrochen. Und wer trägt die Schuld? Gewiß hat der unselige Assessorismus, die
einseitig juristische Vorbildung unsrer Verwaltungsbeamten, die schon zu Hause nicht
ausreicht und in der Fremde erst recht nicht, und von der man doch nicht loskommen
zu können scheint, manches zu der Katastrophe beigetragen, aber die Hauptschuld
trägt nicht er, trägt nicht die Kolonialverwaltung, sondern die Reichstagsmehrheit.
Das muß einmal offen gesagt werden, weil es die Parteiblätter nicht wagen, und
die Regierungsblätter es nicht können. Sie hat sich lange Zeit der Notwendigkeit
unsrer Kolonialpolitik völlig verschlossen, sie hat mit ihren Bewilligungen so gekargt
und geknausert und genörgelt, daß die Kolonialverwaltung es gar nicht wagte, die
notwendigen Forderungen zu stellen, weil sie der Ablehnung gewiß war, daß sie
selbst die dürftige Kleinbahn von Swakopmund nach Windhuk, ohne die wir die
Kolonie verloren hätten, auf ihre eigne Hand mit militärischen Kräften bauen
mußte. Diese Mehrheit hat sich, obwohl sie allmählich etwas einsichtiger geworden
ist, doch noch imnier nicht entschließen können, die wahrlich bescheidnen Entschädigungs¬
forderungen der geplünderten Ansiedler vollständig zu bewilligen, sie hat noch im
letzten Moment die unabweisbare, für die Verpflegung unsrer Truppen unentbehr¬
liche Fortsetzung der Bahn Lüderitzbucht—Kubub abgelehnt, nicht etwa aus sachlichen
Gründen — die gab es nicht —, sondern im Ärger darüber, daß der tapfre Offizier,
der die Vorlage vertrat, und der in brennender Sonnenglut, in wasserloser Steppe,
in stachligen Busch hundertmal dem Tode ins Auge gesehen hatte und eben wieder
hinausgehn wollte, in der Empörung seines ehrlichen Herzens über das jedem
Soldaten unsympathische Wortheldentum den höfischen Ton nicht fand, den die
Majestät der Volksvertretung beanspruchen zu müssen glaubte. Lieber ließ diese
unsre Soldaten weiter hungern, lieber opferte sie neue Millionen, wie sie dem
deutschen Volke schon durch ihre kleinliche, von parteipolitischer Rücksichten diktierte
Knauserei einige hundert Millionen auferlegt hatte, wo der zehnte Teil, rechtzeitig
und zweckmäßig ausgegeben, genügt hätte, den Aufstand und die Katastrophe zu ver¬
hindern. Wieder hat sichs gezeigt: das Verantwortlichkeitsgefühl einer großen Körper¬
schaft, vollends einer parlamentarischen, bedeutet sehr wenig, alle wirkliche Verant¬
wortung ist persönlich. Man kann einen Minister zur Verantwortung ziehen, eine
Volksvertretung kann man nicht zur Verantwortung ziehen, nicht einmal den einzelnen
Abgeordneten, er ist ja immun, er mag noch so viel Unheil durch seine Abstimmung
angerichtet haben.

Doch was ist schließlich der Reichstag? Der getrene Ausdruck der ziffermäßigen
Mehrheit des deutschen Volks. Und wie hat sich denn dieses bei der Katastrophe
benommen? Kurz gesagt: gerade wie sein Reichstag. Als alle möglichen „Enthüllungen"
über Mißstände und Fehler der Kolonialverwaltung kamen, Anklagen auf Anklagen
sich häuften, oft weit übertriebne, schlecht begründete Anklagen, da benahm sich das
liebe Publikum so, wie es sich in ähnlichen Fällen immer benommen hat: es glaubte
alles und argwöhnte noch mehr, es hatte seine Genugtuung — wie immer — an jeglicher
Nörgelei, es gesellte zu der spezifisch deutschen Eigentümlichkeit der „Reichsver-
drofsenheit" eine neue Spezialität, die Kolonialverdrossenheit — als ob die ganze


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[0336] Maßgebliches und Unmaßgebliches Maßgebliches und Unmaßgebliches Unsre Helden in Südafrika. Unsre Kolonialpolitik befindet sich, vor allem in Südwestafrika, in einer schweren Krisis. Sie ist militärisch im wesentlichen über¬ wunden, darüber aber sind die wirtschaftlichen Erfolge einer Reihe von Jahren fast vernichtet worden, Hunderte von Millionen und Tausende von Menschen sind geopfert worden, die Kolonialverwaltung selbst ist, wie man übertreibend sagt, zusammen¬ gebrochen. Und wer trägt die Schuld? Gewiß hat der unselige Assessorismus, die einseitig juristische Vorbildung unsrer Verwaltungsbeamten, die schon zu Hause nicht ausreicht und in der Fremde erst recht nicht, und von der man doch nicht loskommen zu können scheint, manches zu der Katastrophe beigetragen, aber die Hauptschuld trägt nicht er, trägt nicht die Kolonialverwaltung, sondern die Reichstagsmehrheit. Das muß einmal offen gesagt werden, weil es die Parteiblätter nicht wagen, und die Regierungsblätter es nicht können. Sie hat sich lange Zeit der Notwendigkeit unsrer Kolonialpolitik völlig verschlossen, sie hat mit ihren Bewilligungen so gekargt und geknausert und genörgelt, daß die Kolonialverwaltung es gar nicht wagte, die notwendigen Forderungen zu stellen, weil sie der Ablehnung gewiß war, daß sie selbst die dürftige Kleinbahn von Swakopmund nach Windhuk, ohne die wir die Kolonie verloren hätten, auf ihre eigne Hand mit militärischen Kräften bauen mußte. Diese Mehrheit hat sich, obwohl sie allmählich etwas einsichtiger geworden ist, doch noch imnier nicht entschließen können, die wahrlich bescheidnen Entschädigungs¬ forderungen der geplünderten Ansiedler vollständig zu bewilligen, sie hat noch im letzten Moment die unabweisbare, für die Verpflegung unsrer Truppen unentbehr¬ liche Fortsetzung der Bahn Lüderitzbucht—Kubub abgelehnt, nicht etwa aus sachlichen Gründen — die gab es nicht —, sondern im Ärger darüber, daß der tapfre Offizier, der die Vorlage vertrat, und der in brennender Sonnenglut, in wasserloser Steppe, in stachligen Busch hundertmal dem Tode ins Auge gesehen hatte und eben wieder hinausgehn wollte, in der Empörung seines ehrlichen Herzens über das jedem Soldaten unsympathische Wortheldentum den höfischen Ton nicht fand, den die Majestät der Volksvertretung beanspruchen zu müssen glaubte. Lieber ließ diese unsre Soldaten weiter hungern, lieber opferte sie neue Millionen, wie sie dem deutschen Volke schon durch ihre kleinliche, von parteipolitischer Rücksichten diktierte Knauserei einige hundert Millionen auferlegt hatte, wo der zehnte Teil, rechtzeitig und zweckmäßig ausgegeben, genügt hätte, den Aufstand und die Katastrophe zu ver¬ hindern. Wieder hat sichs gezeigt: das Verantwortlichkeitsgefühl einer großen Körper¬ schaft, vollends einer parlamentarischen, bedeutet sehr wenig, alle wirkliche Verant¬ wortung ist persönlich. Man kann einen Minister zur Verantwortung ziehen, eine Volksvertretung kann man nicht zur Verantwortung ziehen, nicht einmal den einzelnen Abgeordneten, er ist ja immun, er mag noch so viel Unheil durch seine Abstimmung angerichtet haben. Doch was ist schließlich der Reichstag? Der getrene Ausdruck der ziffermäßigen Mehrheit des deutschen Volks. Und wie hat sich denn dieses bei der Katastrophe benommen? Kurz gesagt: gerade wie sein Reichstag. Als alle möglichen „Enthüllungen" über Mißstände und Fehler der Kolonialverwaltung kamen, Anklagen auf Anklagen sich häuften, oft weit übertriebne, schlecht begründete Anklagen, da benahm sich das liebe Publikum so, wie es sich in ähnlichen Fällen immer benommen hat: es glaubte alles und argwöhnte noch mehr, es hatte seine Genugtuung — wie immer — an jeglicher Nörgelei, es gesellte zu der spezifisch deutschen Eigentümlichkeit der „Reichsver- drofsenheit" eine neue Spezialität, die Kolonialverdrossenheit — als ob die ganze

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/336>, abgerufen am 29.04.2024.