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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gehenden Anteil an der Verwaltung der Wohlfahrtseinrichtungen und der Regelung
der Arbeitsverhältnisse eingeräumt hat. In Gemeinschaft mit ihr hat er Tarif¬
verträge abgeschlossen, den Achtstundentag durchgeführt und die Gewährung von
Sominerurlaub ermöglicht; durch Gewinnbeteiligung, Verbesserungsprämien und
Dienstauszeichnungen hat er seine Beamten und Arbeiter zu wirklichen Mitarbeitern
erzogen; durch weitestgehende Selbstverwaltung der Wohlfahrtseinrichtungen der
Fabrik -- Unterstützungskasse, Witwen-und Alterspensionen, Fabrik- und Weihnacht¬
sparkasse, gemeinschaftliche Feuerversicherung, Erholungsräume, Gartenanlagen,
Fabrikbücherei, gemeinschaftliche Festlichkeiten -- hat er sich den Beifall und die
Zufriedenheit seiner Leute gesichert. Es ist ihm mit allen diesen Mitteln gelungen,
seine Arbeiter aus Jndustrieuntertanen zu Jndustricbürgern zu machen, d. h. zu
Menschen, die in eigner Angelegenheit mitreden dürfen, und in ihnen das beruhigende
Gefühl zu erwecken, daß der Betrieb nicht alles darf und nicht über sie wie über
Maschinenteile verfügen kann. Es ist doppelt interessant, hier aus dem Munde
eines Fabrikanten Berichte über Einrichtungen entgegenzunehmen, die man sonst
nur als Postulate in den Büchern sozialpolitischer Theoretiker aufgezählt findet.
Das Wertvollste aber an dem Buche ist der soziale Geist, von dem die Schrift
getragen ist und der uns aus jeder Zeile entgegenlmchtet. Solche Anschauungen,
wie sie Freese vertritt, bezeichnen einen gewaltigen Fortschritt auf dem Wege zum
sozialen Frieden. Möchten darum recht viele Unternehmer, die sich noch nicht
von ihrem Herrcnstandpunkt losgemacht haben, das Büchlein lesen und -- was
Georg Jahr wertvoller ist -- seinen Inhalt auch beherzigen.


Frciligrilth - Briefe,

herausgegeben von Luise Wiens, geb. Freiligrath.
Stuttgart und Berlin. X. 277 Seiten. Als Festgabe zu Ferdinand Freiligraths
Geburtstag, der sich am 17. Juni d. Is. zum hundertsten Male jährt, hat
Freiligraths Tochter Luise eine Sammlung noch nicht veröffentlichter Briefe heraus¬
gegeben, durch die unsere Kenntnis vom Lebens- und Werdegang des Dichters
und seiner Angehörigen ergänzt und vertieft wird. Außer den Briefen an die in
London an einen deutschen Kaufmann, Eduard Kroeker, verheiratete, 1904 verstorbene
Lieblingstochter Käthe, die uns einen interessanten Einblick in den zwischen Vater
lind Tochter bestehenden regen geistigen Verkehr gewähren und nebenbei das Bild
eines glücklichen Familienlebens und anregenden Freundeskreises entrollen, enthält
die Sammlung an erster Stelle den Briefwechsel- zwischen Freiligrath und seiner
späteren Gattin Jda Melos, der vom Tage ihrer ersten Bekanntschaft bis zur
Verlobung (12. Januar bis 17. August 1840) reicht. Dieser Teil des Buches ist
der anziehendste.

Als Freiligrath seine kaufmännische Stellung in Barmer aufgab, um sich
ganz seiner nächsten literarischen Aufgabe, dem "malerischen und romanti¬
schen Westfalen" zu widmen, war er, der noch nicht Dreißigjährige, bereits als
einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit anerkannt. Vereinzelte Veröffent¬
lichungen in Zeitschriften, Übersetzungen, dann die 1838 erschienene erste Sammlung
seiner Gedichte hatten seinen Namen bekannt gemacht, und weite Kreise, die sich
nicht durch Heines Weltschmerz und geistreiche Witzeleien und nicht durch Lenaus
Melancholie befriedigt fühlten, jubelten dem warm und kräftig empfindenden
jungen Dichter zu. Einen Beweis für die Stellung, die er sich bereits errungen
hatte, lieferte das Abschiedsfest, das dein von Barmer Scheidenden die Freunde
veranstalteten und an dem etwa sechzig Männer der verschiedensten Berufsstellungen
teilnahmen. Nun suchte er ein ruhiges Fleckchen an: schönen Rhein, um sich
ungestört seiner Arbeit widmen zu können, und ein glücklicher Zufall führte ihn


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gehenden Anteil an der Verwaltung der Wohlfahrtseinrichtungen und der Regelung
der Arbeitsverhältnisse eingeräumt hat. In Gemeinschaft mit ihr hat er Tarif¬
verträge abgeschlossen, den Achtstundentag durchgeführt und die Gewährung von
Sominerurlaub ermöglicht; durch Gewinnbeteiligung, Verbesserungsprämien und
Dienstauszeichnungen hat er seine Beamten und Arbeiter zu wirklichen Mitarbeitern
erzogen; durch weitestgehende Selbstverwaltung der Wohlfahrtseinrichtungen der
Fabrik — Unterstützungskasse, Witwen-und Alterspensionen, Fabrik- und Weihnacht¬
sparkasse, gemeinschaftliche Feuerversicherung, Erholungsräume, Gartenanlagen,
Fabrikbücherei, gemeinschaftliche Festlichkeiten — hat er sich den Beifall und die
Zufriedenheit seiner Leute gesichert. Es ist ihm mit allen diesen Mitteln gelungen,
seine Arbeiter aus Jndustrieuntertanen zu Jndustricbürgern zu machen, d. h. zu
Menschen, die in eigner Angelegenheit mitreden dürfen, und in ihnen das beruhigende
Gefühl zu erwecken, daß der Betrieb nicht alles darf und nicht über sie wie über
Maschinenteile verfügen kann. Es ist doppelt interessant, hier aus dem Munde
eines Fabrikanten Berichte über Einrichtungen entgegenzunehmen, die man sonst
nur als Postulate in den Büchern sozialpolitischer Theoretiker aufgezählt findet.
Das Wertvollste aber an dem Buche ist der soziale Geist, von dem die Schrift
getragen ist und der uns aus jeder Zeile entgegenlmchtet. Solche Anschauungen,
wie sie Freese vertritt, bezeichnen einen gewaltigen Fortschritt auf dem Wege zum
sozialen Frieden. Möchten darum recht viele Unternehmer, die sich noch nicht
von ihrem Herrcnstandpunkt losgemacht haben, das Büchlein lesen und — was
Georg Jahr wertvoller ist — seinen Inhalt auch beherzigen.


Frciligrilth - Briefe,

herausgegeben von Luise Wiens, geb. Freiligrath.
Stuttgart und Berlin. X. 277 Seiten. Als Festgabe zu Ferdinand Freiligraths
Geburtstag, der sich am 17. Juni d. Is. zum hundertsten Male jährt, hat
Freiligraths Tochter Luise eine Sammlung noch nicht veröffentlichter Briefe heraus¬
gegeben, durch die unsere Kenntnis vom Lebens- und Werdegang des Dichters
und seiner Angehörigen ergänzt und vertieft wird. Außer den Briefen an die in
London an einen deutschen Kaufmann, Eduard Kroeker, verheiratete, 1904 verstorbene
Lieblingstochter Käthe, die uns einen interessanten Einblick in den zwischen Vater
lind Tochter bestehenden regen geistigen Verkehr gewähren und nebenbei das Bild
eines glücklichen Familienlebens und anregenden Freundeskreises entrollen, enthält
die Sammlung an erster Stelle den Briefwechsel- zwischen Freiligrath und seiner
späteren Gattin Jda Melos, der vom Tage ihrer ersten Bekanntschaft bis zur
Verlobung (12. Januar bis 17. August 1840) reicht. Dieser Teil des Buches ist
der anziehendste.

Als Freiligrath seine kaufmännische Stellung in Barmer aufgab, um sich
ganz seiner nächsten literarischen Aufgabe, dem „malerischen und romanti¬
schen Westfalen" zu widmen, war er, der noch nicht Dreißigjährige, bereits als
einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit anerkannt. Vereinzelte Veröffent¬
lichungen in Zeitschriften, Übersetzungen, dann die 1838 erschienene erste Sammlung
seiner Gedichte hatten seinen Namen bekannt gemacht, und weite Kreise, die sich
nicht durch Heines Weltschmerz und geistreiche Witzeleien und nicht durch Lenaus
Melancholie befriedigt fühlten, jubelten dem warm und kräftig empfindenden
jungen Dichter zu. Einen Beweis für die Stellung, die er sich bereits errungen
hatte, lieferte das Abschiedsfest, das dein von Barmer Scheidenden die Freunde
veranstalteten und an dem etwa sechzig Männer der verschiedensten Berufsstellungen
teilnahmen. Nun suchte er ein ruhiges Fleckchen an: schönen Rhein, um sich
ungestört seiner Arbeit widmen zu können, und ein glücklicher Zufall führte ihn


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[0103] Maßgebliches und Unmaßgebliches gehenden Anteil an der Verwaltung der Wohlfahrtseinrichtungen und der Regelung der Arbeitsverhältnisse eingeräumt hat. In Gemeinschaft mit ihr hat er Tarif¬ verträge abgeschlossen, den Achtstundentag durchgeführt und die Gewährung von Sominerurlaub ermöglicht; durch Gewinnbeteiligung, Verbesserungsprämien und Dienstauszeichnungen hat er seine Beamten und Arbeiter zu wirklichen Mitarbeitern erzogen; durch weitestgehende Selbstverwaltung der Wohlfahrtseinrichtungen der Fabrik — Unterstützungskasse, Witwen-und Alterspensionen, Fabrik- und Weihnacht¬ sparkasse, gemeinschaftliche Feuerversicherung, Erholungsräume, Gartenanlagen, Fabrikbücherei, gemeinschaftliche Festlichkeiten — hat er sich den Beifall und die Zufriedenheit seiner Leute gesichert. Es ist ihm mit allen diesen Mitteln gelungen, seine Arbeiter aus Jndustrieuntertanen zu Jndustricbürgern zu machen, d. h. zu Menschen, die in eigner Angelegenheit mitreden dürfen, und in ihnen das beruhigende Gefühl zu erwecken, daß der Betrieb nicht alles darf und nicht über sie wie über Maschinenteile verfügen kann. Es ist doppelt interessant, hier aus dem Munde eines Fabrikanten Berichte über Einrichtungen entgegenzunehmen, die man sonst nur als Postulate in den Büchern sozialpolitischer Theoretiker aufgezählt findet. Das Wertvollste aber an dem Buche ist der soziale Geist, von dem die Schrift getragen ist und der uns aus jeder Zeile entgegenlmchtet. Solche Anschauungen, wie sie Freese vertritt, bezeichnen einen gewaltigen Fortschritt auf dem Wege zum sozialen Frieden. Möchten darum recht viele Unternehmer, die sich noch nicht von ihrem Herrcnstandpunkt losgemacht haben, das Büchlein lesen und — was Georg Jahr wertvoller ist — seinen Inhalt auch beherzigen. Frciligrilth - Briefe, herausgegeben von Luise Wiens, geb. Freiligrath. Stuttgart und Berlin. X. 277 Seiten. Als Festgabe zu Ferdinand Freiligraths Geburtstag, der sich am 17. Juni d. Is. zum hundertsten Male jährt, hat Freiligraths Tochter Luise eine Sammlung noch nicht veröffentlichter Briefe heraus¬ gegeben, durch die unsere Kenntnis vom Lebens- und Werdegang des Dichters und seiner Angehörigen ergänzt und vertieft wird. Außer den Briefen an die in London an einen deutschen Kaufmann, Eduard Kroeker, verheiratete, 1904 verstorbene Lieblingstochter Käthe, die uns einen interessanten Einblick in den zwischen Vater lind Tochter bestehenden regen geistigen Verkehr gewähren und nebenbei das Bild eines glücklichen Familienlebens und anregenden Freundeskreises entrollen, enthält die Sammlung an erster Stelle den Briefwechsel- zwischen Freiligrath und seiner späteren Gattin Jda Melos, der vom Tage ihrer ersten Bekanntschaft bis zur Verlobung (12. Januar bis 17. August 1840) reicht. Dieser Teil des Buches ist der anziehendste. Als Freiligrath seine kaufmännische Stellung in Barmer aufgab, um sich ganz seiner nächsten literarischen Aufgabe, dem „malerischen und romanti¬ schen Westfalen" zu widmen, war er, der noch nicht Dreißigjährige, bereits als einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit anerkannt. Vereinzelte Veröffent¬ lichungen in Zeitschriften, Übersetzungen, dann die 1838 erschienene erste Sammlung seiner Gedichte hatten seinen Namen bekannt gemacht, und weite Kreise, die sich nicht durch Heines Weltschmerz und geistreiche Witzeleien und nicht durch Lenaus Melancholie befriedigt fühlten, jubelten dem warm und kräftig empfindenden jungen Dichter zu. Einen Beweis für die Stellung, die er sich bereits errungen hatte, lieferte das Abschiedsfest, das dein von Barmer Scheidenden die Freunde veranstalteten und an dem etwa sechzig Männer der verschiedensten Berufsstellungen teilnahmen. Nun suchte er ein ruhiges Fleckchen an: schönen Rhein, um sich ungestört seiner Arbeit widmen zu können, und ein glücklicher Zufall führte ihn

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_315638/103>, abgerufen am 05.05.2024.