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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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Ich halte mein Leben lang Sympathie für die
Engländer. Aber sie wollen sich ja nicht von uns
Bismarck lieben lassen.



Deutsches Auslands-Institut Stuttgart
bezweckt: Erforschung des Auslanddeutschtums, Aufrechterhaltung und
Vertiefung der Beziehungen zwischen den im Auslande lebenden
Deutschen und dem Heimatland, Förderung von Auslandlenntnissen.
Die Jnstitutszeitschrift
H^HiSz"
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Halbmonatsschrift für Auslanddeutschtum und Auslandkunde mit eigenen Auslandberichten,
monculich 64 Seiten, ist das bedeutendste Blatt für das Auslanddeutschtum und für
Export und Importfirmen in allen Ländern zur Anknüpfung
von Geschäftsverbindungen vorzüglich geeignet.
Zcitschriftcnreihen kulturhistorischer und Staats- oder rechtswissenschaftlicher Abhandlungen
dienen der Förderung des Auslanddeutschtums.
Die Auskunft- und Vermittlungsstelle unterstützt mit Rat und Tat alle Auslanddeutschen.
Die Auswandercrberatungsstelle hilft mit Beratung, Literaturnachweisen und Emp¬
fehlungen Auswanderungslustigen.
Die Stellenvermittlung schafft Auslanddeutschen im Inlands und Auslande Unter¬
kommen und Beschäftigung.
Bibliothek:: Zeitungs- und Vereinsarchive:: Bild-, Lichtbild- und
Kartrnarchive :: Besondere Osteuropa- und Ostasienabtcilungen
Wem Deutschlands Weltgeltung am Herzen liegt, der erwerbe die Mitgliedschaft.
Geschäftsstelle: Stuttgart, Neues Schloß
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OstdeNtsche Monatshefte
fisZ: Kunst und Geistesleben.
Jährlich ^2 reich illustrierte Hefte. Jedes Heft für sich abgeschlossen.
Schriftleitung: Karl Lauge, Gliva b. Dcinzig, Gttostraße 2.
Bisher erschienene Sonderausgaben:
"Areie Stadt Aanzig", "KöuigsSerg", "Weichsel", "WarienVurg",
"Schlesien", "Dichter des Hstens", Heimatausgabe.
In Vorbereitung befindliche Sonderausgaben:
"Weinet", "MilosoPhenausgaöe", "Gefallene Künstler des Ostens",
"Moskau", "Masuren und Krmlaud" usw.
Bezug durch alle Buchhandlungen, durch die Post und direkt vom Verlag
WeuM MyMMe E. N. i. Z.. IWtz, L"M ZS.
^ Prospekte kostenlos vom Verlag.

Englische Unzuverlässigkeit und deutsche Politik
Fritz Kern von

in Jahre 1300 verlangte der fromme und siegreiche König Eduard I.
von England von seinen Kronjuriften ein Gutachten nie verkiäia,
^nZlvrum, über die von den Festländern behauptete Treulosigkeit
der Engländer. Sein mittelalterliches Gemüt beschwerten die Weh-
und Zornesrufe der Vlamen und Lothringer, welche, nachdem sie
als englische Bundesgenossen gegen Frankreich gekämpft hatten, nunmehr der
französischen Rache und Bedrückung preisgegeben waren, weil der Jnseltönig
auf ihrem Rücken bequem einen frommen und siegreichen Frieden mit Frankreich
schließen konnte. Es gibt gewisse armselige und dennoch wirksame diplomatische
Völker, deren Anwendung niemals veraltet. Wenn Deutschland und Frankreich
in periodischen Abständen gegeneinander anrennen, wie die zwei Ochsen am Rat¬
haus zu Ochsenfurt bei jedem Stundenschlag, dann hebt auch die iiäes dritmnnca
jedesmal ihre Sense, wie der Todesgenius dieser geschichtsphilosophischen Spieluhr.

Man darf der deutschen Außenpolitik keinen Vorwurf daraus machen, daß
sie sich wieder einmal von England hat betrügen lassen. Friedrich der Große
wußte Bescheid und nahm doch -- gezwungen -- englische Subsidi en. Gneisenau
^vuszte, wie es Friedrich dem Großen ergangen war und wie England uns auf
dem Wiener Kongreß betrog, und hat doch bei Belle-Alliance die Engländer herauf-
bauen müssen. Das ist eben, subjektiv genommen, das Angenehme bei der britischen
Treulosigkeit, daß die Betrogenen gar nicht dazu kommen, lange oder tief zu
grollen. Wir mußten den Hin-gerfolterkrieg, den verteufelten Raub alles deutschen
Eigentums in der Welt und all die anderen englischen Kriegsartikel herunter¬
würgen, und müssen jetzt abermals den ehrenwerten Lloyd George schlucken, der
als ein Lawyer der Neuzeit keine Kronjuristen bemühen braucht, um sein Hin-


Grenzboten IV 1921 s


Ich halte mein Leben lang Sympathie für die
Engländer. Aber sie wollen sich ja nicht von uns
Bismarck lieben lassen.



Deutsches Auslands-Institut Stuttgart
bezweckt: Erforschung des Auslanddeutschtums, Aufrechterhaltung und
Vertiefung der Beziehungen zwischen den im Auslande lebenden
Deutschen und dem Heimatland, Förderung von Auslandlenntnissen.
Die Jnstitutszeitschrift
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monculich 64 Seiten, ist das bedeutendste Blatt für das Auslanddeutschtum und für
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fehlungen Auswanderungslustigen.
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„Schlesien", „Dichter des Hstens", Heimatausgabe.
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Englische Unzuverlässigkeit und deutsche Politik
Fritz Kern von

in Jahre 1300 verlangte der fromme und siegreiche König Eduard I.
von England von seinen Kronjuriften ein Gutachten nie verkiäia,
^nZlvrum, über die von den Festländern behauptete Treulosigkeit
der Engländer. Sein mittelalterliches Gemüt beschwerten die Weh-
und Zornesrufe der Vlamen und Lothringer, welche, nachdem sie
als englische Bundesgenossen gegen Frankreich gekämpft hatten, nunmehr der
französischen Rache und Bedrückung preisgegeben waren, weil der Jnseltönig
auf ihrem Rücken bequem einen frommen und siegreichen Frieden mit Frankreich
schließen konnte. Es gibt gewisse armselige und dennoch wirksame diplomatische
Völker, deren Anwendung niemals veraltet. Wenn Deutschland und Frankreich
in periodischen Abständen gegeneinander anrennen, wie die zwei Ochsen am Rat¬
haus zu Ochsenfurt bei jedem Stundenschlag, dann hebt auch die iiäes dritmnnca
jedesmal ihre Sense, wie der Todesgenius dieser geschichtsphilosophischen Spieluhr.

Man darf der deutschen Außenpolitik keinen Vorwurf daraus machen, daß
sie sich wieder einmal von England hat betrügen lassen. Friedrich der Große
wußte Bescheid und nahm doch — gezwungen — englische Subsidi en. Gneisenau
^vuszte, wie es Friedrich dem Großen ergangen war und wie England uns auf
dem Wiener Kongreß betrog, und hat doch bei Belle-Alliance die Engländer herauf-
bauen müssen. Das ist eben, subjektiv genommen, das Angenehme bei der britischen
Treulosigkeit, daß die Betrogenen gar nicht dazu kommen, lange oder tief zu
grollen. Wir mußten den Hin-gerfolterkrieg, den verteufelten Raub alles deutschen
Eigentums in der Welt und all die anderen englischen Kriegsartikel herunter¬
würgen, und müssen jetzt abermals den ehrenwerten Lloyd George schlucken, der
als ein Lawyer der Neuzeit keine Kronjuristen bemühen braucht, um sein Hin-


Grenzboten IV 1921 s
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[0137] [Abbildung] Ich halte mein Leben lang Sympathie für die Engländer. Aber sie wollen sich ja nicht von uns Bismarck lieben lassen. Deutsches Auslands-Institut Stuttgart bezweckt: Erforschung des Auslanddeutschtums, Aufrechterhaltung und Vertiefung der Beziehungen zwischen den im Auslande lebenden Deutschen und dem Heimatland, Förderung von Auslandlenntnissen. Die Jnstitutszeitschrift H^HiSz» ^»^^y Halbmonatsschrift für Auslanddeutschtum und Auslandkunde mit eigenen Auslandberichten, monculich 64 Seiten, ist das bedeutendste Blatt für das Auslanddeutschtum und für Export und Importfirmen in allen Ländern zur Anknüpfung von Geschäftsverbindungen vorzüglich geeignet. Zcitschriftcnreihen kulturhistorischer und Staats- oder rechtswissenschaftlicher Abhandlungen dienen der Förderung des Auslanddeutschtums. Die Auskunft- und Vermittlungsstelle unterstützt mit Rat und Tat alle Auslanddeutschen. Die Auswandercrberatungsstelle hilft mit Beratung, Literaturnachweisen und Emp¬ fehlungen Auswanderungslustigen. Die Stellenvermittlung schafft Auslanddeutschen im Inlands und Auslande Unter¬ kommen und Beschäftigung. Bibliothek:: Zeitungs- und Vereinsarchive:: Bild-, Lichtbild- und Kartrnarchive :: Besondere Osteuropa- und Ostasienabtcilungen Wem Deutschlands Weltgeltung am Herzen liegt, der erwerbe die Mitgliedschaft. Geschäftsstelle: Stuttgart, Neues Schloß N^»««U»«»IMWWM«IllMMll,U!rM OstdeNtsche Monatshefte fisZ: Kunst und Geistesleben. Jährlich ^2 reich illustrierte Hefte. Jedes Heft für sich abgeschlossen. Schriftleitung: Karl Lauge, Gliva b. Dcinzig, Gttostraße 2. Bisher erschienene Sonderausgaben: „Areie Stadt Aanzig", „KöuigsSerg", „Weichsel", „WarienVurg", „Schlesien", „Dichter des Hstens", Heimatausgabe. In Vorbereitung befindliche Sonderausgaben: „Weinet", „MilosoPhenausgaöe", „Gefallene Künstler des Ostens", „Moskau", „Masuren und Krmlaud" usw. Bezug durch alle Buchhandlungen, durch die Post und direkt vom Verlag WeuM MyMMe E. N. i. Z.. IWtz, L«M ZS. ^ Prospekte kostenlos vom Verlag. Englische Unzuverlässigkeit und deutsche Politik Fritz Kern von in Jahre 1300 verlangte der fromme und siegreiche König Eduard I. von England von seinen Kronjuriften ein Gutachten nie verkiäia, ^nZlvrum, über die von den Festländern behauptete Treulosigkeit der Engländer. Sein mittelalterliches Gemüt beschwerten die Weh- und Zornesrufe der Vlamen und Lothringer, welche, nachdem sie als englische Bundesgenossen gegen Frankreich gekämpft hatten, nunmehr der französischen Rache und Bedrückung preisgegeben waren, weil der Jnseltönig auf ihrem Rücken bequem einen frommen und siegreichen Frieden mit Frankreich schließen konnte. Es gibt gewisse armselige und dennoch wirksame diplomatische Völker, deren Anwendung niemals veraltet. Wenn Deutschland und Frankreich in periodischen Abständen gegeneinander anrennen, wie die zwei Ochsen am Rat¬ haus zu Ochsenfurt bei jedem Stundenschlag, dann hebt auch die iiäes dritmnnca jedesmal ihre Sense, wie der Todesgenius dieser geschichtsphilosophischen Spieluhr. Man darf der deutschen Außenpolitik keinen Vorwurf daraus machen, daß sie sich wieder einmal von England hat betrügen lassen. Friedrich der Große wußte Bescheid und nahm doch — gezwungen — englische Subsidi en. Gneisenau ^vuszte, wie es Friedrich dem Großen ergangen war und wie England uns auf dem Wiener Kongreß betrog, und hat doch bei Belle-Alliance die Engländer herauf- bauen müssen. Das ist eben, subjektiv genommen, das Angenehme bei der britischen Treulosigkeit, daß die Betrogenen gar nicht dazu kommen, lange oder tief zu grollen. Wir mußten den Hin-gerfolterkrieg, den verteufelten Raub alles deutschen Eigentums in der Welt und all die anderen englischen Kriegsartikel herunter¬ würgen, und müssen jetzt abermals den ehrenwerten Lloyd George schlucken, der als ein Lawyer der Neuzeit keine Kronjuristen bemühen braucht, um sein Hin- Grenzboten IV 1921 s

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/137>, abgerufen am 28.04.2024.