Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite


Z>er Weltkrieg und die preise von Aohle und Gisen
in den europäischen Staaten
Heinrich Gdhring von

lWKW
'AM'-inalog der durch dieses gewaltige Völkerringen hervorgerufenen
Preissteigerung der notwendigsten Lebensmittel in den europäischen
Staaten ist naturgemäß ein Hochgang der Preise aller anderen
Verbrauchsartikel zu beobachten. Von ganz besonders einschneidender
Bedeutung ist diese Preisbewegung für Kohle und Eisen, diese
wichtigen Faktoren der Volkswirtschaft.

Wie in punkto der Lebensmittelfrage, so ist auch in dieser Hinsicht Gro߬
britannien ganz ungemein betroffen worden. So sind beispielsweise die Preise
der gebräuchlichsten Steinkohlen im Zeitraum eines Jahres um 73 Prozent
gestiegen. Nach Mitteilungen des New Statesman betrug Ende Juni 1915
der Preis dieser Steinkohle 26 Schilling 6 Penny gegen 15 Schilling 5 Penny
Ende Juni 1914. Nach Berichten der Times stiegen die Preise der im
Haushalte der Engländer gebräuchlichsten Kohlen um 50 bis 80 Prozent. Noch
beträchtlicher aber war die Preissteigerung im Ausfuhrgeschäft. Nach Mitteilungen
des Economist stiegen in der Zeit vom 1. Januar 1915 bis zum 1. Juli
1915 die Preise für beste Northumberland Kesselkohle hob Tyne von 12 Schilling
3 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Gaskohle hob Tyne von 12 Schilling
6 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Hochofenkoks del Tees side von
19 Schilling auf 30 Schilling, für Gießereikoks hob Tyne von 19 Schilling
auf 37 Schilling, für beste Waliser Kefselkohle hob Cardiff von 21 Schilling
auf 27 Schilling, für beste Waliser Briketts hob Cardiff von 18 Schilling auf
35 Schilling, für besten Gießereikoks hob Cardiff von 28 Schilling auf
42 Schilling 9 Penny und für schottische Kefselkohle hob Glasgow von
11 Schilling 3 Penny auf 16 Schilling 6 Penny. Der enorme Hochgang der
Kohlenpreise in England wird auch durch den Ende Juli 1915 in der dritten
Lesung im englischen Unterhause angenommenen Gesetzentwurf zur Feststellung
der Steinkohlenpreise bestätigt.




Z>er Weltkrieg und die preise von Aohle und Gisen
in den europäischen Staaten
Heinrich Gdhring von

lWKW
'AM'-inalog der durch dieses gewaltige Völkerringen hervorgerufenen
Preissteigerung der notwendigsten Lebensmittel in den europäischen
Staaten ist naturgemäß ein Hochgang der Preise aller anderen
Verbrauchsartikel zu beobachten. Von ganz besonders einschneidender
Bedeutung ist diese Preisbewegung für Kohle und Eisen, diese
wichtigen Faktoren der Volkswirtschaft.

Wie in punkto der Lebensmittelfrage, so ist auch in dieser Hinsicht Gro߬
britannien ganz ungemein betroffen worden. So sind beispielsweise die Preise
der gebräuchlichsten Steinkohlen im Zeitraum eines Jahres um 73 Prozent
gestiegen. Nach Mitteilungen des New Statesman betrug Ende Juni 1915
der Preis dieser Steinkohle 26 Schilling 6 Penny gegen 15 Schilling 5 Penny
Ende Juni 1914. Nach Berichten der Times stiegen die Preise der im
Haushalte der Engländer gebräuchlichsten Kohlen um 50 bis 80 Prozent. Noch
beträchtlicher aber war die Preissteigerung im Ausfuhrgeschäft. Nach Mitteilungen
des Economist stiegen in der Zeit vom 1. Januar 1915 bis zum 1. Juli
1915 die Preise für beste Northumberland Kesselkohle hob Tyne von 12 Schilling
3 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Gaskohle hob Tyne von 12 Schilling
6 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Hochofenkoks del Tees side von
19 Schilling auf 30 Schilling, für Gießereikoks hob Tyne von 19 Schilling
auf 37 Schilling, für beste Waliser Kefselkohle hob Cardiff von 21 Schilling
auf 27 Schilling, für beste Waliser Briketts hob Cardiff von 18 Schilling auf
35 Schilling, für besten Gießereikoks hob Cardiff von 28 Schilling auf
42 Schilling 9 Penny und für schottische Kefselkohle hob Glasgow von
11 Schilling 3 Penny auf 16 Schilling 6 Penny. Der enorme Hochgang der
Kohlenpreise in England wird auch durch den Ende Juli 1915 in der dritten
Lesung im englischen Unterhause angenommenen Gesetzentwurf zur Feststellung
der Steinkohlenpreise bestätigt.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0382" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/324355"/>
          <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341901_323972/figures/grenzboten_341901_323972_324355_000.jpg"/><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Z&gt;er Weltkrieg und die preise von Aohle und Gisen<lb/>
in den europäischen Staaten<lb/><note type="byline"> Heinrich Gdhring</note> von </head><lb/>
          <p xml:id="ID_1152"> lWKW<lb/>
'AM'-inalog der durch dieses gewaltige Völkerringen hervorgerufenen<lb/>
Preissteigerung der notwendigsten Lebensmittel in den europäischen<lb/>
Staaten ist naturgemäß ein Hochgang der Preise aller anderen<lb/>
Verbrauchsartikel zu beobachten. Von ganz besonders einschneidender<lb/>
Bedeutung ist diese Preisbewegung für Kohle und Eisen, diese<lb/>
wichtigen Faktoren der Volkswirtschaft.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1153"> Wie in punkto der Lebensmittelfrage, so ist auch in dieser Hinsicht Gro߬<lb/>
britannien ganz ungemein betroffen worden. So sind beispielsweise die Preise<lb/>
der gebräuchlichsten Steinkohlen im Zeitraum eines Jahres um 73 Prozent<lb/>
gestiegen. Nach Mitteilungen des New Statesman betrug Ende Juni 1915<lb/>
der Preis dieser Steinkohle 26 Schilling 6 Penny gegen 15 Schilling 5 Penny<lb/>
Ende Juni 1914. Nach Berichten der Times stiegen die Preise der im<lb/>
Haushalte der Engländer gebräuchlichsten Kohlen um 50 bis 80 Prozent. Noch<lb/>
beträchtlicher aber war die Preissteigerung im Ausfuhrgeschäft. Nach Mitteilungen<lb/>
des Economist stiegen in der Zeit vom 1. Januar 1915 bis zum 1. Juli<lb/>
1915 die Preise für beste Northumberland Kesselkohle hob Tyne von 12 Schilling<lb/>
3 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Gaskohle hob Tyne von 12 Schilling<lb/>
6 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Hochofenkoks del Tees side von<lb/>
19 Schilling auf 30 Schilling, für Gießereikoks hob Tyne von 19 Schilling<lb/>
auf 37 Schilling, für beste Waliser Kefselkohle hob Cardiff von 21 Schilling<lb/>
auf 27 Schilling, für beste Waliser Briketts hob Cardiff von 18 Schilling auf<lb/>
35 Schilling, für besten Gießereikoks hob Cardiff von 28 Schilling auf<lb/>
42 Schilling 9 Penny und für schottische Kefselkohle hob Glasgow von<lb/>
11 Schilling 3 Penny auf 16 Schilling 6 Penny. Der enorme Hochgang der<lb/>
Kohlenpreise in England wird auch durch den Ende Juli 1915 in der dritten<lb/>
Lesung im englischen Unterhause angenommenen Gesetzentwurf zur Feststellung<lb/>
der Steinkohlenpreise bestätigt.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0382] [Abbildung] Z>er Weltkrieg und die preise von Aohle und Gisen in den europäischen Staaten Heinrich Gdhring von lWKW 'AM'-inalog der durch dieses gewaltige Völkerringen hervorgerufenen Preissteigerung der notwendigsten Lebensmittel in den europäischen Staaten ist naturgemäß ein Hochgang der Preise aller anderen Verbrauchsartikel zu beobachten. Von ganz besonders einschneidender Bedeutung ist diese Preisbewegung für Kohle und Eisen, diese wichtigen Faktoren der Volkswirtschaft. Wie in punkto der Lebensmittelfrage, so ist auch in dieser Hinsicht Gro߬ britannien ganz ungemein betroffen worden. So sind beispielsweise die Preise der gebräuchlichsten Steinkohlen im Zeitraum eines Jahres um 73 Prozent gestiegen. Nach Mitteilungen des New Statesman betrug Ende Juni 1915 der Preis dieser Steinkohle 26 Schilling 6 Penny gegen 15 Schilling 5 Penny Ende Juni 1914. Nach Berichten der Times stiegen die Preise der im Haushalte der Engländer gebräuchlichsten Kohlen um 50 bis 80 Prozent. Noch beträchtlicher aber war die Preissteigerung im Ausfuhrgeschäft. Nach Mitteilungen des Economist stiegen in der Zeit vom 1. Januar 1915 bis zum 1. Juli 1915 die Preise für beste Northumberland Kesselkohle hob Tyne von 12 Schilling 3 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Gaskohle hob Tyne von 12 Schilling 6 Penny auf 20 Schilling, für Durham-Hochofenkoks del Tees side von 19 Schilling auf 30 Schilling, für Gießereikoks hob Tyne von 19 Schilling auf 37 Schilling, für beste Waliser Kefselkohle hob Cardiff von 21 Schilling auf 27 Schilling, für beste Waliser Briketts hob Cardiff von 18 Schilling auf 35 Schilling, für besten Gießereikoks hob Cardiff von 28 Schilling auf 42 Schilling 9 Penny und für schottische Kefselkohle hob Glasgow von 11 Schilling 3 Penny auf 16 Schilling 6 Penny. Der enorme Hochgang der Kohlenpreise in England wird auch durch den Ende Juli 1915 in der dritten Lesung im englischen Unterhause angenommenen Gesetzentwurf zur Feststellung der Steinkohlenpreise bestätigt.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/382
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/382>, abgerufen am 26.05.2024.