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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.

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Vffenherzigkeiten

das doppelte an Zeit geopfert werden. Die Gründe liegen auf der Hand.
Während also, an bürgerlichen Maßstäben gemessen, die einfache Einkommen¬
steuer-Veranlagung 5 Minuten beanspruchte, verlangt jede Reichsnotopfer - Veran¬
lagung volle 6 Arbeitstage, will sagen, einen 600 mal so großen Arbeitsaufwand.
Mit der Einkommensteuer sind die Unter glücklich in einem halben Jahre fertig
geworden) zur Feststellung der Höhe des Reichsnotopfers usw. werden sie nach
Adam Riese demnach 300 Jahre nötig haben.

Ich veröffentliche diese Berechw.eng absichtlich erst jetzt, wo alle Reichsnot-
opferpflichtigen ihre Erklärungen bereits abgegeben haben. Denn wenn sie gewußt
hätten, wie es bei dem augenblicklichen Geschäftsgang in den Andern um die
Nachprüfung ihrer Einschätzungen bestellt ist, wie viele wären dann nicht der
allerschlimmsten Versuchung erlegen!


Das Heiratsgut der Stenotypistin

Das Branntweinmonopol hat dem Reiche statt der erwarteten Milliarden¬
einnahme Unkosten in Höhe von einer halben Milliarde gebracht. Schuld daran
trägt in erster Linie die landesübliche Umorgcmisation, die hauptsächlich darauf
hinaus lief, den zur Entlassung kommenden Bureauangestellten goliathische Ent¬
schädigungssummen auszuzahlen, schlichte Stenotypistinnen und ähnliche Hilfs¬
kräfte, die sich im Handumdrehen bessere Posten verschafften, erhielten Abfindungen
von 60 000 Mark, 70 000 Mark und mehr.

Angesichts dieser Üppigkeit ist es nicht verwunderlich, daß der einfache
französische Bürger unentwegt an den quellenden Reichtum Deutschlands glaubt,
das alles zahlen kann, und nur aus Bosheit dem Erbfeinde gegenüber knickert.
Auch der Wunsch der "Financial News", die verschwenderische Bocherie einer
internationalen Finanzkontrolle zu unterstellen, findet so seine Erklärung.
Dr. Wirths strahlendste Reformprogramme müssen wesenlos zerschellen an der
Stärke des bureaukratischen Unterbewußtseins, daß wir, die wöchentlich eine
Milliarde Falschpapiergeld drucken, Geld wie Heu und Zellstoff haben. Wenn
überhaupt etwas, dann kann hier nur der Krückstock jenes fluchbeladenen und
verrotteten Systems helfen, den Friedrich Wilhelm I. schlagkräftig anzuwenden
wußte. Persönliche Verantwortlichkeit jedes Beamten, der Staatsgelder mit
anderen Augen ansieht wie Privatgelder und den eingeborenen guten Hausvater
vergißt, sobald auf Regimentsunkosten gewirtschaftet werden kann!

Preußen und das Reich sind nur dann imstande, sich wieder groß zu hungern,
wenn sie nicht davor zurückschrecken, alle Schmarotzer verhungern zu lassen.


Das gemeuchelte Aomma

Rundnote des Auswärtigen Amtes vom 17. September 1920, Geschäfts¬
nummer I. G. 3259: "Der Herr Reichsminister hat bei Vorlage von Unter¬
schriften wiederholt darauf hingewiesen, daß in einem Satz, wie: ,Euer P. P-
beehre ich mich, anbei einen Brief zu überreichen^, das Komma hinter mich unrichtig
ist. Es wird gebeten, schon bei Anfertigung der Konzepte hierauf achten zu
wollen." Unrichtig ist nicht das Komma hinter mich, sondern die reichsministerielle
Behauptung, daß es unrichtig sei. Cäsar stand nicht über der Grammatik, aber
die Cäsaren sind abgesetzt, und ihre republikanischen Amtsnachfolger haben höhere
Machtbefugnisse. Es zeugt für die Einheitlichkeit und Geschlossenheit der Regierung,
daß Dr. Simons die Sparsamkeitsverordnungen Dr. Wirths schon befolgt hat,
ehe sie ihm noch bekannt sein konnten. Sparsamkeit muß im kleinen beginnen)
bei der heutigen herabgesetzten Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung der Beamten
machen schon ersparte Bleistriche etwas aus. Die Verwirrung, die durch solche
Ersparnisse an falscher Stelle in die Gemüter der Schuljugend getragen werden
könnte, bedeutet wenig, wenn man damit die moralischen und politischen
Wirkungen der Rundnote des Auswärtigen Amtes vom 17. September 1920,
Geschäftsnummer I. G. 3259 vergleicht.


Vffenherzigkeiten

das doppelte an Zeit geopfert werden. Die Gründe liegen auf der Hand.
Während also, an bürgerlichen Maßstäben gemessen, die einfache Einkommen¬
steuer-Veranlagung 5 Minuten beanspruchte, verlangt jede Reichsnotopfer - Veran¬
lagung volle 6 Arbeitstage, will sagen, einen 600 mal so großen Arbeitsaufwand.
Mit der Einkommensteuer sind die Unter glücklich in einem halben Jahre fertig
geworden) zur Feststellung der Höhe des Reichsnotopfers usw. werden sie nach
Adam Riese demnach 300 Jahre nötig haben.

Ich veröffentliche diese Berechw.eng absichtlich erst jetzt, wo alle Reichsnot-
opferpflichtigen ihre Erklärungen bereits abgegeben haben. Denn wenn sie gewußt
hätten, wie es bei dem augenblicklichen Geschäftsgang in den Andern um die
Nachprüfung ihrer Einschätzungen bestellt ist, wie viele wären dann nicht der
allerschlimmsten Versuchung erlegen!


Das Heiratsgut der Stenotypistin

Das Branntweinmonopol hat dem Reiche statt der erwarteten Milliarden¬
einnahme Unkosten in Höhe von einer halben Milliarde gebracht. Schuld daran
trägt in erster Linie die landesübliche Umorgcmisation, die hauptsächlich darauf
hinaus lief, den zur Entlassung kommenden Bureauangestellten goliathische Ent¬
schädigungssummen auszuzahlen, schlichte Stenotypistinnen und ähnliche Hilfs¬
kräfte, die sich im Handumdrehen bessere Posten verschafften, erhielten Abfindungen
von 60 000 Mark, 70 000 Mark und mehr.

Angesichts dieser Üppigkeit ist es nicht verwunderlich, daß der einfache
französische Bürger unentwegt an den quellenden Reichtum Deutschlands glaubt,
das alles zahlen kann, und nur aus Bosheit dem Erbfeinde gegenüber knickert.
Auch der Wunsch der „Financial News", die verschwenderische Bocherie einer
internationalen Finanzkontrolle zu unterstellen, findet so seine Erklärung.
Dr. Wirths strahlendste Reformprogramme müssen wesenlos zerschellen an der
Stärke des bureaukratischen Unterbewußtseins, daß wir, die wöchentlich eine
Milliarde Falschpapiergeld drucken, Geld wie Heu und Zellstoff haben. Wenn
überhaupt etwas, dann kann hier nur der Krückstock jenes fluchbeladenen und
verrotteten Systems helfen, den Friedrich Wilhelm I. schlagkräftig anzuwenden
wußte. Persönliche Verantwortlichkeit jedes Beamten, der Staatsgelder mit
anderen Augen ansieht wie Privatgelder und den eingeborenen guten Hausvater
vergißt, sobald auf Regimentsunkosten gewirtschaftet werden kann!

Preußen und das Reich sind nur dann imstande, sich wieder groß zu hungern,
wenn sie nicht davor zurückschrecken, alle Schmarotzer verhungern zu lassen.


Das gemeuchelte Aomma

Rundnote des Auswärtigen Amtes vom 17. September 1920, Geschäfts¬
nummer I. G. 3259: „Der Herr Reichsminister hat bei Vorlage von Unter¬
schriften wiederholt darauf hingewiesen, daß in einem Satz, wie: ,Euer P. P-
beehre ich mich, anbei einen Brief zu überreichen^, das Komma hinter mich unrichtig
ist. Es wird gebeten, schon bei Anfertigung der Konzepte hierauf achten zu
wollen." Unrichtig ist nicht das Komma hinter mich, sondern die reichsministerielle
Behauptung, daß es unrichtig sei. Cäsar stand nicht über der Grammatik, aber
die Cäsaren sind abgesetzt, und ihre republikanischen Amtsnachfolger haben höhere
Machtbefugnisse. Es zeugt für die Einheitlichkeit und Geschlossenheit der Regierung,
daß Dr. Simons die Sparsamkeitsverordnungen Dr. Wirths schon befolgt hat,
ehe sie ihm noch bekannt sein konnten. Sparsamkeit muß im kleinen beginnen)
bei der heutigen herabgesetzten Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung der Beamten
machen schon ersparte Bleistriche etwas aus. Die Verwirrung, die durch solche
Ersparnisse an falscher Stelle in die Gemüter der Schuljugend getragen werden
könnte, bedeutet wenig, wenn man damit die moralischen und politischen
Wirkungen der Rundnote des Auswärtigen Amtes vom 17. September 1920,
Geschäftsnummer I. G. 3259 vergleicht.


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[0098] Vffenherzigkeiten das doppelte an Zeit geopfert werden. Die Gründe liegen auf der Hand. Während also, an bürgerlichen Maßstäben gemessen, die einfache Einkommen¬ steuer-Veranlagung 5 Minuten beanspruchte, verlangt jede Reichsnotopfer - Veran¬ lagung volle 6 Arbeitstage, will sagen, einen 600 mal so großen Arbeitsaufwand. Mit der Einkommensteuer sind die Unter glücklich in einem halben Jahre fertig geworden) zur Feststellung der Höhe des Reichsnotopfers usw. werden sie nach Adam Riese demnach 300 Jahre nötig haben. Ich veröffentliche diese Berechw.eng absichtlich erst jetzt, wo alle Reichsnot- opferpflichtigen ihre Erklärungen bereits abgegeben haben. Denn wenn sie gewußt hätten, wie es bei dem augenblicklichen Geschäftsgang in den Andern um die Nachprüfung ihrer Einschätzungen bestellt ist, wie viele wären dann nicht der allerschlimmsten Versuchung erlegen! Das Heiratsgut der Stenotypistin Das Branntweinmonopol hat dem Reiche statt der erwarteten Milliarden¬ einnahme Unkosten in Höhe von einer halben Milliarde gebracht. Schuld daran trägt in erster Linie die landesübliche Umorgcmisation, die hauptsächlich darauf hinaus lief, den zur Entlassung kommenden Bureauangestellten goliathische Ent¬ schädigungssummen auszuzahlen, schlichte Stenotypistinnen und ähnliche Hilfs¬ kräfte, die sich im Handumdrehen bessere Posten verschafften, erhielten Abfindungen von 60 000 Mark, 70 000 Mark und mehr. Angesichts dieser Üppigkeit ist es nicht verwunderlich, daß der einfache französische Bürger unentwegt an den quellenden Reichtum Deutschlands glaubt, das alles zahlen kann, und nur aus Bosheit dem Erbfeinde gegenüber knickert. Auch der Wunsch der „Financial News", die verschwenderische Bocherie einer internationalen Finanzkontrolle zu unterstellen, findet so seine Erklärung. Dr. Wirths strahlendste Reformprogramme müssen wesenlos zerschellen an der Stärke des bureaukratischen Unterbewußtseins, daß wir, die wöchentlich eine Milliarde Falschpapiergeld drucken, Geld wie Heu und Zellstoff haben. Wenn überhaupt etwas, dann kann hier nur der Krückstock jenes fluchbeladenen und verrotteten Systems helfen, den Friedrich Wilhelm I. schlagkräftig anzuwenden wußte. Persönliche Verantwortlichkeit jedes Beamten, der Staatsgelder mit anderen Augen ansieht wie Privatgelder und den eingeborenen guten Hausvater vergißt, sobald auf Regimentsunkosten gewirtschaftet werden kann! Preußen und das Reich sind nur dann imstande, sich wieder groß zu hungern, wenn sie nicht davor zurückschrecken, alle Schmarotzer verhungern zu lassen. Das gemeuchelte Aomma Rundnote des Auswärtigen Amtes vom 17. September 1920, Geschäfts¬ nummer I. G. 3259: „Der Herr Reichsminister hat bei Vorlage von Unter¬ schriften wiederholt darauf hingewiesen, daß in einem Satz, wie: ,Euer P. P- beehre ich mich, anbei einen Brief zu überreichen^, das Komma hinter mich unrichtig ist. Es wird gebeten, schon bei Anfertigung der Konzepte hierauf achten zu wollen." Unrichtig ist nicht das Komma hinter mich, sondern die reichsministerielle Behauptung, daß es unrichtig sei. Cäsar stand nicht über der Grammatik, aber die Cäsaren sind abgesetzt, und ihre republikanischen Amtsnachfolger haben höhere Machtbefugnisse. Es zeugt für die Einheitlichkeit und Geschlossenheit der Regierung, daß Dr. Simons die Sparsamkeitsverordnungen Dr. Wirths schon befolgt hat, ehe sie ihm noch bekannt sein konnten. Sparsamkeit muß im kleinen beginnen) bei der heutigen herabgesetzten Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung der Beamten machen schon ersparte Bleistriche etwas aus. Die Verwirrung, die durch solche Ersparnisse an falscher Stelle in die Gemüter der Schuljugend getragen werden könnte, bedeutet wenig, wenn man damit die moralischen und politischen Wirkungen der Rundnote des Auswärtigen Amtes vom 17. September 1920, Geschäftsnummer I. G. 3259 vergleicht.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_338022/98>, abgerufen am 01.05.2024.