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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Das III. Cap.
2.) Kan man solche Oerter gar wohl unter mini-
ren,
und bedarf man des langen Breche schies-
sens nicht/ wenn nur andets die Erde nicht
steinigt und sandigt ist.
3.) Kan der Feind alle fourragen von Früchten
geniessen/ so auf dem guten Lande um die
Festung herum zu wachsen pflegen.
(9.) Frage.
Welche Meynung praevaliret denn
bey dieser Art Festungen?

Daß diese Art Festungen den andern/ wovon
bereits gedacht worden/ billig vorzu-ziehen ist/ da-
ran wird kein Kriegs-Bau verständiger zweif-
feln; Denn man hat nicht allein an solchen
Oertern gesunde Lufft/ sondern man hat auch
keinen Abgang an andern Nothwendigkeiten/
welche man von allen Seiten leicht zuführen
kan.

(10.) Frage.
Was haben die Oerter vor Vor-
theile und Mängel/ so an einem Schiff-
reichen Fluß liegen?

Die Vortheile sothaner Festungen sind un-
terschiedlich/ als nehmlichen:

1.) Kan man leicht auf den Wassern alles zufüh-
ren/ was zu Bauung und Erhaltung einer sol-
chen Festung von nöthen ist.
2.) Feh-
Das III. Cap.
2.) Kan man ſolche Oerter gar wohl unter mini-
ren,
und bedarf man des langen Breche ſchieſ-
ſens nicht/ wenn nur andets die Erde nicht
ſteinigt und ſandigt iſt.
3.) Kan der Feind alle fourragen von Fruͤchten
genieſſen/ ſo auf dem guten Lande um die
Feſtung herum zu wachſen pflegen.
(9.) Frage.
Welche Meynung prævaliret denn
bey dieſer Art Feſtungen?

Daß dieſe Art Feſtungen den andern/ wovon
bereits gedacht worden/ billig vorzu-ziehen iſt/ da-
ran wird kein Kriegs-Bau verſtaͤndiger zweif-
feln; Denn man hat nicht allein an ſolchen
Oertern geſunde Lufft/ ſondern man hat auch
keinen Abgang an andern Nothwendigkeiten/
welche man von allen Seiten leicht zufuͤhren
kan.

(10.) Frage.
Was haben die Oerter vor Vor-
theile und Maͤngel/ ſo an einem Schiff-
reichen Fluß liegen?

Die Vortheile ſothaner Feſtungen ſind un-
terſchiedlich/ als nehmlichen:

1.) Kan man leicht auf den Waſſern alles zufuͤh-
ren/ was zu Bauung und Erhaltung einer ſol-
chen Feſtung von noͤthen iſt.
2.) Feh-
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[254/0290] Das III. Cap. 2.) Kan man ſolche Oerter gar wohl unter mini- ren, und bedarf man des langen Breche ſchieſ- ſens nicht/ wenn nur andets die Erde nicht ſteinigt und ſandigt iſt. 3.) Kan der Feind alle fourragen von Fruͤchten genieſſen/ ſo auf dem guten Lande um die Feſtung herum zu wachſen pflegen. (9.) Frage. Welche Meynung prævaliret denn bey dieſer Art Feſtungen? Daß dieſe Art Feſtungen den andern/ wovon bereits gedacht worden/ billig vorzu-ziehen iſt/ da- ran wird kein Kriegs-Bau verſtaͤndiger zweif- feln; Denn man hat nicht allein an ſolchen Oertern geſunde Lufft/ ſondern man hat auch keinen Abgang an andern Nothwendigkeiten/ welche man von allen Seiten leicht zufuͤhren kan. (10.) Frage. Was haben die Oerter vor Vor- theile und Maͤngel/ ſo an einem Schiff- reichen Fluß liegen? Die Vortheile ſothaner Feſtungen ſind un- terſchiedlich/ als nehmlichen: 1.) Kan man leicht auf den Waſſern alles zufuͤh- ren/ was zu Bauung und Erhaltung einer ſol- chen Feſtung von noͤthen iſt. 2.) Feh-

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/290>, abgerufen am 26.04.2024.