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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

für bestochen erklärte. Und etwas Glänzenderes als die Arbeit "Ein Tollhänsler
mehr" über Victor Hugos Aufruf an die Deutschen ist auch in erregten Tagen
des neunzehnten Jahrhunderts kaum, je geschrieben worden. Man versteht unsre
österreichischen Volksgenossen nicht, daß sie diesen großen Geist nicht immer und
immer wieder hervorgeholt haben; er steht, auf seinem Gebiet, neben den größten
deutschen Publizisten, neben List, Treitschke und Lassalle, ein eherner Mann in
einer schlaffen Zeit und einer schlaffen Umgebung; und man braucht nur das
Feuilleton "Hebbel und Bauernfeld" zu lesen und wird es bedauern, daß der
große Dithmarscher den großen Österreicher nicht genauer und besser kennen gelernt
hat. Wir sehn den noch verheißenen Bänden mit der größten Spannung entgegen
und hoffen, daß die für den achten Band vorgesehene Lebensbeschreibung Kürn-
bergers recht reichliches Material für den Lebensgang und die Entwicklung dieses
Großen beibringen wird. Das Siegel dieser "Siegelringe" verschließt nur Schriften,
die des Aufhebens und des Weitertragens in höchstem Maße wert sind.


Heinrich Spiero
Rudolf von Alt.

von Artur Noetzler. KarlGraeseru.Kie., Wien. Diese
Biographie ist mehr als ein Akt freundschaftlicher Pietät -- obgleich er das zum
Teil gewiß auch ist. Das Buch ist ein Dokument zur Entwicklung der deutschen
Kunst im neunzehnten Jahrhundert. Man weiß diesseits der schwarzgelben Grenz¬
pfähle immer noch nicht viel von Rudolf Alt, dem getreuesten Lokalchronisten
Wiens. Mit Menzel hat man ihn verglichen und sein Biograph geht hier sogar
so weit, Alls künstlerische Leistung "als die feinere, kulturreifere" zu werten. Das
klingt für nicht österreichische Ohren ein wenig übertrieben, denn wir sehen in
Menzel nicht nur den "kühl intellektuellen Norddeutschen", nicht nur einen der
größten deutscheu Wirklichkeitsmaler des verflossenen Jahrhunderts, sondern auch
einen Phantasiekünstler der geschichtlichen Darstellung. Und obendrein einen Mehrer
und Pfadfinder der künstlerischen Ausdrucksmittel in der Wiedergabe grade jener
wirklichen Welt, in der der Wiener Altmeister so vortrefflich zu Hause war, freilich
ohne jeden revolutionären Ehrgeiz. Aber wie weit man künstlerisch gelangen
kann mit liebenswürdigem Talent, mit unverbrüchlicher Treue gegen sich selbst und
mit schier unerschöpflicher Schaffenskraft, das zeigt das Lebenswerk Rudolf Akts.
Trotz seines typisch österreichischen Schicksals, während seiner reifsten Schaffensjahre
beiseite stehen zu müssen, erscheint er ohne jede Verbitterung, lebens- und Werk-
freudig bis ins Patriarchenalter hinein. Seine unzähligen Aquarelle, seine zier¬
lichen Zeichnungen, seine gelegentlichen Ölbilder waren niemals das, was man
sehenswerte Ausstellungsware nennt. Klein im Format, äußerst delikat und vor¬
nehm in den Farben, sein beseelt im Strich wie im malerischen Gesamtausdruck,
so hingen diese Kabinettstücke anspruchslos und beinahe unansehnlich an den
Wänden und wollten gesucht und entdeckt sein. Zumeist waren es Landschaften,
Städtebilder und Dorfmotive, Burgen und Brücken, Kirchen und Paläste, einsame
Täter und belebte Gassen mit farbigem Volksgewühl, Hunderte von gegenständ¬
lichen Motiven aus dem ganzen weiten und bunten Kaiserreich von Polen bis
nach Oberitalien, von Böhmen bis hinunter nach Dalmatien. Dort aber, wo
diese beiden Richtungslinien sich kreuzen, liegt Wien. Und zu diesem köstlichen
alten Wien ist der Künstler immer wieder zurückgekehrt. An die Hundertfünfzigmal
hat er den Stephansturin gemalt, und wenn eine Sonnenfinsternis über die Kaiser¬
stadt heraufzog, so wäre es für Alt eine Unterlassungssünde gewesen, nicht auch
diesen seltenen Augenblick festgehalten zu haben. Wieviele "Blicke auf Wien" hat
er zu fassen gesucht I Und alles, was die Photographie nicht geben kann, das


Grenzten III 1910 13
Maßgebliches und Unmaßgebliches

für bestochen erklärte. Und etwas Glänzenderes als die Arbeit „Ein Tollhänsler
mehr" über Victor Hugos Aufruf an die Deutschen ist auch in erregten Tagen
des neunzehnten Jahrhunderts kaum, je geschrieben worden. Man versteht unsre
österreichischen Volksgenossen nicht, daß sie diesen großen Geist nicht immer und
immer wieder hervorgeholt haben; er steht, auf seinem Gebiet, neben den größten
deutschen Publizisten, neben List, Treitschke und Lassalle, ein eherner Mann in
einer schlaffen Zeit und einer schlaffen Umgebung; und man braucht nur das
Feuilleton „Hebbel und Bauernfeld" zu lesen und wird es bedauern, daß der
große Dithmarscher den großen Österreicher nicht genauer und besser kennen gelernt
hat. Wir sehn den noch verheißenen Bänden mit der größten Spannung entgegen
und hoffen, daß die für den achten Band vorgesehene Lebensbeschreibung Kürn-
bergers recht reichliches Material für den Lebensgang und die Entwicklung dieses
Großen beibringen wird. Das Siegel dieser „Siegelringe" verschließt nur Schriften,
die des Aufhebens und des Weitertragens in höchstem Maße wert sind.


Heinrich Spiero
Rudolf von Alt.

von Artur Noetzler. KarlGraeseru.Kie., Wien. Diese
Biographie ist mehr als ein Akt freundschaftlicher Pietät — obgleich er das zum
Teil gewiß auch ist. Das Buch ist ein Dokument zur Entwicklung der deutschen
Kunst im neunzehnten Jahrhundert. Man weiß diesseits der schwarzgelben Grenz¬
pfähle immer noch nicht viel von Rudolf Alt, dem getreuesten Lokalchronisten
Wiens. Mit Menzel hat man ihn verglichen und sein Biograph geht hier sogar
so weit, Alls künstlerische Leistung „als die feinere, kulturreifere" zu werten. Das
klingt für nicht österreichische Ohren ein wenig übertrieben, denn wir sehen in
Menzel nicht nur den „kühl intellektuellen Norddeutschen", nicht nur einen der
größten deutscheu Wirklichkeitsmaler des verflossenen Jahrhunderts, sondern auch
einen Phantasiekünstler der geschichtlichen Darstellung. Und obendrein einen Mehrer
und Pfadfinder der künstlerischen Ausdrucksmittel in der Wiedergabe grade jener
wirklichen Welt, in der der Wiener Altmeister so vortrefflich zu Hause war, freilich
ohne jeden revolutionären Ehrgeiz. Aber wie weit man künstlerisch gelangen
kann mit liebenswürdigem Talent, mit unverbrüchlicher Treue gegen sich selbst und
mit schier unerschöpflicher Schaffenskraft, das zeigt das Lebenswerk Rudolf Akts.
Trotz seines typisch österreichischen Schicksals, während seiner reifsten Schaffensjahre
beiseite stehen zu müssen, erscheint er ohne jede Verbitterung, lebens- und Werk-
freudig bis ins Patriarchenalter hinein. Seine unzähligen Aquarelle, seine zier¬
lichen Zeichnungen, seine gelegentlichen Ölbilder waren niemals das, was man
sehenswerte Ausstellungsware nennt. Klein im Format, äußerst delikat und vor¬
nehm in den Farben, sein beseelt im Strich wie im malerischen Gesamtausdruck,
so hingen diese Kabinettstücke anspruchslos und beinahe unansehnlich an den
Wänden und wollten gesucht und entdeckt sein. Zumeist waren es Landschaften,
Städtebilder und Dorfmotive, Burgen und Brücken, Kirchen und Paläste, einsame
Täter und belebte Gassen mit farbigem Volksgewühl, Hunderte von gegenständ¬
lichen Motiven aus dem ganzen weiten und bunten Kaiserreich von Polen bis
nach Oberitalien, von Böhmen bis hinunter nach Dalmatien. Dort aber, wo
diese beiden Richtungslinien sich kreuzen, liegt Wien. Und zu diesem köstlichen
alten Wien ist der Künstler immer wieder zurückgekehrt. An die Hundertfünfzigmal
hat er den Stephansturin gemalt, und wenn eine Sonnenfinsternis über die Kaiser¬
stadt heraufzog, so wäre es für Alt eine Unterlassungssünde gewesen, nicht auch
diesen seltenen Augenblick festgehalten zu haben. Wieviele „Blicke auf Wien" hat
er zu fassen gesucht I Und alles, was die Photographie nicht geben kann, das


Grenzten III 1910 13
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[0109] Maßgebliches und Unmaßgebliches für bestochen erklärte. Und etwas Glänzenderes als die Arbeit „Ein Tollhänsler mehr" über Victor Hugos Aufruf an die Deutschen ist auch in erregten Tagen des neunzehnten Jahrhunderts kaum, je geschrieben worden. Man versteht unsre österreichischen Volksgenossen nicht, daß sie diesen großen Geist nicht immer und immer wieder hervorgeholt haben; er steht, auf seinem Gebiet, neben den größten deutschen Publizisten, neben List, Treitschke und Lassalle, ein eherner Mann in einer schlaffen Zeit und einer schlaffen Umgebung; und man braucht nur das Feuilleton „Hebbel und Bauernfeld" zu lesen und wird es bedauern, daß der große Dithmarscher den großen Österreicher nicht genauer und besser kennen gelernt hat. Wir sehn den noch verheißenen Bänden mit der größten Spannung entgegen und hoffen, daß die für den achten Band vorgesehene Lebensbeschreibung Kürn- bergers recht reichliches Material für den Lebensgang und die Entwicklung dieses Großen beibringen wird. Das Siegel dieser „Siegelringe" verschließt nur Schriften, die des Aufhebens und des Weitertragens in höchstem Maße wert sind. Heinrich Spiero Rudolf von Alt. von Artur Noetzler. KarlGraeseru.Kie., Wien. Diese Biographie ist mehr als ein Akt freundschaftlicher Pietät — obgleich er das zum Teil gewiß auch ist. Das Buch ist ein Dokument zur Entwicklung der deutschen Kunst im neunzehnten Jahrhundert. Man weiß diesseits der schwarzgelben Grenz¬ pfähle immer noch nicht viel von Rudolf Alt, dem getreuesten Lokalchronisten Wiens. Mit Menzel hat man ihn verglichen und sein Biograph geht hier sogar so weit, Alls künstlerische Leistung „als die feinere, kulturreifere" zu werten. Das klingt für nicht österreichische Ohren ein wenig übertrieben, denn wir sehen in Menzel nicht nur den „kühl intellektuellen Norddeutschen", nicht nur einen der größten deutscheu Wirklichkeitsmaler des verflossenen Jahrhunderts, sondern auch einen Phantasiekünstler der geschichtlichen Darstellung. Und obendrein einen Mehrer und Pfadfinder der künstlerischen Ausdrucksmittel in der Wiedergabe grade jener wirklichen Welt, in der der Wiener Altmeister so vortrefflich zu Hause war, freilich ohne jeden revolutionären Ehrgeiz. Aber wie weit man künstlerisch gelangen kann mit liebenswürdigem Talent, mit unverbrüchlicher Treue gegen sich selbst und mit schier unerschöpflicher Schaffenskraft, das zeigt das Lebenswerk Rudolf Akts. Trotz seines typisch österreichischen Schicksals, während seiner reifsten Schaffensjahre beiseite stehen zu müssen, erscheint er ohne jede Verbitterung, lebens- und Werk- freudig bis ins Patriarchenalter hinein. Seine unzähligen Aquarelle, seine zier¬ lichen Zeichnungen, seine gelegentlichen Ölbilder waren niemals das, was man sehenswerte Ausstellungsware nennt. Klein im Format, äußerst delikat und vor¬ nehm in den Farben, sein beseelt im Strich wie im malerischen Gesamtausdruck, so hingen diese Kabinettstücke anspruchslos und beinahe unansehnlich an den Wänden und wollten gesucht und entdeckt sein. Zumeist waren es Landschaften, Städtebilder und Dorfmotive, Burgen und Brücken, Kirchen und Paläste, einsame Täter und belebte Gassen mit farbigem Volksgewühl, Hunderte von gegenständ¬ lichen Motiven aus dem ganzen weiten und bunten Kaiserreich von Polen bis nach Oberitalien, von Böhmen bis hinunter nach Dalmatien. Dort aber, wo diese beiden Richtungslinien sich kreuzen, liegt Wien. Und zu diesem köstlichen alten Wien ist der Künstler immer wieder zurückgekehrt. An die Hundertfünfzigmal hat er den Stephansturin gemalt, und wenn eine Sonnenfinsternis über die Kaiser¬ stadt heraufzog, so wäre es für Alt eine Unterlassungssünde gewesen, nicht auch diesen seltenen Augenblick festgehalten zu haben. Wieviele „Blicke auf Wien" hat er zu fassen gesucht I Und alles, was die Photographie nicht geben kann, das Grenzten III 1910 13

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/109>, abgerufen am 06.05.2024.