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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Jahrhunderte unmerkbar aber um so verderblicher in unsern Volkskörper ein¬
genistet haben, vor allem die Unkeuschheit, dürften von dem jungen Offizier nicht
als etwas Selbstverständliches angesehen werden, sondern als etwas dem deutschen
Wesen durchaus Fremdes; denn noch heute gelte die Wahrheit der Worte hör"
^uvsumn Venus, so<zus insxnÄUstN xudsrtÄL. Es dürfe nicht dereinst von uns
Deutschen heißen, wie Salvianus von den verkommenen Römern gesagt hat: "Wie
sich im tiefen Kielraum eines Schiffes alles Schmutzwasser sammelt, so sind in ihre
Sitten die Laster der ganzen Welt zusammengeronnen." Ganz auf unsre Zeit
passen die Worte, die Kenner aus der Geschichte des Gotenkrieges von Prokopius
von Cäsarea zitiert: "Ich weiß, man wertet heutzutage Worte und Werte um.
Die Zügellosigkeit, die alle Ehrbarkeit vernichtet oder zerstört, nennt man Humanität;
wer nach Kräften die Würde des Gesetzes aufrecht erhalten will, der heißt ein Pedant
und ein unausstehlicher Philister; so stellt man alles auf den Kopf, damit man, ent¬
schuldigt von den neuen Werken, die das zügellose Tier, die Genußsucht, stacheln,
freier sündigen und alle schlechten Triebe ohne Scheu zur Schau tragen kann."

Kenner versteht es vortrefflich, dem jungen Offizier Charaktere aus der
modernen Kriegsgeschichte vorzuführen, die er sich zum Vorbilde nehmen könnte.
Höchst wohltuend wirkt die hohe Achtung, die er der echten deutschen Frau zollt,
denn eine Frau von guter deutscher Art sei alles Gute und Hohe in einem: Halt
und Hut, Kind und Mutter, Schützling und Schutzengel, Kamerad und Walküre.
Ludwig Kenner ist ein warmer Verfechter deutscher Ideale, ein Mann von tiefem
Gemüt und echter Menschenliebe und von einer Bildung, deren reiche Schätze ihm
jederzeit zu Gebote stehen. Die Grenzboten können das Büchlein den Lesern nur
L. G. warm empfehlen.


Aus unsern Kolonien.

Von der vortrefflichen deutschen Marine- und
Kolonialbibliothek Auf weiter Fahrt. Selbsterlebnisse zur See und zu
Lande (Leipzig, Wilhelm Welcher), begründet von Julius Lohmeyer und fortge¬
führt von Georg Wislicenus, ist soeben der fünfte Band (mit 23 Abbildungen und
einer Karte) erschienen. Schon die frühern Bände boten eine Fülle interessanter
und lehrreicher Schilderungen und Erzählungen aus unsern Kolonien und dem
Seemannsleben, aber der vorliegende, scheint uns, hat sie alle an Reichtum des
Inhalts übertroffen. Der Herausgeber Georg Wislicenus, eine äußerst sympathische
Seemannsnatur von kernigem Wesen, gediegnen Kenntnissen und großer Erfahrung,
hatte schon mit seinem ausgezeichneten Geleitwort im vierten Bande die Herzen der
Leser gewonnen, einem Geleitwort, das wir wegen der darin ausgesprochnen päda¬
gogischen Ideen allen Schulmännern ans Herz legen möchten- In dem vorliegenden
Buche stellt er eine Reihe höchst wertvoller Grundsätze auf, die gegenwärtig, wo
sich das unmännliche Wesen und perverse Element mit allen Lastern der Dekadenz
in unserm Volk so breit macht, wie ein moralischer Weckruf klingen. "Wohl dem
Volke, das Überfluß an Männern hat, die Gefahren suchen und zu bestehen wissen!
Das ist ein glückliches, ein gesundes Volk!" "Ein Volk, das Gefahren scheut, wird
zur Hammelherde, über die die Wölfe von allen Seiten herfallen." "Es ist ein
wunder Punkt unsrer Erziehung: die Jugend von heute versteht nicht mehr sich
selbst zu helfen, sie muß an allen Ecken bedient werden, alles muß ihr auf
dem Präsentierbrett entgegengebracht werden." Erziehung des Deutschen zur Tat¬
kraft und Unternehmungslust, das ist das Leitmotiv, das durch die ganze Samm¬
lung von Schilderungen und Berichten geht. Höchst spannend ist gleich der erste
Beitrag, eine "Episode aus den Jugendjahren eines deutschen Patrioten" von
Dr. von Neumayer, worin der Verfasser seine Erlebnisse auf den Goldfeldern in
Australien schildert. Ein feines Kabinettstück der Erzählungskunst bietet Margarete


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Jahrhunderte unmerkbar aber um so verderblicher in unsern Volkskörper ein¬
genistet haben, vor allem die Unkeuschheit, dürften von dem jungen Offizier nicht
als etwas Selbstverständliches angesehen werden, sondern als etwas dem deutschen
Wesen durchaus Fremdes; denn noch heute gelte die Wahrheit der Worte hör»
^uvsumn Venus, so<zus insxnÄUstN xudsrtÄL. Es dürfe nicht dereinst von uns
Deutschen heißen, wie Salvianus von den verkommenen Römern gesagt hat: „Wie
sich im tiefen Kielraum eines Schiffes alles Schmutzwasser sammelt, so sind in ihre
Sitten die Laster der ganzen Welt zusammengeronnen." Ganz auf unsre Zeit
passen die Worte, die Kenner aus der Geschichte des Gotenkrieges von Prokopius
von Cäsarea zitiert: „Ich weiß, man wertet heutzutage Worte und Werte um.
Die Zügellosigkeit, die alle Ehrbarkeit vernichtet oder zerstört, nennt man Humanität;
wer nach Kräften die Würde des Gesetzes aufrecht erhalten will, der heißt ein Pedant
und ein unausstehlicher Philister; so stellt man alles auf den Kopf, damit man, ent¬
schuldigt von den neuen Werken, die das zügellose Tier, die Genußsucht, stacheln,
freier sündigen und alle schlechten Triebe ohne Scheu zur Schau tragen kann."

Kenner versteht es vortrefflich, dem jungen Offizier Charaktere aus der
modernen Kriegsgeschichte vorzuführen, die er sich zum Vorbilde nehmen könnte.
Höchst wohltuend wirkt die hohe Achtung, die er der echten deutschen Frau zollt,
denn eine Frau von guter deutscher Art sei alles Gute und Hohe in einem: Halt
und Hut, Kind und Mutter, Schützling und Schutzengel, Kamerad und Walküre.
Ludwig Kenner ist ein warmer Verfechter deutscher Ideale, ein Mann von tiefem
Gemüt und echter Menschenliebe und von einer Bildung, deren reiche Schätze ihm
jederzeit zu Gebote stehen. Die Grenzboten können das Büchlein den Lesern nur
L. G. warm empfehlen.


Aus unsern Kolonien.

Von der vortrefflichen deutschen Marine- und
Kolonialbibliothek Auf weiter Fahrt. Selbsterlebnisse zur See und zu
Lande (Leipzig, Wilhelm Welcher), begründet von Julius Lohmeyer und fortge¬
führt von Georg Wislicenus, ist soeben der fünfte Band (mit 23 Abbildungen und
einer Karte) erschienen. Schon die frühern Bände boten eine Fülle interessanter
und lehrreicher Schilderungen und Erzählungen aus unsern Kolonien und dem
Seemannsleben, aber der vorliegende, scheint uns, hat sie alle an Reichtum des
Inhalts übertroffen. Der Herausgeber Georg Wislicenus, eine äußerst sympathische
Seemannsnatur von kernigem Wesen, gediegnen Kenntnissen und großer Erfahrung,
hatte schon mit seinem ausgezeichneten Geleitwort im vierten Bande die Herzen der
Leser gewonnen, einem Geleitwort, das wir wegen der darin ausgesprochnen päda¬
gogischen Ideen allen Schulmännern ans Herz legen möchten- In dem vorliegenden
Buche stellt er eine Reihe höchst wertvoller Grundsätze auf, die gegenwärtig, wo
sich das unmännliche Wesen und perverse Element mit allen Lastern der Dekadenz
in unserm Volk so breit macht, wie ein moralischer Weckruf klingen. „Wohl dem
Volke, das Überfluß an Männern hat, die Gefahren suchen und zu bestehen wissen!
Das ist ein glückliches, ein gesundes Volk!" „Ein Volk, das Gefahren scheut, wird
zur Hammelherde, über die die Wölfe von allen Seiten herfallen." „Es ist ein
wunder Punkt unsrer Erziehung: die Jugend von heute versteht nicht mehr sich
selbst zu helfen, sie muß an allen Ecken bedient werden, alles muß ihr auf
dem Präsentierbrett entgegengebracht werden." Erziehung des Deutschen zur Tat¬
kraft und Unternehmungslust, das ist das Leitmotiv, das durch die ganze Samm¬
lung von Schilderungen und Berichten geht. Höchst spannend ist gleich der erste
Beitrag, eine „Episode aus den Jugendjahren eines deutschen Patrioten" von
Dr. von Neumayer, worin der Verfasser seine Erlebnisse auf den Goldfeldern in
Australien schildert. Ein feines Kabinettstück der Erzählungskunst bietet Margarete


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[0552] Maßgebliches und Unmaßgebliches der Jahrhunderte unmerkbar aber um so verderblicher in unsern Volkskörper ein¬ genistet haben, vor allem die Unkeuschheit, dürften von dem jungen Offizier nicht als etwas Selbstverständliches angesehen werden, sondern als etwas dem deutschen Wesen durchaus Fremdes; denn noch heute gelte die Wahrheit der Worte hör» ^uvsumn Venus, so<zus insxnÄUstN xudsrtÄL. Es dürfe nicht dereinst von uns Deutschen heißen, wie Salvianus von den verkommenen Römern gesagt hat: „Wie sich im tiefen Kielraum eines Schiffes alles Schmutzwasser sammelt, so sind in ihre Sitten die Laster der ganzen Welt zusammengeronnen." Ganz auf unsre Zeit passen die Worte, die Kenner aus der Geschichte des Gotenkrieges von Prokopius von Cäsarea zitiert: „Ich weiß, man wertet heutzutage Worte und Werte um. Die Zügellosigkeit, die alle Ehrbarkeit vernichtet oder zerstört, nennt man Humanität; wer nach Kräften die Würde des Gesetzes aufrecht erhalten will, der heißt ein Pedant und ein unausstehlicher Philister; so stellt man alles auf den Kopf, damit man, ent¬ schuldigt von den neuen Werken, die das zügellose Tier, die Genußsucht, stacheln, freier sündigen und alle schlechten Triebe ohne Scheu zur Schau tragen kann." Kenner versteht es vortrefflich, dem jungen Offizier Charaktere aus der modernen Kriegsgeschichte vorzuführen, die er sich zum Vorbilde nehmen könnte. Höchst wohltuend wirkt die hohe Achtung, die er der echten deutschen Frau zollt, denn eine Frau von guter deutscher Art sei alles Gute und Hohe in einem: Halt und Hut, Kind und Mutter, Schützling und Schutzengel, Kamerad und Walküre. Ludwig Kenner ist ein warmer Verfechter deutscher Ideale, ein Mann von tiefem Gemüt und echter Menschenliebe und von einer Bildung, deren reiche Schätze ihm jederzeit zu Gebote stehen. Die Grenzboten können das Büchlein den Lesern nur L. G. warm empfehlen. Aus unsern Kolonien. Von der vortrefflichen deutschen Marine- und Kolonialbibliothek Auf weiter Fahrt. Selbsterlebnisse zur See und zu Lande (Leipzig, Wilhelm Welcher), begründet von Julius Lohmeyer und fortge¬ führt von Georg Wislicenus, ist soeben der fünfte Band (mit 23 Abbildungen und einer Karte) erschienen. Schon die frühern Bände boten eine Fülle interessanter und lehrreicher Schilderungen und Erzählungen aus unsern Kolonien und dem Seemannsleben, aber der vorliegende, scheint uns, hat sie alle an Reichtum des Inhalts übertroffen. Der Herausgeber Georg Wislicenus, eine äußerst sympathische Seemannsnatur von kernigem Wesen, gediegnen Kenntnissen und großer Erfahrung, hatte schon mit seinem ausgezeichneten Geleitwort im vierten Bande die Herzen der Leser gewonnen, einem Geleitwort, das wir wegen der darin ausgesprochnen päda¬ gogischen Ideen allen Schulmännern ans Herz legen möchten- In dem vorliegenden Buche stellt er eine Reihe höchst wertvoller Grundsätze auf, die gegenwärtig, wo sich das unmännliche Wesen und perverse Element mit allen Lastern der Dekadenz in unserm Volk so breit macht, wie ein moralischer Weckruf klingen. „Wohl dem Volke, das Überfluß an Männern hat, die Gefahren suchen und zu bestehen wissen! Das ist ein glückliches, ein gesundes Volk!" „Ein Volk, das Gefahren scheut, wird zur Hammelherde, über die die Wölfe von allen Seiten herfallen." „Es ist ein wunder Punkt unsrer Erziehung: die Jugend von heute versteht nicht mehr sich selbst zu helfen, sie muß an allen Ecken bedient werden, alles muß ihr auf dem Präsentierbrett entgegengebracht werden." Erziehung des Deutschen zur Tat¬ kraft und Unternehmungslust, das ist das Leitmotiv, das durch die ganze Samm¬ lung von Schilderungen und Berichten geht. Höchst spannend ist gleich der erste Beitrag, eine „Episode aus den Jugendjahren eines deutschen Patrioten" von Dr. von Neumayer, worin der Verfasser seine Erlebnisse auf den Goldfeldern in Australien schildert. Ein feines Kabinettstück der Erzählungskunst bietet Margarete

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/552>, abgerufen am 26.05.2024.