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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Materialien zur ostdeutschen Frage

Ganz anders der Einfuhrhandel. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit den
Gütern des täglichen Verbrauchs in Stadt und Hinterland, und die Zunahme
der Bevölkerung, die sich vor dein Kriege in unserm Hinterkante allenthalben
zeigte, drückte sich u. ni. in den stetig steigenden Ziffern unseres Einfuhrhandels aus.

Seinem Umfange nach war der bedeutendste Seeeinfuhrartikel englische Stein¬
kohle. Sie beherrsche früher den Danziger Markt ausschließlich. Dann fing
Oberschlesien an, sich in einem von Jahr zu Jahr wachsenden Maße an der
Kvhlenversorgung Danzigs und unserer Küstengegend zu beteiligen, und bet
Ausbruch des Krieges teilten sich England und Oberschlesien fast zu gleichen Teilen
in unsere Kohlenversorgung. Bedeutend ist die Einfuhr von Heringen. Auch in
diesem Ariitel hat England von jeher den hervorragendsten Platz eingenommen
und ihn unmittelbar bis zum Kriege behauptet. Namentlich das polnische Industrie¬
gebiet bezog englische Heringe in großen Mengen über Danzig. Die Versorgung
unseres Hinterlandes mit Kolonialwaren vollzog sich in der Hauptsache über See
von Hamburg aus. In zweiter Reihe kam Bremen in Betracht, und einen starken
Anteil an der Einfuhr hatten auch London, Kopenhagen und Rotterdam. Wichtig
waren ferner der Eigenhandel Danzigs mit Wein, Petroleum, Salz und Eisen¬
waren. Den größten Raum in der Einfuhr Danzigs nahm aber der Speditions-
Handel ein. Ihm gehörte ein großer Teil der umfangreichen Einfuhr von Drogen,
Gerbstoffen, Chemikalien und künstlichen Düngemitteln und rohen Nindhäuten.
Ein Teil dieser Einfuhr kam unmittelbar von Südamerika, ein anderer als Teil¬
ladung von Hamburg hierher.

Häufig freilich ist schwer festzustellen, was Eigenhandel ist und was Spe¬
ditionshandel. Diese Frage ist aber auch von verhältnismäßig untergeordneter
Bedeutung. Die Hauptsache ist die Gesamtgüterbewegung: wenn viel eingeführt
wird, so entsteht Angebot von Schiffsraum zur Ausfuhr, und ein großer Schiffs¬
verkehr bringt immer die günstigsten Ladungsverhültnisse.

Die obige kurze Übersicht über Danzigs Handel hat gezeigt, daß er sich
seewärts zwar in der Hauptsache mit europäischen Häfen abspielt, daß er aber
auch über transozeanische Beziehungen verfügt und binnenwäris seine Fäden über
sein provinzielles Hinterland hinaus nach Polen und den weiten Gebieten Ru߬
lands, sowie nach Galizien, Ungarn und den Balkanländern spinnt. Der Danziger
Kaufmann selbst aber wurzelt, wie eine am 28. Februar d. I. im altehrwürdigen
Artushof abgehaltene, von der Danziger Kaufmannschaft fast restlos besuchte
Versammlung erklärte, unentreißbar im Boden der deutschen Kultur und weist
daher jeden Gedanken der politischen Abtrennung Danzigs von Deutschland und
des Übertritts zu einer anderen staatlichen Gemeinschaft als unerträglich und von
schwerer Zukunftsgefayren zurück. Danzigs Handel gehört der gewerbsfleißigen
Welt, Danzigs Boden dem deutschen Vaterlande."


Richtigstellungen der Denisschen Denkschrift

[Beginn Spaltensatz]

Zu der in Ur. 3 der "Mitteilungen"
lvieoergegcbencn Denkschrift von Denis ver¬
öffentlicht die Deutsche All>,. Zeitung Ur. es5
l'an 31. Mürz folgende wertvollen Aus¬
führungen aus der Feder des Brombcrgcr
Oberbüruermcistcrs Dr. Mihlaff, die sich im
besonderen mit den Entstellungen der Ver¬
hältnisse des NetzedistriktS befassen.

Über die Verhältnisse im Osten herrscht
soviel Unklarheit, daß man nicht genug tun
5ann, die tatsächlichen Verhältnisse ins rechte

[Spaltenumbruch]

Licht zu stellen, auch auf die Gefahr hin,
das; man bekannte Sachen nochmals wieder¬
holt. Einen besonderen Anlaß zu einigen
Bemerkungen über den Netzedistrikt, der sich
im wesentlichen mit dem Regierungsbezirk
Bromberg deckt, gibt wieder einmal die in
Ur. 126 dieser Zeitung veröffentlichte Denk¬
schrift des Herrn Denis, Referent für Polen
in der dem französischen Ministerium der
auswärtigen Angelegenheiten zugeteilten
polnischen Kommission. Über Posen, "1815

[Ende Spaltensatz]
Materialien zur ostdeutschen Frage

Ganz anders der Einfuhrhandel. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit den
Gütern des täglichen Verbrauchs in Stadt und Hinterland, und die Zunahme
der Bevölkerung, die sich vor dein Kriege in unserm Hinterkante allenthalben
zeigte, drückte sich u. ni. in den stetig steigenden Ziffern unseres Einfuhrhandels aus.

Seinem Umfange nach war der bedeutendste Seeeinfuhrartikel englische Stein¬
kohle. Sie beherrsche früher den Danziger Markt ausschließlich. Dann fing
Oberschlesien an, sich in einem von Jahr zu Jahr wachsenden Maße an der
Kvhlenversorgung Danzigs und unserer Küstengegend zu beteiligen, und bet
Ausbruch des Krieges teilten sich England und Oberschlesien fast zu gleichen Teilen
in unsere Kohlenversorgung. Bedeutend ist die Einfuhr von Heringen. Auch in
diesem Ariitel hat England von jeher den hervorragendsten Platz eingenommen
und ihn unmittelbar bis zum Kriege behauptet. Namentlich das polnische Industrie¬
gebiet bezog englische Heringe in großen Mengen über Danzig. Die Versorgung
unseres Hinterlandes mit Kolonialwaren vollzog sich in der Hauptsache über See
von Hamburg aus. In zweiter Reihe kam Bremen in Betracht, und einen starken
Anteil an der Einfuhr hatten auch London, Kopenhagen und Rotterdam. Wichtig
waren ferner der Eigenhandel Danzigs mit Wein, Petroleum, Salz und Eisen¬
waren. Den größten Raum in der Einfuhr Danzigs nahm aber der Speditions-
Handel ein. Ihm gehörte ein großer Teil der umfangreichen Einfuhr von Drogen,
Gerbstoffen, Chemikalien und künstlichen Düngemitteln und rohen Nindhäuten.
Ein Teil dieser Einfuhr kam unmittelbar von Südamerika, ein anderer als Teil¬
ladung von Hamburg hierher.

Häufig freilich ist schwer festzustellen, was Eigenhandel ist und was Spe¬
ditionshandel. Diese Frage ist aber auch von verhältnismäßig untergeordneter
Bedeutung. Die Hauptsache ist die Gesamtgüterbewegung: wenn viel eingeführt
wird, so entsteht Angebot von Schiffsraum zur Ausfuhr, und ein großer Schiffs¬
verkehr bringt immer die günstigsten Ladungsverhültnisse.

Die obige kurze Übersicht über Danzigs Handel hat gezeigt, daß er sich
seewärts zwar in der Hauptsache mit europäischen Häfen abspielt, daß er aber
auch über transozeanische Beziehungen verfügt und binnenwäris seine Fäden über
sein provinzielles Hinterland hinaus nach Polen und den weiten Gebieten Ru߬
lands, sowie nach Galizien, Ungarn und den Balkanländern spinnt. Der Danziger
Kaufmann selbst aber wurzelt, wie eine am 28. Februar d. I. im altehrwürdigen
Artushof abgehaltene, von der Danziger Kaufmannschaft fast restlos besuchte
Versammlung erklärte, unentreißbar im Boden der deutschen Kultur und weist
daher jeden Gedanken der politischen Abtrennung Danzigs von Deutschland und
des Übertritts zu einer anderen staatlichen Gemeinschaft als unerträglich und von
schwerer Zukunftsgefayren zurück. Danzigs Handel gehört der gewerbsfleißigen
Welt, Danzigs Boden dem deutschen Vaterlande."


Richtigstellungen der Denisschen Denkschrift

[Beginn Spaltensatz]

Zu der in Ur. 3 der „Mitteilungen"
lvieoergegcbencn Denkschrift von Denis ver¬
öffentlicht die Deutsche All>,. Zeitung Ur. es5
l'an 31. Mürz folgende wertvollen Aus¬
führungen aus der Feder des Brombcrgcr
Oberbüruermcistcrs Dr. Mihlaff, die sich im
besonderen mit den Entstellungen der Ver¬
hältnisse des NetzedistriktS befassen.

Über die Verhältnisse im Osten herrscht
soviel Unklarheit, daß man nicht genug tun
5ann, die tatsächlichen Verhältnisse ins rechte

[Spaltenumbruch]

Licht zu stellen, auch auf die Gefahr hin,
das; man bekannte Sachen nochmals wieder¬
holt. Einen besonderen Anlaß zu einigen
Bemerkungen über den Netzedistrikt, der sich
im wesentlichen mit dem Regierungsbezirk
Bromberg deckt, gibt wieder einmal die in
Ur. 126 dieser Zeitung veröffentlichte Denk¬
schrift des Herrn Denis, Referent für Polen
in der dem französischen Ministerium der
auswärtigen Angelegenheiten zugeteilten
polnischen Kommission. Über Posen, „1815

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[0411] Materialien zur ostdeutschen Frage Ganz anders der Einfuhrhandel. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit den Gütern des täglichen Verbrauchs in Stadt und Hinterland, und die Zunahme der Bevölkerung, die sich vor dein Kriege in unserm Hinterkante allenthalben zeigte, drückte sich u. ni. in den stetig steigenden Ziffern unseres Einfuhrhandels aus. Seinem Umfange nach war der bedeutendste Seeeinfuhrartikel englische Stein¬ kohle. Sie beherrsche früher den Danziger Markt ausschließlich. Dann fing Oberschlesien an, sich in einem von Jahr zu Jahr wachsenden Maße an der Kvhlenversorgung Danzigs und unserer Küstengegend zu beteiligen, und bet Ausbruch des Krieges teilten sich England und Oberschlesien fast zu gleichen Teilen in unsere Kohlenversorgung. Bedeutend ist die Einfuhr von Heringen. Auch in diesem Ariitel hat England von jeher den hervorragendsten Platz eingenommen und ihn unmittelbar bis zum Kriege behauptet. Namentlich das polnische Industrie¬ gebiet bezog englische Heringe in großen Mengen über Danzig. Die Versorgung unseres Hinterlandes mit Kolonialwaren vollzog sich in der Hauptsache über See von Hamburg aus. In zweiter Reihe kam Bremen in Betracht, und einen starken Anteil an der Einfuhr hatten auch London, Kopenhagen und Rotterdam. Wichtig waren ferner der Eigenhandel Danzigs mit Wein, Petroleum, Salz und Eisen¬ waren. Den größten Raum in der Einfuhr Danzigs nahm aber der Speditions- Handel ein. Ihm gehörte ein großer Teil der umfangreichen Einfuhr von Drogen, Gerbstoffen, Chemikalien und künstlichen Düngemitteln und rohen Nindhäuten. Ein Teil dieser Einfuhr kam unmittelbar von Südamerika, ein anderer als Teil¬ ladung von Hamburg hierher. Häufig freilich ist schwer festzustellen, was Eigenhandel ist und was Spe¬ ditionshandel. Diese Frage ist aber auch von verhältnismäßig untergeordneter Bedeutung. Die Hauptsache ist die Gesamtgüterbewegung: wenn viel eingeführt wird, so entsteht Angebot von Schiffsraum zur Ausfuhr, und ein großer Schiffs¬ verkehr bringt immer die günstigsten Ladungsverhültnisse. Die obige kurze Übersicht über Danzigs Handel hat gezeigt, daß er sich seewärts zwar in der Hauptsache mit europäischen Häfen abspielt, daß er aber auch über transozeanische Beziehungen verfügt und binnenwäris seine Fäden über sein provinzielles Hinterland hinaus nach Polen und den weiten Gebieten Ru߬ lands, sowie nach Galizien, Ungarn und den Balkanländern spinnt. Der Danziger Kaufmann selbst aber wurzelt, wie eine am 28. Februar d. I. im altehrwürdigen Artushof abgehaltene, von der Danziger Kaufmannschaft fast restlos besuchte Versammlung erklärte, unentreißbar im Boden der deutschen Kultur und weist daher jeden Gedanken der politischen Abtrennung Danzigs von Deutschland und des Übertritts zu einer anderen staatlichen Gemeinschaft als unerträglich und von schwerer Zukunftsgefayren zurück. Danzigs Handel gehört der gewerbsfleißigen Welt, Danzigs Boden dem deutschen Vaterlande." Richtigstellungen der Denisschen Denkschrift Zu der in Ur. 3 der „Mitteilungen" lvieoergegcbencn Denkschrift von Denis ver¬ öffentlicht die Deutsche All>,. Zeitung Ur. es5 l'an 31. Mürz folgende wertvollen Aus¬ führungen aus der Feder des Brombcrgcr Oberbüruermcistcrs Dr. Mihlaff, die sich im besonderen mit den Entstellungen der Ver¬ hältnisse des NetzedistriktS befassen. Über die Verhältnisse im Osten herrscht soviel Unklarheit, daß man nicht genug tun 5ann, die tatsächlichen Verhältnisse ins rechte Licht zu stellen, auch auf die Gefahr hin, das; man bekannte Sachen nochmals wieder¬ holt. Einen besonderen Anlaß zu einigen Bemerkungen über den Netzedistrikt, der sich im wesentlichen mit dem Regierungsbezirk Bromberg deckt, gibt wieder einmal die in Ur. 126 dieser Zeitung veröffentlichte Denk¬ schrift des Herrn Denis, Referent für Polen in der dem französischen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zugeteilten polnischen Kommission. Über Posen, „1815

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/411>, abgerufen am 29.04.2024.