Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

bleibt. Denn jetzt im Zeitalter der Kolonialbahnen kann sie praktisch nutzbar ge¬
macht werden. Aber damit siehts faul aus, wie Konsul Vohsen in einem vor
dem Kolonialwirtschaftlichen Fachausschuß der Berliner Handelskammer
erstatteten Referat*) neulich nachwies. Vohsen fordert die deutschen Handelskammern
auf, wieder wie im Jahre 1384 energisch für die Erhaltung der Handelsfreiheit
einzutreten und die Regierung zu entsprechenden Äußerungen und Maßnahmen auf¬
zufordern. Wir können diesen Aufruf nur nachdrücklichst unterstützen, denn die
Handelsfreiheit im Kongostaat ist notwendig für die Erschließung unsrer ostafri¬
kanischen Kolonie. Die Einflußsphäre unsrer künftigen großen Jnlandbahnen reicht
weit hinein in das Kongobecken, und mit ihrer Rentabilität ist es schlecht bestellt,
wenn ihnen die Möglichkeit genommen ist, einen Teil des Handels am Kongo in
ihren Bereich zu ziehn. Daß Teile des Kongostaats tatsächlich in den Verkehrs¬
bereich, in das Wirtschaftsgebiet Deutsch-Ostafrikas gehören, beweist unter andern,
die von B. Struck in der Zeitschrift "Kolonie und Heimat" (Jahrgang II. Ur. 5)
festgestellte Tatsache, daß die Verkehrssprache Ostafrikas, das Kisuaheli. tief hinein
in das Kongogebiet gesprochen wird. Aber auch abgesehen von diesen Beziehungen
zwischen Ostafrika und Kongostaat ist uns das Kongogebiet als künftiges Absatz¬
gebiet unentbehrlich. Ostasien und die Südsee liegen uns sehr fern. Afrika ist
leichter zu erreichen, und darum ist es auch wertvoller und wichtiger für uns.
Vick Rudolf Wagner sAit eonsulss!




Zur Geschichte der konservativen Partei.

Es ist auffallend, wie wenig
Darstellungen der Geschichte unsrer politischen Parteien wir bisher haben. Man
gewinnt den Eindruck, als ob der tägliche Kampf das Interesse der Parteien noch
ganz aufzehre. Erst neuerdings beginnt die historische Betrachtung ihr Recht geltend
zu machen. Wir möchten hier die Aufmerksamkeit auf eine Schrift lenken, die sich
mit der Geschichte der deutschkonservativen Partei beschäftigt: Dr. F. Wegener hat
im Verlage von C. A. Schwetschke und Sohn in Berlin eine Arbeit über Die
deutschkonservative Partei und ihre Aufgaben für die Gegenwart ver¬
öffentlicht, die mehr, als es im Titel angedeutet ist, die historische Entwicklung berück¬
sichtigt. Von vornherein ist es als einer ihrer Vorzüge zu rühmen, daß sie den
Zusammenhang der Entstehung der Partei mit den großen geistigen Bewegungen
der Zeit aufzudecken sucht. Für diese Fragen kamen Wegener die Forschungen von
R. Steig und F. Meinecke zustatten. Jener hat uns mit einer Fülle des inter¬
essantesten Materials zur Geschichte der Romantik bekannt gemacht, dieser in seinem
Buche "Weltbürgertum und Nationalstaat" den Gedanken der Romantiker ebenso
scharfsinnige wie geistvolle Untersuchungen gewidmet. Es ist sehr erfreulich, daß
Wegener die Resultate dieser Studien für die Geschichte der politischen Parteien
verwertet. Man beobachtet dabei, wie der Ursprung der Parteien, die eine ein¬
seitige Betrachtung als einfache Interessengruppen auffaßt, wesentlich idealistischer
Natur ist; eine Tatsache, die sich auch weiterhin im Laufe des neunzehnten Jahr¬
hunderts wahrnehmen läßt. Der Stifter der Agrarier zum Beispiel, M. A. Niendorf.
geht von der poetischen Heimatkunst aus; seine Dichtungen feiern und verteidigen
die märkische Heimat. Von dieser Stimmung aus ist er dann zu seinem agrarischen
Programm gekommen. Nicht anders verhält es sich mit dem Begründer der anti¬
semitischen Partei in Deutschland, F. Böckel. Von Haus aus war er neuerer Philologe
und beschäftigte sich mit Studien über das hessische Volkslied. Die Liebe zum hessischen
Bauerntum, dessen Poesie er studierte, führte ihn auf den politischen Kampfplatz.



*) Dieses Referat ist im Buchhandel bei Dietrich Reimer in Berlin erschienen.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

bleibt. Denn jetzt im Zeitalter der Kolonialbahnen kann sie praktisch nutzbar ge¬
macht werden. Aber damit siehts faul aus, wie Konsul Vohsen in einem vor
dem Kolonialwirtschaftlichen Fachausschuß der Berliner Handelskammer
erstatteten Referat*) neulich nachwies. Vohsen fordert die deutschen Handelskammern
auf, wieder wie im Jahre 1384 energisch für die Erhaltung der Handelsfreiheit
einzutreten und die Regierung zu entsprechenden Äußerungen und Maßnahmen auf¬
zufordern. Wir können diesen Aufruf nur nachdrücklichst unterstützen, denn die
Handelsfreiheit im Kongostaat ist notwendig für die Erschließung unsrer ostafri¬
kanischen Kolonie. Die Einflußsphäre unsrer künftigen großen Jnlandbahnen reicht
weit hinein in das Kongobecken, und mit ihrer Rentabilität ist es schlecht bestellt,
wenn ihnen die Möglichkeit genommen ist, einen Teil des Handels am Kongo in
ihren Bereich zu ziehn. Daß Teile des Kongostaats tatsächlich in den Verkehrs¬
bereich, in das Wirtschaftsgebiet Deutsch-Ostafrikas gehören, beweist unter andern,
die von B. Struck in der Zeitschrift „Kolonie und Heimat" (Jahrgang II. Ur. 5)
festgestellte Tatsache, daß die Verkehrssprache Ostafrikas, das Kisuaheli. tief hinein
in das Kongogebiet gesprochen wird. Aber auch abgesehen von diesen Beziehungen
zwischen Ostafrika und Kongostaat ist uns das Kongogebiet als künftiges Absatz¬
gebiet unentbehrlich. Ostasien und die Südsee liegen uns sehr fern. Afrika ist
leichter zu erreichen, und darum ist es auch wertvoller und wichtiger für uns.
Vick Rudolf Wagner sAit eonsulss!




Zur Geschichte der konservativen Partei.

Es ist auffallend, wie wenig
Darstellungen der Geschichte unsrer politischen Parteien wir bisher haben. Man
gewinnt den Eindruck, als ob der tägliche Kampf das Interesse der Parteien noch
ganz aufzehre. Erst neuerdings beginnt die historische Betrachtung ihr Recht geltend
zu machen. Wir möchten hier die Aufmerksamkeit auf eine Schrift lenken, die sich
mit der Geschichte der deutschkonservativen Partei beschäftigt: Dr. F. Wegener hat
im Verlage von C. A. Schwetschke und Sohn in Berlin eine Arbeit über Die
deutschkonservative Partei und ihre Aufgaben für die Gegenwart ver¬
öffentlicht, die mehr, als es im Titel angedeutet ist, die historische Entwicklung berück¬
sichtigt. Von vornherein ist es als einer ihrer Vorzüge zu rühmen, daß sie den
Zusammenhang der Entstehung der Partei mit den großen geistigen Bewegungen
der Zeit aufzudecken sucht. Für diese Fragen kamen Wegener die Forschungen von
R. Steig und F. Meinecke zustatten. Jener hat uns mit einer Fülle des inter¬
essantesten Materials zur Geschichte der Romantik bekannt gemacht, dieser in seinem
Buche „Weltbürgertum und Nationalstaat" den Gedanken der Romantiker ebenso
scharfsinnige wie geistvolle Untersuchungen gewidmet. Es ist sehr erfreulich, daß
Wegener die Resultate dieser Studien für die Geschichte der politischen Parteien
verwertet. Man beobachtet dabei, wie der Ursprung der Parteien, die eine ein¬
seitige Betrachtung als einfache Interessengruppen auffaßt, wesentlich idealistischer
Natur ist; eine Tatsache, die sich auch weiterhin im Laufe des neunzehnten Jahr¬
hunderts wahrnehmen läßt. Der Stifter der Agrarier zum Beispiel, M. A. Niendorf.
geht von der poetischen Heimatkunst aus; seine Dichtungen feiern und verteidigen
die märkische Heimat. Von dieser Stimmung aus ist er dann zu seinem agrarischen
Programm gekommen. Nicht anders verhält es sich mit dem Begründer der anti¬
semitischen Partei in Deutschland, F. Böckel. Von Haus aus war er neuerer Philologe
und beschäftigte sich mit Studien über das hessische Volkslied. Die Liebe zum hessischen
Bauerntum, dessen Poesie er studierte, führte ihn auf den politischen Kampfplatz.



*) Dieses Referat ist im Buchhandel bei Dietrich Reimer in Berlin erschienen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0467" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/310878"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2533" prev="#ID_2532"> bleibt. Denn jetzt im Zeitalter der Kolonialbahnen kann sie praktisch nutzbar ge¬<lb/>
macht werden. Aber damit siehts faul aus, wie Konsul Vohsen in einem vor<lb/>
dem Kolonialwirtschaftlichen Fachausschuß der Berliner Handelskammer<lb/>
erstatteten Referat*) neulich nachwies. Vohsen fordert die deutschen Handelskammern<lb/>
auf, wieder wie im Jahre 1384 energisch für die Erhaltung der Handelsfreiheit<lb/>
einzutreten und die Regierung zu entsprechenden Äußerungen und Maßnahmen auf¬<lb/>
zufordern. Wir können diesen Aufruf nur nachdrücklichst unterstützen, denn die<lb/>
Handelsfreiheit im Kongostaat ist notwendig für die Erschließung unsrer ostafri¬<lb/>
kanischen Kolonie. Die Einflußsphäre unsrer künftigen großen Jnlandbahnen reicht<lb/>
weit hinein in das Kongobecken, und mit ihrer Rentabilität ist es schlecht bestellt,<lb/>
wenn ihnen die Möglichkeit genommen ist, einen Teil des Handels am Kongo in<lb/>
ihren Bereich zu ziehn. Daß Teile des Kongostaats tatsächlich in den Verkehrs¬<lb/>
bereich, in das Wirtschaftsgebiet Deutsch-Ostafrikas gehören, beweist unter andern,<lb/>
die von B. Struck in der Zeitschrift &#x201E;Kolonie und Heimat" (Jahrgang II. Ur. 5)<lb/>
festgestellte Tatsache, daß die Verkehrssprache Ostafrikas, das Kisuaheli. tief hinein<lb/>
in das Kongogebiet gesprochen wird. Aber auch abgesehen von diesen Beziehungen<lb/>
zwischen Ostafrika und Kongostaat ist uns das Kongogebiet als künftiges Absatz¬<lb/>
gebiet unentbehrlich. Ostasien und die Südsee liegen uns sehr fern. Afrika ist<lb/>
leichter zu erreichen, und darum ist es auch wertvoller und wichtiger für uns.<lb/>
Vick<note type="byline"> Rudolf Wagner</note> sAit eonsulss! </p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Zur Geschichte der konservativen Partei.</head>
            <p xml:id="ID_2534" next="#ID_2535"> Es ist auffallend, wie wenig<lb/>
Darstellungen der Geschichte unsrer politischen Parteien wir bisher haben. Man<lb/>
gewinnt den Eindruck, als ob der tägliche Kampf das Interesse der Parteien noch<lb/>
ganz aufzehre. Erst neuerdings beginnt die historische Betrachtung ihr Recht geltend<lb/>
zu machen. Wir möchten hier die Aufmerksamkeit auf eine Schrift lenken, die sich<lb/>
mit der Geschichte der deutschkonservativen Partei beschäftigt: Dr. F. Wegener hat<lb/>
im Verlage von C. A. Schwetschke und Sohn in Berlin eine Arbeit über Die<lb/>
deutschkonservative Partei und ihre Aufgaben für die Gegenwart ver¬<lb/>
öffentlicht, die mehr, als es im Titel angedeutet ist, die historische Entwicklung berück¬<lb/>
sichtigt. Von vornherein ist es als einer ihrer Vorzüge zu rühmen, daß sie den<lb/>
Zusammenhang der Entstehung der Partei mit den großen geistigen Bewegungen<lb/>
der Zeit aufzudecken sucht. Für diese Fragen kamen Wegener die Forschungen von<lb/>
R. Steig und F. Meinecke zustatten. Jener hat uns mit einer Fülle des inter¬<lb/>
essantesten Materials zur Geschichte der Romantik bekannt gemacht, dieser in seinem<lb/>
Buche &#x201E;Weltbürgertum und Nationalstaat" den Gedanken der Romantiker ebenso<lb/>
scharfsinnige wie geistvolle Untersuchungen gewidmet. Es ist sehr erfreulich, daß<lb/>
Wegener die Resultate dieser Studien für die Geschichte der politischen Parteien<lb/>
verwertet. Man beobachtet dabei, wie der Ursprung der Parteien, die eine ein¬<lb/>
seitige Betrachtung als einfache Interessengruppen auffaßt, wesentlich idealistischer<lb/>
Natur ist; eine Tatsache, die sich auch weiterhin im Laufe des neunzehnten Jahr¬<lb/>
hunderts wahrnehmen läßt. Der Stifter der Agrarier zum Beispiel, M. A. Niendorf.<lb/>
geht von der poetischen Heimatkunst aus; seine Dichtungen feiern und verteidigen<lb/>
die märkische Heimat. Von dieser Stimmung aus ist er dann zu seinem agrarischen<lb/>
Programm gekommen. Nicht anders verhält es sich mit dem Begründer der anti¬<lb/>
semitischen Partei in Deutschland, F. Böckel. Von Haus aus war er neuerer Philologe<lb/>
und beschäftigte sich mit Studien über das hessische Volkslied. Die Liebe zum hessischen<lb/>
Bauerntum, dessen Poesie er studierte, führte ihn auf den politischen Kampfplatz.</p><lb/>
            <note xml:id="FID_64" place="foot"> *) Dieses Referat ist im Buchhandel bei Dietrich Reimer in Berlin erschienen.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0467] Maßgebliches und Unmaßgebliches bleibt. Denn jetzt im Zeitalter der Kolonialbahnen kann sie praktisch nutzbar ge¬ macht werden. Aber damit siehts faul aus, wie Konsul Vohsen in einem vor dem Kolonialwirtschaftlichen Fachausschuß der Berliner Handelskammer erstatteten Referat*) neulich nachwies. Vohsen fordert die deutschen Handelskammern auf, wieder wie im Jahre 1384 energisch für die Erhaltung der Handelsfreiheit einzutreten und die Regierung zu entsprechenden Äußerungen und Maßnahmen auf¬ zufordern. Wir können diesen Aufruf nur nachdrücklichst unterstützen, denn die Handelsfreiheit im Kongostaat ist notwendig für die Erschließung unsrer ostafri¬ kanischen Kolonie. Die Einflußsphäre unsrer künftigen großen Jnlandbahnen reicht weit hinein in das Kongobecken, und mit ihrer Rentabilität ist es schlecht bestellt, wenn ihnen die Möglichkeit genommen ist, einen Teil des Handels am Kongo in ihren Bereich zu ziehn. Daß Teile des Kongostaats tatsächlich in den Verkehrs¬ bereich, in das Wirtschaftsgebiet Deutsch-Ostafrikas gehören, beweist unter andern, die von B. Struck in der Zeitschrift „Kolonie und Heimat" (Jahrgang II. Ur. 5) festgestellte Tatsache, daß die Verkehrssprache Ostafrikas, das Kisuaheli. tief hinein in das Kongogebiet gesprochen wird. Aber auch abgesehen von diesen Beziehungen zwischen Ostafrika und Kongostaat ist uns das Kongogebiet als künftiges Absatz¬ gebiet unentbehrlich. Ostasien und die Südsee liegen uns sehr fern. Afrika ist leichter zu erreichen, und darum ist es auch wertvoller und wichtiger für uns. Vick Rudolf Wagner sAit eonsulss! Zur Geschichte der konservativen Partei. Es ist auffallend, wie wenig Darstellungen der Geschichte unsrer politischen Parteien wir bisher haben. Man gewinnt den Eindruck, als ob der tägliche Kampf das Interesse der Parteien noch ganz aufzehre. Erst neuerdings beginnt die historische Betrachtung ihr Recht geltend zu machen. Wir möchten hier die Aufmerksamkeit auf eine Schrift lenken, die sich mit der Geschichte der deutschkonservativen Partei beschäftigt: Dr. F. Wegener hat im Verlage von C. A. Schwetschke und Sohn in Berlin eine Arbeit über Die deutschkonservative Partei und ihre Aufgaben für die Gegenwart ver¬ öffentlicht, die mehr, als es im Titel angedeutet ist, die historische Entwicklung berück¬ sichtigt. Von vornherein ist es als einer ihrer Vorzüge zu rühmen, daß sie den Zusammenhang der Entstehung der Partei mit den großen geistigen Bewegungen der Zeit aufzudecken sucht. Für diese Fragen kamen Wegener die Forschungen von R. Steig und F. Meinecke zustatten. Jener hat uns mit einer Fülle des inter¬ essantesten Materials zur Geschichte der Romantik bekannt gemacht, dieser in seinem Buche „Weltbürgertum und Nationalstaat" den Gedanken der Romantiker ebenso scharfsinnige wie geistvolle Untersuchungen gewidmet. Es ist sehr erfreulich, daß Wegener die Resultate dieser Studien für die Geschichte der politischen Parteien verwertet. Man beobachtet dabei, wie der Ursprung der Parteien, die eine ein¬ seitige Betrachtung als einfache Interessengruppen auffaßt, wesentlich idealistischer Natur ist; eine Tatsache, die sich auch weiterhin im Laufe des neunzehnten Jahr¬ hunderts wahrnehmen läßt. Der Stifter der Agrarier zum Beispiel, M. A. Niendorf. geht von der poetischen Heimatkunst aus; seine Dichtungen feiern und verteidigen die märkische Heimat. Von dieser Stimmung aus ist er dann zu seinem agrarischen Programm gekommen. Nicht anders verhält es sich mit dem Begründer der anti¬ semitischen Partei in Deutschland, F. Böckel. Von Haus aus war er neuerer Philologe und beschäftigte sich mit Studien über das hessische Volkslied. Die Liebe zum hessischen Bauerntum, dessen Poesie er studierte, führte ihn auf den politischen Kampfplatz. *) Dieses Referat ist im Buchhandel bei Dietrich Reimer in Berlin erschienen.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/467
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/467>, abgerufen am 03.05.2024.