Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

zugleichen. Überlegt man sich genau, was den Lebensnerv der heutigen englischen
Weltstellung am empfindlichsten treffen könnte, so wird man sich sagen müssen, daß
dies eine Differenz mit Frankreich wäre. Deshalb ist, seit Amerika zu einer selb¬
ständigen Weltpolitik übergegangen ist, und seit sich die Machtverhältnisse im Stillen
Ozean so ganz anders als früher gestaltet haben, der Grundzug der englischen
Politik auf die Verständigung mit Frankreich gerichtet. Aber England wäre töricht,
wenn es dieses für seine weltpolitischen Zwecke heute dringend notwendige Ein¬
verständnis so weit triebe, daß es sich zum Handlanger für die kontinentalen
Interessen Frankreichs machte. Aus diesem einfachen sachlichen Grunde halten wir
die Meinung für falsch, daß England die Freundschaft mit Frankreich pflegt, um
feindselige Hintergedanken gegen Deutschland ausführen zu können. Ähnlich sind
es Rücksichten der asiatischen Politik, die England veranlaßt haben, eine Verständigung
mit Rußland zu suchen. Und daß es, so wie die Dinge nun einmal liegen, die
Duke-mes ovi'auto mit Frankreich als Mittel benutzt, um diesen mühsam hergestellten
Beziehungen einige Festigkeit und Sicherheit zu geben, muß als beinahe selbstver¬
ständlich erscheinen. So braucht uns die englische Politik allerdings keine un¬
mittelbare Beunruhigung einzuflößen. Aber wir können uns auch nicht in falsche
Sicherheit wiegen lassen. Denn in Frankreich und Nußland bestehn feindselige
Strömungen gegen uns, und wenn durch diese auch nur die Einbildung genährt
wird, daß sie in einer dritten Macht, in England, einen festen Rückhalt gegen
Deutschland haben -- wenn überdies scharfer wirtschaftlicher Wettbewerb gelegentlich
allerlei Verstimmungen zwischen Deutschland und England verschärft, so sind immerhin
Verwicklungen nicht ausgeschlossen, gegen die wir auf der Hut sein müssen. Gegen-
wärtig liegt jedoch zu bestimmte" Besorgnissen kein Grund vor.




Höchste Güter.

Unter diesem Titel (die Form deutet der Untertitel "Streif-
züge eines Wahrheitssuchers" an; Berlin, Conrad Skopnik, 1906) erörtert Her¬
mann Klingebeil die brennenden Fragen der Zeit ungefähr in unserm Sinne.
Er empfiehlt ein vernünftiges Christentum, weist die gegen den Gottglauben und
das Christentum gerichteten Angriffe der Haeckelianer und andrer Gegner zurück,
erkennt zwar an, was die katholische Kirche in der Vergangenheit Verdienstliches
geleistet hat, erklärt aber ihre heutige ultramontane Gestalt für unverträglich mit
deutschem Wesen und mit dem Wohle unsers Volkes, preist die Reformation und
kritisiert die Sozialdemokratie (der er jedoch mit Schciffle zugesteht, daß sie not¬
wendig gewesen sei, die Sozialreform in Gang zu bringen) nebst dem Anarchismus.
Im Schlußkapitel schreibt er: "Und die Republiken! Sind die amerikanischen Zu¬
stände und Menschen idealer als die unsrigen? Sind die französischen beneidens¬
wert? Werden gewisse Leute und Parteien nie lernen, daß das rein Theoretische,
die von der Wirklichkeit losgelöste Jagd nach dem reinen Ideal am letzten Ende
stets ins Absurde ausmündet? Vor allem tüchtige, dem Ideal zustrebende, mit der
rauhen Wirklichkeit kämpfende Menschen! Dann aus diesen Kämpfen sich ergebenden
allmählichen Fortschritt, langsame Weiterentwicklung vom Mangelhaften zum Bessern!
Wers anders versucht, faßts am verkehrten Ende an. . . . Rückkehr zum Christen¬
tum nicht des Dogmas, sondern des Geistes, mit seinem auch den einfachsten
Menschen ergreifenden und tröstenden Gottesglauben, könnte die Grundlage des zu
erkämpfenden Neuen werden, in dem sich Katholik und Protestant über verblassendes
und verlebtes mittelalterliches Wesen hinweg die Hand reichen." Im ganzen ein
tüchtiges Buch. Der Verfasser ist sehr belesen, laßt es aber hie und da seinen
Gewährsmännern gegenüber an kritischer Vorsicht fehlen. So schreibt er S. 115:
"Auf den jährlichen Katholikentagen und bei andern Gelegenheiten wird genug
aus der Schule geplaudert, um merken zu können, was dort die Glocke geschlagen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

zugleichen. Überlegt man sich genau, was den Lebensnerv der heutigen englischen
Weltstellung am empfindlichsten treffen könnte, so wird man sich sagen müssen, daß
dies eine Differenz mit Frankreich wäre. Deshalb ist, seit Amerika zu einer selb¬
ständigen Weltpolitik übergegangen ist, und seit sich die Machtverhältnisse im Stillen
Ozean so ganz anders als früher gestaltet haben, der Grundzug der englischen
Politik auf die Verständigung mit Frankreich gerichtet. Aber England wäre töricht,
wenn es dieses für seine weltpolitischen Zwecke heute dringend notwendige Ein¬
verständnis so weit triebe, daß es sich zum Handlanger für die kontinentalen
Interessen Frankreichs machte. Aus diesem einfachen sachlichen Grunde halten wir
die Meinung für falsch, daß England die Freundschaft mit Frankreich pflegt, um
feindselige Hintergedanken gegen Deutschland ausführen zu können. Ähnlich sind
es Rücksichten der asiatischen Politik, die England veranlaßt haben, eine Verständigung
mit Rußland zu suchen. Und daß es, so wie die Dinge nun einmal liegen, die
Duke-mes ovi'auto mit Frankreich als Mittel benutzt, um diesen mühsam hergestellten
Beziehungen einige Festigkeit und Sicherheit zu geben, muß als beinahe selbstver¬
ständlich erscheinen. So braucht uns die englische Politik allerdings keine un¬
mittelbare Beunruhigung einzuflößen. Aber wir können uns auch nicht in falsche
Sicherheit wiegen lassen. Denn in Frankreich und Nußland bestehn feindselige
Strömungen gegen uns, und wenn durch diese auch nur die Einbildung genährt
wird, daß sie in einer dritten Macht, in England, einen festen Rückhalt gegen
Deutschland haben — wenn überdies scharfer wirtschaftlicher Wettbewerb gelegentlich
allerlei Verstimmungen zwischen Deutschland und England verschärft, so sind immerhin
Verwicklungen nicht ausgeschlossen, gegen die wir auf der Hut sein müssen. Gegen-
wärtig liegt jedoch zu bestimmte» Besorgnissen kein Grund vor.




Höchste Güter.

Unter diesem Titel (die Form deutet der Untertitel „Streif-
züge eines Wahrheitssuchers" an; Berlin, Conrad Skopnik, 1906) erörtert Her¬
mann Klingebeil die brennenden Fragen der Zeit ungefähr in unserm Sinne.
Er empfiehlt ein vernünftiges Christentum, weist die gegen den Gottglauben und
das Christentum gerichteten Angriffe der Haeckelianer und andrer Gegner zurück,
erkennt zwar an, was die katholische Kirche in der Vergangenheit Verdienstliches
geleistet hat, erklärt aber ihre heutige ultramontane Gestalt für unverträglich mit
deutschem Wesen und mit dem Wohle unsers Volkes, preist die Reformation und
kritisiert die Sozialdemokratie (der er jedoch mit Schciffle zugesteht, daß sie not¬
wendig gewesen sei, die Sozialreform in Gang zu bringen) nebst dem Anarchismus.
Im Schlußkapitel schreibt er: „Und die Republiken! Sind die amerikanischen Zu¬
stände und Menschen idealer als die unsrigen? Sind die französischen beneidens¬
wert? Werden gewisse Leute und Parteien nie lernen, daß das rein Theoretische,
die von der Wirklichkeit losgelöste Jagd nach dem reinen Ideal am letzten Ende
stets ins Absurde ausmündet? Vor allem tüchtige, dem Ideal zustrebende, mit der
rauhen Wirklichkeit kämpfende Menschen! Dann aus diesen Kämpfen sich ergebenden
allmählichen Fortschritt, langsame Weiterentwicklung vom Mangelhaften zum Bessern!
Wers anders versucht, faßts am verkehrten Ende an. . . . Rückkehr zum Christen¬
tum nicht des Dogmas, sondern des Geistes, mit seinem auch den einfachsten
Menschen ergreifenden und tröstenden Gottesglauben, könnte die Grundlage des zu
erkämpfenden Neuen werden, in dem sich Katholik und Protestant über verblassendes
und verlebtes mittelalterliches Wesen hinweg die Hand reichen." Im ganzen ein
tüchtiges Buch. Der Verfasser ist sehr belesen, laßt es aber hie und da seinen
Gewährsmännern gegenüber an kritischer Vorsicht fehlen. So schreibt er S. 115:
„Auf den jährlichen Katholikentagen und bei andern Gelegenheiten wird genug
aus der Schule geplaudert, um merken zu können, was dort die Glocke geschlagen


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0502" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312187"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2006" prev="#ID_2005"> zugleichen. Überlegt man sich genau, was den Lebensnerv der heutigen englischen<lb/>
Weltstellung am empfindlichsten treffen könnte, so wird man sich sagen müssen, daß<lb/>
dies eine Differenz mit Frankreich wäre. Deshalb ist, seit Amerika zu einer selb¬<lb/>
ständigen Weltpolitik übergegangen ist, und seit sich die Machtverhältnisse im Stillen<lb/>
Ozean so ganz anders als früher gestaltet haben, der Grundzug der englischen<lb/>
Politik auf die Verständigung mit Frankreich gerichtet. Aber England wäre töricht,<lb/>
wenn es dieses für seine weltpolitischen Zwecke heute dringend notwendige Ein¬<lb/>
verständnis so weit triebe, daß es sich zum Handlanger für die kontinentalen<lb/>
Interessen Frankreichs machte. Aus diesem einfachen sachlichen Grunde halten wir<lb/>
die Meinung für falsch, daß England die Freundschaft mit Frankreich pflegt, um<lb/>
feindselige Hintergedanken gegen Deutschland ausführen zu können. Ähnlich sind<lb/>
es Rücksichten der asiatischen Politik, die England veranlaßt haben, eine Verständigung<lb/>
mit Rußland zu suchen. Und daß es, so wie die Dinge nun einmal liegen, die<lb/>
Duke-mes ovi'auto mit Frankreich als Mittel benutzt, um diesen mühsam hergestellten<lb/>
Beziehungen einige Festigkeit und Sicherheit zu geben, muß als beinahe selbstver¬<lb/>
ständlich erscheinen. So braucht uns die englische Politik allerdings keine un¬<lb/>
mittelbare Beunruhigung einzuflößen. Aber wir können uns auch nicht in falsche<lb/>
Sicherheit wiegen lassen. Denn in Frankreich und Nußland bestehn feindselige<lb/>
Strömungen gegen uns, und wenn durch diese auch nur die Einbildung genährt<lb/>
wird, daß sie in einer dritten Macht, in England, einen festen Rückhalt gegen<lb/>
Deutschland haben &#x2014; wenn überdies scharfer wirtschaftlicher Wettbewerb gelegentlich<lb/>
allerlei Verstimmungen zwischen Deutschland und England verschärft, so sind immerhin<lb/>
Verwicklungen nicht ausgeschlossen, gegen die wir auf der Hut sein müssen. Gegen-<lb/>
wärtig liegt jedoch zu bestimmte» Besorgnissen kein Grund vor.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Höchste Güter.</head>
            <p xml:id="ID_2007" next="#ID_2008"> Unter diesem Titel (die Form deutet der Untertitel &#x201E;Streif-<lb/>
züge eines Wahrheitssuchers" an; Berlin, Conrad Skopnik, 1906) erörtert Her¬<lb/>
mann Klingebeil die brennenden Fragen der Zeit ungefähr in unserm Sinne.<lb/>
Er empfiehlt ein vernünftiges Christentum, weist die gegen den Gottglauben und<lb/>
das Christentum gerichteten Angriffe der Haeckelianer und andrer Gegner zurück,<lb/>
erkennt zwar an, was die katholische Kirche in der Vergangenheit Verdienstliches<lb/>
geleistet hat, erklärt aber ihre heutige ultramontane Gestalt für unverträglich mit<lb/>
deutschem Wesen und mit dem Wohle unsers Volkes, preist die Reformation und<lb/>
kritisiert die Sozialdemokratie (der er jedoch mit Schciffle zugesteht, daß sie not¬<lb/>
wendig gewesen sei, die Sozialreform in Gang zu bringen) nebst dem Anarchismus.<lb/>
Im Schlußkapitel schreibt er: &#x201E;Und die Republiken! Sind die amerikanischen Zu¬<lb/>
stände und Menschen idealer als die unsrigen? Sind die französischen beneidens¬<lb/>
wert? Werden gewisse Leute und Parteien nie lernen, daß das rein Theoretische,<lb/>
die von der Wirklichkeit losgelöste Jagd nach dem reinen Ideal am letzten Ende<lb/>
stets ins Absurde ausmündet? Vor allem tüchtige, dem Ideal zustrebende, mit der<lb/>
rauhen Wirklichkeit kämpfende Menschen! Dann aus diesen Kämpfen sich ergebenden<lb/>
allmählichen Fortschritt, langsame Weiterentwicklung vom Mangelhaften zum Bessern!<lb/>
Wers anders versucht, faßts am verkehrten Ende an. . . . Rückkehr zum Christen¬<lb/>
tum nicht des Dogmas, sondern des Geistes, mit seinem auch den einfachsten<lb/>
Menschen ergreifenden und tröstenden Gottesglauben, könnte die Grundlage des zu<lb/>
erkämpfenden Neuen werden, in dem sich Katholik und Protestant über verblassendes<lb/>
und verlebtes mittelalterliches Wesen hinweg die Hand reichen." Im ganzen ein<lb/>
tüchtiges Buch. Der Verfasser ist sehr belesen, laßt es aber hie und da seinen<lb/>
Gewährsmännern gegenüber an kritischer Vorsicht fehlen. So schreibt er S. 115:<lb/>
&#x201E;Auf den jährlichen Katholikentagen und bei andern Gelegenheiten wird genug<lb/>
aus der Schule geplaudert, um merken zu können, was dort die Glocke geschlagen</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0502] Maßgebliches und Unmaßgebliches zugleichen. Überlegt man sich genau, was den Lebensnerv der heutigen englischen Weltstellung am empfindlichsten treffen könnte, so wird man sich sagen müssen, daß dies eine Differenz mit Frankreich wäre. Deshalb ist, seit Amerika zu einer selb¬ ständigen Weltpolitik übergegangen ist, und seit sich die Machtverhältnisse im Stillen Ozean so ganz anders als früher gestaltet haben, der Grundzug der englischen Politik auf die Verständigung mit Frankreich gerichtet. Aber England wäre töricht, wenn es dieses für seine weltpolitischen Zwecke heute dringend notwendige Ein¬ verständnis so weit triebe, daß es sich zum Handlanger für die kontinentalen Interessen Frankreichs machte. Aus diesem einfachen sachlichen Grunde halten wir die Meinung für falsch, daß England die Freundschaft mit Frankreich pflegt, um feindselige Hintergedanken gegen Deutschland ausführen zu können. Ähnlich sind es Rücksichten der asiatischen Politik, die England veranlaßt haben, eine Verständigung mit Rußland zu suchen. Und daß es, so wie die Dinge nun einmal liegen, die Duke-mes ovi'auto mit Frankreich als Mittel benutzt, um diesen mühsam hergestellten Beziehungen einige Festigkeit und Sicherheit zu geben, muß als beinahe selbstver¬ ständlich erscheinen. So braucht uns die englische Politik allerdings keine un¬ mittelbare Beunruhigung einzuflößen. Aber wir können uns auch nicht in falsche Sicherheit wiegen lassen. Denn in Frankreich und Nußland bestehn feindselige Strömungen gegen uns, und wenn durch diese auch nur die Einbildung genährt wird, daß sie in einer dritten Macht, in England, einen festen Rückhalt gegen Deutschland haben — wenn überdies scharfer wirtschaftlicher Wettbewerb gelegentlich allerlei Verstimmungen zwischen Deutschland und England verschärft, so sind immerhin Verwicklungen nicht ausgeschlossen, gegen die wir auf der Hut sein müssen. Gegen- wärtig liegt jedoch zu bestimmte» Besorgnissen kein Grund vor. Höchste Güter. Unter diesem Titel (die Form deutet der Untertitel „Streif- züge eines Wahrheitssuchers" an; Berlin, Conrad Skopnik, 1906) erörtert Her¬ mann Klingebeil die brennenden Fragen der Zeit ungefähr in unserm Sinne. Er empfiehlt ein vernünftiges Christentum, weist die gegen den Gottglauben und das Christentum gerichteten Angriffe der Haeckelianer und andrer Gegner zurück, erkennt zwar an, was die katholische Kirche in der Vergangenheit Verdienstliches geleistet hat, erklärt aber ihre heutige ultramontane Gestalt für unverträglich mit deutschem Wesen und mit dem Wohle unsers Volkes, preist die Reformation und kritisiert die Sozialdemokratie (der er jedoch mit Schciffle zugesteht, daß sie not¬ wendig gewesen sei, die Sozialreform in Gang zu bringen) nebst dem Anarchismus. Im Schlußkapitel schreibt er: „Und die Republiken! Sind die amerikanischen Zu¬ stände und Menschen idealer als die unsrigen? Sind die französischen beneidens¬ wert? Werden gewisse Leute und Parteien nie lernen, daß das rein Theoretische, die von der Wirklichkeit losgelöste Jagd nach dem reinen Ideal am letzten Ende stets ins Absurde ausmündet? Vor allem tüchtige, dem Ideal zustrebende, mit der rauhen Wirklichkeit kämpfende Menschen! Dann aus diesen Kämpfen sich ergebenden allmählichen Fortschritt, langsame Weiterentwicklung vom Mangelhaften zum Bessern! Wers anders versucht, faßts am verkehrten Ende an. . . . Rückkehr zum Christen¬ tum nicht des Dogmas, sondern des Geistes, mit seinem auch den einfachsten Menschen ergreifenden und tröstenden Gottesglauben, könnte die Grundlage des zu erkämpfenden Neuen werden, in dem sich Katholik und Protestant über verblassendes und verlebtes mittelalterliches Wesen hinweg die Hand reichen." Im ganzen ein tüchtiges Buch. Der Verfasser ist sehr belesen, laßt es aber hie und da seinen Gewährsmännern gegenüber an kritischer Vorsicht fehlen. So schreibt er S. 115: „Auf den jährlichen Katholikentagen und bei andern Gelegenheiten wird genug aus der Schule geplaudert, um merken zu können, was dort die Glocke geschlagen

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/502
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/502>, abgerufen am 01.05.2024.