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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr.

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Russische Polenpolitik
Von George Lleinow

n einem seiner letzten Mittwochsaufsätze in der Kreuzzeitung hat
Theodor Schiemann, der Berliner Professor für osteuropäische
Geschichte, Kunde von einem Dokument gegeben, das, angeblich
im französischen Generalstab ausgearbeitet, jüngst in der russischen
Presse große Beachtung sand. Es handelt sich um eine Denkschrift,
in der untersucht wurde, welche militärischen Gründe, die ja die Hauptgrundlage
des Zweibundes bilden, maßgebend für eine Aussöhnung Rußlands mit
den Polen sein könnten. Die Denkschrift kommt zu dem Ergebnis, daß
Rußland durch eine Berücksichtigung der-polnischen Wünsche seine Kriegsmacht
um rund 600 000 Mann auf Kosten Deutschlands und Österreichs verstärken
könnte, wobei vorausgesetzt wird, daß unsere polnischen Mannschaften sich der
russischen Armee zur Verfügung stellen würden. Ohne uns auf eine Polemik
mit den Auffassungen des angeblichen französischen Generalstäblers einzulassen,
möchten wir doch die Aufnahme, die die Denkschrift in Rußland fand, als ein
Symptom dafür auffassen, daß wieder einmal unverantwortliche Kreise und
Personen an der Arbeit sind, dem Gedanken an die Möglichkeit einer Inter¬
vention zugunsten der Polen Nahrung zu geben, ein Phantom, das wie kein
anderes dazu beigetragen hat, die Polen politisch auf den Stand nach 1363
sinken zu lassen. Uns scheint es lediglich angebracht, doch einmal die in der
russischen Polenpolitik maßgebenden Gesichtspunkte kennen zu lernen, um daraus
zu erkennen, wie sich die französischen Vorschläge im Spiegel der politischen
Praxis zeigen. Es geschieht hiermit durch Wiedergabe eines Auszuges aus
meiner Arbeit "Die Zukunft Polens"*), deren zweiter Band (Verlag von
Friedr. Wilh. Grunow, Leipzig) in einigen Tagen der Öffentlichkeit übergeben wird.



*) Der erste Band erschien 1908 bei Friedr. Wilh. Grunow, Leipzig. Preis 8 M.,
gebunden 10 M.
Grenzboten IV 1913 3S


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Russische Polenpolitik
Von George Lleinow

n einem seiner letzten Mittwochsaufsätze in der Kreuzzeitung hat
Theodor Schiemann, der Berliner Professor für osteuropäische
Geschichte, Kunde von einem Dokument gegeben, das, angeblich
im französischen Generalstab ausgearbeitet, jüngst in der russischen
Presse große Beachtung sand. Es handelt sich um eine Denkschrift,
in der untersucht wurde, welche militärischen Gründe, die ja die Hauptgrundlage
des Zweibundes bilden, maßgebend für eine Aussöhnung Rußlands mit
den Polen sein könnten. Die Denkschrift kommt zu dem Ergebnis, daß
Rußland durch eine Berücksichtigung der-polnischen Wünsche seine Kriegsmacht
um rund 600 000 Mann auf Kosten Deutschlands und Österreichs verstärken
könnte, wobei vorausgesetzt wird, daß unsere polnischen Mannschaften sich der
russischen Armee zur Verfügung stellen würden. Ohne uns auf eine Polemik
mit den Auffassungen des angeblichen französischen Generalstäblers einzulassen,
möchten wir doch die Aufnahme, die die Denkschrift in Rußland fand, als ein
Symptom dafür auffassen, daß wieder einmal unverantwortliche Kreise und
Personen an der Arbeit sind, dem Gedanken an die Möglichkeit einer Inter¬
vention zugunsten der Polen Nahrung zu geben, ein Phantom, das wie kein
anderes dazu beigetragen hat, die Polen politisch auf den Stand nach 1363
sinken zu lassen. Uns scheint es lediglich angebracht, doch einmal die in der
russischen Polenpolitik maßgebenden Gesichtspunkte kennen zu lernen, um daraus
zu erkennen, wie sich die französischen Vorschläge im Spiegel der politischen
Praxis zeigen. Es geschieht hiermit durch Wiedergabe eines Auszuges aus
meiner Arbeit „Die Zukunft Polens"*), deren zweiter Band (Verlag von
Friedr. Wilh. Grunow, Leipzig) in einigen Tagen der Öffentlichkeit übergeben wird.



*) Der erste Band erschien 1908 bei Friedr. Wilh. Grunow, Leipzig. Preis 8 M.,
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326811/549>, abgerufen am 28.04.2024.