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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

genommen hat, muß man freilich ablehnen, aber als Mensch bleibt er eine sym¬
pathische und interessante Erscheinung. Sein Auftreten als Redner hat aufs neue
gezeigt, was schon sein bisheriges Wirken gelehrt hat, daß er immer zu fesseln,
doch nie zu leiten versteht. Die hohe Begabung des geistvollen Mannes wußte
auch im Reichstage die Aufgaben der Sozialpolitik in besondrer Beleuchtung zu
zeigen, sie durch philosophische Auffassung zu vertiefen und die Aufmerksamkeit für
seine Gedanken in einer sonst gegen dergleichen ziemlich abgestumpften und meist
voreingenommnen Versammlung zu erzwingen, aber die Kraft des echten Staats¬
manns, der bei aller Gedankentiefe zugleich mit gesundem Realismus die Geister
gebieterisch auf das Erreichbare hinzulenken und hinzudrängen versteht -- diese
Kraft fehlt ihm. Graf Pvsadowsky, der viel verkannte, der von den einen für
einen Mann der trocknen Arbeit ohne eigentlich staatsmännische Eigenschaften, von
den andern für einen Mann rin weltfremden philosophischen Neigungen gehalten
wird, fand gerade Naumann gegenüber die beste Gelegenheit, das eigentliche Wesen
seines politischen Denkens zu enthüllen und mit der Überlegenheit seiner staats¬
männischen Kenntnisse und Erfahrungen zugleich deutlich erkennen zu lassen, wie
der dadurch gewonnene praktische Wirklichkeitssinn den Idealismus und die philo¬
sophische Vertiefung nicht ausschließt, wie wenig er aber auch mit dem von der
Wirklichkeit abirrenden Idealismus Naumanns gemein hat.

Im preußischen Abgeordnetenhause hat mau die vor Ostern unterbrochnc Be¬
ratung des Etats des Kultusministeriums am 10. April wieder aufgenommen. Bei
der Beratung der Angelegenheiten dieses Ressorts besteht in besonderm Maße die
Möglichkeit, daß die Geister aufeinanderplatzen. Das haben wir ja auch vor Ostern
erfahren. Aber jetzt wehte ein Friedenslüftchen durch die Verhandlungen. Ein
Beweis dafür war die Einmütigkeit, mit der von allen Parteien die Gleichstellung
der Oberlehrer höherer Lehranstalten mit den Richtern verlangt wurde. Damit
Wird hoffentlich ein seit langem geführter Rangstreit, der mitunter recht unerquick¬
liche Formen annahm, seinem Ende entgegengebracht. Der unbeteiligte Dritte wird
sich über die Lösung freuen können, nicht um irgendwelcher Vorliebe oder Abneigung
willen, sondern weil hierbei ein wahrhaft moderner, im guten Sinne moderner Ge¬
danke den Sieg über Vorstellungen errungen hat, die ihren Zusammenhang mit
einem nicht mehr haltbaren Bureaukratismus nicht verleugnen können. Diese alten
bureaukratischen Vorstellungen bedeuten eine Schädigung des gesunden Staatsgefühls,
das wir in Deutschland gegenwärtig notwendiger brauchen als je und darum hoch¬
halten müssen, wo es nur möglich ist. Auch aus andern leicht zu erkennenden Gründen
ist es erfreulich, daß sich gerade im Abgeordnetenhause alle Parteien einmal wieder
zusammengefunden haben und noch dazu bei einer Frage des Kultusetats. Auch
die Frage der Mädchenschulreform ist im Abgeordnetenhause verhandelt worden,
und der Minister hat seinen angekündigten Plan vor dem Hause entwickelt. Hier
kann diese Tatsache nur erwähnt werden; wir müssen uns versagen, darauf ein¬
zugehen. Es ist aber daraus zu sehen, welche wichtigen und tiefgreifenden Probleme
überall im politischen Leben jetzt auf der Tagesordnung stehen.




Zur Abrüstungsfrage.

Während des Zusammentritts der ersten Haager
Konferenz habe ich in den Grenzboten des Jahres 1898 schon meine Ansichten über
die Notwendigkeit einer solchen Konferenz der europäischen Staaten und über das
Verdienst, das sich der Zar durch die Berufung eines solchen Schiedsgerichts er¬
worben hat, auszudrücken versucht. In der Tat hat die Haager Konferenz in den
abgelaufnen Jahren schon manches Gute geleistet. Aber aus der allgemeinen Abrüstung
ist noch nichts geworden und kann auch nichts werden, wie ich schon damals nach¬
gewiesen habe. Die allgemeine Wehrpflicht, die, mit Ausnahme von England, bei


Maßgebliches und Unmaßgebliches

genommen hat, muß man freilich ablehnen, aber als Mensch bleibt er eine sym¬
pathische und interessante Erscheinung. Sein Auftreten als Redner hat aufs neue
gezeigt, was schon sein bisheriges Wirken gelehrt hat, daß er immer zu fesseln,
doch nie zu leiten versteht. Die hohe Begabung des geistvollen Mannes wußte
auch im Reichstage die Aufgaben der Sozialpolitik in besondrer Beleuchtung zu
zeigen, sie durch philosophische Auffassung zu vertiefen und die Aufmerksamkeit für
seine Gedanken in einer sonst gegen dergleichen ziemlich abgestumpften und meist
voreingenommnen Versammlung zu erzwingen, aber die Kraft des echten Staats¬
manns, der bei aller Gedankentiefe zugleich mit gesundem Realismus die Geister
gebieterisch auf das Erreichbare hinzulenken und hinzudrängen versteht — diese
Kraft fehlt ihm. Graf Pvsadowsky, der viel verkannte, der von den einen für
einen Mann der trocknen Arbeit ohne eigentlich staatsmännische Eigenschaften, von
den andern für einen Mann rin weltfremden philosophischen Neigungen gehalten
wird, fand gerade Naumann gegenüber die beste Gelegenheit, das eigentliche Wesen
seines politischen Denkens zu enthüllen und mit der Überlegenheit seiner staats¬
männischen Kenntnisse und Erfahrungen zugleich deutlich erkennen zu lassen, wie
der dadurch gewonnene praktische Wirklichkeitssinn den Idealismus und die philo¬
sophische Vertiefung nicht ausschließt, wie wenig er aber auch mit dem von der
Wirklichkeit abirrenden Idealismus Naumanns gemein hat.

Im preußischen Abgeordnetenhause hat mau die vor Ostern unterbrochnc Be¬
ratung des Etats des Kultusministeriums am 10. April wieder aufgenommen. Bei
der Beratung der Angelegenheiten dieses Ressorts besteht in besonderm Maße die
Möglichkeit, daß die Geister aufeinanderplatzen. Das haben wir ja auch vor Ostern
erfahren. Aber jetzt wehte ein Friedenslüftchen durch die Verhandlungen. Ein
Beweis dafür war die Einmütigkeit, mit der von allen Parteien die Gleichstellung
der Oberlehrer höherer Lehranstalten mit den Richtern verlangt wurde. Damit
Wird hoffentlich ein seit langem geführter Rangstreit, der mitunter recht unerquick¬
liche Formen annahm, seinem Ende entgegengebracht. Der unbeteiligte Dritte wird
sich über die Lösung freuen können, nicht um irgendwelcher Vorliebe oder Abneigung
willen, sondern weil hierbei ein wahrhaft moderner, im guten Sinne moderner Ge¬
danke den Sieg über Vorstellungen errungen hat, die ihren Zusammenhang mit
einem nicht mehr haltbaren Bureaukratismus nicht verleugnen können. Diese alten
bureaukratischen Vorstellungen bedeuten eine Schädigung des gesunden Staatsgefühls,
das wir in Deutschland gegenwärtig notwendiger brauchen als je und darum hoch¬
halten müssen, wo es nur möglich ist. Auch aus andern leicht zu erkennenden Gründen
ist es erfreulich, daß sich gerade im Abgeordnetenhause alle Parteien einmal wieder
zusammengefunden haben und noch dazu bei einer Frage des Kultusetats. Auch
die Frage der Mädchenschulreform ist im Abgeordnetenhause verhandelt worden,
und der Minister hat seinen angekündigten Plan vor dem Hause entwickelt. Hier
kann diese Tatsache nur erwähnt werden; wir müssen uns versagen, darauf ein¬
zugehen. Es ist aber daraus zu sehen, welche wichtigen und tiefgreifenden Probleme
überall im politischen Leben jetzt auf der Tagesordnung stehen.




Zur Abrüstungsfrage.

Während des Zusammentritts der ersten Haager
Konferenz habe ich in den Grenzboten des Jahres 1898 schon meine Ansichten über
die Notwendigkeit einer solchen Konferenz der europäischen Staaten und über das
Verdienst, das sich der Zar durch die Berufung eines solchen Schiedsgerichts er¬
worben hat, auszudrücken versucht. In der Tat hat die Haager Konferenz in den
abgelaufnen Jahren schon manches Gute geleistet. Aber aus der allgemeinen Abrüstung
ist noch nichts geworden und kann auch nichts werden, wie ich schon damals nach¬
gewiesen habe. Die allgemeine Wehrpflicht, die, mit Ausnahme von England, bei


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/220>, abgerufen am 02.05.2024.