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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.

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nickt unter 20 pfg. per LtücK verkauft werden clürkie.
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Kosten und des bescheidensten Verdienstes
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neuen Konkurrenzlosen Lorte entgegengebrscnt
vird, IKre gesclisi^te Bestellung gütigst reelle^eilig
?u erteilen. -- 250 LtücK lietere portotrei, ?ick 3 Monate
oder gegen hör 3°/^ Skonto. Versand nscli allen V/eltteilen.
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T>er deutsch-englische Gegensatz
Prof. Dr. Wilhelm Gerloff von

!as Verhältnis Deutschlands zu England unterlag in den letzten
Jahren in beiden Staaten einer zweifachen Betrachtung. Die
! einen, die Politiker, erklärten: Macht euch auf die Auseinander¬
setzung mit dem Gegner gefaßt! Die anderen, ich möchte, trotzdem
die Tatsachen gegen sie entschieden haben, sagen die Weiter¬
blickenden, vorzugsweise Vertreter des Wirtschaftslebens, Industrielle und Volks¬
wirte hüben und drüben erkannten, daß die Zeiten der Alleinherrschaft für
England zwar vorbei seien, sie waren aber der Meinung, daß die Welt auch
für zwei große Industrie- und Handelsmächte genügend Raum biete. Die
Stimmung dieser Kreise hat auf der letzten deutsch-englischen Verständigungs¬
konferenz (1912) ein Engländer treffend mit dem Worte charakterisiert: "Wir
sind zu groß um einander zu bekämpfen, darum müssen wir groß genug sein,
um Freunde zu werden." Für die einen gab es nur die Losung: Deutschland
oder England, für die anderen hieß es: Deutschland und England. Das Stich¬
wort der ersteren ist inzwischen die weltgeschichtliche Frage geworden.

Der Gegensatz, der heute mit Waffengewalt ausgetragen werden soll, ist
schon einige Jahrzehnte alt. Ja, die letzten Wurzeln der deutsch - englischen
Spannung reichen beinahe ein Jahrhundert weit zurück. Der Pariser Friede
von 1815 hat Englands heutiger Weltstellung die Grundlage gegeben. Nach
der Vernichtung der französischen Flotte wurde Großbritannien die unbeschränkte
Meeresbeherrscherin. In allen Erdteilen wurden englische Niederlassungen
errichtet und an allen Seewegen und Meerengen britische Posten aufgestellt.
Während der Kontinent sich von den langen und schweren Kriegsjahren langsam


Grenzboten I ISIS 3


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Jahren in beiden Staaten einer zweifachen Betrachtung. Die
! einen, die Politiker, erklärten: Macht euch auf die Auseinander¬
setzung mit dem Gegner gefaßt! Die anderen, ich möchte, trotzdem
die Tatsachen gegen sie entschieden haben, sagen die Weiter¬
blickenden, vorzugsweise Vertreter des Wirtschaftslebens, Industrielle und Volks¬
wirte hüben und drüben erkannten, daß die Zeiten der Alleinherrschaft für
England zwar vorbei seien, sie waren aber der Meinung, daß die Welt auch
für zwei große Industrie- und Handelsmächte genügend Raum biete. Die
Stimmung dieser Kreise hat auf der letzten deutsch-englischen Verständigungs¬
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sind zu groß um einander zu bekämpfen, darum müssen wir groß genug sein,
um Freunde zu werden." Für die einen gab es nur die Losung: Deutschland
oder England, für die anderen hieß es: Deutschland und England. Das Stich¬
wort der ersteren ist inzwischen die weltgeschichtliche Frage geworden.

Der Gegensatz, der heute mit Waffengewalt ausgetragen werden soll, ist
schon einige Jahrzehnte alt. Ja, die letzten Wurzeln der deutsch - englischen
Spannung reichen beinahe ein Jahrhundert weit zurück. Der Pariser Friede
von 1815 hat Englands heutiger Weltstellung die Grundlage gegeben. Nach
der Vernichtung der französischen Flotte wurde Großbritannien die unbeschränkte
Meeresbeherrscherin. In allen Erdteilen wurden englische Niederlassungen
errichtet und an allen Seewegen und Meerengen britische Posten aufgestellt.
Während der Kontinent sich von den langen und schweren Kriegsjahren langsam


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097/45>, abgerufen am 29.04.2024.