Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite


Kriegstagebuch
28. September 1914. Landung indischer Hilfstruppen in
Marseille.
4. Oktober 1914. Die deutschen Truppen werfen zwischen Opatow
und Ostrowiec in Russisch-Polen die russische Gardeschützenbrigade und
machen 3099 Gefangene.
5. Oktober 1914. Erdbeben in Kleinasien. 4090 Menschen um¬
gekommen.
5. Oktober 1914. Vor Antwerpen sind die Forts Kessel und
Vrochem zum Schweigen gebracht. Die Stadt Lierre und das Eisenbahn¬
fort an der Bahn Mecheln--Antwerpen sind genommen.
5. Oktober 1914. In Polen gewannen die gegen die Weichsel vor¬
gehenden deutschen Kräfte Fühlung mit dem Feinde.
5. Oktober 1914. In Tsingtau wurden die vereinigten Engländer
und Japaner mit 2509 Mann Verlust zurückgeschlagen. Der österreichische
Kreuzer "Kaiserin Elisabeth" und das deutsche Kanonenboot "Jaguar"
griffen erfolgreich in den Kampf ein.
6. Oktober 1914. Ein auf einer italienischen Werft erbautes
Unterseeboot wurde von einem italienischen Ingenieur widerrechtlich ent¬
führt und nach Korsika gebracht.
6. Oktober 1914. Niederlage der Nüssen in den Karpathen am
Uzcoker Paß.
5. Oktober 1914. Zweieinhalb russische Kavalleriedivisionen bei
Raton geschlagen.
6. bis 6. Oktober 1914. Die Deutsch - südwestafrikanische Schutz¬
truppe schlug die Engländer bei Randfontein und machte 35 Gefangene.
6, Oktober 1914. Die Ägypter weigern sich, nach Europa zu gehen
und für England zu kämpfen. In Alexandrien und Kairo finden blutige
Zusammenstöße statt.
7. Oktober 1914. Aus dem neutralen Auslande laufen fortgesetzte
Anfragen bei deutschen Banken wegen Überlassung von deutscher Reichs¬
anleihe ein.
7. Oktober 1914. Bei Antwerpen wurden die Belgier und eine
englische Brigade geschlagen. Der deutsche Angriff nähert sich dem inneren
Fortsgürtel. Vier schwere Batterien, 52 Feldgeschütze, viele Maschinen¬
gewehre, auch englische, wurden im freien Felde genommen.
7. Oktober 1914. Die Russen verloren bei einem Angriff im
Gouvernement Ssuwalki 2700 Gefangene und neun Maschinengewehre.



Kriegstagebuch
28. September 1914. Landung indischer Hilfstruppen in
Marseille.
4. Oktober 1914. Die deutschen Truppen werfen zwischen Opatow
und Ostrowiec in Russisch-Polen die russische Gardeschützenbrigade und
machen 3099 Gefangene.
5. Oktober 1914. Erdbeben in Kleinasien. 4090 Menschen um¬
gekommen.
5. Oktober 1914. Vor Antwerpen sind die Forts Kessel und
Vrochem zum Schweigen gebracht. Die Stadt Lierre und das Eisenbahn¬
fort an der Bahn Mecheln—Antwerpen sind genommen.
5. Oktober 1914. In Polen gewannen die gegen die Weichsel vor¬
gehenden deutschen Kräfte Fühlung mit dem Feinde.
5. Oktober 1914. In Tsingtau wurden die vereinigten Engländer
und Japaner mit 2509 Mann Verlust zurückgeschlagen. Der österreichische
Kreuzer „Kaiserin Elisabeth" und das deutsche Kanonenboot „Jaguar"
griffen erfolgreich in den Kampf ein.
6. Oktober 1914. Ein auf einer italienischen Werft erbautes
Unterseeboot wurde von einem italienischen Ingenieur widerrechtlich ent¬
führt und nach Korsika gebracht.
6. Oktober 1914. Niederlage der Nüssen in den Karpathen am
Uzcoker Paß.
5. Oktober 1914. Zweieinhalb russische Kavalleriedivisionen bei
Raton geschlagen.
6. bis 6. Oktober 1914. Die Deutsch - südwestafrikanische Schutz¬
truppe schlug die Engländer bei Randfontein und machte 35 Gefangene.
6, Oktober 1914. Die Ägypter weigern sich, nach Europa zu gehen
und für England zu kämpfen. In Alexandrien und Kairo finden blutige
Zusammenstöße statt.
7. Oktober 1914. Aus dem neutralen Auslande laufen fortgesetzte
Anfragen bei deutschen Banken wegen Überlassung von deutscher Reichs¬
anleihe ein.
7. Oktober 1914. Bei Antwerpen wurden die Belgier und eine
englische Brigade geschlagen. Der deutsche Angriff nähert sich dem inneren
Fortsgürtel. Vier schwere Batterien, 52 Feldgeschütze, viele Maschinen¬
gewehre, auch englische, wurden im freien Felde genommen.
7. Oktober 1914. Die Russen verloren bei einem Angriff im
Gouvernement Ssuwalki 2700 Gefangene und neun Maschinengewehre.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0106" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/329334"/>
          <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341899_329227/figures/grenzboten_341899_329227_329334_000.jpg"/><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Kriegstagebuch</head><lb/>
          <list>
            <item> 28. September 1914. Landung indischer Hilfstruppen in<lb/>
Marseille.</item>
            <item> 4. Oktober 1914. Die deutschen Truppen werfen zwischen Opatow<lb/>
und Ostrowiec in Russisch-Polen die russische Gardeschützenbrigade und<lb/>
machen 3099 Gefangene.</item>
            <item> 5. Oktober 1914. Erdbeben in Kleinasien. 4090 Menschen um¬<lb/>
gekommen.</item>
            <item> 5. Oktober 1914. Vor Antwerpen sind die Forts Kessel und<lb/>
Vrochem zum Schweigen gebracht. Die Stadt Lierre und das Eisenbahn¬<lb/>
fort an der Bahn Mecheln&#x2014;Antwerpen sind genommen.</item>
            <item> 5. Oktober 1914. In Polen gewannen die gegen die Weichsel vor¬<lb/>
gehenden deutschen Kräfte Fühlung mit dem Feinde.</item>
            <item> 5. Oktober 1914. In Tsingtau wurden die vereinigten Engländer<lb/>
und Japaner mit 2509 Mann Verlust zurückgeschlagen. Der österreichische<lb/>
Kreuzer &#x201E;Kaiserin Elisabeth" und das deutsche Kanonenboot &#x201E;Jaguar"<lb/>
griffen erfolgreich in den Kampf ein.</item>
            <item> 6. Oktober 1914. Ein auf einer italienischen Werft erbautes<lb/>
Unterseeboot wurde von einem italienischen Ingenieur widerrechtlich ent¬<lb/>
führt und nach Korsika gebracht.</item>
            <item> 6. Oktober 1914. Niederlage der Nüssen in den Karpathen am<lb/>
Uzcoker Paß.</item>
            <item> 5. Oktober 1914. Zweieinhalb russische Kavalleriedivisionen bei<lb/>
Raton geschlagen.</item>
            <item> 6. bis 6. Oktober 1914. Die Deutsch - südwestafrikanische Schutz¬<lb/>
truppe schlug die Engländer bei Randfontein und machte 35 Gefangene.</item>
            <item> 6, Oktober 1914. Die Ägypter weigern sich, nach Europa zu gehen<lb/>
und für England zu kämpfen. In Alexandrien und Kairo finden blutige<lb/>
Zusammenstöße statt.</item>
            <item> 7. Oktober 1914. Aus dem neutralen Auslande laufen fortgesetzte<lb/>
Anfragen bei deutschen Banken wegen Überlassung von deutscher Reichs¬<lb/>
anleihe ein.</item>
            <item> 7. Oktober 1914. Bei Antwerpen wurden die Belgier und eine<lb/>
englische Brigade geschlagen. Der deutsche Angriff nähert sich dem inneren<lb/>
Fortsgürtel. Vier schwere Batterien, 52 Feldgeschütze, viele Maschinen¬<lb/>
gewehre, auch englische, wurden im freien Felde genommen.</item>
            <item> 7. Oktober 1914. Die Russen verloren bei einem Angriff im<lb/>
Gouvernement Ssuwalki 2700 Gefangene und neun Maschinengewehre.</item>
          </list><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0106] [Abbildung] Kriegstagebuch 28. September 1914. Landung indischer Hilfstruppen in Marseille. 4. Oktober 1914. Die deutschen Truppen werfen zwischen Opatow und Ostrowiec in Russisch-Polen die russische Gardeschützenbrigade und machen 3099 Gefangene. 5. Oktober 1914. Erdbeben in Kleinasien. 4090 Menschen um¬ gekommen. 5. Oktober 1914. Vor Antwerpen sind die Forts Kessel und Vrochem zum Schweigen gebracht. Die Stadt Lierre und das Eisenbahn¬ fort an der Bahn Mecheln—Antwerpen sind genommen. 5. Oktober 1914. In Polen gewannen die gegen die Weichsel vor¬ gehenden deutschen Kräfte Fühlung mit dem Feinde. 5. Oktober 1914. In Tsingtau wurden die vereinigten Engländer und Japaner mit 2509 Mann Verlust zurückgeschlagen. Der österreichische Kreuzer „Kaiserin Elisabeth" und das deutsche Kanonenboot „Jaguar" griffen erfolgreich in den Kampf ein. 6. Oktober 1914. Ein auf einer italienischen Werft erbautes Unterseeboot wurde von einem italienischen Ingenieur widerrechtlich ent¬ führt und nach Korsika gebracht. 6. Oktober 1914. Niederlage der Nüssen in den Karpathen am Uzcoker Paß. 5. Oktober 1914. Zweieinhalb russische Kavalleriedivisionen bei Raton geschlagen. 6. bis 6. Oktober 1914. Die Deutsch - südwestafrikanische Schutz¬ truppe schlug die Engländer bei Randfontein und machte 35 Gefangene. 6, Oktober 1914. Die Ägypter weigern sich, nach Europa zu gehen und für England zu kämpfen. In Alexandrien und Kairo finden blutige Zusammenstöße statt. 7. Oktober 1914. Aus dem neutralen Auslande laufen fortgesetzte Anfragen bei deutschen Banken wegen Überlassung von deutscher Reichs¬ anleihe ein. 7. Oktober 1914. Bei Antwerpen wurden die Belgier und eine englische Brigade geschlagen. Der deutsche Angriff nähert sich dem inneren Fortsgürtel. Vier schwere Batterien, 52 Feldgeschütze, viele Maschinen¬ gewehre, auch englische, wurden im freien Felde genommen. 7. Oktober 1914. Die Russen verloren bei einem Angriff im Gouvernement Ssuwalki 2700 Gefangene und neun Maschinengewehre.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227/106
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227/106>, abgerufen am 02.05.2024.