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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Meine Jugend und die Religion

Auch am Gymnasium legte man uns vor der Beichte die Pflicht auf, unsre
Eltern um Verzeihung zu bitte". Ich tat es nie, verschwieg bei jeder neuen Beichte
meine Überzeugung, daß meine bisherigen Beichten unwürdig waren, und nahm
viermal im Jahre das Bewußtsein, unwürdig gebeichtet zu haben, auf mich. Das
bohrende Schuldgefühl stumpfte sich glücklicherweise immer wieder ab. Am Ende
des ersten Gymnasialjahres oder am Anfang des zweiten begegnete es mir, daß ich
zu spät zu der Exhortatio kam, die unser Religionslehrer vor der Beichte in der
Studienkirche hielt, um unsre Vorbereitung auf den Akt zu vertiefen. Ich hatte,
wie es das Geschäft meiner Eltern mit sich brachte, erst spät einen Mittagsimbiß
bekommen und wußte noch nicht recht, wie schwach ich war, und wie lang ich zu
dem Weg in die Kirche brauchte. So kam ich also mit klopfendem Herzen zu spät.
Im Mittelgang der Kirche ragte unser Religionslehrer im Chorhemd und in der
Stola über die in den Bankreihen auf die Knie niedergemähte Schar der Schüler
auf. Meine Menschenscheu, meine körperliche Schwerfälligkeit und das Bangen
wegen meiner UnPünktlichkeit machten mich doppelt unsicher. Ich schlich also, so
gut ich es mit meinen kranken Gliedern konnte, die leeren Bankreihen entlang, vom
Religionslehrer, der in seiner Exhortatio innehielt, beobachtet, zu der Büßerschar
und wollte mit einer verlegner, ängstlichen, ungeschickten, viel zu flüchtigen Knie¬
beugung in der letzten Bank verschwinden. Aber da war schon der Religionslehrer
über mir: Auf die Knie, Bube, weißt du nicht, wer dort im Altare wohnt? und
stieß mich unsanft auf die Knie nieder. Es tat nicht Wohl, aber stärker als der
Schmerz war das Gefühl der Scham. Ich fühlte die Blicke aller Mitschüler auf
mir und war zum erstenmal in meinem Leben von einem Lehrer mißhandelt worden.
Von der Exhortatio verstand ich in meiner Erregung nichts, ich beichtete dann, und
in Scham und Zorn ging auch diesmal das Schuldgefühl unter. Gott, sein Haus
und seine Diener waren mir noch fremder geworden.

In der zweiten Klasse erteilte ein Berufsturnlehrer den Turnunterricht. Ich
glaube nicht, daß es heutzutage noch Lehrer seiner Art gibt, es war ein halbge¬
bildeter oder ungebildeter Mensch, der nur als Turner, nicht als Lehrer seiner Auf¬
gabe gewachsen war und mit selner übertriebnen Jahnrauheit mehr Knabenmut
einschüchterte, als er weckte und wachsen machte. Da war es bald mit meinem
Turnen zu Ende. Um die Befreiung vom Turnunterricht zu erlangen, bedürfte ich
eines ärztlichen Zeugnisses. Der Arzt erklärte auch das Knien und Verweilen in
der Kirche als schädlich für meinen Zustand und veranlaßte die Ausdehnung des
Dispensgesuchs auf den Besuch des Gottesdienstes. Ich empfand die Befreiung
vom Turnunterricht und vom Kirchenbesuch nicht als Erleichterung und nicht als
Verlust. So notwendig und so selbstverständlich war sie als Kompensation meiner
Schwäche, die mir den Gang zur Schule zu einer schweren Arbeit machte. Ich
war damals auch abgesehen von der allgemeinen Schwäche oft krank. Was mir
fehlte, weiß ich nicht recht, die äußern Ereignisse meiner Jugendzeit sind mir in
der Erinnerung unklar geworden. Wohl infolge ihrer Eintönigkeit und der Gleich¬
mäßigkeit des Rahmens, in dem sie sich vollzogen. Krankheit war im Hause meiner
Eltern damals keine Unterbrechung, sondern nur eine Variation des Alltäglichen.

4. Prediger meiner Zugendzeit

Ich hatte nur noch kleine Wege zu gehn, und mein Leben verlief nun jahre¬
lang nur auf zwei engen Schauplätzen, in der Schule und in der Wohnung meiner
Eltern. Daß ich dem Gottesdienste nicht beiwohnte und keine Predigt hörte, machte
meine Seele nicht arm. Es fehlte ihr nicht an Predigten, an Religionsunterricht
und an Andacht, sie darbte nicht, aber sie wuchs und weidete sich mit Schmerzen.


Meine Jugend und die Religion

Auch am Gymnasium legte man uns vor der Beichte die Pflicht auf, unsre
Eltern um Verzeihung zu bitte«. Ich tat es nie, verschwieg bei jeder neuen Beichte
meine Überzeugung, daß meine bisherigen Beichten unwürdig waren, und nahm
viermal im Jahre das Bewußtsein, unwürdig gebeichtet zu haben, auf mich. Das
bohrende Schuldgefühl stumpfte sich glücklicherweise immer wieder ab. Am Ende
des ersten Gymnasialjahres oder am Anfang des zweiten begegnete es mir, daß ich
zu spät zu der Exhortatio kam, die unser Religionslehrer vor der Beichte in der
Studienkirche hielt, um unsre Vorbereitung auf den Akt zu vertiefen. Ich hatte,
wie es das Geschäft meiner Eltern mit sich brachte, erst spät einen Mittagsimbiß
bekommen und wußte noch nicht recht, wie schwach ich war, und wie lang ich zu
dem Weg in die Kirche brauchte. So kam ich also mit klopfendem Herzen zu spät.
Im Mittelgang der Kirche ragte unser Religionslehrer im Chorhemd und in der
Stola über die in den Bankreihen auf die Knie niedergemähte Schar der Schüler
auf. Meine Menschenscheu, meine körperliche Schwerfälligkeit und das Bangen
wegen meiner UnPünktlichkeit machten mich doppelt unsicher. Ich schlich also, so
gut ich es mit meinen kranken Gliedern konnte, die leeren Bankreihen entlang, vom
Religionslehrer, der in seiner Exhortatio innehielt, beobachtet, zu der Büßerschar
und wollte mit einer verlegner, ängstlichen, ungeschickten, viel zu flüchtigen Knie¬
beugung in der letzten Bank verschwinden. Aber da war schon der Religionslehrer
über mir: Auf die Knie, Bube, weißt du nicht, wer dort im Altare wohnt? und
stieß mich unsanft auf die Knie nieder. Es tat nicht Wohl, aber stärker als der
Schmerz war das Gefühl der Scham. Ich fühlte die Blicke aller Mitschüler auf
mir und war zum erstenmal in meinem Leben von einem Lehrer mißhandelt worden.
Von der Exhortatio verstand ich in meiner Erregung nichts, ich beichtete dann, und
in Scham und Zorn ging auch diesmal das Schuldgefühl unter. Gott, sein Haus
und seine Diener waren mir noch fremder geworden.

In der zweiten Klasse erteilte ein Berufsturnlehrer den Turnunterricht. Ich
glaube nicht, daß es heutzutage noch Lehrer seiner Art gibt, es war ein halbge¬
bildeter oder ungebildeter Mensch, der nur als Turner, nicht als Lehrer seiner Auf¬
gabe gewachsen war und mit selner übertriebnen Jahnrauheit mehr Knabenmut
einschüchterte, als er weckte und wachsen machte. Da war es bald mit meinem
Turnen zu Ende. Um die Befreiung vom Turnunterricht zu erlangen, bedürfte ich
eines ärztlichen Zeugnisses. Der Arzt erklärte auch das Knien und Verweilen in
der Kirche als schädlich für meinen Zustand und veranlaßte die Ausdehnung des
Dispensgesuchs auf den Besuch des Gottesdienstes. Ich empfand die Befreiung
vom Turnunterricht und vom Kirchenbesuch nicht als Erleichterung und nicht als
Verlust. So notwendig und so selbstverständlich war sie als Kompensation meiner
Schwäche, die mir den Gang zur Schule zu einer schweren Arbeit machte. Ich
war damals auch abgesehen von der allgemeinen Schwäche oft krank. Was mir
fehlte, weiß ich nicht recht, die äußern Ereignisse meiner Jugendzeit sind mir in
der Erinnerung unklar geworden. Wohl infolge ihrer Eintönigkeit und der Gleich¬
mäßigkeit des Rahmens, in dem sie sich vollzogen. Krankheit war im Hause meiner
Eltern damals keine Unterbrechung, sondern nur eine Variation des Alltäglichen.

4. Prediger meiner Zugendzeit

Ich hatte nur noch kleine Wege zu gehn, und mein Leben verlief nun jahre¬
lang nur auf zwei engen Schauplätzen, in der Schule und in der Wohnung meiner
Eltern. Daß ich dem Gottesdienste nicht beiwohnte und keine Predigt hörte, machte
meine Seele nicht arm. Es fehlte ihr nicht an Predigten, an Religionsunterricht
und an Andacht, sie darbte nicht, aber sie wuchs und weidete sich mit Schmerzen.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/188>, abgerufen am 28.04.2024.