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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Aussichten der Waldnutzung näher zu untersuchen. Item: Kamerun entpuppt sich
immer mehr als eine recht wertvolle Kolonie.

In der Südsee gibts nicht viel neues von Belang. In Neu-Guinea, im
Bismarckarchipel usw. ist man nicht mit Unrecht über den neuen Zolltarif ver¬
stimmt, der ein übler Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung zu werden
droht. Wir können an dieser Stelle nicht näher darauf eingehn. Es dürfte auch
genügen, daß wir es als Beispiel erwähnen, daß das Hauptausfuhrprodukt der
Südseekolonien, Kopra, mit einem Ausfuhrzoll von zehn Mark für die Tonne be¬
lastet worden ist. Bedenkt man, wie sehr die Südseekopra durch die riesige Ent¬
fernung von Europa der afrikanischen und indischen Kopra gegenüber im Nachteil
ist, so ist es nicht schwer, sich die Wirkung dieses Zollkuriosums auszumalen. Rund
herausgesagt, das wirtschaftliche Leben ruht infolgedessen augenblicklich in den
Südseekolonien nahezu, denn die Eingebornen streiken, weil auch sie stark betroffen
sind durch Verteuerung ihrer Hauptverbrauchsartikel, und weil die Handelshäuser
den Koprazoll zum Teil auf diese abwälzen müssen in der Form, daß sie den
Einkaufspreis drücken. Die Kolonialverwaltung wird nicht umhin können, sich
diesen Zolltarif nachträglich noch einmal näher anzusehen und die beteiligten Kreise
darüber zu hören.

Kiautschou, das nun elf Jahre deutsch ist, hat sich prächtig entwickelt und
kann sich neben den andern Häfen Ostasiens sehen lassen, wozu die Schantungbahn
und die Schantungminen nicht wenig beigetragen haben. Aber leider gcirts wieder
in China, und die Deutschfeindlichkeit oder, besser gesagt, Europäerfeindlichkeit
nimmt neuerdings zu. Es ist von den Chinesen in neuerer Zeit in Tsingtau und
Tsinanfu, dem Endpunkt der Schantungbahn, wiederholt versucht worden, die deutschen
Waren zu boykottieren. Die Tendenz geht dahin, uns zum Verzicht auf die
Schantungbahn und die Schantungminen zu zwingen. Zwar das offizielle China
steht dieser Bewegung noch fern. Die Regierung sagt sich wohl ganz richtig, daß
China in seinen Reformen noch nicht so weit fortgeschritten ist, als daß es sich von
Europa emanzipieren könnte.

Was wird aber in der fernern Zukunft? Schon jetzt strebt die chinesische
Regierung an, wenigstens ihre Bahnen in eigner Regie zu bauen, und gegen¬
wärtig sollen Erhebungen darüber angestellt werden, welche Summe nötig wäre,
die Schantungbahn anzukaufen. Unser Kiautschouvertrag mit China läuft ja noch
achtundachtzig Jahre, ob er aber ablaufen wird? Ich möchte es sehr bezweifeln.
Und da wir damit rechnen müssen, daß wir eines Tages Kiautschou nicht mehr
haben, so gilt es, sich beizeiten nach einem andern Handels- und Marinestützpunkt
umzusehen. Und da wir ferner damit rechnen müssen, daß uns der Handel mit
China allmählich, wenigstens zum Teil, von Japan und Amerika abgenommen werden
dürste, so gilt es, sich beizeiten andre Absatzgebiete zu sichern. Einerseits in unsern
eignen Kolonien, anderseits in jetzt noch unerschlossenen Gedecken, und da das Nächst¬
liegende immer das beste ist, so will ich nur Kleinasien und Abessinien nennen
(Marokko lassen wir uns ja vollends abtröpfelt). Doch da der "Reichsspiegel"
zur "Kolonialen Rundschau" sagen wird, "Abessinien und Kleinasien gehen dich
nichts an", so will ich noch den Kongostaat nennen, der unstreitig ins Bereich
des Kolonialen gehört.

Der Kongostaat ist gegründet worden als freies Handelsgebiet für alle
Nationen. Die Verwaltung hat seinerzeit König Leopold von Belgien übernommen.
Von der Handelsfreiheit wurde bisher nicht viel Gebrauch gemacht, weil das Land
eben unerschlossen war. So ist das Gebiet ganz sachte den Belgiern, die es ver¬
walteten, in die Tasche gewachsen, und nun soll es Plötzlich belgische Kolonie werden.
An sich wäre dagegen nicht viel zu sagen, wenn nur die Handelsfreiheit gewahrt


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Aussichten der Waldnutzung näher zu untersuchen. Item: Kamerun entpuppt sich
immer mehr als eine recht wertvolle Kolonie.

In der Südsee gibts nicht viel neues von Belang. In Neu-Guinea, im
Bismarckarchipel usw. ist man nicht mit Unrecht über den neuen Zolltarif ver¬
stimmt, der ein übler Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung zu werden
droht. Wir können an dieser Stelle nicht näher darauf eingehn. Es dürfte auch
genügen, daß wir es als Beispiel erwähnen, daß das Hauptausfuhrprodukt der
Südseekolonien, Kopra, mit einem Ausfuhrzoll von zehn Mark für die Tonne be¬
lastet worden ist. Bedenkt man, wie sehr die Südseekopra durch die riesige Ent¬
fernung von Europa der afrikanischen und indischen Kopra gegenüber im Nachteil
ist, so ist es nicht schwer, sich die Wirkung dieses Zollkuriosums auszumalen. Rund
herausgesagt, das wirtschaftliche Leben ruht infolgedessen augenblicklich in den
Südseekolonien nahezu, denn die Eingebornen streiken, weil auch sie stark betroffen
sind durch Verteuerung ihrer Hauptverbrauchsartikel, und weil die Handelshäuser
den Koprazoll zum Teil auf diese abwälzen müssen in der Form, daß sie den
Einkaufspreis drücken. Die Kolonialverwaltung wird nicht umhin können, sich
diesen Zolltarif nachträglich noch einmal näher anzusehen und die beteiligten Kreise
darüber zu hören.

Kiautschou, das nun elf Jahre deutsch ist, hat sich prächtig entwickelt und
kann sich neben den andern Häfen Ostasiens sehen lassen, wozu die Schantungbahn
und die Schantungminen nicht wenig beigetragen haben. Aber leider gcirts wieder
in China, und die Deutschfeindlichkeit oder, besser gesagt, Europäerfeindlichkeit
nimmt neuerdings zu. Es ist von den Chinesen in neuerer Zeit in Tsingtau und
Tsinanfu, dem Endpunkt der Schantungbahn, wiederholt versucht worden, die deutschen
Waren zu boykottieren. Die Tendenz geht dahin, uns zum Verzicht auf die
Schantungbahn und die Schantungminen zu zwingen. Zwar das offizielle China
steht dieser Bewegung noch fern. Die Regierung sagt sich wohl ganz richtig, daß
China in seinen Reformen noch nicht so weit fortgeschritten ist, als daß es sich von
Europa emanzipieren könnte.

Was wird aber in der fernern Zukunft? Schon jetzt strebt die chinesische
Regierung an, wenigstens ihre Bahnen in eigner Regie zu bauen, und gegen¬
wärtig sollen Erhebungen darüber angestellt werden, welche Summe nötig wäre,
die Schantungbahn anzukaufen. Unser Kiautschouvertrag mit China läuft ja noch
achtundachtzig Jahre, ob er aber ablaufen wird? Ich möchte es sehr bezweifeln.
Und da wir damit rechnen müssen, daß wir eines Tages Kiautschou nicht mehr
haben, so gilt es, sich beizeiten nach einem andern Handels- und Marinestützpunkt
umzusehen. Und da wir ferner damit rechnen müssen, daß uns der Handel mit
China allmählich, wenigstens zum Teil, von Japan und Amerika abgenommen werden
dürste, so gilt es, sich beizeiten andre Absatzgebiete zu sichern. Einerseits in unsern
eignen Kolonien, anderseits in jetzt noch unerschlossenen Gedecken, und da das Nächst¬
liegende immer das beste ist, so will ich nur Kleinasien und Abessinien nennen
(Marokko lassen wir uns ja vollends abtröpfelt). Doch da der „Reichsspiegel"
zur „Kolonialen Rundschau" sagen wird, „Abessinien und Kleinasien gehen dich
nichts an", so will ich noch den Kongostaat nennen, der unstreitig ins Bereich
des Kolonialen gehört.

Der Kongostaat ist gegründet worden als freies Handelsgebiet für alle
Nationen. Die Verwaltung hat seinerzeit König Leopold von Belgien übernommen.
Von der Handelsfreiheit wurde bisher nicht viel Gebrauch gemacht, weil das Land
eben unerschlossen war. So ist das Gebiet ganz sachte den Belgiern, die es ver¬
walteten, in die Tasche gewachsen, und nun soll es Plötzlich belgische Kolonie werden.
An sich wäre dagegen nicht viel zu sagen, wenn nur die Handelsfreiheit gewahrt


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[0466] Maßgebliches und Unmaßgebliches Aussichten der Waldnutzung näher zu untersuchen. Item: Kamerun entpuppt sich immer mehr als eine recht wertvolle Kolonie. In der Südsee gibts nicht viel neues von Belang. In Neu-Guinea, im Bismarckarchipel usw. ist man nicht mit Unrecht über den neuen Zolltarif ver¬ stimmt, der ein übler Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung zu werden droht. Wir können an dieser Stelle nicht näher darauf eingehn. Es dürfte auch genügen, daß wir es als Beispiel erwähnen, daß das Hauptausfuhrprodukt der Südseekolonien, Kopra, mit einem Ausfuhrzoll von zehn Mark für die Tonne be¬ lastet worden ist. Bedenkt man, wie sehr die Südseekopra durch die riesige Ent¬ fernung von Europa der afrikanischen und indischen Kopra gegenüber im Nachteil ist, so ist es nicht schwer, sich die Wirkung dieses Zollkuriosums auszumalen. Rund herausgesagt, das wirtschaftliche Leben ruht infolgedessen augenblicklich in den Südseekolonien nahezu, denn die Eingebornen streiken, weil auch sie stark betroffen sind durch Verteuerung ihrer Hauptverbrauchsartikel, und weil die Handelshäuser den Koprazoll zum Teil auf diese abwälzen müssen in der Form, daß sie den Einkaufspreis drücken. Die Kolonialverwaltung wird nicht umhin können, sich diesen Zolltarif nachträglich noch einmal näher anzusehen und die beteiligten Kreise darüber zu hören. Kiautschou, das nun elf Jahre deutsch ist, hat sich prächtig entwickelt und kann sich neben den andern Häfen Ostasiens sehen lassen, wozu die Schantungbahn und die Schantungminen nicht wenig beigetragen haben. Aber leider gcirts wieder in China, und die Deutschfeindlichkeit oder, besser gesagt, Europäerfeindlichkeit nimmt neuerdings zu. Es ist von den Chinesen in neuerer Zeit in Tsingtau und Tsinanfu, dem Endpunkt der Schantungbahn, wiederholt versucht worden, die deutschen Waren zu boykottieren. Die Tendenz geht dahin, uns zum Verzicht auf die Schantungbahn und die Schantungminen zu zwingen. Zwar das offizielle China steht dieser Bewegung noch fern. Die Regierung sagt sich wohl ganz richtig, daß China in seinen Reformen noch nicht so weit fortgeschritten ist, als daß es sich von Europa emanzipieren könnte. Was wird aber in der fernern Zukunft? Schon jetzt strebt die chinesische Regierung an, wenigstens ihre Bahnen in eigner Regie zu bauen, und gegen¬ wärtig sollen Erhebungen darüber angestellt werden, welche Summe nötig wäre, die Schantungbahn anzukaufen. Unser Kiautschouvertrag mit China läuft ja noch achtundachtzig Jahre, ob er aber ablaufen wird? Ich möchte es sehr bezweifeln. Und da wir damit rechnen müssen, daß wir eines Tages Kiautschou nicht mehr haben, so gilt es, sich beizeiten nach einem andern Handels- und Marinestützpunkt umzusehen. Und da wir ferner damit rechnen müssen, daß uns der Handel mit China allmählich, wenigstens zum Teil, von Japan und Amerika abgenommen werden dürste, so gilt es, sich beizeiten andre Absatzgebiete zu sichern. Einerseits in unsern eignen Kolonien, anderseits in jetzt noch unerschlossenen Gedecken, und da das Nächst¬ liegende immer das beste ist, so will ich nur Kleinasien und Abessinien nennen (Marokko lassen wir uns ja vollends abtröpfelt). Doch da der „Reichsspiegel" zur „Kolonialen Rundschau" sagen wird, „Abessinien und Kleinasien gehen dich nichts an", so will ich noch den Kongostaat nennen, der unstreitig ins Bereich des Kolonialen gehört. Der Kongostaat ist gegründet worden als freies Handelsgebiet für alle Nationen. Die Verwaltung hat seinerzeit König Leopold von Belgien übernommen. Von der Handelsfreiheit wurde bisher nicht viel Gebrauch gemacht, weil das Land eben unerschlossen war. So ist das Gebiet ganz sachte den Belgiern, die es ver¬ walteten, in die Tasche gewachsen, und nun soll es Plötzlich belgische Kolonie werden. An sich wäre dagegen nicht viel zu sagen, wenn nur die Handelsfreiheit gewahrt

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/466>, abgerufen am 21.05.2024.