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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

letzten Zeit freier in der Kritik, und gerade dadurch kam die ihm eigne maßvolle
und ruhige Beurteilung der Dinge natürlicher und glücklicher zur Geltung als bei
manchen frühern Gelegenheiten, wo er sich von Partei wegen -- um die Selb¬
ständigkeit seiner Fraktion gegenüber der Regierung zu beweisen -- plötzlich ver¬
pflichtet glaubte, die Rolle eines starken Kritikers aufzunehmen, die ihm bei seinem
Temperament gar nicht zu Gesichte steht und ihn gelegentlich in Konflikt mit seiner
bessern Einsicht bringt.

Besondres Interesse müssen diesmal die Erörterungen über die auswärtige
Politik in Anspruch nehmen, da wir gerade jetzt in recht schwierigen und verwickelten
Verhältnissen stehn. In den letzten Tagen ist wenigstens an einer Stelle das Ver¬
trauen in eine allmähliche Besserung der Lage wieder etwas befestigt worden. Es
schien nämlich, als ob zwischen Österreich-Ungarn und Italien Verstimmungen Platz
greifen könnten, und ebenso erschien die Zukunft des dreibundfreundlichen Ministeriums
Tittoni nicht ganz zweifelfrei. In der verfloßnen Woche hat Tittoni sich mit der
Kammer auseinandergesetzt, und das Votum des Parlaments hat seine Politik ge¬
billigt. Damit ist zugleich ausgesprochen, daß die Mehrheit der italienischen Volks¬
vertretung am Dreibunde festhalten will. Und wenn diese Abstimmung gewiß nicht
der Ausdruck einer Gesühlsvvlitik, sondern das Ergebnis vernunftmäßiger Überlegung
ist, so wird ihre Bedeutung dadurch keineswegs verkleinert. Hoffentlich klärt sich
die Lage nun auch an andern Stellen bald, sodaß einmal wieder eine gewisse
Beruhigung eintreten kann. Heute am zweiten Tage der Etatsberatung im deutschen
Reichstage hat nun auch Fürst Bülow das Wort genommen, um die Hauptgestchts-
Punkte der deutschen Politik klarzulegen. Von besondrer Bedeutung war dabei das
außerordentlich entschiedne und feste Betonen der Notwendigkeit unsers Zusammen-
gehns mit Österreich-Ungarn. Es sind wohl nur ganz vereinzelte Stimmen, die bei
"us nicht damit einverstanden sind. Wo entgegengesetzte Meinungen auftauchen, da
geschieht es meist aus der Besorgnis heraus, das Völkergemisch des Donaureichs
biete bei dem gegenwärtigen Zwist der Nationalitäten und dem unter den Slawen
hervorbrechenden Deutschenhaß nicht nichr genügende Garantien für eine zuverlässige
Bundesgenossenschaft. Die Mehrzahl wird aber dem Fürsten Bülow Recht geben,
der es mit gutem Grunde ablehnt, solchen Besorgnissen eine Einwirkung auf unsre
praktische Politik zu gestatten. Gewiß sind die Borgänge in Prag, wo der tschechische
Mei seinem Deutschenhaß in einer jeder Gesittung hohnsprechenden, fast an die
Zustände einer Negerrepublik erinnernden Weise front, eine schwere Beleidigung
unsrer Nation, aus der wir in andrer Art die Konsequenzen ziehn können. Aber
in gleicher Weise angegriffen ist auch der österreichische Staat, dessen Interessen
insgesamt auf derselben Linie liegen wie die des Deutschen Reichs. Auf die Politik
der beiden Reiche dürfen diese Unruhen keinen Einfluß üben. Wir müssen selbst¬
verständlich darauf bestehn, daß unsre Reichsangehörigen in Prag und anderwärts
üegen Pöbelexzesse geschützt werden, und wenn sie Schaden erlitten haben, Ent¬
schädigung erhalten. Im übrigen wird die Bundesgenossenschaft unsers Reichs den
Landsleuten in Österreich die beste moralische Stütze geben, um selbst ihr nationales
Recht zu wahren. Eine Intervention des Deutschen Reichs, um auf die innern Ver¬
hältnisse Österreichs el"en Druck auszuüben, könnte nur Schaden stiften.




Handwörterbuch der Se.aatswisseuschaften,

herausgegeben vom Ge¬
heimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat Dr. L. Elster und den Professoren
^r. I- Conrad, or. W. Lexis und Dr. Edg. Loening. Dritte, gänzlich umge¬
arbeitete Auflage. Jena, Gustav Fischer, 1903.

Von der dritten Auflage dieser bewährten Enzyklopädie liegen uns die Lie¬
ferungen 3 bis 7 und die 12. Lieferung vor, mit der der erste Band abgeschlossen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

letzten Zeit freier in der Kritik, und gerade dadurch kam die ihm eigne maßvolle
und ruhige Beurteilung der Dinge natürlicher und glücklicher zur Geltung als bei
manchen frühern Gelegenheiten, wo er sich von Partei wegen — um die Selb¬
ständigkeit seiner Fraktion gegenüber der Regierung zu beweisen — plötzlich ver¬
pflichtet glaubte, die Rolle eines starken Kritikers aufzunehmen, die ihm bei seinem
Temperament gar nicht zu Gesichte steht und ihn gelegentlich in Konflikt mit seiner
bessern Einsicht bringt.

Besondres Interesse müssen diesmal die Erörterungen über die auswärtige
Politik in Anspruch nehmen, da wir gerade jetzt in recht schwierigen und verwickelten
Verhältnissen stehn. In den letzten Tagen ist wenigstens an einer Stelle das Ver¬
trauen in eine allmähliche Besserung der Lage wieder etwas befestigt worden. Es
schien nämlich, als ob zwischen Österreich-Ungarn und Italien Verstimmungen Platz
greifen könnten, und ebenso erschien die Zukunft des dreibundfreundlichen Ministeriums
Tittoni nicht ganz zweifelfrei. In der verfloßnen Woche hat Tittoni sich mit der
Kammer auseinandergesetzt, und das Votum des Parlaments hat seine Politik ge¬
billigt. Damit ist zugleich ausgesprochen, daß die Mehrheit der italienischen Volks¬
vertretung am Dreibunde festhalten will. Und wenn diese Abstimmung gewiß nicht
der Ausdruck einer Gesühlsvvlitik, sondern das Ergebnis vernunftmäßiger Überlegung
ist, so wird ihre Bedeutung dadurch keineswegs verkleinert. Hoffentlich klärt sich
die Lage nun auch an andern Stellen bald, sodaß einmal wieder eine gewisse
Beruhigung eintreten kann. Heute am zweiten Tage der Etatsberatung im deutschen
Reichstage hat nun auch Fürst Bülow das Wort genommen, um die Hauptgestchts-
Punkte der deutschen Politik klarzulegen. Von besondrer Bedeutung war dabei das
außerordentlich entschiedne und feste Betonen der Notwendigkeit unsers Zusammen-
gehns mit Österreich-Ungarn. Es sind wohl nur ganz vereinzelte Stimmen, die bei
"us nicht damit einverstanden sind. Wo entgegengesetzte Meinungen auftauchen, da
geschieht es meist aus der Besorgnis heraus, das Völkergemisch des Donaureichs
biete bei dem gegenwärtigen Zwist der Nationalitäten und dem unter den Slawen
hervorbrechenden Deutschenhaß nicht nichr genügende Garantien für eine zuverlässige
Bundesgenossenschaft. Die Mehrzahl wird aber dem Fürsten Bülow Recht geben,
der es mit gutem Grunde ablehnt, solchen Besorgnissen eine Einwirkung auf unsre
praktische Politik zu gestatten. Gewiß sind die Borgänge in Prag, wo der tschechische
Mei seinem Deutschenhaß in einer jeder Gesittung hohnsprechenden, fast an die
Zustände einer Negerrepublik erinnernden Weise front, eine schwere Beleidigung
unsrer Nation, aus der wir in andrer Art die Konsequenzen ziehn können. Aber
in gleicher Weise angegriffen ist auch der österreichische Staat, dessen Interessen
insgesamt auf derselben Linie liegen wie die des Deutschen Reichs. Auf die Politik
der beiden Reiche dürfen diese Unruhen keinen Einfluß üben. Wir müssen selbst¬
verständlich darauf bestehn, daß unsre Reichsangehörigen in Prag und anderwärts
üegen Pöbelexzesse geschützt werden, und wenn sie Schaden erlitten haben, Ent¬
schädigung erhalten. Im übrigen wird die Bundesgenossenschaft unsers Reichs den
Landsleuten in Österreich die beste moralische Stütze geben, um selbst ihr nationales
Recht zu wahren. Eine Intervention des Deutschen Reichs, um auf die innern Ver¬
hältnisse Österreichs el»en Druck auszuüben, könnte nur Schaden stiften.




Handwörterbuch der Se.aatswisseuschaften,

herausgegeben vom Ge¬
heimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat Dr. L. Elster und den Professoren
^r. I- Conrad, or. W. Lexis und Dr. Edg. Loening. Dritte, gänzlich umge¬
arbeitete Auflage. Jena, Gustav Fischer, 1903.

Von der dritten Auflage dieser bewährten Enzyklopädie liegen uns die Lie¬
ferungen 3 bis 7 und die 12. Lieferung vor, mit der der erste Band abgeschlossen


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[0563] Maßgebliches und Unmaßgebliches letzten Zeit freier in der Kritik, und gerade dadurch kam die ihm eigne maßvolle und ruhige Beurteilung der Dinge natürlicher und glücklicher zur Geltung als bei manchen frühern Gelegenheiten, wo er sich von Partei wegen — um die Selb¬ ständigkeit seiner Fraktion gegenüber der Regierung zu beweisen — plötzlich ver¬ pflichtet glaubte, die Rolle eines starken Kritikers aufzunehmen, die ihm bei seinem Temperament gar nicht zu Gesichte steht und ihn gelegentlich in Konflikt mit seiner bessern Einsicht bringt. Besondres Interesse müssen diesmal die Erörterungen über die auswärtige Politik in Anspruch nehmen, da wir gerade jetzt in recht schwierigen und verwickelten Verhältnissen stehn. In den letzten Tagen ist wenigstens an einer Stelle das Ver¬ trauen in eine allmähliche Besserung der Lage wieder etwas befestigt worden. Es schien nämlich, als ob zwischen Österreich-Ungarn und Italien Verstimmungen Platz greifen könnten, und ebenso erschien die Zukunft des dreibundfreundlichen Ministeriums Tittoni nicht ganz zweifelfrei. In der verfloßnen Woche hat Tittoni sich mit der Kammer auseinandergesetzt, und das Votum des Parlaments hat seine Politik ge¬ billigt. Damit ist zugleich ausgesprochen, daß die Mehrheit der italienischen Volks¬ vertretung am Dreibunde festhalten will. Und wenn diese Abstimmung gewiß nicht der Ausdruck einer Gesühlsvvlitik, sondern das Ergebnis vernunftmäßiger Überlegung ist, so wird ihre Bedeutung dadurch keineswegs verkleinert. Hoffentlich klärt sich die Lage nun auch an andern Stellen bald, sodaß einmal wieder eine gewisse Beruhigung eintreten kann. Heute am zweiten Tage der Etatsberatung im deutschen Reichstage hat nun auch Fürst Bülow das Wort genommen, um die Hauptgestchts- Punkte der deutschen Politik klarzulegen. Von besondrer Bedeutung war dabei das außerordentlich entschiedne und feste Betonen der Notwendigkeit unsers Zusammen- gehns mit Österreich-Ungarn. Es sind wohl nur ganz vereinzelte Stimmen, die bei "us nicht damit einverstanden sind. Wo entgegengesetzte Meinungen auftauchen, da geschieht es meist aus der Besorgnis heraus, das Völkergemisch des Donaureichs biete bei dem gegenwärtigen Zwist der Nationalitäten und dem unter den Slawen hervorbrechenden Deutschenhaß nicht nichr genügende Garantien für eine zuverlässige Bundesgenossenschaft. Die Mehrzahl wird aber dem Fürsten Bülow Recht geben, der es mit gutem Grunde ablehnt, solchen Besorgnissen eine Einwirkung auf unsre praktische Politik zu gestatten. Gewiß sind die Borgänge in Prag, wo der tschechische Mei seinem Deutschenhaß in einer jeder Gesittung hohnsprechenden, fast an die Zustände einer Negerrepublik erinnernden Weise front, eine schwere Beleidigung unsrer Nation, aus der wir in andrer Art die Konsequenzen ziehn können. Aber in gleicher Weise angegriffen ist auch der österreichische Staat, dessen Interessen insgesamt auf derselben Linie liegen wie die des Deutschen Reichs. Auf die Politik der beiden Reiche dürfen diese Unruhen keinen Einfluß üben. Wir müssen selbst¬ verständlich darauf bestehn, daß unsre Reichsangehörigen in Prag und anderwärts üegen Pöbelexzesse geschützt werden, und wenn sie Schaden erlitten haben, Ent¬ schädigung erhalten. Im übrigen wird die Bundesgenossenschaft unsers Reichs den Landsleuten in Österreich die beste moralische Stütze geben, um selbst ihr nationales Recht zu wahren. Eine Intervention des Deutschen Reichs, um auf die innern Ver¬ hältnisse Österreichs el»en Druck auszuüben, könnte nur Schaden stiften. Handwörterbuch der Se.aatswisseuschaften, herausgegeben vom Ge¬ heimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat Dr. L. Elster und den Professoren ^r. I- Conrad, or. W. Lexis und Dr. Edg. Loening. Dritte, gänzlich umge¬ arbeitete Auflage. Jena, Gustav Fischer, 1903. Von der dritten Auflage dieser bewährten Enzyklopädie liegen uns die Lie¬ ferungen 3 bis 7 und die 12. Lieferung vor, mit der der erste Band abgeschlossen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/563>, abgerufen am 03.05.2024.