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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

sind mehrere nicht bloß naturgetreu sondern auch ästhetisch wirkende Kunstwerke, so
die Steinkohlenflora, der Tropenwald und der Waldboden (die ihn bedeckenden
Pflanzen). Dagegen scheinen mir die Wolkenformen nicht einmal naturgetreu aus¬
gefallen zu sein, wenigstens der Cirrus und der Stratus nicht; allenfalls der
Kumulus. Die biographischen Skizzen müssen natürlich wegen der Unmasse der
zu berücksichtigenden Personen sehr kurz gehalten werden. Eben deswegen ist, wenn
die erstrebte und im allgemeinen auch erreichte Objektivität gewahrt werden soll,
die äußerste Vorsicht zu beobachten, denn gerade in einer kurzen Skizze kann ein
einziges Wort das ganze Bild unwahr machen. Diese Vorsicht scheint nun hie
und da außer acht gelassen worden zu sein. Von dem Mainzer Kurfürsten Johann
Philipp von Schönborn wird nichts gesagt als: "trieb franzosenfreundliche Politik
und zog Leibniz in seinen Dienst". Nun ist dieser Mann einer der tüchtigsten,
wohlmeinendsten und aufgeklärtesten Regenten seiner Zeit gewesen. Darum hätte,
wenn das zu bemerken der Raum fehlte, auch die franzosenfreundliche Politik weg¬
bleiben sollen, die damals gar nichts besondres war bei deutschen Fürsten, hente
aber die Vorstellung eines schlechten Charakters erweckt. Noch dazu war seine
Franzosenfreundlichkeit nicht etwa, wie die andrer deutscher Fürsten, die Wirkung
eines französischen Soldes, sondern der Erwägung entsprungen, daß bei dem elenden
Zustande des Reiches nur noch Frankreich die Christenheit vor den Türken schützen
könne. Dazu kam ein Plan, dessen Förderer der von ihm "entdeckte" junge Leibniz
wurde, der mit den versöhnlichen evangelischen Theologen der Universität Helmstedt
verkehrte. Der Gallikanismus erregte die Hoffnung auf eine Einschränkung der
päpstlichen Gewalt, die eine Wiedervereinigung der Konfessionen und damit das
Ende einer Deutschland zerrüttenden und schwächenden Entzweiung möglich zu
machen schien. Leibniz preist (schmeichelnd freilich) den Kurfürsten als den Mann,
dem Deutschland vornehmlich den Frieden verdanke (er hatte aus allen Kräften
den Abschluß des Westfälischen Friedens betrieben und den Protest des Papstes
gegen diesen verächtlich behandelt) und dem allein auch die Kirche den Frieden
verdanken werde, wenn der Himmel seine Absichten segne. Als dann Ludwigs
des Vierzehnten Eroberungsgelüste klar an den Tag traten, wurde Schönborn sein
Gegner. Vielleicht ist es die Bändigung des seinem Landesherrn aufsässigen Erfurt
gewesen, was den Verfasser des Artikelchens verdrossen hat. In Aktualität leistet
Meyer das Menschenmögliche: er führt die Geschichte der Türkei bis zum 13. Fe¬
bruar 1909, die der Vereinigten Staaten bis zur Wahl Tafts. Aber das läßt
sich nun einmal nicht ändern, daß bei dem raschen Wandel und der Fülle der
einander drängenden Ereignisse, Entdeckungen und Erfindungen unsrer Zeit die
ersten Bände eines Konversationslexikons immer schon in vielem veraltet sind, wenn
der letzte erscheint. Diesem hier fügt denn auch Meyer Nachträge und Ergänzungen
bei, die unter anderm das neuste über den Handel und die Eisenbahnen der
afrikanischen Kolonien, über deutsche Angelegenheiten (Reichsfinanzreform, Reichs¬
versicherungsordnung) enthalten und mitteilen, daß die Allgemeine Zeitung seit dem
vorigen Jahre als Wochenschrift erscheint. Einen sehr verständigen Vorschlag hat
kürzlich ein Rezensent des großen Meyer in der Frankfurter Zeitung gemacht: die
Verleger von Konversationslexiken sollen sich nicht so sehr mit Neuausgaben be¬
eilen -- wie viel Leute sind denn wohlhabend genug, aller drei Jahre ein neues
anschaffen zu können? --, sondern alljährlich einen Ergänzungsband Herausgeber;
d <L. ann reicht das alte auf ein Menschenalter.


Eisen und Kohle.

Fast zehn Jahre sind es her, daß ich zum erstenmale
den Fuß in eine Eisenhütte setzte. Eben war ich ans voller Burschenherrlichkeit ins
Philistertum eingezogen und durchstreifte fürs erste Deutschland kreuz und quer, um
seine Industrien zu studieren. Damals machte ich auch in Aachen Station und wurde


Maßgebliches und Unmaßgebliches

sind mehrere nicht bloß naturgetreu sondern auch ästhetisch wirkende Kunstwerke, so
die Steinkohlenflora, der Tropenwald und der Waldboden (die ihn bedeckenden
Pflanzen). Dagegen scheinen mir die Wolkenformen nicht einmal naturgetreu aus¬
gefallen zu sein, wenigstens der Cirrus und der Stratus nicht; allenfalls der
Kumulus. Die biographischen Skizzen müssen natürlich wegen der Unmasse der
zu berücksichtigenden Personen sehr kurz gehalten werden. Eben deswegen ist, wenn
die erstrebte und im allgemeinen auch erreichte Objektivität gewahrt werden soll,
die äußerste Vorsicht zu beobachten, denn gerade in einer kurzen Skizze kann ein
einziges Wort das ganze Bild unwahr machen. Diese Vorsicht scheint nun hie
und da außer acht gelassen worden zu sein. Von dem Mainzer Kurfürsten Johann
Philipp von Schönborn wird nichts gesagt als: „trieb franzosenfreundliche Politik
und zog Leibniz in seinen Dienst". Nun ist dieser Mann einer der tüchtigsten,
wohlmeinendsten und aufgeklärtesten Regenten seiner Zeit gewesen. Darum hätte,
wenn das zu bemerken der Raum fehlte, auch die franzosenfreundliche Politik weg¬
bleiben sollen, die damals gar nichts besondres war bei deutschen Fürsten, hente
aber die Vorstellung eines schlechten Charakters erweckt. Noch dazu war seine
Franzosenfreundlichkeit nicht etwa, wie die andrer deutscher Fürsten, die Wirkung
eines französischen Soldes, sondern der Erwägung entsprungen, daß bei dem elenden
Zustande des Reiches nur noch Frankreich die Christenheit vor den Türken schützen
könne. Dazu kam ein Plan, dessen Förderer der von ihm „entdeckte" junge Leibniz
wurde, der mit den versöhnlichen evangelischen Theologen der Universität Helmstedt
verkehrte. Der Gallikanismus erregte die Hoffnung auf eine Einschränkung der
päpstlichen Gewalt, die eine Wiedervereinigung der Konfessionen und damit das
Ende einer Deutschland zerrüttenden und schwächenden Entzweiung möglich zu
machen schien. Leibniz preist (schmeichelnd freilich) den Kurfürsten als den Mann,
dem Deutschland vornehmlich den Frieden verdanke (er hatte aus allen Kräften
den Abschluß des Westfälischen Friedens betrieben und den Protest des Papstes
gegen diesen verächtlich behandelt) und dem allein auch die Kirche den Frieden
verdanken werde, wenn der Himmel seine Absichten segne. Als dann Ludwigs
des Vierzehnten Eroberungsgelüste klar an den Tag traten, wurde Schönborn sein
Gegner. Vielleicht ist es die Bändigung des seinem Landesherrn aufsässigen Erfurt
gewesen, was den Verfasser des Artikelchens verdrossen hat. In Aktualität leistet
Meyer das Menschenmögliche: er führt die Geschichte der Türkei bis zum 13. Fe¬
bruar 1909, die der Vereinigten Staaten bis zur Wahl Tafts. Aber das läßt
sich nun einmal nicht ändern, daß bei dem raschen Wandel und der Fülle der
einander drängenden Ereignisse, Entdeckungen und Erfindungen unsrer Zeit die
ersten Bände eines Konversationslexikons immer schon in vielem veraltet sind, wenn
der letzte erscheint. Diesem hier fügt denn auch Meyer Nachträge und Ergänzungen
bei, die unter anderm das neuste über den Handel und die Eisenbahnen der
afrikanischen Kolonien, über deutsche Angelegenheiten (Reichsfinanzreform, Reichs¬
versicherungsordnung) enthalten und mitteilen, daß die Allgemeine Zeitung seit dem
vorigen Jahre als Wochenschrift erscheint. Einen sehr verständigen Vorschlag hat
kürzlich ein Rezensent des großen Meyer in der Frankfurter Zeitung gemacht: die
Verleger von Konversationslexiken sollen sich nicht so sehr mit Neuausgaben be¬
eilen — wie viel Leute sind denn wohlhabend genug, aller drei Jahre ein neues
anschaffen zu können? —, sondern alljährlich einen Ergänzungsband Herausgeber;
d <L. ann reicht das alte auf ein Menschenalter.


Eisen und Kohle.

Fast zehn Jahre sind es her, daß ich zum erstenmale
den Fuß in eine Eisenhütte setzte. Eben war ich ans voller Burschenherrlichkeit ins
Philistertum eingezogen und durchstreifte fürs erste Deutschland kreuz und quer, um
seine Industrien zu studieren. Damals machte ich auch in Aachen Station und wurde


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[0588] Maßgebliches und Unmaßgebliches sind mehrere nicht bloß naturgetreu sondern auch ästhetisch wirkende Kunstwerke, so die Steinkohlenflora, der Tropenwald und der Waldboden (die ihn bedeckenden Pflanzen). Dagegen scheinen mir die Wolkenformen nicht einmal naturgetreu aus¬ gefallen zu sein, wenigstens der Cirrus und der Stratus nicht; allenfalls der Kumulus. Die biographischen Skizzen müssen natürlich wegen der Unmasse der zu berücksichtigenden Personen sehr kurz gehalten werden. Eben deswegen ist, wenn die erstrebte und im allgemeinen auch erreichte Objektivität gewahrt werden soll, die äußerste Vorsicht zu beobachten, denn gerade in einer kurzen Skizze kann ein einziges Wort das ganze Bild unwahr machen. Diese Vorsicht scheint nun hie und da außer acht gelassen worden zu sein. Von dem Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn wird nichts gesagt als: „trieb franzosenfreundliche Politik und zog Leibniz in seinen Dienst". Nun ist dieser Mann einer der tüchtigsten, wohlmeinendsten und aufgeklärtesten Regenten seiner Zeit gewesen. Darum hätte, wenn das zu bemerken der Raum fehlte, auch die franzosenfreundliche Politik weg¬ bleiben sollen, die damals gar nichts besondres war bei deutschen Fürsten, hente aber die Vorstellung eines schlechten Charakters erweckt. Noch dazu war seine Franzosenfreundlichkeit nicht etwa, wie die andrer deutscher Fürsten, die Wirkung eines französischen Soldes, sondern der Erwägung entsprungen, daß bei dem elenden Zustande des Reiches nur noch Frankreich die Christenheit vor den Türken schützen könne. Dazu kam ein Plan, dessen Förderer der von ihm „entdeckte" junge Leibniz wurde, der mit den versöhnlichen evangelischen Theologen der Universität Helmstedt verkehrte. Der Gallikanismus erregte die Hoffnung auf eine Einschränkung der päpstlichen Gewalt, die eine Wiedervereinigung der Konfessionen und damit das Ende einer Deutschland zerrüttenden und schwächenden Entzweiung möglich zu machen schien. Leibniz preist (schmeichelnd freilich) den Kurfürsten als den Mann, dem Deutschland vornehmlich den Frieden verdanke (er hatte aus allen Kräften den Abschluß des Westfälischen Friedens betrieben und den Protest des Papstes gegen diesen verächtlich behandelt) und dem allein auch die Kirche den Frieden verdanken werde, wenn der Himmel seine Absichten segne. Als dann Ludwigs des Vierzehnten Eroberungsgelüste klar an den Tag traten, wurde Schönborn sein Gegner. Vielleicht ist es die Bändigung des seinem Landesherrn aufsässigen Erfurt gewesen, was den Verfasser des Artikelchens verdrossen hat. In Aktualität leistet Meyer das Menschenmögliche: er führt die Geschichte der Türkei bis zum 13. Fe¬ bruar 1909, die der Vereinigten Staaten bis zur Wahl Tafts. Aber das läßt sich nun einmal nicht ändern, daß bei dem raschen Wandel und der Fülle der einander drängenden Ereignisse, Entdeckungen und Erfindungen unsrer Zeit die ersten Bände eines Konversationslexikons immer schon in vielem veraltet sind, wenn der letzte erscheint. Diesem hier fügt denn auch Meyer Nachträge und Ergänzungen bei, die unter anderm das neuste über den Handel und die Eisenbahnen der afrikanischen Kolonien, über deutsche Angelegenheiten (Reichsfinanzreform, Reichs¬ versicherungsordnung) enthalten und mitteilen, daß die Allgemeine Zeitung seit dem vorigen Jahre als Wochenschrift erscheint. Einen sehr verständigen Vorschlag hat kürzlich ein Rezensent des großen Meyer in der Frankfurter Zeitung gemacht: die Verleger von Konversationslexiken sollen sich nicht so sehr mit Neuausgaben be¬ eilen — wie viel Leute sind denn wohlhabend genug, aller drei Jahre ein neues anschaffen zu können? —, sondern alljährlich einen Ergänzungsband Herausgeber; d <L. ann reicht das alte auf ein Menschenalter. Eisen und Kohle. Fast zehn Jahre sind es her, daß ich zum erstenmale den Fuß in eine Eisenhütte setzte. Eben war ich ans voller Burschenherrlichkeit ins Philistertum eingezogen und durchstreifte fürs erste Deutschland kreuz und quer, um seine Industrien zu studieren. Damals machte ich auch in Aachen Station und wurde

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/588>, abgerufen am 28.04.2024.