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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Auge zu ermüden, den Charakter von Ruhe, Einheitlichkeit und Geschlossenheit zu
geben und den Geist von zerflatternder Zerstreuung mit schmückenden Außendingen
auf den dichterischen Kern zurückzuführen. In den Titelblättern der einzelnen
Dichtungen ist diese Umrahmung reicher -- aber auch da für die zusammengehörigen
einheitlich -- ausgestaltet. In diesen Umrahmungen genießen wir, wie immer
bei Melchior Lechter, die unmittelbar sinnliche Verlebendigung (ohne umschreibende
Schilderung oder andeutende Allegorie) des inneren künstlerischen Gesichts der
Dinge. Die unbeugsam mannhafte Seele Roms, die leidenschaftlich abenteuernde,
sich zierhaft verfkltelnde Veneziens, die ritterlich dienst- und streitbare, vaterländisch
eifervolle Britanniens gewinnen in seinem Blut und unter seiner Hand neue,
selbständige und unbedingte Gestalt, die aber von dein Urwesen mehr überliefert
als tausend noch so getreue Abbildungen und Wiedergaben. Nichts Einzelnes
deutet den Gegenstand an, dessen Erinnerung wachgerufen werden soll; aber sein
Geist im ganzen ist erweckt und lebendig, und um so lebendiger, als er sich nicht
in einem entlehnten, sondern in einem Körper unmittelbar gegenwärtigen Lebens
darstellt und damit ganz in Übereinstimmung mit der inneren dichterischen Ver¬
fassung des Werks. Dieses Lebens Geist und Form, des Künstlers vollkommenste
und eigenste Bildung, ohne andere Inspiration als etwa vom Ganzen des
dichterischen Genius, schmückte die Titelblätter, welche die Bände eröffnen, mit
dem huldigenden Sinnzeichen: zwei auf mächtigem Himmel über Sterne und
Wolken sich erhebenden Leiern, dem körperhaften und leuchtenden Ausdruck des
Unbedingten, Überweltlichen, Kosmisch-Unergründlichen des wahren Dichters.


B, v.
Die Seele des Kindes.

Unsere Zeit, die den Kopf so voller Reformen
hat, daß ihr manchmal schwindlig davon wird, will sich auch des .Kindes annehmen.
Offenbar eine der wichtigsten Fragen, aber auch die gefährlichste für voreilige
Schlußfolgerungen, denn zuletzt wird immer nur die Erziehung von wirklichem
Wert sein, die das richtige Verhältnis von Bevormundung und Anleitung zur
Selbstbetätiguug herstellt. Das einmal aufgeweckte Kind bedarf noch mehr als
jenes, das Trägheit oder Versonnenheit (beides ist oft kaum voneinander zu unter¬
scheiden) in Untätigkeit halten, der richtigen Leitung. Am gefährlichsten find einer
jungen empfänglichen Seele jene ungeordneten Eindrücke, ob sie nun, wie in der
alten Schule, die sich gar nicht um das Privatleben kümmerte, vollkommen dem
Zufall und dem Angebot jener Schundliteratur, mit dem die kleinen Papiergeschäfte
die Seele des Kindes vergiften, oder der planlosen Neuerungssucht einer modernen
Mutter, die ihre Gertrud mit der Bonne in die Kunstausstellungen schickt, aus¬
geliefert wird. Im Grunde ist es schon ein Fehler, wenn man glaubt, für die
Erziehung des jungen Menschen ganz besondere Regeln aufstellen zu müssen, die
mit den allgemeinen Gesetzen des Aufnehmens und Verarbeitens von Wissens- und
Anschauungsstoff nichts zu tun haben. Wenn man glaubt, die Seele des Kindes
sei im Grunde der des Erwachsenen ein Rätsel. Das führt zu leicht zu einer
Systemlosigkeit und einer haltlosen Überschätzung jenes frischen Anschauungstriebes
und geheimnisvoll sich regenden Prophetentums, das auf einer größeren Willkür
der Assoziationsfähigkeit des Kindes beruht.

Alle diese Fähigkeiten sind zu fördern, nicht zu ersticken in totem Lernkram.
Lebhafte, aber geordnete Assoziationsfähigkeit muß also auch vom Lehrer und
Erzieher verlangt werden. Aber man scheue sich doch etwa ja nicht, den Urwald
von Vorstellungen und Bildern in der Kindesseele mit der Ordnung der geregelten
Wissenschaft in Ackerland und Waldkultur zu wandeln. Jedes Chaos ist der
Ordnung dankbar, die seine Kräfte erst recht fruchtbar macht. Schlimm steht es


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Auge zu ermüden, den Charakter von Ruhe, Einheitlichkeit und Geschlossenheit zu
geben und den Geist von zerflatternder Zerstreuung mit schmückenden Außendingen
auf den dichterischen Kern zurückzuführen. In den Titelblättern der einzelnen
Dichtungen ist diese Umrahmung reicher — aber auch da für die zusammengehörigen
einheitlich — ausgestaltet. In diesen Umrahmungen genießen wir, wie immer
bei Melchior Lechter, die unmittelbar sinnliche Verlebendigung (ohne umschreibende
Schilderung oder andeutende Allegorie) des inneren künstlerischen Gesichts der
Dinge. Die unbeugsam mannhafte Seele Roms, die leidenschaftlich abenteuernde,
sich zierhaft verfkltelnde Veneziens, die ritterlich dienst- und streitbare, vaterländisch
eifervolle Britanniens gewinnen in seinem Blut und unter seiner Hand neue,
selbständige und unbedingte Gestalt, die aber von dein Urwesen mehr überliefert
als tausend noch so getreue Abbildungen und Wiedergaben. Nichts Einzelnes
deutet den Gegenstand an, dessen Erinnerung wachgerufen werden soll; aber sein
Geist im ganzen ist erweckt und lebendig, und um so lebendiger, als er sich nicht
in einem entlehnten, sondern in einem Körper unmittelbar gegenwärtigen Lebens
darstellt und damit ganz in Übereinstimmung mit der inneren dichterischen Ver¬
fassung des Werks. Dieses Lebens Geist und Form, des Künstlers vollkommenste
und eigenste Bildung, ohne andere Inspiration als etwa vom Ganzen des
dichterischen Genius, schmückte die Titelblätter, welche die Bände eröffnen, mit
dem huldigenden Sinnzeichen: zwei auf mächtigem Himmel über Sterne und
Wolken sich erhebenden Leiern, dem körperhaften und leuchtenden Ausdruck des
Unbedingten, Überweltlichen, Kosmisch-Unergründlichen des wahren Dichters.


B, v.
Die Seele des Kindes.

Unsere Zeit, die den Kopf so voller Reformen
hat, daß ihr manchmal schwindlig davon wird, will sich auch des .Kindes annehmen.
Offenbar eine der wichtigsten Fragen, aber auch die gefährlichste für voreilige
Schlußfolgerungen, denn zuletzt wird immer nur die Erziehung von wirklichem
Wert sein, die das richtige Verhältnis von Bevormundung und Anleitung zur
Selbstbetätiguug herstellt. Das einmal aufgeweckte Kind bedarf noch mehr als
jenes, das Trägheit oder Versonnenheit (beides ist oft kaum voneinander zu unter¬
scheiden) in Untätigkeit halten, der richtigen Leitung. Am gefährlichsten find einer
jungen empfänglichen Seele jene ungeordneten Eindrücke, ob sie nun, wie in der
alten Schule, die sich gar nicht um das Privatleben kümmerte, vollkommen dem
Zufall und dem Angebot jener Schundliteratur, mit dem die kleinen Papiergeschäfte
die Seele des Kindes vergiften, oder der planlosen Neuerungssucht einer modernen
Mutter, die ihre Gertrud mit der Bonne in die Kunstausstellungen schickt, aus¬
geliefert wird. Im Grunde ist es schon ein Fehler, wenn man glaubt, für die
Erziehung des jungen Menschen ganz besondere Regeln aufstellen zu müssen, die
mit den allgemeinen Gesetzen des Aufnehmens und Verarbeitens von Wissens- und
Anschauungsstoff nichts zu tun haben. Wenn man glaubt, die Seele des Kindes
sei im Grunde der des Erwachsenen ein Rätsel. Das führt zu leicht zu einer
Systemlosigkeit und einer haltlosen Überschätzung jenes frischen Anschauungstriebes
und geheimnisvoll sich regenden Prophetentums, das auf einer größeren Willkür
der Assoziationsfähigkeit des Kindes beruht.

Alle diese Fähigkeiten sind zu fördern, nicht zu ersticken in totem Lernkram.
Lebhafte, aber geordnete Assoziationsfähigkeit muß also auch vom Lehrer und
Erzieher verlangt werden. Aber man scheue sich doch etwa ja nicht, den Urwald
von Vorstellungen und Bildern in der Kindesseele mit der Ordnung der geregelten
Wissenschaft in Ackerland und Waldkultur zu wandeln. Jedes Chaos ist der
Ordnung dankbar, die seine Kräfte erst recht fruchtbar macht. Schlimm steht es


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[0292] Maßgebliches und Unmaßgebliches Auge zu ermüden, den Charakter von Ruhe, Einheitlichkeit und Geschlossenheit zu geben und den Geist von zerflatternder Zerstreuung mit schmückenden Außendingen auf den dichterischen Kern zurückzuführen. In den Titelblättern der einzelnen Dichtungen ist diese Umrahmung reicher — aber auch da für die zusammengehörigen einheitlich — ausgestaltet. In diesen Umrahmungen genießen wir, wie immer bei Melchior Lechter, die unmittelbar sinnliche Verlebendigung (ohne umschreibende Schilderung oder andeutende Allegorie) des inneren künstlerischen Gesichts der Dinge. Die unbeugsam mannhafte Seele Roms, die leidenschaftlich abenteuernde, sich zierhaft verfkltelnde Veneziens, die ritterlich dienst- und streitbare, vaterländisch eifervolle Britanniens gewinnen in seinem Blut und unter seiner Hand neue, selbständige und unbedingte Gestalt, die aber von dein Urwesen mehr überliefert als tausend noch so getreue Abbildungen und Wiedergaben. Nichts Einzelnes deutet den Gegenstand an, dessen Erinnerung wachgerufen werden soll; aber sein Geist im ganzen ist erweckt und lebendig, und um so lebendiger, als er sich nicht in einem entlehnten, sondern in einem Körper unmittelbar gegenwärtigen Lebens darstellt und damit ganz in Übereinstimmung mit der inneren dichterischen Ver¬ fassung des Werks. Dieses Lebens Geist und Form, des Künstlers vollkommenste und eigenste Bildung, ohne andere Inspiration als etwa vom Ganzen des dichterischen Genius, schmückte die Titelblätter, welche die Bände eröffnen, mit dem huldigenden Sinnzeichen: zwei auf mächtigem Himmel über Sterne und Wolken sich erhebenden Leiern, dem körperhaften und leuchtenden Ausdruck des Unbedingten, Überweltlichen, Kosmisch-Unergründlichen des wahren Dichters. B, v. Die Seele des Kindes. Unsere Zeit, die den Kopf so voller Reformen hat, daß ihr manchmal schwindlig davon wird, will sich auch des .Kindes annehmen. Offenbar eine der wichtigsten Fragen, aber auch die gefährlichste für voreilige Schlußfolgerungen, denn zuletzt wird immer nur die Erziehung von wirklichem Wert sein, die das richtige Verhältnis von Bevormundung und Anleitung zur Selbstbetätiguug herstellt. Das einmal aufgeweckte Kind bedarf noch mehr als jenes, das Trägheit oder Versonnenheit (beides ist oft kaum voneinander zu unter¬ scheiden) in Untätigkeit halten, der richtigen Leitung. Am gefährlichsten find einer jungen empfänglichen Seele jene ungeordneten Eindrücke, ob sie nun, wie in der alten Schule, die sich gar nicht um das Privatleben kümmerte, vollkommen dem Zufall und dem Angebot jener Schundliteratur, mit dem die kleinen Papiergeschäfte die Seele des Kindes vergiften, oder der planlosen Neuerungssucht einer modernen Mutter, die ihre Gertrud mit der Bonne in die Kunstausstellungen schickt, aus¬ geliefert wird. Im Grunde ist es schon ein Fehler, wenn man glaubt, für die Erziehung des jungen Menschen ganz besondere Regeln aufstellen zu müssen, die mit den allgemeinen Gesetzen des Aufnehmens und Verarbeitens von Wissens- und Anschauungsstoff nichts zu tun haben. Wenn man glaubt, die Seele des Kindes sei im Grunde der des Erwachsenen ein Rätsel. Das führt zu leicht zu einer Systemlosigkeit und einer haltlosen Überschätzung jenes frischen Anschauungstriebes und geheimnisvoll sich regenden Prophetentums, das auf einer größeren Willkür der Assoziationsfähigkeit des Kindes beruht. Alle diese Fähigkeiten sind zu fördern, nicht zu ersticken in totem Lernkram. Lebhafte, aber geordnete Assoziationsfähigkeit muß also auch vom Lehrer und Erzieher verlangt werden. Aber man scheue sich doch etwa ja nicht, den Urwald von Vorstellungen und Bildern in der Kindesseele mit der Ordnung der geregelten Wissenschaft in Ackerland und Waldkultur zu wandeln. Jedes Chaos ist der Ordnung dankbar, die seine Kräfte erst recht fruchtbar macht. Schlimm steht es

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/292>, abgerufen am 29.04.2024.