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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Unzweifelhaft deutsches Land!

sondern um ihn erkennen zu lehren. Denn nur wenn man sich über das
Elmentarc der Bewegung, die auch mit dem letzten Berliner Aufstand noch
lange nicht endgültig niedergeworfen sein wird, klar geworden ist, wird man es
vermeiden, ihr mit Hausmittelchen beikommen zu wollen, wo es einer
methodischen Kur bedarf. Die Notlage der Regierung foll keineswegs verkannt
werden, und ebensowenig die Schwierigkeit, die für viele darin liegt, um- oder
hinzuzulernen und die endgültigen praktischen Konsequenzen aus dem verlorenen
Kriege zu ziehen, aber je entschlossener und klarsichtiger das geschieht, desto rascher
werden -- nicht vielleicht wir ---aber Deutschland die Krisis überwunden haben.

Und kein Kokettieren mehr mit Bürgerstreiks und dergleichen. Das hieße
die Berechtigung der Arbeiterstreiks, die ganze niederträchtige Methode, die in
ihnen liegt, anerkennen. Und was wird geschehen, wenn der Bürgerstreik wirk¬
lich durchgeführt wird? Beim übernächsten Bolschewistenaufstand wird der
streikende Bürger erschlagen werden, und da er in der Minderzahl ist, wird das
Ende -- Rußland sein. Wehe den Unbelehrbaren!




Unzweifelhaft deutsches Land!
Dr. Moritz Weiß von

osen und Westpreußen find im Sinne des Wilsonschen Punktes 13
niemals unzweifelhaft polnisches Land gewesen. Im Gegenteil:
NW^'^W Westpreußen verdankt alles, was die Gegenwart aus der
UjM^MH Vergangenheit übernommen hat, was es an historischen
Erinnerungen und Schätzen besitzt, dein Deutschtum: und auch in
Posen ist es in aller Geschichte das Deutschtum gewesen, das die
Provinz wirtschaftlich und kulturell vorwärts gebracht hat. Schon der erste
selbständige Posener Fürst, Mieszko der Dritte (1142--1202), zog zur Hebung
der Landeskultur deutsche Zisterziensermönche aus der Nähe Kölns ins Land; das
dreizehnte Jahrhundert sah dann in breitem Strom deutsche Bauern und Bürger
nach Posen hineinfinden. Von den polnischen Fürsten, namentlich Wladislaus
Ldonicz, Przemisl dem Ersten, Boleslaus dem Frommen und Przemisl dem
Zweiten (1202--1296) herbeigerufen und unter Leitung der Kirche, besonders des
Zisterzienserordens, kamen die deutschen Bauern schurenweise nach Posen gezogen:
sie brachten die technischen Kenntnisse und die Arbeitskraft mit, die zum Aus¬
trocknen der Sümpfe und zum Roben der-Wälder gehörten; sie waren doppelt so
leistungsfähig wie der Polnische Bauer. Wenn das Landmaß, nach dem das
Land an die deutschen Kolonisten vergeben wurde, die deutsche Hufe, zu 30, die
-Polnische nur zu 15 Morgen gerechnet wurde, so bedeutete das nichts anderes,
als daß die deutsche Landwirtschaft mit ihren besseren Geräten und der größeren
Erfahrung des Bauern zur selben Zeit das Doppelte leistete als die slawische. Wie
'gewaltig diese Kolonistcnzüge waren, beweisen am besten die zahlreichen Städte,
die die polnischen Fürsten mit ihnen gründen konnten. Nach schlesischen Muster
wurden diese Städte nach bestimmtem Schema angelegt und ebenso wie übrigens
viele Bauernsiedluttgen mit deutscheu: Rechte bewidmet. Damals entstanden die
Kolonialstadt Gnesen neben der alten Landeshauptstadt als erste deutsche
Kolonialstadt (vor 1243), ferner Powidz, Meseritz, Kostschin, Hohensalza, die
Kolonialstadt Posen (auf dem linken Wartheuser, 1253), Fraustadt, Sabrina,
etwas später Nogasen, Sander, Gosthn usw. Überall richteten sich die deutschen
Bürger dieser Städte nach -deutscher Sitte ein: sie wählten Bürgermeister und
Rat für die Verwaltung der städtischen Angelegenheiten; die Rechtsprechung führte
ein Schöffenkollegium unter Vorsitz des Erbvogts; die Vertretung der Bürger¬
schaft übernahmen die Ältesten der Innungen, die sich überall sofort bildeten.
Auch deutsche Juden kamen mit den christlichen Kolonisten in die Provinz; sie
lockte der Handelsverkehr, der jetzt erst aufblühte; fast in jeder Stadt gab es eine
besondere Straße, die Jüdenstraße, für sie.


2-,
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sondern um ihn erkennen zu lehren. Denn nur wenn man sich über das
Elmentarc der Bewegung, die auch mit dem letzten Berliner Aufstand noch
lange nicht endgültig niedergeworfen sein wird, klar geworden ist, wird man es
vermeiden, ihr mit Hausmittelchen beikommen zu wollen, wo es einer
methodischen Kur bedarf. Die Notlage der Regierung foll keineswegs verkannt
werden, und ebensowenig die Schwierigkeit, die für viele darin liegt, um- oder
hinzuzulernen und die endgültigen praktischen Konsequenzen aus dem verlorenen
Kriege zu ziehen, aber je entschlossener und klarsichtiger das geschieht, desto rascher
werden — nicht vielleicht wir -—aber Deutschland die Krisis überwunden haben.

Und kein Kokettieren mehr mit Bürgerstreiks und dergleichen. Das hieße
die Berechtigung der Arbeiterstreiks, die ganze niederträchtige Methode, die in
ihnen liegt, anerkennen. Und was wird geschehen, wenn der Bürgerstreik wirk¬
lich durchgeführt wird? Beim übernächsten Bolschewistenaufstand wird der
streikende Bürger erschlagen werden, und da er in der Minderzahl ist, wird das
Ende — Rußland sein. Wehe den Unbelehrbaren!




Unzweifelhaft deutsches Land!
Dr. Moritz Weiß von

osen und Westpreußen find im Sinne des Wilsonschen Punktes 13
niemals unzweifelhaft polnisches Land gewesen. Im Gegenteil:
NW^'^W Westpreußen verdankt alles, was die Gegenwart aus der
UjM^MH Vergangenheit übernommen hat, was es an historischen
Erinnerungen und Schätzen besitzt, dein Deutschtum: und auch in
Posen ist es in aller Geschichte das Deutschtum gewesen, das die
Provinz wirtschaftlich und kulturell vorwärts gebracht hat. Schon der erste
selbständige Posener Fürst, Mieszko der Dritte (1142—1202), zog zur Hebung
der Landeskultur deutsche Zisterziensermönche aus der Nähe Kölns ins Land; das
dreizehnte Jahrhundert sah dann in breitem Strom deutsche Bauern und Bürger
nach Posen hineinfinden. Von den polnischen Fürsten, namentlich Wladislaus
Ldonicz, Przemisl dem Ersten, Boleslaus dem Frommen und Przemisl dem
Zweiten (1202—1296) herbeigerufen und unter Leitung der Kirche, besonders des
Zisterzienserordens, kamen die deutschen Bauern schurenweise nach Posen gezogen:
sie brachten die technischen Kenntnisse und die Arbeitskraft mit, die zum Aus¬
trocknen der Sümpfe und zum Roben der-Wälder gehörten; sie waren doppelt so
leistungsfähig wie der Polnische Bauer. Wenn das Landmaß, nach dem das
Land an die deutschen Kolonisten vergeben wurde, die deutsche Hufe, zu 30, die
-Polnische nur zu 15 Morgen gerechnet wurde, so bedeutete das nichts anderes,
als daß die deutsche Landwirtschaft mit ihren besseren Geräten und der größeren
Erfahrung des Bauern zur selben Zeit das Doppelte leistete als die slawische. Wie
'gewaltig diese Kolonistcnzüge waren, beweisen am besten die zahlreichen Städte,
die die polnischen Fürsten mit ihnen gründen konnten. Nach schlesischen Muster
wurden diese Städte nach bestimmtem Schema angelegt und ebenso wie übrigens
viele Bauernsiedluttgen mit deutscheu: Rechte bewidmet. Damals entstanden die
Kolonialstadt Gnesen neben der alten Landeshauptstadt als erste deutsche
Kolonialstadt (vor 1243), ferner Powidz, Meseritz, Kostschin, Hohensalza, die
Kolonialstadt Posen (auf dem linken Wartheuser, 1253), Fraustadt, Sabrina,
etwas später Nogasen, Sander, Gosthn usw. Überall richteten sich die deutschen
Bürger dieser Städte nach -deutscher Sitte ein: sie wählten Bürgermeister und
Rat für die Verwaltung der städtischen Angelegenheiten; die Rechtsprechung führte
ein Schöffenkollegium unter Vorsitz des Erbvogts; die Vertretung der Bürger¬
schaft übernahmen die Ältesten der Innungen, die sich überall sofort bildeten.
Auch deutsche Juden kamen mit den christlichen Kolonisten in die Provinz; sie
lockte der Handelsverkehr, der jetzt erst aufblühte; fast in jeder Stadt gab es eine
besondere Straße, die Jüdenstraße, für sie.


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[0031] Unzweifelhaft deutsches Land! sondern um ihn erkennen zu lehren. Denn nur wenn man sich über das Elmentarc der Bewegung, die auch mit dem letzten Berliner Aufstand noch lange nicht endgültig niedergeworfen sein wird, klar geworden ist, wird man es vermeiden, ihr mit Hausmittelchen beikommen zu wollen, wo es einer methodischen Kur bedarf. Die Notlage der Regierung foll keineswegs verkannt werden, und ebensowenig die Schwierigkeit, die für viele darin liegt, um- oder hinzuzulernen und die endgültigen praktischen Konsequenzen aus dem verlorenen Kriege zu ziehen, aber je entschlossener und klarsichtiger das geschieht, desto rascher werden — nicht vielleicht wir -—aber Deutschland die Krisis überwunden haben. Und kein Kokettieren mehr mit Bürgerstreiks und dergleichen. Das hieße die Berechtigung der Arbeiterstreiks, die ganze niederträchtige Methode, die in ihnen liegt, anerkennen. Und was wird geschehen, wenn der Bürgerstreik wirk¬ lich durchgeführt wird? Beim übernächsten Bolschewistenaufstand wird der streikende Bürger erschlagen werden, und da er in der Minderzahl ist, wird das Ende — Rußland sein. Wehe den Unbelehrbaren! Unzweifelhaft deutsches Land! Dr. Moritz Weiß von osen und Westpreußen find im Sinne des Wilsonschen Punktes 13 niemals unzweifelhaft polnisches Land gewesen. Im Gegenteil: NW^'^W Westpreußen verdankt alles, was die Gegenwart aus der UjM^MH Vergangenheit übernommen hat, was es an historischen Erinnerungen und Schätzen besitzt, dein Deutschtum: und auch in Posen ist es in aller Geschichte das Deutschtum gewesen, das die Provinz wirtschaftlich und kulturell vorwärts gebracht hat. Schon der erste selbständige Posener Fürst, Mieszko der Dritte (1142—1202), zog zur Hebung der Landeskultur deutsche Zisterziensermönche aus der Nähe Kölns ins Land; das dreizehnte Jahrhundert sah dann in breitem Strom deutsche Bauern und Bürger nach Posen hineinfinden. Von den polnischen Fürsten, namentlich Wladislaus Ldonicz, Przemisl dem Ersten, Boleslaus dem Frommen und Przemisl dem Zweiten (1202—1296) herbeigerufen und unter Leitung der Kirche, besonders des Zisterzienserordens, kamen die deutschen Bauern schurenweise nach Posen gezogen: sie brachten die technischen Kenntnisse und die Arbeitskraft mit, die zum Aus¬ trocknen der Sümpfe und zum Roben der-Wälder gehörten; sie waren doppelt so leistungsfähig wie der Polnische Bauer. Wenn das Landmaß, nach dem das Land an die deutschen Kolonisten vergeben wurde, die deutsche Hufe, zu 30, die -Polnische nur zu 15 Morgen gerechnet wurde, so bedeutete das nichts anderes, als daß die deutsche Landwirtschaft mit ihren besseren Geräten und der größeren Erfahrung des Bauern zur selben Zeit das Doppelte leistete als die slawische. Wie 'gewaltig diese Kolonistcnzüge waren, beweisen am besten die zahlreichen Städte, die die polnischen Fürsten mit ihnen gründen konnten. Nach schlesischen Muster wurden diese Städte nach bestimmtem Schema angelegt und ebenso wie übrigens viele Bauernsiedluttgen mit deutscheu: Rechte bewidmet. Damals entstanden die Kolonialstadt Gnesen neben der alten Landeshauptstadt als erste deutsche Kolonialstadt (vor 1243), ferner Powidz, Meseritz, Kostschin, Hohensalza, die Kolonialstadt Posen (auf dem linken Wartheuser, 1253), Fraustadt, Sabrina, etwas später Nogasen, Sander, Gosthn usw. Überall richteten sich die deutschen Bürger dieser Städte nach -deutscher Sitte ein: sie wählten Bürgermeister und Rat für die Verwaltung der städtischen Angelegenheiten; die Rechtsprechung führte ein Schöffenkollegium unter Vorsitz des Erbvogts; die Vertretung der Bürger¬ schaft übernahmen die Ältesten der Innungen, die sich überall sofort bildeten. Auch deutsche Juden kamen mit den christlichen Kolonisten in die Provinz; sie lockte der Handelsverkehr, der jetzt erst aufblühte; fast in jeder Stadt gab es eine besondere Straße, die Jüdenstraße, für sie. 2-,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/31>, abgerufen am 29.04.2024.