Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

und heilsame Parteikombination wieder zu sprengen. Aber Bülow wird
seinen Plan doch wohl durchführen, weil es eine innere absolute Not¬
wendigkeit ist, so zu regieren, und weil er die diplomatische Klugheit, die
Feinheit der Menschen- und Parteibehandlung besitzt, die über Schwierigkeiten hin¬
weghilft. Von der Parteien Haß und Gunst entstellt, steht heute sein Bild vor
der Öffentlichkeit. Daß er die Fehler seiner Vorzüge hat, teilt er mit allen Sterb¬
lichen. Daß er Bismarcks heroische Größe nie erreichen wird, liegt in seiner Person
und seiner Zeit. Daß er aber ganz anders und geschickter als seine beiden letzten
Vorgänger das Staatsschiff führt, werden ihm auch die meisten seiner Gegner zu¬
geben. . . . Das neben dem Altreichskanzler klügste und feinste Mitglied der Bis-
marckischen Familie, das an sich natürlich keine ganz besondre Vorliebe für Bülow
hat, sagte mir mal vor Jahren: er ist so klug, daß er das Unmögliche möglich
machen kann. Diese Klugheit, diese feinste und richtigste Einschätzung aller
Imponderabilien des Volksgeistes, zeigte er jetzt auch bei der Auflösung des
Reichstags. Sein nächster Gehilfe fürchtete eine Verschlechterung der Lage davon.
Er zeigte durch den Mut dieser Tat auch, daß die ihn verkennen, die stets von
ihm meinen, er halte die Vorsicht für den besten Teil der Weisheit. Gewiß hat
er eine vorsichtig diplomätisierende Art der Menschen- und Geschäftsbehandlung.
Das entspricht seinem Temperament und seiner allgemein urbcmen Bildung. Aber
er hat dafür auch den kalten, nie durch Leidenschaften und Gefühle getrübten Mut
des schonungsloser Staatsmanns. ... Wenn er manche Partien der innern Staats¬
verwaltung nicht im einzelnen beherrscht, so hat er doch fast überall den richtigen
Instinkt und Blick für die Dinge und die Menschen- er weiß die rechten Leute
ohne Vorurteil an die rechte Stelle zu setzen, auch die ihm ursprünglich un¬
sympathischen an der Stelle zu lassen, wo sie Großes leisten. ...In der aus¬
wärtigen Politik ist er ein Fabius Cunctator, ein Vermittler. Aber muß das nicht
der sein, der heute Deutschland nicht in kriegerische Abenteuer hineinführen will? . . .
Die Rolle eines leitenden deutschen Ministers ist eine unsagbar schwierige. Er soll
zwischen seinem Kaiser und den gesamten Fürsten und ihren Ministern einerseits,
den Parlamenten, Parteien und der öffentlichen Meinung andrerseits in jedem
Moment vermitteln, die tausendfach zerfahrnen, sich bekämpfenden Millionen zur
Einheit zusammenfassen, kühn Neues und Großes durchführen, alle Widerstände
überwinden, daneben die Vorurteile und Gefühle der Widerstrebenden schonen oder
sie täuschen. Die Mehrzahl der Menschen kennt die Schwierigkeiten dieser Auf¬
gabe nicht. Sie kennt noch weniger die Persönlichkeit des leitenden Staatsmanns,
sie dankt ihm nicht, räsoniert, weiß die Sache besser. Erst die Zukunft kann im
ganzen gerecht urteilen."

Heute nach einem Jahre können wir in bezug auf den Fürsten Bülow wohl
schon bestimmter sagen: sie wird es tun.




Reinke gegen Haeckel.

Der erste der im neunten Heft angekündigten Vor¬
träge, die Johannes Reinke in der Berliner Singakademie hält, hat einen durch¬
schlagenden Erfolg gehabt. Das Berliner Publikum hat sich am 2. März von einer
anerkannten naturwissenschaftlichen Autorität beweisen lassen müssen, daß die Wissen¬
schaft keineswegs imstande ist, das Leben aus dem Leblosen, das Organische aus
dem Unorganischen zu erklären, und die Presse aller Parteien berichtet darüber,
ohne Einwendungen zu erheben. Es sind mir neunzehn Ausschnitte vorgelegt
worden. Sogar das Berliner Tageblatt berichtet ganz objektiv; nur der "leicht
Pastorale Ton", mit dem die Vortragsweise Reinkes charakterisiert wird, deutet
leise die persönliche Stimmung des Referenten an. Einzig die Vossische Zeitung
umrahmt den -- übrigens ebenfalls objektiven -- Bericht ihres wissenschaftlichen
Referenten mit ihren eignen giftigen einleitenden und Schlußbemerkungen, in denen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

und heilsame Parteikombination wieder zu sprengen. Aber Bülow wird
seinen Plan doch wohl durchführen, weil es eine innere absolute Not¬
wendigkeit ist, so zu regieren, und weil er die diplomatische Klugheit, die
Feinheit der Menschen- und Parteibehandlung besitzt, die über Schwierigkeiten hin¬
weghilft. Von der Parteien Haß und Gunst entstellt, steht heute sein Bild vor
der Öffentlichkeit. Daß er die Fehler seiner Vorzüge hat, teilt er mit allen Sterb¬
lichen. Daß er Bismarcks heroische Größe nie erreichen wird, liegt in seiner Person
und seiner Zeit. Daß er aber ganz anders und geschickter als seine beiden letzten
Vorgänger das Staatsschiff führt, werden ihm auch die meisten seiner Gegner zu¬
geben. . . . Das neben dem Altreichskanzler klügste und feinste Mitglied der Bis-
marckischen Familie, das an sich natürlich keine ganz besondre Vorliebe für Bülow
hat, sagte mir mal vor Jahren: er ist so klug, daß er das Unmögliche möglich
machen kann. Diese Klugheit, diese feinste und richtigste Einschätzung aller
Imponderabilien des Volksgeistes, zeigte er jetzt auch bei der Auflösung des
Reichstags. Sein nächster Gehilfe fürchtete eine Verschlechterung der Lage davon.
Er zeigte durch den Mut dieser Tat auch, daß die ihn verkennen, die stets von
ihm meinen, er halte die Vorsicht für den besten Teil der Weisheit. Gewiß hat
er eine vorsichtig diplomätisierende Art der Menschen- und Geschäftsbehandlung.
Das entspricht seinem Temperament und seiner allgemein urbcmen Bildung. Aber
er hat dafür auch den kalten, nie durch Leidenschaften und Gefühle getrübten Mut
des schonungsloser Staatsmanns. ... Wenn er manche Partien der innern Staats¬
verwaltung nicht im einzelnen beherrscht, so hat er doch fast überall den richtigen
Instinkt und Blick für die Dinge und die Menschen- er weiß die rechten Leute
ohne Vorurteil an die rechte Stelle zu setzen, auch die ihm ursprünglich un¬
sympathischen an der Stelle zu lassen, wo sie Großes leisten. ...In der aus¬
wärtigen Politik ist er ein Fabius Cunctator, ein Vermittler. Aber muß das nicht
der sein, der heute Deutschland nicht in kriegerische Abenteuer hineinführen will? . . .
Die Rolle eines leitenden deutschen Ministers ist eine unsagbar schwierige. Er soll
zwischen seinem Kaiser und den gesamten Fürsten und ihren Ministern einerseits,
den Parlamenten, Parteien und der öffentlichen Meinung andrerseits in jedem
Moment vermitteln, die tausendfach zerfahrnen, sich bekämpfenden Millionen zur
Einheit zusammenfassen, kühn Neues und Großes durchführen, alle Widerstände
überwinden, daneben die Vorurteile und Gefühle der Widerstrebenden schonen oder
sie täuschen. Die Mehrzahl der Menschen kennt die Schwierigkeiten dieser Auf¬
gabe nicht. Sie kennt noch weniger die Persönlichkeit des leitenden Staatsmanns,
sie dankt ihm nicht, räsoniert, weiß die Sache besser. Erst die Zukunft kann im
ganzen gerecht urteilen."

Heute nach einem Jahre können wir in bezug auf den Fürsten Bülow wohl
schon bestimmter sagen: sie wird es tun.




Reinke gegen Haeckel.

Der erste der im neunten Heft angekündigten Vor¬
träge, die Johannes Reinke in der Berliner Singakademie hält, hat einen durch¬
schlagenden Erfolg gehabt. Das Berliner Publikum hat sich am 2. März von einer
anerkannten naturwissenschaftlichen Autorität beweisen lassen müssen, daß die Wissen¬
schaft keineswegs imstande ist, das Leben aus dem Leblosen, das Organische aus
dem Unorganischen zu erklären, und die Presse aller Parteien berichtet darüber,
ohne Einwendungen zu erheben. Es sind mir neunzehn Ausschnitte vorgelegt
worden. Sogar das Berliner Tageblatt berichtet ganz objektiv; nur der „leicht
Pastorale Ton", mit dem die Vortragsweise Reinkes charakterisiert wird, deutet
leise die persönliche Stimmung des Referenten an. Einzig die Vossische Zeitung
umrahmt den — übrigens ebenfalls objektiven — Bericht ihres wissenschaftlichen
Referenten mit ihren eignen giftigen einleitenden und Schlußbemerkungen, in denen


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0211" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/311898"/>
          <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_890" prev="#ID_889"> und heilsame Parteikombination wieder zu sprengen. Aber Bülow wird<lb/>
seinen Plan doch wohl durchführen, weil es eine innere absolute Not¬<lb/>
wendigkeit ist, so zu regieren, und weil er die diplomatische Klugheit, die<lb/>
Feinheit der Menschen- und Parteibehandlung besitzt, die über Schwierigkeiten hin¬<lb/>
weghilft. Von der Parteien Haß und Gunst entstellt, steht heute sein Bild vor<lb/>
der Öffentlichkeit. Daß er die Fehler seiner Vorzüge hat, teilt er mit allen Sterb¬<lb/>
lichen. Daß er Bismarcks heroische Größe nie erreichen wird, liegt in seiner Person<lb/>
und seiner Zeit. Daß er aber ganz anders und geschickter als seine beiden letzten<lb/>
Vorgänger das Staatsschiff führt, werden ihm auch die meisten seiner Gegner zu¬<lb/>
geben. . . . Das neben dem Altreichskanzler klügste und feinste Mitglied der Bis-<lb/>
marckischen Familie, das an sich natürlich keine ganz besondre Vorliebe für Bülow<lb/>
hat, sagte mir mal vor Jahren: er ist so klug, daß er das Unmögliche möglich<lb/>
machen kann. Diese Klugheit, diese feinste und richtigste Einschätzung aller<lb/>
Imponderabilien des Volksgeistes, zeigte er jetzt auch bei der Auflösung des<lb/>
Reichstags. Sein nächster Gehilfe fürchtete eine Verschlechterung der Lage davon.<lb/>
Er zeigte durch den Mut dieser Tat auch, daß die ihn verkennen, die stets von<lb/>
ihm meinen, er halte die Vorsicht für den besten Teil der Weisheit. Gewiß hat<lb/>
er eine vorsichtig diplomätisierende Art der Menschen- und Geschäftsbehandlung.<lb/>
Das entspricht seinem Temperament und seiner allgemein urbcmen Bildung. Aber<lb/>
er hat dafür auch den kalten, nie durch Leidenschaften und Gefühle getrübten Mut<lb/>
des schonungsloser Staatsmanns. ... Wenn er manche Partien der innern Staats¬<lb/>
verwaltung nicht im einzelnen beherrscht, so hat er doch fast überall den richtigen<lb/>
Instinkt und Blick für die Dinge und die Menschen- er weiß die rechten Leute<lb/>
ohne Vorurteil an die rechte Stelle zu setzen, auch die ihm ursprünglich un¬<lb/>
sympathischen an der Stelle zu lassen, wo sie Großes leisten. ...In der aus¬<lb/>
wärtigen Politik ist er ein Fabius Cunctator, ein Vermittler. Aber muß das nicht<lb/>
der sein, der heute Deutschland nicht in kriegerische Abenteuer hineinführen will? . . .<lb/>
Die Rolle eines leitenden deutschen Ministers ist eine unsagbar schwierige. Er soll<lb/>
zwischen seinem Kaiser und den gesamten Fürsten und ihren Ministern einerseits,<lb/>
den Parlamenten, Parteien und der öffentlichen Meinung andrerseits in jedem<lb/>
Moment vermitteln, die tausendfach zerfahrnen, sich bekämpfenden Millionen zur<lb/>
Einheit zusammenfassen, kühn Neues und Großes durchführen, alle Widerstände<lb/>
überwinden, daneben die Vorurteile und Gefühle der Widerstrebenden schonen oder<lb/>
sie täuschen. Die Mehrzahl der Menschen kennt die Schwierigkeiten dieser Auf¬<lb/>
gabe nicht. Sie kennt noch weniger die Persönlichkeit des leitenden Staatsmanns,<lb/>
sie dankt ihm nicht, räsoniert, weiß die Sache besser. Erst die Zukunft kann im<lb/>
ganzen gerecht urteilen."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_891"> Heute nach einem Jahre können wir in bezug auf den Fürsten Bülow wohl<lb/>
schon bestimmter sagen: sie wird es tun.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="2">
            <head> Reinke gegen Haeckel.</head>
            <p xml:id="ID_892" next="#ID_893"> Der erste der im neunten Heft angekündigten Vor¬<lb/>
träge, die Johannes Reinke in der Berliner Singakademie hält, hat einen durch¬<lb/>
schlagenden Erfolg gehabt. Das Berliner Publikum hat sich am 2. März von einer<lb/>
anerkannten naturwissenschaftlichen Autorität beweisen lassen müssen, daß die Wissen¬<lb/>
schaft keineswegs imstande ist, das Leben aus dem Leblosen, das Organische aus<lb/>
dem Unorganischen zu erklären, und die Presse aller Parteien berichtet darüber,<lb/>
ohne Einwendungen zu erheben. Es sind mir neunzehn Ausschnitte vorgelegt<lb/>
worden. Sogar das Berliner Tageblatt berichtet ganz objektiv; nur der &#x201E;leicht<lb/>
Pastorale Ton", mit dem die Vortragsweise Reinkes charakterisiert wird, deutet<lb/>
leise die persönliche Stimmung des Referenten an. Einzig die Vossische Zeitung<lb/>
umrahmt den &#x2014; übrigens ebenfalls objektiven &#x2014; Bericht ihres wissenschaftlichen<lb/>
Referenten mit ihren eignen giftigen einleitenden und Schlußbemerkungen, in denen</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0211] Maßgebliches und Unmaßgebliches und heilsame Parteikombination wieder zu sprengen. Aber Bülow wird seinen Plan doch wohl durchführen, weil es eine innere absolute Not¬ wendigkeit ist, so zu regieren, und weil er die diplomatische Klugheit, die Feinheit der Menschen- und Parteibehandlung besitzt, die über Schwierigkeiten hin¬ weghilft. Von der Parteien Haß und Gunst entstellt, steht heute sein Bild vor der Öffentlichkeit. Daß er die Fehler seiner Vorzüge hat, teilt er mit allen Sterb¬ lichen. Daß er Bismarcks heroische Größe nie erreichen wird, liegt in seiner Person und seiner Zeit. Daß er aber ganz anders und geschickter als seine beiden letzten Vorgänger das Staatsschiff führt, werden ihm auch die meisten seiner Gegner zu¬ geben. . . . Das neben dem Altreichskanzler klügste und feinste Mitglied der Bis- marckischen Familie, das an sich natürlich keine ganz besondre Vorliebe für Bülow hat, sagte mir mal vor Jahren: er ist so klug, daß er das Unmögliche möglich machen kann. Diese Klugheit, diese feinste und richtigste Einschätzung aller Imponderabilien des Volksgeistes, zeigte er jetzt auch bei der Auflösung des Reichstags. Sein nächster Gehilfe fürchtete eine Verschlechterung der Lage davon. Er zeigte durch den Mut dieser Tat auch, daß die ihn verkennen, die stets von ihm meinen, er halte die Vorsicht für den besten Teil der Weisheit. Gewiß hat er eine vorsichtig diplomätisierende Art der Menschen- und Geschäftsbehandlung. Das entspricht seinem Temperament und seiner allgemein urbcmen Bildung. Aber er hat dafür auch den kalten, nie durch Leidenschaften und Gefühle getrübten Mut des schonungsloser Staatsmanns. ... Wenn er manche Partien der innern Staats¬ verwaltung nicht im einzelnen beherrscht, so hat er doch fast überall den richtigen Instinkt und Blick für die Dinge und die Menschen- er weiß die rechten Leute ohne Vorurteil an die rechte Stelle zu setzen, auch die ihm ursprünglich un¬ sympathischen an der Stelle zu lassen, wo sie Großes leisten. ...In der aus¬ wärtigen Politik ist er ein Fabius Cunctator, ein Vermittler. Aber muß das nicht der sein, der heute Deutschland nicht in kriegerische Abenteuer hineinführen will? . . . Die Rolle eines leitenden deutschen Ministers ist eine unsagbar schwierige. Er soll zwischen seinem Kaiser und den gesamten Fürsten und ihren Ministern einerseits, den Parlamenten, Parteien und der öffentlichen Meinung andrerseits in jedem Moment vermitteln, die tausendfach zerfahrnen, sich bekämpfenden Millionen zur Einheit zusammenfassen, kühn Neues und Großes durchführen, alle Widerstände überwinden, daneben die Vorurteile und Gefühle der Widerstrebenden schonen oder sie täuschen. Die Mehrzahl der Menschen kennt die Schwierigkeiten dieser Auf¬ gabe nicht. Sie kennt noch weniger die Persönlichkeit des leitenden Staatsmanns, sie dankt ihm nicht, räsoniert, weiß die Sache besser. Erst die Zukunft kann im ganzen gerecht urteilen." Heute nach einem Jahre können wir in bezug auf den Fürsten Bülow wohl schon bestimmter sagen: sie wird es tun. Reinke gegen Haeckel. Der erste der im neunten Heft angekündigten Vor¬ träge, die Johannes Reinke in der Berliner Singakademie hält, hat einen durch¬ schlagenden Erfolg gehabt. Das Berliner Publikum hat sich am 2. März von einer anerkannten naturwissenschaftlichen Autorität beweisen lassen müssen, daß die Wissen¬ schaft keineswegs imstande ist, das Leben aus dem Leblosen, das Organische aus dem Unorganischen zu erklären, und die Presse aller Parteien berichtet darüber, ohne Einwendungen zu erheben. Es sind mir neunzehn Ausschnitte vorgelegt worden. Sogar das Berliner Tageblatt berichtet ganz objektiv; nur der „leicht Pastorale Ton", mit dem die Vortragsweise Reinkes charakterisiert wird, deutet leise die persönliche Stimmung des Referenten an. Einzig die Vossische Zeitung umrahmt den — übrigens ebenfalls objektiven — Bericht ihres wissenschaftlichen Referenten mit ihren eignen giftigen einleitenden und Schlußbemerkungen, in denen

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/211
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/211>, abgerufen am 01.05.2024.