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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.

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Taumel
Geh. M. 14.--, geb.
M. 18.--. 24. Taus.
"Hamburger Fremdenblatt": Die geistvolle Art des
Dichters läßt die Lektüre dieses Romans einer Ehe-
irrung "um höchsten Genuß werden.RomaneUm nichts
Geh. M. 10.50, geb.
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"Berliner Lokalanzeiger": Das Buch mit seiner
ernsten Tendenz ist hoch interessant, glänzend
geschieden.
Die weiße Nacht
Geh. M. 14.-- geb. M. 18.--. 17. Tausend
>,Da" kleine Journal", Berlin: Dieses imponierende,
atemlos spannende Werk eines wirklichen Dichters
ist "in kulturgeschichtliches Dokument.Eine dumme Geschichte
Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50. 1V. Tausend
"Berliner Lokalanzeiger": Ein Roman, der dem Leser
"labende Trafen" abpreßt, ihn packt und ergreift, --
köstliche Worte, köstliche Menschen und ein warmer,
köstlicher Humor.
Soeben erschienen!Vendee Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50
"Neueste Nachrichten", Kiel: Paul LangenscheidtS jüngst" Roman ist in seiner dramatischen Spannung
und Meisterschaft der Sprache kaum wie ein anderer vom Zauber dichterischer Schönheit durchtränkt.
Du bist mein!
Geh. M. 9.50, geb. M. 13.50. 54. Tausend
"Hamburger Nahrichten": Seit langem haben wir
kein, Wert gelesen, da" uns so in tiefster Seele
erschüttert hätte.Blondes Gift
Geh. M.14.--, geb. M. 18.--. 47. Tausend
"Berliner Lokalanzeiger": Es ist ein unbarmherziges
Buch; mögen seine lehrreichen Wahrheiten weit
hinausklingen in die Welt.
Arme kleine Goa!
Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50. 74. Tausend
"Posener Tageblatt": Alle reifen Menschen sollten
dieses erschütternde Werk lesen.Rudler, hilf mir!
Geh. M. 12.--, geb. M.16.--. 16. Tausend
"Tägliche Rundschau", Berlin: Dieser Roman gehört
in aller Eltern vaut.
Ich hab' dich lieb!
Geschichte einer jungen Ehe.
Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50. 59. Tausend
"Le pziger Abendzeitung": Es ist einMeist-roe k,das
Paul Langenscheidt der modernen Literatur schenkt.Graf (lohn
Geh. M. 14.--, geb. M. 18.--. 25.Tausend
"Magdeburger Tageszeitung": R ich anspannenden
Details, die zeitweise auch goldenen Humor ,u Worte
kommen lassen, muß der Roman "Graf Cohn" eine
Mei'terschöpfu'g genannt werden.
Paul Langenscheidt, Diplomatie der Ehe.
Ein Buch für g'ne und böse Tage.
Kochen "Bibl- Nachr.": Dieses " L-bensbuch" des Verf.. ein wunder-
^V. , voller Berater und Warner, möge jedes Braut- und Ehepaar
erschienen. sich schenken. DaS Werk wird Generationen überdauern.Preis eleg.
geb. M. 20.-
Martin Lamp l
wie Leutnant Jürgens
Stellung suchte
Roman
Geh. M. 10.-, geb, M. 15.-
Dieser fesselnde Roman schildert -- ohne
"olirische Tendenz -- an einem Einzel"
Schicksal da" Los von Tausenden unterer
verabschiedeten Offiziere. Das Buch ist
ein lebensprühendes Bild aus stürmischen
Tagen,Clara Sudermann
Am Glück vorbei
Roman
Geh. M. 10--, geb. M. Is.--
Sir spannender Liebesroman, der -- frei
von aller Eioril -- jedem i" die Hand
gegeben werden kann. Das Werk hütet
in seiner bewgten Handlung und
glänzenden Sharalreristir "me Zierde
unserer Literatur.Robert Heinz Brigg
Du meine Königin
Roman
Geh. M. 11.-, geb. M. 14.--
In leuchtender Sprache rollt sich ale".
beklemmend diese """schichte "in-r Leiden,
schaft" ab. D"r Roman ist nach Form
_und Inhalt vollendet.
Dr. p. Langenscheidt, Verlag, Berlin U?j3

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ist treu ihrer Tradition das ^amilienblatt der gebildeten N)ete
preis durch die Post vierteljährlich M. S.--. Probenummern kostenlos durch den Verlag
München, Müllerstraße 2? -- 29. ^ Bestellungen durch jede Postanstalt, jede Buchhandlung,
oder die Geschäftsstelle der Allgemeinen Zeitung, München, Müllerstraße Ur. 27.
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Grenzboten-Weihnacht 5920
Fritz Kern Oon
1.

er Geist Vismarcks ist es gewöhnt, von Unberufenen beschworen zu
werden. Aber selten wurde er falscher zitiert, als in der für alle
Grenzpolitik maßgebenden Angelegenheit des Botschafters der
deutschen Republik in Rom. Herr von Beerenberg, der anscheinend
weniger seines Könnens als seines Habens wegen zum Vertreter der
Person des Herrn Ebert bei Viktor Emanuel III. ernannt worden ist, hat seine Aus¬
gabe damit begonnen, das Grenzdeutschtum -- heute gut ein Viertel unseres
Volkes -- im tiefsten Herzen zu verletzen. Er hat auf dem Weg über eine Trentiner
italienische Behörde den Südtirolern den Rat gegeben, sich als Italiener deutscher
Nationalität mit dem italienischen Staat abzufinden. Die einhellige Ablehnung
seiner ebenso ungeschickten wie unwürdigen Äußerungen seitens der Tiroler wurde
nun seinen Verteidigern zum Anlaß, daran zu erinnern, daß Bismarck seiner Zeit
die Grenzdeutschen in den russischen Ostseeprovinzen oder in Österreich-Ungarn in
Schutz zu nehmen vermieden habe. Man könnte darauf zunächst erwidern, daß, wenn
Herr von Beerenberg Königgrätz und Sedan gewonnen und das Deutsche Reich ge¬
schaffen hätte, in seiner Stimme immerhin etwas Metall läge, welches zarter Stimni-
gebung erst den eigentlichen Reiz verleiht. Vor allem aber: Bismarck unterließ
es, in die inneren Angelegenheiten Rußlands und Österreich-Ungarns dreinzureden,
weil er in der heiklen diplomatischen Lage, die ein starkes, zentraleuropäisches Reich
immer vorfinden wird, durch Ausschaltung aller Neibungsflächen mit den beiden
östlichen Kaisermächten unserm Reich und damit dem ganzen Deutschtum auf der
Erde die sicherste Grundlage gab. Demgegenüber konnten die schmerzlichen Erlebnisse
der Ballen nicht ins Gewicht fallen, mußten die Deutschen des Habsburgerreichcs
sich nut eigenen Kräften behaupten.

.Heute ist alles anders. Ein heutiger deutscher Botschafter im Ausland ist
der Vertreter eines geknechteten, verstümmelten und bankerotten Staates, sowie
eines großen, unbesiegten und zukunftskräftigen Volkstums. Jeder Italiener hat ein
schlechtes Gewissen über den ursprünglich gar nicht beabsichtigten Raub Südtirols.


Grenzboten IV 192V 21


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Taumel
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Dichters läßt die Lektüre dieses Romans einer Ehe-
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und Meisterschaft der Sprache kaum wie ein anderer vom Zauber dichterischer Schönheit durchtränkt.
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1.

er Geist Vismarcks ist es gewöhnt, von Unberufenen beschworen zu
werden. Aber selten wurde er falscher zitiert, als in der für alle
Grenzpolitik maßgebenden Angelegenheit des Botschafters der
deutschen Republik in Rom. Herr von Beerenberg, der anscheinend
weniger seines Könnens als seines Habens wegen zum Vertreter der
Person des Herrn Ebert bei Viktor Emanuel III. ernannt worden ist, hat seine Aus¬
gabe damit begonnen, das Grenzdeutschtum — heute gut ein Viertel unseres
Volkes — im tiefsten Herzen zu verletzen. Er hat auf dem Weg über eine Trentiner
italienische Behörde den Südtirolern den Rat gegeben, sich als Italiener deutscher
Nationalität mit dem italienischen Staat abzufinden. Die einhellige Ablehnung
seiner ebenso ungeschickten wie unwürdigen Äußerungen seitens der Tiroler wurde
nun seinen Verteidigern zum Anlaß, daran zu erinnern, daß Bismarck seiner Zeit
die Grenzdeutschen in den russischen Ostseeprovinzen oder in Österreich-Ungarn in
Schutz zu nehmen vermieden habe. Man könnte darauf zunächst erwidern, daß, wenn
Herr von Beerenberg Königgrätz und Sedan gewonnen und das Deutsche Reich ge¬
schaffen hätte, in seiner Stimme immerhin etwas Metall läge, welches zarter Stimni-
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[0369] [Abbildung] s)aut Langenscheidts Taumel Geh. M. 14.—, geb. M. 18.—. 24. Taus. „Hamburger Fremdenblatt": Die geistvolle Art des Dichters läßt die Lektüre dieses Romans einer Ehe- irrung »um höchsten Genuß werden.RomaneUm nichts Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50. u6. Taus. „Berliner Lokalanzeiger": Das Buch mit seiner ernsten Tendenz ist hoch interessant, glänzend geschieden. Die weiße Nacht Geh. M. 14.— geb. M. 18.—. 17. Tausend >,Da» kleine Journal", Berlin: Dieses imponierende, atemlos spannende Werk eines wirklichen Dichters ist «in kulturgeschichtliches Dokument.Eine dumme Geschichte Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50. 1V. Tausend „Berliner Lokalanzeiger": Ein Roman, der dem Leser „labende Trafen" abpreßt, ihn packt und ergreift, — köstliche Worte, köstliche Menschen und ein warmer, köstlicher Humor. Soeben erschienen!Vendee Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50 „Neueste Nachrichten", Kiel: Paul LangenscheidtS jüngst« Roman ist in seiner dramatischen Spannung und Meisterschaft der Sprache kaum wie ein anderer vom Zauber dichterischer Schönheit durchtränkt. Du bist mein! Geh. M. 9.50, geb. M. 13.50. 54. Tausend „Hamburger Nahrichten": Seit langem haben wir kein, Wert gelesen, da» uns so in tiefster Seele erschüttert hätte.Blondes Gift Geh. M.14.—, geb. M. 18.—. 47. Tausend „Berliner Lokalanzeiger": Es ist ein unbarmherziges Buch; mögen seine lehrreichen Wahrheiten weit hinausklingen in die Welt. Arme kleine Goa! Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50. 74. Tausend „Posener Tageblatt": Alle reifen Menschen sollten dieses erschütternde Werk lesen.Rudler, hilf mir! Geh. M. 12.—, geb. M.16.—. 16. Tausend „Tägliche Rundschau", Berlin: Dieser Roman gehört in aller Eltern vaut. Ich hab' dich lieb! Geschichte einer jungen Ehe. Geh. M. 10.50, geb. M. 14.50. 59. Tausend „Le pziger Abendzeitung": Es ist einMeist-roe k,das Paul Langenscheidt der modernen Literatur schenkt.Graf (lohn Geh. M. 14.—, geb. M. 18.—. 25.Tausend „Magdeburger Tageszeitung": R ich anspannenden Details, die zeitweise auch goldenen Humor ,u Worte kommen lassen, muß der Roman „Graf Cohn" eine Mei'terschöpfu'g genannt werden. Paul Langenscheidt, Diplomatie der Ehe. Ein Buch für g'ne und böse Tage. Kochen »Bibl- Nachr.": Dieses „ L-bensbuch" des Verf.. ein wunder- ^V. , voller Berater und Warner, möge jedes Braut- und Ehepaar erschienen. sich schenken. DaS Werk wird Generationen überdauern.Preis eleg. geb. M. 20.- Martin Lamp l wie Leutnant Jürgens Stellung suchte Roman Geh. M. 10.-, geb, M. 15.- Dieser fesselnde Roman schildert — ohne »olirische Tendenz — an einem Einzel« Schicksal da» Los von Tausenden unterer verabschiedeten Offiziere. Das Buch ist ein lebensprühendes Bild aus stürmischen Tagen,Clara Sudermann Am Glück vorbei Roman Geh. M. 10—, geb. M. Is.— Sir spannender Liebesroman, der — frei von aller Eioril — jedem i» die Hand gegeben werden kann. Das Werk hütet in seiner bewgten Handlung und glänzenden Sharalreristir «me Zierde unserer Literatur.Robert Heinz Brigg Du meine Königin Roman Geh. M. 11.-, geb. M. 14.— In leuchtender Sprache rollt sich ale«. beklemmend diese „««schichte «in-r Leiden, schaft" ab. D«r Roman ist nach Form _und Inhalt vollendet. Dr. p. Langenscheidt, Verlag, Berlin U?j3 V e K 1.^ (Z L ^^.I.'I'^L^ Q e IX 8 e 1-l I IX ^ L 1^1 ^ n K ^ V L ^ . . . ^.us 6en Memoiren eines serdisenen Diplomaten Von or. c. i-i, Koi^r ?LILK^cZ8LI.0LXM V^^LKSI-V^VM Von ^«i-^-riivO soni^c;^8IVVI.I^ 80^OLK^^K0 Koma» von VWLc» I^iscKienev in 6er Oeutüonen Kom^n^eitunx unter 6/?nel roman 6er > unmlicnst bekannten I^eip?ixer LcKriitsteüerin ^^VOI>'t1^ Von^^alö^LM XMKVIL ?K^U ^I8ettLI>I 8^Ul.IZi» VIIZ k-KLiVIQL k-K/^v v°ni^v^et »^^s^^r>5 ^Mi.i.in; I^IZI8IZ-8IiI^IZ^ , Von MUkwx viMicici.ver Q8Lee^L^V'rd1LIittc)? Von ickäiM ^I^UK V. eovm ^0K?ttIU^ ^ "° vo^M^VO^llKII^^^^^^ All gemeine Zeitung Wochenschrift für Politik und Wissenschaft, Runst und Literatur, Volkswirtschaft und Technik. 12 4. ) a h r g a n g Die Allgemeine Zeitung ist treu ihrer Tradition das ^amilienblatt der gebildeten N)ete preis durch die Post vierteljährlich M. S.—. Probenummern kostenlos durch den Verlag München, Müllerstraße 2? — 29. ^ Bestellungen durch jede Postanstalt, jede Buchhandlung, oder die Geschäftsstelle der Allgemeinen Zeitung, München, Müllerstraße Ur. 27. Alte KanaMriften friMrucke to!?lchmttliucher Mte KoMare (indänlle frau^oUche Rupkerwerke Reihen wisseulchaftUOer Teil- MNften u. ÄKaliemie-rubli-- Kationen, auH ttunltblätter ieüer ÄrtMche, Radierungen, Karli2eichnungmj uM Autographen Kauft u. verkauft ttarlw.tnerFMmnn Äntiyuartat Leipzig, Komgftr. 29 Grenzboten-Weihnacht 5920 Fritz Kern Oon 1. er Geist Vismarcks ist es gewöhnt, von Unberufenen beschworen zu werden. Aber selten wurde er falscher zitiert, als in der für alle Grenzpolitik maßgebenden Angelegenheit des Botschafters der deutschen Republik in Rom. Herr von Beerenberg, der anscheinend weniger seines Könnens als seines Habens wegen zum Vertreter der Person des Herrn Ebert bei Viktor Emanuel III. ernannt worden ist, hat seine Aus¬ gabe damit begonnen, das Grenzdeutschtum — heute gut ein Viertel unseres Volkes — im tiefsten Herzen zu verletzen. Er hat auf dem Weg über eine Trentiner italienische Behörde den Südtirolern den Rat gegeben, sich als Italiener deutscher Nationalität mit dem italienischen Staat abzufinden. Die einhellige Ablehnung seiner ebenso ungeschickten wie unwürdigen Äußerungen seitens der Tiroler wurde nun seinen Verteidigern zum Anlaß, daran zu erinnern, daß Bismarck seiner Zeit die Grenzdeutschen in den russischen Ostseeprovinzen oder in Österreich-Ungarn in Schutz zu nehmen vermieden habe. Man könnte darauf zunächst erwidern, daß, wenn Herr von Beerenberg Königgrätz und Sedan gewonnen und das Deutsche Reich ge¬ schaffen hätte, in seiner Stimme immerhin etwas Metall läge, welches zarter Stimni- gebung erst den eigentlichen Reiz verleiht. Vor allem aber: Bismarck unterließ es, in die inneren Angelegenheiten Rußlands und Österreich-Ungarns dreinzureden, weil er in der heiklen diplomatischen Lage, die ein starkes, zentraleuropäisches Reich immer vorfinden wird, durch Ausschaltung aller Neibungsflächen mit den beiden östlichen Kaisermächten unserm Reich und damit dem ganzen Deutschtum auf der Erde die sicherste Grundlage gab. Demgegenüber konnten die schmerzlichen Erlebnisse der Ballen nicht ins Gewicht fallen, mußten die Deutschen des Habsburgerreichcs sich nut eigenen Kräften behaupten. .Heute ist alles anders. Ein heutiger deutscher Botschafter im Ausland ist der Vertreter eines geknechteten, verstümmelten und bankerotten Staates, sowie eines großen, unbesiegten und zukunftskräftigen Volkstums. Jeder Italiener hat ein schlechtes Gewissen über den ursprünglich gar nicht beabsichtigten Raub Südtirols. Grenzboten IV 192V 21

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_338022/369>, abgerufen am 01.05.2024.