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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Industrie und der Staat.

Daß die Verufstände die Glieder des
Volksleibes, des Staatskörpers, darum einander ebenso unentbehrlich sind wie dem
Ganzen, ist eine seit Jahrtausenden bekannte Wahrheit, die zu wiederholen man
sich eigentlich genieren müßte, die aber trotzdem täglich aufs neue gepredigt wird,
weil sich die Glieder der Gesellschaftskörper nicht so friedlich miteinander vertragen
wie die eines Tierleibes. Und die Hoffnung auf einen dauernden Friedenszustand
ist eitel, muß eitel sein, weil die menschliche Gesellschaft in beständiger Entwicklung
begriffen, Entwicklung ohne Kampf aber nicht möglich ist. Sollte die biologische
Entwicklungshypothese dem wirklichen Verlauf der Geschichte der Organismen ent¬
sprechen (heute sehen wir nichts mehr von biologischer Entwicklung: die Arten sind
und bleiben beständig), so würde auch diese Entwicklung nicht ohne Kampf vor
sich gegangen sein: unter der Ausbildung der einen Organe würden andre ver¬
kümmert sein, und die Verkümmerung würde Schmerz verursacht und zum Wider¬
stand gereizt haben. So bleibt denn auch im Volkskörper den jeweilen leidenden
Organen nichts andres übrig, als sich gegen die drohende Verkümmerung zu
wehren. Seit einiger Zeit rechnen sich im Deutschen Reiche -- auch in Öster¬
reich -- die Großindustriellen zu den Bedrängten, und ihre Klagen haben die der
Landwirte abgelöst, die augenblicklich nicht mehr so gar arg notzuleiden scheinen.
Jener nimmt sich Dr. Hugo Böttger an in seinen: Buche "Die Industrie und der
Staat" (Tübingen, I. C. B. Mohr, 1910). Nach einer des Humors nicht ganz
entbehrenden Aufzählung der "Klagen und Anklagen" stellt er die wirtschaftlichen
und politischen Zustände und ihre Verflechtung von seinein nationalliberalen
Standpunkte aus dar, mit großer Sachkenntnis und ruhiger Objektivität, nur dem
Zentrum und den Agrariern gegenüber hier und da schärfere Töne anschlagend.
Von den dreizehn Kapitelüberschriften seien nur genannt: Das Erwachen der
Großindustrie; Der Einfluß der Industrie auf den Staat und die Bevölkerung;
Soziale Frage und soziale Bewegung; Die Industrie und die andern Mächte;
Die Sozialpolitik des Staates in Deutschland; Die Organisation der Arbeiter;
Friedensinstanzen. Auf das in diesen Kapiteln angehäufte reichliche und solide
Tatsachenmaterial gestützt, das vielen Lesern willkommen sein wird, entwickelt er
im letzten Kapitel sein Programm. Gefahren, meint er, drohten uns weder von
einem Mangel an Humanität noch von der Gier nach Reichtum und Macht,
sondern "von der eigentümlichen Assoziation von radikalsozialistischen Vorstellungen,
Humanitätsbestrebungen, sozialem Neformdrang und feudal-klerikalen Einflüssen".
Was Aufgabe einer großzügigen Regierungspolitik sein müßte, "nämlich dem
deutschen Unternehmertum mehr politische Schulung, Interesse und mehr politischen
Einfluß zu verschaffen", werde von maßgebenden Staatsorganen, "die unter agrarisch¬
militärisch-feudalen Einfluß stehen", nicht genügend begriffen. (Würden sich nicht
die Herren Kommerzienräte des rheinisch-westfälischen Industriegebiets jeden Versuch,
sie Schulen zu wollen, sehr entschieden verbitten?) Haben die Großunternehmer,
heißt es weiter, weder Zeit noch Lust, als politische Führer einzugreifen, über¬
lassen sie das ihren Generalsekretären, dann müssen sie solche Stellvertreter anch
auf der Gegenseite respektieren lernen, dürfen die Gewerkschaftsführer und die
sozialdemokratischen Parteifunktionäre nicht als Parasiten der Arbeiterklasse behandeln .
Selbstverständlich ist auch der sozialdemokratische Parteiterrorismus und Klassenhaß
zu überwinden; zur Anerkennung der Gleichberechtigung und zur gegenseitigen
Achtung müssen sich beide Parteien durchringen. Was die Unternehmer in höchst
vollkommner Form allsgebildet haben, ihre Organisation in Syndikaten, dürfen
sie bei den Arbeitern nicht als ein Werk der Unbotmäßigkeit und Unordnung ver¬
werfen. Anderseits komme beim Manipulieren mit dem Schlagwort von der


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Industrie und der Staat.

Daß die Verufstände die Glieder des
Volksleibes, des Staatskörpers, darum einander ebenso unentbehrlich sind wie dem
Ganzen, ist eine seit Jahrtausenden bekannte Wahrheit, die zu wiederholen man
sich eigentlich genieren müßte, die aber trotzdem täglich aufs neue gepredigt wird,
weil sich die Glieder der Gesellschaftskörper nicht so friedlich miteinander vertragen
wie die eines Tierleibes. Und die Hoffnung auf einen dauernden Friedenszustand
ist eitel, muß eitel sein, weil die menschliche Gesellschaft in beständiger Entwicklung
begriffen, Entwicklung ohne Kampf aber nicht möglich ist. Sollte die biologische
Entwicklungshypothese dem wirklichen Verlauf der Geschichte der Organismen ent¬
sprechen (heute sehen wir nichts mehr von biologischer Entwicklung: die Arten sind
und bleiben beständig), so würde auch diese Entwicklung nicht ohne Kampf vor
sich gegangen sein: unter der Ausbildung der einen Organe würden andre ver¬
kümmert sein, und die Verkümmerung würde Schmerz verursacht und zum Wider¬
stand gereizt haben. So bleibt denn auch im Volkskörper den jeweilen leidenden
Organen nichts andres übrig, als sich gegen die drohende Verkümmerung zu
wehren. Seit einiger Zeit rechnen sich im Deutschen Reiche — auch in Öster¬
reich — die Großindustriellen zu den Bedrängten, und ihre Klagen haben die der
Landwirte abgelöst, die augenblicklich nicht mehr so gar arg notzuleiden scheinen.
Jener nimmt sich Dr. Hugo Böttger an in seinen: Buche „Die Industrie und der
Staat" (Tübingen, I. C. B. Mohr, 1910). Nach einer des Humors nicht ganz
entbehrenden Aufzählung der „Klagen und Anklagen" stellt er die wirtschaftlichen
und politischen Zustände und ihre Verflechtung von seinein nationalliberalen
Standpunkte aus dar, mit großer Sachkenntnis und ruhiger Objektivität, nur dem
Zentrum und den Agrariern gegenüber hier und da schärfere Töne anschlagend.
Von den dreizehn Kapitelüberschriften seien nur genannt: Das Erwachen der
Großindustrie; Der Einfluß der Industrie auf den Staat und die Bevölkerung;
Soziale Frage und soziale Bewegung; Die Industrie und die andern Mächte;
Die Sozialpolitik des Staates in Deutschland; Die Organisation der Arbeiter;
Friedensinstanzen. Auf das in diesen Kapiteln angehäufte reichliche und solide
Tatsachenmaterial gestützt, das vielen Lesern willkommen sein wird, entwickelt er
im letzten Kapitel sein Programm. Gefahren, meint er, drohten uns weder von
einem Mangel an Humanität noch von der Gier nach Reichtum und Macht,
sondern „von der eigentümlichen Assoziation von radikalsozialistischen Vorstellungen,
Humanitätsbestrebungen, sozialem Neformdrang und feudal-klerikalen Einflüssen".
Was Aufgabe einer großzügigen Regierungspolitik sein müßte, „nämlich dem
deutschen Unternehmertum mehr politische Schulung, Interesse und mehr politischen
Einfluß zu verschaffen", werde von maßgebenden Staatsorganen, „die unter agrarisch¬
militärisch-feudalen Einfluß stehen", nicht genügend begriffen. (Würden sich nicht
die Herren Kommerzienräte des rheinisch-westfälischen Industriegebiets jeden Versuch,
sie Schulen zu wollen, sehr entschieden verbitten?) Haben die Großunternehmer,
heißt es weiter, weder Zeit noch Lust, als politische Führer einzugreifen, über¬
lassen sie das ihren Generalsekretären, dann müssen sie solche Stellvertreter anch
auf der Gegenseite respektieren lernen, dürfen die Gewerkschaftsführer und die
sozialdemokratischen Parteifunktionäre nicht als Parasiten der Arbeiterklasse behandeln .
Selbstverständlich ist auch der sozialdemokratische Parteiterrorismus und Klassenhaß
zu überwinden; zur Anerkennung der Gleichberechtigung und zur gegenseitigen
Achtung müssen sich beide Parteien durchringen. Was die Unternehmer in höchst
vollkommner Form allsgebildet haben, ihre Organisation in Syndikaten, dürfen
sie bei den Arbeitern nicht als ein Werk der Unbotmäßigkeit und Unordnung ver¬
werfen. Anderseits komme beim Manipulieren mit dem Schlagwort von der


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[0146] Maßgebliches und Unmaßgebliches Die Industrie und der Staat. Daß die Verufstände die Glieder des Volksleibes, des Staatskörpers, darum einander ebenso unentbehrlich sind wie dem Ganzen, ist eine seit Jahrtausenden bekannte Wahrheit, die zu wiederholen man sich eigentlich genieren müßte, die aber trotzdem täglich aufs neue gepredigt wird, weil sich die Glieder der Gesellschaftskörper nicht so friedlich miteinander vertragen wie die eines Tierleibes. Und die Hoffnung auf einen dauernden Friedenszustand ist eitel, muß eitel sein, weil die menschliche Gesellschaft in beständiger Entwicklung begriffen, Entwicklung ohne Kampf aber nicht möglich ist. Sollte die biologische Entwicklungshypothese dem wirklichen Verlauf der Geschichte der Organismen ent¬ sprechen (heute sehen wir nichts mehr von biologischer Entwicklung: die Arten sind und bleiben beständig), so würde auch diese Entwicklung nicht ohne Kampf vor sich gegangen sein: unter der Ausbildung der einen Organe würden andre ver¬ kümmert sein, und die Verkümmerung würde Schmerz verursacht und zum Wider¬ stand gereizt haben. So bleibt denn auch im Volkskörper den jeweilen leidenden Organen nichts andres übrig, als sich gegen die drohende Verkümmerung zu wehren. Seit einiger Zeit rechnen sich im Deutschen Reiche — auch in Öster¬ reich — die Großindustriellen zu den Bedrängten, und ihre Klagen haben die der Landwirte abgelöst, die augenblicklich nicht mehr so gar arg notzuleiden scheinen. Jener nimmt sich Dr. Hugo Böttger an in seinen: Buche „Die Industrie und der Staat" (Tübingen, I. C. B. Mohr, 1910). Nach einer des Humors nicht ganz entbehrenden Aufzählung der „Klagen und Anklagen" stellt er die wirtschaftlichen und politischen Zustände und ihre Verflechtung von seinein nationalliberalen Standpunkte aus dar, mit großer Sachkenntnis und ruhiger Objektivität, nur dem Zentrum und den Agrariern gegenüber hier und da schärfere Töne anschlagend. Von den dreizehn Kapitelüberschriften seien nur genannt: Das Erwachen der Großindustrie; Der Einfluß der Industrie auf den Staat und die Bevölkerung; Soziale Frage und soziale Bewegung; Die Industrie und die andern Mächte; Die Sozialpolitik des Staates in Deutschland; Die Organisation der Arbeiter; Friedensinstanzen. Auf das in diesen Kapiteln angehäufte reichliche und solide Tatsachenmaterial gestützt, das vielen Lesern willkommen sein wird, entwickelt er im letzten Kapitel sein Programm. Gefahren, meint er, drohten uns weder von einem Mangel an Humanität noch von der Gier nach Reichtum und Macht, sondern „von der eigentümlichen Assoziation von radikalsozialistischen Vorstellungen, Humanitätsbestrebungen, sozialem Neformdrang und feudal-klerikalen Einflüssen". Was Aufgabe einer großzügigen Regierungspolitik sein müßte, „nämlich dem deutschen Unternehmertum mehr politische Schulung, Interesse und mehr politischen Einfluß zu verschaffen", werde von maßgebenden Staatsorganen, „die unter agrarisch¬ militärisch-feudalen Einfluß stehen", nicht genügend begriffen. (Würden sich nicht die Herren Kommerzienräte des rheinisch-westfälischen Industriegebiets jeden Versuch, sie Schulen zu wollen, sehr entschieden verbitten?) Haben die Großunternehmer, heißt es weiter, weder Zeit noch Lust, als politische Führer einzugreifen, über¬ lassen sie das ihren Generalsekretären, dann müssen sie solche Stellvertreter anch auf der Gegenseite respektieren lernen, dürfen die Gewerkschaftsführer und die sozialdemokratischen Parteifunktionäre nicht als Parasiten der Arbeiterklasse behandeln . Selbstverständlich ist auch der sozialdemokratische Parteiterrorismus und Klassenhaß zu überwinden; zur Anerkennung der Gleichberechtigung und zur gegenseitigen Achtung müssen sich beide Parteien durchringen. Was die Unternehmer in höchst vollkommner Form allsgebildet haben, ihre Organisation in Syndikaten, dürfen sie bei den Arbeitern nicht als ein Werk der Unbotmäßigkeit und Unordnung ver¬ werfen. Anderseits komme beim Manipulieren mit dem Schlagwort von der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/146>, abgerufen am 29.04.2024.