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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Das V. Cap.
Seiten/ so viel möglichen geebnet/ iedoch ein-
wärts gegen die Festung zu in etwas abhengend
oder ein oder zwey Absätze an Statt der Verme
auswärts an den Enden gemachet werden/ da-
mit die darauf geführte Erde und Gebände nicht
auswärts den Hang gewinuen können/ und sie
nun so viel desto beständiger bleiben/ wenn man
solche mit Canoniren zu Ruiniren suchte.

(4.) Frage.
Was zu thun/ wenn der Grund
von Kieß und trockenem harten
Sand ist?

Wenn das Fundament aus Kieß oder trocke-
nem harten Sande bestehet/ bedarf es auch kei-
nes sonderlichen eingrabens/ und können 3. biß
6. S. tief/ nach dem das ober-Gebäude starck
oder schwach werden soll/ schon hierbey genung
seyn/ Fals man nur versichert ist/ daß unter sol-
chen Sand und Kieß nicht etwan noch ein Mo-
rast liege/ welches aus des Bodens bebender Be-
wegung leichtlich zu mercken/ oder durch eingra-
ben biß auf den harten Grund mit einer langen
Stangen zu erfahren stehet/ denn auf diesen Fall
müste der Grund nothwendiger weise tiefer und
biß auf die harte Erde gesuchet werden.

(5.) Frage.
Was ist zu thun/ wenn der Grund
Morastig ist?
Bey

Das V. Cap.
Seiten/ ſo viel moͤglichen geebnet/ iedoch ein-
waͤrts gegen die Feſtung zu in etwas abhengend
oder ein oder zwey Abſaͤtze an Statt der Verme
auswaͤrts an den Enden gemachet werden/ da-
mit die darauf gefuͤhrte Erde und Gebaͤnde nicht
auswaͤrts den Hang gewinuen koͤnnen/ und ſie
nun ſo viel deſto beſtaͤndiger bleiben/ wenn man
ſolche mit Canoniren zu Ruiniren ſuchte.

(4.) Frage.
Was zu thun/ wenn der Grund
von Kieß und trockenem harten
Sand iſt?

Wenn das Fundament aus Kieß oder trocke-
nem harten Sande beſtehet/ bedarf es auch kei-
nes ſonderlichen eingrabens/ und koͤnnen 3. biß
6. S. tief/ nach dem das ober-Gebaͤude ſtarck
oder ſchwach werden ſoll/ ſchon hierbey genung
ſeyn/ Fals man nur verſichert iſt/ daß unter ſol-
chen Sand und Kieß nicht etwan noch ein Mo-
raſt liege/ welches aus des Bodens bebender Be-
wegung leichtlich zu mercken/ oder durch eingra-
ben biß auf den harten Grund mit einer langen
Stangen zu erfahren ſtehet/ denn auf dieſen Fall
muͤſte der Grund nothwendiger weiſe tiefer und
biß auf die harte Erde geſuchet werden.

(5.) Frage.
Was iſt zu thun/ wenn der Grund
Moraſtig iſt?
Bey
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[266/0302] Das V. Cap. Seiten/ ſo viel moͤglichen geebnet/ iedoch ein- waͤrts gegen die Feſtung zu in etwas abhengend oder ein oder zwey Abſaͤtze an Statt der Verme auswaͤrts an den Enden gemachet werden/ da- mit die darauf gefuͤhrte Erde und Gebaͤnde nicht auswaͤrts den Hang gewinuen koͤnnen/ und ſie nun ſo viel deſto beſtaͤndiger bleiben/ wenn man ſolche mit Canoniren zu Ruiniren ſuchte. (4.) Frage. Was zu thun/ wenn der Grund von Kieß und trockenem harten Sand iſt? Wenn das Fundament aus Kieß oder trocke- nem harten Sande beſtehet/ bedarf es auch kei- nes ſonderlichen eingrabens/ und koͤnnen 3. biß 6. S. tief/ nach dem das ober-Gebaͤude ſtarck oder ſchwach werden ſoll/ ſchon hierbey genung ſeyn/ Fals man nur verſichert iſt/ daß unter ſol- chen Sand und Kieß nicht etwan noch ein Mo- raſt liege/ welches aus des Bodens bebender Be- wegung leichtlich zu mercken/ oder durch eingra- ben biß auf den harten Grund mit einer langen Stangen zu erfahren ſtehet/ denn auf dieſen Fall muͤſte der Grund nothwendiger weiſe tiefer und biß auf die harte Erde geſuchet werden. (5.) Frage. Was iſt zu thun/ wenn der Grund Moraſtig iſt? Bey

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/302>, abgerufen am 26.04.2024.