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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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Vücherschau
Literaturgeschichte

[Beginn Spaltensatz]
Max I. Wolff, Goethe, "Aus Natur und
Geisteswelt, Sammlung wissenschaftlich-
gemeinverständlicher Darstellungen, Band
497". Leipzig 1921, B. G. Teubner.
Preis tard. M. 6.80, geb. M. 3,80.

Auf hundert Seiten einen "Goethe"
schreiben, bedeutet weit mehr noch als eine
ausführliche Biographie ein Wagnis und
persönliches Bekenntnis und kann keine
eigentliche "Einführung" sein. Wolff unter¬
schätzt deshalb den Gedankenreichtum seines
Büchleins und überschätzt vielleicht das
Publikum, wenn er die Schrift für eine
"erste Einführung" für geeignet hält. Es
scheint uns mehr ein ungewöhnlich ge¬
lungenes, durch gesunden Sinn wie ge¬
drängte Formulierung ausgezeichnetes Be¬
kenntnisbuch sür solche Goethe-Leser, die nach
Abrundung selbsterworbener Eindrücke suchen.

Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft, im Auf¬
trage des Vorstandes herausgegeben von
Gerhard Graf. 8. Band. Weimar 1S21.
Verlag der Goethe-Gesellschaft.

Der neue, in vergrößertem Format
herausgekommene Band des Jahrbuchs ent¬
hält neben anderen begrüßenswerten und
auch manchen nicht unbedingt notwendigen
Aufsätzen und Veröffentlichungen als Wohl
wertvollste Gabe Julius Petersens dies¬
jährigen Weimarer Festvortrag über Schiller
und das Weimarer Theater.

Manuel Schnitzer, Goethes Joseph-Bilder,
Goethes Joseph-Dichtung. 1. bis 6. (I)
Auflage. Hamburg 1921, W. Gerte
wissenschaftlicher Verlag. Geb. M. 26.--.

Joseph und kein Endet Der Unfug,
des Publikums geringe Goethe-Stunden auf
den Joseph zu lenken und derartige Ab¬
handlungen gleich in fünf Auflagen auf ein¬
mal zu verbreiten, ist deshalb so groß, weil
der Joseph, selbst wenn er von dem Schüler
Goethe stammen sollte, was sehr unglaubhaft
ist, dennoch ein elendes, des Lesens unwertes,
des Verbrennens würdiges Schülermachwerk
ist und bleibt. Schnitzer strengt sich an, aus
den Joseph-Bildern Goethes einen Beweis
für die Echtheit der Josephsreimerei zu

[Spaltenumbruch]

führen. In der Dideskalia (Beiblatt der
"Frankfurter Nachrichten" Ur. 385 vom
31. Juli 1921) hat der Leiter des Frank¬
furter Goethe-Museums, Prof. Dr. O> Heuer,
die "Beweise" Schnitzers bestritten.

Adolf Trendelenburg, Erklärung von Goethes
Kauft. Der Tragödie zweiter Teil in
fünf Akten. Berlin 1921, Vereinigung
wissenschaftlicher Verleger, Walter de
Gruyter u. Co. Geh. M. 60.--, geb.
M. 70.--.

Nach sorgfältigen Vorstudien, niedergelegt
in einem 1919 im gleichen Verlage erschiene¬
nen Werk "Zu Goethes Faust" tritt Tren¬
delenburg nun mit einer kommentierten Aus¬
gabe hervor, und zwar zunächst mit dem
zweiten Teil. Diese modernste Ausgabe
dient dem Leser gründlich, anschaulich und
bequem und befriedigt voll das Bedürfnis
nach einem Kommentar, das so ziemlich
jeder Neuling gegenüber dem zweiten Teil
deS Faust empfindet.

Alois Stockmann S. I., Die deutsche Ro¬
mantik und ihre ersten Vertreter. Frei¬
burg i. Br. 1911,Herder u. Co., G.in. b. H.,
Verlagsbuchhandlung. Preis M. 22--,
geb. M. 27.--.

Dem jesuitischen Literarhistoriker liegt bei
der Schilderung der Frühromantiker (No¬
valis, Tieck, von Schlegel) vor allem natür¬
lich an der religiösen, insbesondere katholi-
sierenden Bedeutung der Sehnsucht nach der
blauen Blunie.

Alfred Meißner, Die Matratzengruft. Er¬
innerungen an Heinrich Heine. "Die
Batik Bücher", 4. Band. Stuttgart 1921,
Robert Lutz. Preis M. 15.--.

Der bekannteste Bericht über Heines letzte
Jahre, ihre beiden Frauengestalten ins"
besondere, aus Alfred Meißners Selbstbio¬
graphie von Weberknecht ausgezogen und
eingeleitet.

Ella Federn, "Friedrich Hebbel". Delphin-
Verlag, München.

Eine Biographie, welche sich um wirk¬
same Selbstzeugnisse Hebbels rahnt, sie durch

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Literaturgeschichte

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Max I. Wolff, Goethe, „Aus Natur und
Geisteswelt, Sammlung wissenschaftlich-
gemeinverständlicher Darstellungen, Band
497". Leipzig 1921, B. G. Teubner.
Preis tard. M. 6.80, geb. M. 3,80.

Auf hundert Seiten einen „Goethe"
schreiben, bedeutet weit mehr noch als eine
ausführliche Biographie ein Wagnis und
persönliches Bekenntnis und kann keine
eigentliche „Einführung" sein. Wolff unter¬
schätzt deshalb den Gedankenreichtum seines
Büchleins und überschätzt vielleicht das
Publikum, wenn er die Schrift für eine
„erste Einführung" für geeignet hält. Es
scheint uns mehr ein ungewöhnlich ge¬
lungenes, durch gesunden Sinn wie ge¬
drängte Formulierung ausgezeichnetes Be¬
kenntnisbuch sür solche Goethe-Leser, die nach
Abrundung selbsterworbener Eindrücke suchen.

Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft, im Auf¬
trage des Vorstandes herausgegeben von
Gerhard Graf. 8. Band. Weimar 1S21.
Verlag der Goethe-Gesellschaft.

Der neue, in vergrößertem Format
herausgekommene Band des Jahrbuchs ent¬
hält neben anderen begrüßenswerten und
auch manchen nicht unbedingt notwendigen
Aufsätzen und Veröffentlichungen als Wohl
wertvollste Gabe Julius Petersens dies¬
jährigen Weimarer Festvortrag über Schiller
und das Weimarer Theater.

Manuel Schnitzer, Goethes Joseph-Bilder,
Goethes Joseph-Dichtung. 1. bis 6. (I)
Auflage. Hamburg 1921, W. Gerte
wissenschaftlicher Verlag. Geb. M. 26.—.

Joseph und kein Endet Der Unfug,
des Publikums geringe Goethe-Stunden auf
den Joseph zu lenken und derartige Ab¬
handlungen gleich in fünf Auflagen auf ein¬
mal zu verbreiten, ist deshalb so groß, weil
der Joseph, selbst wenn er von dem Schüler
Goethe stammen sollte, was sehr unglaubhaft
ist, dennoch ein elendes, des Lesens unwertes,
des Verbrennens würdiges Schülermachwerk
ist und bleibt. Schnitzer strengt sich an, aus
den Joseph-Bildern Goethes einen Beweis
für die Echtheit der Josephsreimerei zu

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führen. In der Dideskalia (Beiblatt der
„Frankfurter Nachrichten" Ur. 385 vom
31. Juli 1921) hat der Leiter des Frank¬
furter Goethe-Museums, Prof. Dr. O> Heuer,
die „Beweise" Schnitzers bestritten.

Adolf Trendelenburg, Erklärung von Goethes
Kauft. Der Tragödie zweiter Teil in
fünf Akten. Berlin 1921, Vereinigung
wissenschaftlicher Verleger, Walter de
Gruyter u. Co. Geh. M. 60.—, geb.
M. 70.—.

Nach sorgfältigen Vorstudien, niedergelegt
in einem 1919 im gleichen Verlage erschiene¬
nen Werk „Zu Goethes Faust" tritt Tren¬
delenburg nun mit einer kommentierten Aus¬
gabe hervor, und zwar zunächst mit dem
zweiten Teil. Diese modernste Ausgabe
dient dem Leser gründlich, anschaulich und
bequem und befriedigt voll das Bedürfnis
nach einem Kommentar, das so ziemlich
jeder Neuling gegenüber dem zweiten Teil
deS Faust empfindet.

Alois Stockmann S. I., Die deutsche Ro¬
mantik und ihre ersten Vertreter. Frei¬
burg i. Br. 1911,Herder u. Co., G.in. b. H.,
Verlagsbuchhandlung. Preis M. 22—,
geb. M. 27.—.

Dem jesuitischen Literarhistoriker liegt bei
der Schilderung der Frühromantiker (No¬
valis, Tieck, von Schlegel) vor allem natür¬
lich an der religiösen, insbesondere katholi-
sierenden Bedeutung der Sehnsucht nach der
blauen Blunie.

Alfred Meißner, Die Matratzengruft. Er¬
innerungen an Heinrich Heine. „Die
Batik Bücher", 4. Band. Stuttgart 1921,
Robert Lutz. Preis M. 15.—.

Der bekannteste Bericht über Heines letzte
Jahre, ihre beiden Frauengestalten ins«
besondere, aus Alfred Meißners Selbstbio¬
graphie von Weberknecht ausgezogen und
eingeleitet.

Ella Federn, „Friedrich Hebbel". Delphin-
Verlag, München.

Eine Biographie, welche sich um wirk¬
same Selbstzeugnisse Hebbels rahnt, sie durch

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[0365] Bücherschau Vücherschau Literaturgeschichte Max I. Wolff, Goethe, „Aus Natur und Geisteswelt, Sammlung wissenschaftlich- gemeinverständlicher Darstellungen, Band 497". Leipzig 1921, B. G. Teubner. Preis tard. M. 6.80, geb. M. 3,80. Auf hundert Seiten einen „Goethe" schreiben, bedeutet weit mehr noch als eine ausführliche Biographie ein Wagnis und persönliches Bekenntnis und kann keine eigentliche „Einführung" sein. Wolff unter¬ schätzt deshalb den Gedankenreichtum seines Büchleins und überschätzt vielleicht das Publikum, wenn er die Schrift für eine „erste Einführung" für geeignet hält. Es scheint uns mehr ein ungewöhnlich ge¬ lungenes, durch gesunden Sinn wie ge¬ drängte Formulierung ausgezeichnetes Be¬ kenntnisbuch sür solche Goethe-Leser, die nach Abrundung selbsterworbener Eindrücke suchen. Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft, im Auf¬ trage des Vorstandes herausgegeben von Gerhard Graf. 8. Band. Weimar 1S21. Verlag der Goethe-Gesellschaft. Der neue, in vergrößertem Format herausgekommene Band des Jahrbuchs ent¬ hält neben anderen begrüßenswerten und auch manchen nicht unbedingt notwendigen Aufsätzen und Veröffentlichungen als Wohl wertvollste Gabe Julius Petersens dies¬ jährigen Weimarer Festvortrag über Schiller und das Weimarer Theater. Manuel Schnitzer, Goethes Joseph-Bilder, Goethes Joseph-Dichtung. 1. bis 6. (I) Auflage. Hamburg 1921, W. Gerte wissenschaftlicher Verlag. Geb. M. 26.—. Joseph und kein Endet Der Unfug, des Publikums geringe Goethe-Stunden auf den Joseph zu lenken und derartige Ab¬ handlungen gleich in fünf Auflagen auf ein¬ mal zu verbreiten, ist deshalb so groß, weil der Joseph, selbst wenn er von dem Schüler Goethe stammen sollte, was sehr unglaubhaft ist, dennoch ein elendes, des Lesens unwertes, des Verbrennens würdiges Schülermachwerk ist und bleibt. Schnitzer strengt sich an, aus den Joseph-Bildern Goethes einen Beweis für die Echtheit der Josephsreimerei zu führen. In der Dideskalia (Beiblatt der „Frankfurter Nachrichten" Ur. 385 vom 31. Juli 1921) hat der Leiter des Frank¬ furter Goethe-Museums, Prof. Dr. O> Heuer, die „Beweise" Schnitzers bestritten. Adolf Trendelenburg, Erklärung von Goethes Kauft. Der Tragödie zweiter Teil in fünf Akten. Berlin 1921, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de Gruyter u. Co. Geh. M. 60.—, geb. M. 70.—. Nach sorgfältigen Vorstudien, niedergelegt in einem 1919 im gleichen Verlage erschiene¬ nen Werk „Zu Goethes Faust" tritt Tren¬ delenburg nun mit einer kommentierten Aus¬ gabe hervor, und zwar zunächst mit dem zweiten Teil. Diese modernste Ausgabe dient dem Leser gründlich, anschaulich und bequem und befriedigt voll das Bedürfnis nach einem Kommentar, das so ziemlich jeder Neuling gegenüber dem zweiten Teil deS Faust empfindet. Alois Stockmann S. I., Die deutsche Ro¬ mantik und ihre ersten Vertreter. Frei¬ burg i. Br. 1911,Herder u. Co., G.in. b. H., Verlagsbuchhandlung. Preis M. 22—, geb. M. 27.—. Dem jesuitischen Literarhistoriker liegt bei der Schilderung der Frühromantiker (No¬ valis, Tieck, von Schlegel) vor allem natür¬ lich an der religiösen, insbesondere katholi- sierenden Bedeutung der Sehnsucht nach der blauen Blunie. Alfred Meißner, Die Matratzengruft. Er¬ innerungen an Heinrich Heine. „Die Batik Bücher", 4. Band. Stuttgart 1921, Robert Lutz. Preis M. 15.—. Der bekannteste Bericht über Heines letzte Jahre, ihre beiden Frauengestalten ins« besondere, aus Alfred Meißners Selbstbio¬ graphie von Weberknecht ausgezogen und eingeleitet. Ella Federn, „Friedrich Hebbel". Delphin- Verlag, München. Eine Biographie, welche sich um wirk¬ same Selbstzeugnisse Hebbels rahnt, sie durch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/365>, abgerufen am 29.04.2024.