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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Furchtbar erhaben geht der Tod mit dem
Kaiser ins Gericht-

Überall trifft Ellissen den ursprünglichen
volkstümlichen Holzschnittstil, wie ihn von
seinen Zeitgenossen in Worten vielleicht
niemand, im Bilde nur Rethel getroffen hat.

Das kleine Buch ist von der Verlags¬
handlung in stilvollen Einband wieder in
die Welt geschickt worden, wo es hoffentlich
bessere Aufnahme finden wird als bei seiner
Fritz Tychow- ersten Reise.

Bildungsfragen

Das TischgcsprKch im Dienst der J"n,e"d-
bildung. Unter den mancherlei Bildungs¬
möglichkeiten, die eine besonders enge Be¬
rührung zwischen Schule und Haus ausweisen,
könnte das tägliche Familiengespräch bei Tisch
einen hervorragenden Platz einnehmen. Warum
tut es das nun nicht in Wirklichkeit? Das
ist ein weites Feld, könnte man darauf mit
Fontane mich hier antworten. Aber das
"c>uieta non movers" ist erfahrungsmäßig
immer da am ersten zur Hand, wo eine nähere
Untersuchung Grundschaden unserer ganzen
heutigen Lebensweise würde sichtbar werden
lassen. Nun, wem es ernsthaft um das Wohl
der künftigen Generation zu tun ist, darf davor
doch nicht zurückschrecken.

Die Hast und Unrast, mit der sich nament¬
lich in Großstädten das Berufsleben der
Männer und das ganze gesellschaftliche Leben
abspielen, hat die Zeit, die für das Beisammen¬
sein der Familie zu Tisch aufgewendet werden
darf, mindestens an den Wochentagen immer


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[Ende Spaltensatz]

mehr zusammenschrumpfen lassen. Und auch
an Sonn- und Feiertagen beeinträchtigt nicht
selten in bürgerlichen Familien die Rücksicht
auf die Freiheit der Dienstboten die Ge¬
mütlichkeit bei Tisch. So ist es dahin ge¬
kommen, daß die schleunige Erledigung der
Speisenznfuhr für den Körper vielfach auch
schon zu einem reinen Geschäft, zu einer bloßen
Notwendigkeit herabgesunken ist. Und doch
könnte hier, wenn irgendwo, die Notwendig¬
keit mit Amrne umkleidet werden. Schon
von: rein hygienischen Standpunkt aus müßte
eingesehen werden, daß, wenn die Seele ent¬
laden vom Druck der Geschäfte freier spielt,
dieser Zustand auch für die gedeihlichere Wir¬
kung der Physischen Nahrungsaufnahme unver¬
hältnismäßig günstiger ist. Besonders traurig
aber liegt der Fall dann, wenn der Beruf
des Familienvaters es kaum je oder doch nur
unregelmäßig gestattet, mit den schulpflichtigen
Kindern zusammen zu speisen. Von feiten der
Schule ist deshalb hier schon ein weites Ent¬
gegenkommen gezeigt worden. Denn für die
Abschaffung oder gehörige Einschränkung des
Nachmittagsunterrichts nnter Einführung der
Knrzstnnden ist gerade auch der Gesichtspunkt
maßgebend gewesen, daß die Gemeinsamkeit
der Familienmahlzeiten in größerem Umfange
rmöglicht werde. Rum unterliegt es gar
einem Zweifel, daß in sehr weiten Kreisen
unseres Volkes, und zwar mit ganz beson¬
erer Betonung des norddeutschen Teiles, das
Problem, das in dem Abwägen der Berufs¬
nd der Familienpflicht besteht, unbedingt zu¬
unsten der Berufspflicht entschieden wird: der
ategorische Imperativ der Kantischen Pflichten¬
ehre ist nicht umsonst ein Ergebnis norddeutsch-
reußischer Kultur. Indessen jenes Abwägen
t doch eben ein Problem, und wenn sich
eigen sollte, daß unter der dauernden Be¬
inträchtigung der Familienpflichten in weiten
Berufskrcisen -- in unseren: Fall ist es also
er dauernd behinderte Verkehr mit der
genen schulpflichtigen Nachkommenschaft --
ie Beschaffenheit der ganzen künftigen Ge¬
eration leidet, so bedarf es doch Wohl des
hr eindringlichen Nachdenkens darüber, wie
em gesteuert werden könnte. Durch weit¬
usgedehntes genieinsames Vorgehen der Be¬
ufsgenossen muß eine Änderung herbeigeführt
erden können. Es wird freilich zunächst


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Furchtbar erhaben geht der Tod mit dem
Kaiser ins Gericht-

Überall trifft Ellissen den ursprünglichen
volkstümlichen Holzschnittstil, wie ihn von
seinen Zeitgenossen in Worten vielleicht
niemand, im Bilde nur Rethel getroffen hat.

Das kleine Buch ist von der Verlags¬
handlung in stilvollen Einband wieder in
die Welt geschickt worden, wo es hoffentlich
bessere Aufnahme finden wird als bei seiner
Fritz Tychow- ersten Reise.

Bildungsfragen

Das TischgcsprKch im Dienst der J»n,e»d-
bildung. Unter den mancherlei Bildungs¬
möglichkeiten, die eine besonders enge Be¬
rührung zwischen Schule und Haus ausweisen,
könnte das tägliche Familiengespräch bei Tisch
einen hervorragenden Platz einnehmen. Warum
tut es das nun nicht in Wirklichkeit? Das
ist ein weites Feld, könnte man darauf mit
Fontane mich hier antworten. Aber das
„c>uieta non movers" ist erfahrungsmäßig
immer da am ersten zur Hand, wo eine nähere
Untersuchung Grundschaden unserer ganzen
heutigen Lebensweise würde sichtbar werden
lassen. Nun, wem es ernsthaft um das Wohl
der künftigen Generation zu tun ist, darf davor
doch nicht zurückschrecken.

Die Hast und Unrast, mit der sich nament¬
lich in Großstädten das Berufsleben der
Männer und das ganze gesellschaftliche Leben
abspielen, hat die Zeit, die für das Beisammen¬
sein der Familie zu Tisch aufgewendet werden
darf, mindestens an den Wochentagen immer


[Spaltenumbruch]
[Ende Spaltensatz]

mehr zusammenschrumpfen lassen. Und auch
an Sonn- und Feiertagen beeinträchtigt nicht
selten in bürgerlichen Familien die Rücksicht
auf die Freiheit der Dienstboten die Ge¬
mütlichkeit bei Tisch. So ist es dahin ge¬
kommen, daß die schleunige Erledigung der
Speisenznfuhr für den Körper vielfach auch
schon zu einem reinen Geschäft, zu einer bloßen
Notwendigkeit herabgesunken ist. Und doch
könnte hier, wenn irgendwo, die Notwendig¬
keit mit Amrne umkleidet werden. Schon
von: rein hygienischen Standpunkt aus müßte
eingesehen werden, daß, wenn die Seele ent¬
laden vom Druck der Geschäfte freier spielt,
dieser Zustand auch für die gedeihlichere Wir¬
kung der Physischen Nahrungsaufnahme unver¬
hältnismäßig günstiger ist. Besonders traurig
aber liegt der Fall dann, wenn der Beruf
des Familienvaters es kaum je oder doch nur
unregelmäßig gestattet, mit den schulpflichtigen
Kindern zusammen zu speisen. Von feiten der
Schule ist deshalb hier schon ein weites Ent¬
gegenkommen gezeigt worden. Denn für die
Abschaffung oder gehörige Einschränkung des
Nachmittagsunterrichts nnter Einführung der
Knrzstnnden ist gerade auch der Gesichtspunkt
maßgebend gewesen, daß die Gemeinsamkeit
der Familienmahlzeiten in größerem Umfange
rmöglicht werde. Rum unterliegt es gar
einem Zweifel, daß in sehr weiten Kreisen
unseres Volkes, und zwar mit ganz beson¬
erer Betonung des norddeutschen Teiles, das
Problem, das in dem Abwägen der Berufs¬
nd der Familienpflicht besteht, unbedingt zu¬
unsten der Berufspflicht entschieden wird: der
ategorische Imperativ der Kantischen Pflichten¬
ehre ist nicht umsonst ein Ergebnis norddeutsch-
reußischer Kultur. Indessen jenes Abwägen
t doch eben ein Problem, und wenn sich
eigen sollte, daß unter der dauernden Be¬
inträchtigung der Familienpflichten in weiten
Berufskrcisen — in unseren: Fall ist es also
er dauernd behinderte Verkehr mit der
genen schulpflichtigen Nachkommenschaft —
ie Beschaffenheit der ganzen künftigen Ge¬
eration leidet, so bedarf es doch Wohl des
hr eindringlichen Nachdenkens darüber, wie
em gesteuert werden könnte. Durch weit¬
usgedehntes genieinsames Vorgehen der Be¬
ufsgenossen muß eine Änderung herbeigeführt
erden können. Es wird freilich zunächst


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[0203] Maßgebliches und Unmaßgebliches Furchtbar erhaben geht der Tod mit dem Kaiser ins Gericht- Überall trifft Ellissen den ursprünglichen volkstümlichen Holzschnittstil, wie ihn von seinen Zeitgenossen in Worten vielleicht niemand, im Bilde nur Rethel getroffen hat. Das kleine Buch ist von der Verlags¬ handlung in stilvollen Einband wieder in die Welt geschickt worden, wo es hoffentlich bessere Aufnahme finden wird als bei seiner Fritz Tychow- ersten Reise. Bildungsfragen Das TischgcsprKch im Dienst der J»n,e»d- bildung. Unter den mancherlei Bildungs¬ möglichkeiten, die eine besonders enge Be¬ rührung zwischen Schule und Haus ausweisen, könnte das tägliche Familiengespräch bei Tisch einen hervorragenden Platz einnehmen. Warum tut es das nun nicht in Wirklichkeit? Das ist ein weites Feld, könnte man darauf mit Fontane mich hier antworten. Aber das „c>uieta non movers" ist erfahrungsmäßig immer da am ersten zur Hand, wo eine nähere Untersuchung Grundschaden unserer ganzen heutigen Lebensweise würde sichtbar werden lassen. Nun, wem es ernsthaft um das Wohl der künftigen Generation zu tun ist, darf davor doch nicht zurückschrecken. Die Hast und Unrast, mit der sich nament¬ lich in Großstädten das Berufsleben der Männer und das ganze gesellschaftliche Leben abspielen, hat die Zeit, die für das Beisammen¬ sein der Familie zu Tisch aufgewendet werden darf, mindestens an den Wochentagen immer mehr zusammenschrumpfen lassen. Und auch an Sonn- und Feiertagen beeinträchtigt nicht selten in bürgerlichen Familien die Rücksicht auf die Freiheit der Dienstboten die Ge¬ mütlichkeit bei Tisch. So ist es dahin ge¬ kommen, daß die schleunige Erledigung der Speisenznfuhr für den Körper vielfach auch schon zu einem reinen Geschäft, zu einer bloßen Notwendigkeit herabgesunken ist. Und doch könnte hier, wenn irgendwo, die Notwendig¬ keit mit Amrne umkleidet werden. Schon von: rein hygienischen Standpunkt aus müßte eingesehen werden, daß, wenn die Seele ent¬ laden vom Druck der Geschäfte freier spielt, dieser Zustand auch für die gedeihlichere Wir¬ kung der Physischen Nahrungsaufnahme unver¬ hältnismäßig günstiger ist. Besonders traurig aber liegt der Fall dann, wenn der Beruf des Familienvaters es kaum je oder doch nur unregelmäßig gestattet, mit den schulpflichtigen Kindern zusammen zu speisen. Von feiten der Schule ist deshalb hier schon ein weites Ent¬ gegenkommen gezeigt worden. Denn für die Abschaffung oder gehörige Einschränkung des Nachmittagsunterrichts nnter Einführung der Knrzstnnden ist gerade auch der Gesichtspunkt maßgebend gewesen, daß die Gemeinsamkeit der Familienmahlzeiten in größerem Umfange rmöglicht werde. Rum unterliegt es gar einem Zweifel, daß in sehr weiten Kreisen unseres Volkes, und zwar mit ganz beson¬ erer Betonung des norddeutschen Teiles, das Problem, das in dem Abwägen der Berufs¬ nd der Familienpflicht besteht, unbedingt zu¬ unsten der Berufspflicht entschieden wird: der ategorische Imperativ der Kantischen Pflichten¬ ehre ist nicht umsonst ein Ergebnis norddeutsch- reußischer Kultur. Indessen jenes Abwägen t doch eben ein Problem, und wenn sich eigen sollte, daß unter der dauernden Be¬ inträchtigung der Familienpflichten in weiten Berufskrcisen — in unseren: Fall ist es also er dauernd behinderte Verkehr mit der genen schulpflichtigen Nachkommenschaft — ie Beschaffenheit der ganzen künftigen Ge¬ eration leidet, so bedarf es doch Wohl des hr eindringlichen Nachdenkens darüber, wie em gesteuert werden könnte. Durch weit¬ usgedehntes genieinsames Vorgehen der Be¬ ufsgenossen muß eine Änderung herbeigeführt erden können. Es wird freilich zunächst

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_319600/203>, abgerufen am 05.05.2024.