Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Von Suchung und Befestigung der etc.
wan aus Ruin derselben/ die darauf aufgeführten
kostbahren Wercke mögen einigen Schaden
leiden/ und er zu grosser Verantwortung des we-
gen gesetzet werden.

(2.) Frage.
Was ist denn für ein Unterschied bey
bey denen Fundamenten/ und was hat
man insgemein bey denselben
in acht zu nehmen?

Gleichwie die obere Erde sehr variret und un-
terschiedlichen ist in kurtzen Distantzen/ also sind
auch die Fundamenta, wenn man in die Erde ein
gräbet/ nicht einerley Art: Denn sie können
theils von Kiese oder trockenem Sande/ theils
von Sumpffe oder Moraste/ theils gantz unter
Wasser/ theils von guter fetter und leimigter Er-
den seyn. Je schlimmer nun der Grund ist/ und
nach dem auch ein hohes und starckes Werck da-
rauf soll aufgeführet werden/ ie tieffer muß er
gesuchet und auch breiter angeleget werden.

(3.) Frage.
Was zu thun wenn der Grund fel-
sigt und von harten Steinen
ist?

Wenn der Grund felsigt und von harten
Steinen ist/ hat man gar keines eingrabens von-
nöthen/ und darff derselbe nur oben/ und an der

Sei-

Von Suchung und Befeſtigung der ꝛc.
wan aus Ruin derſelben/ die darauf aufgefuͤhrten
koſtbahren Wercke moͤgen einigen Schaden
leiden/ und er zu groſſer Verantwortung des we-
gen geſetzet werden.

(2.) Frage.
Was iſt denn fuͤr ein Unterſchied bey
bey denen Fundamenten/ und was hat
man insgemein bey denſelben
in acht zu nehmen?

Gleichwie die obere Erde ſehr variret und un-
terſchiedlichen iſt in kurtzen Diſtantzen/ alſo ſind
auch die Fundamenta, wenn man in die Erde ein
graͤbet/ nicht einerley Art: Denn ſie koͤnnen
theils von Kieſe oder trockenem Sande/ theils
von Sumpffe oder Moraſte/ theils gantz unter
Waſſer/ theils von guter fetter und leimigter Er-
den ſeyn. Je ſchlimmer nun der Grund iſt/ und
nach dem auch ein hohes und ſtarckes Werck da-
rauf ſoll aufgefuͤhret werden/ ie tieffer muß er
geſuchet und auch breiter angeleget werden.

(3.) Frage.
Was zu thun wenn der Grund fel-
ſigt und von harten Steinen
iſt?

Wenn der Grund felſigt und von harten
Steinen iſt/ hat man gar keines eingrabens von-
noͤthen/ und darff derſelbe nur oben/ und an der

Sei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0301" n="265"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Suchung und Befe&#x017F;tigung der &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
wan aus <hi rendition="#aq">Ruin</hi> der&#x017F;elben/ die darauf aufgefu&#x0364;hrten<lb/>
ko&#x017F;tbahren Wercke mo&#x0364;gen einigen Schaden<lb/>
leiden/ und er zu gro&#x017F;&#x017F;er Verantwortung des we-<lb/>
gen ge&#x017F;etzet werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>(2.) <hi rendition="#fr">Frage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Was i&#x017F;t denn fu&#x0364;r ein Unter&#x017F;chied bey<lb/>
bey denen <hi rendition="#aq">Fundament</hi>en/ und was hat<lb/>
man insgemein bey den&#x017F;elben<lb/>
in acht zu nehmen?</hi></head><lb/>
            <p>Gleichwie die obere Erde &#x017F;ehr <hi rendition="#aq">vari</hi>ret und un-<lb/>
ter&#x017F;chiedlichen i&#x017F;t in kurtzen <hi rendition="#aq">Di&#x017F;tan</hi>tzen/ al&#x017F;o &#x017F;ind<lb/>
auch die <hi rendition="#aq">Fundamenta,</hi> wenn man in die Erde ein<lb/>
gra&#x0364;bet/ nicht einerley Art: Denn &#x017F;ie ko&#x0364;nnen<lb/>
theils von Kie&#x017F;e oder trockenem Sande/ theils<lb/>
von Sumpffe oder Mora&#x017F;te/ theils gantz unter<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er/ theils von guter fetter und leimigter Er-<lb/>
den &#x017F;eyn. Je &#x017F;chlimmer nun der Grund i&#x017F;t/ und<lb/>
nach dem auch ein hohes und &#x017F;tarckes Werck da-<lb/>
rauf &#x017F;oll aufgefu&#x0364;hret werden/ ie tieffer muß er<lb/>
ge&#x017F;uchet und auch breiter angeleget werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>(3.) <hi rendition="#fr">Frage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Was zu thun wenn der Grund fel-<lb/>
&#x017F;igt und von harten Steinen<lb/>
i&#x017F;t?</hi></head><lb/>
            <p>Wenn der Grund fel&#x017F;igt und von harten<lb/>
Steinen i&#x017F;t/ hat man gar keines eingrabens von-<lb/>
no&#x0364;then/ und darff der&#x017F;elbe nur oben/ und an der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sei-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[265/0301] Von Suchung und Befeſtigung der ꝛc. wan aus Ruin derſelben/ die darauf aufgefuͤhrten koſtbahren Wercke moͤgen einigen Schaden leiden/ und er zu groſſer Verantwortung des we- gen geſetzet werden. (2.) Frage. Was iſt denn fuͤr ein Unterſchied bey bey denen Fundamenten/ und was hat man insgemein bey denſelben in acht zu nehmen? Gleichwie die obere Erde ſehr variret und un- terſchiedlichen iſt in kurtzen Diſtantzen/ alſo ſind auch die Fundamenta, wenn man in die Erde ein graͤbet/ nicht einerley Art: Denn ſie koͤnnen theils von Kieſe oder trockenem Sande/ theils von Sumpffe oder Moraſte/ theils gantz unter Waſſer/ theils von guter fetter und leimigter Er- den ſeyn. Je ſchlimmer nun der Grund iſt/ und nach dem auch ein hohes und ſtarckes Werck da- rauf ſoll aufgefuͤhret werden/ ie tieffer muß er geſuchet und auch breiter angeleget werden. (3.) Frage. Was zu thun wenn der Grund fel- ſigt und von harten Steinen iſt? Wenn der Grund felſigt und von harten Steinen iſt/ hat man gar keines eingrabens von- noͤthen/ und darff derſelbe nur oben/ und an der Sei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/301
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/301>, abgerufen am 26.04.2024.