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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Die Stimme. IX. Buch.
§. 18.
Die Nase

Derjenige Weg, welcher über halb dem knochigen
und weichen Gaumen zur Nase fürt, stößt auch eine
weitläuftige, vielfache, durch Schleifgänge vergrößerte,
völlig knochige, mit einer breiartigen Membrane beklei-
dete Höle, die ganz offenbar erscheinet, wenn man sie
nach der Ablösung der Knochen, allein, und entblößet,
übrig behält. Die vornehmste von diesen Hölungen ist
tief, sie senkt sich nach dem Perpendikel von der Sieb-
platte nach dem Grunde der Nase nieder, der von den holen
Knochen des Kinnbakkens und Gaumens gebildet wird.
Mitten durch diese Höle läuft, wiewohl auf ungleiche
Weise, eine Scheidewand (z) dergestalt hindurch, daß
die Hälfte rechter Hand gewölbt ist, und sie den rechten
Theil des Ganges enger macht, oder daß dieses umge-
kehrt geschiehet (a), indem ich beides gesehen habe. Es
ist das Wesen der Nasenscheidewand ober und unterwerts,
wie auch hinterwerts, knochig, von vorne bildet es sich
aus einem dreiekkigen Knorpel.

Es schließen sich ferner an den Seitengang der Na-
senhöle noch drei große Hölungen vorwerts an, doch aber
dergestalt, daß sowohl das hintere (b), als das vordere
Ende derselben von der großen Höle ein Stükk ist (c).
Es wird also der unterste Gang, von den Nasenseiten,
und dem untersten Siebknochen, gemacht, dieser Gang
ist in der Mitte am höchsten, aber niedriger nach vorne,
und hinten zu (d).

Der
(z) [Spaltenumbruch] SCHNEIDER de catarrh.
L. IV.
S. 473. GVNZ Mem. des
fav. etrang.
S. 290. qvelmalz
program. de incurv. sept. nar. eer-
tin
Osteol. T. II.
S. 114.
(a) Allemal den linken Theil,
gvnz. S. 288.
(b) [Spaltenumbruch] Fasc. icon. IV. f. 3. bei Z und Y.
albin. T. IV.. f.
1. bis 5.
(c) Fasc. IV. f. 1. bei B. C. D. AL-
BIN.
e.
(d) Fasc. IV. f. 1. n. p. p. m.
f. 3. a. x. albin. Tab. e. d.
tarin osteograph. T. VII. V. V. W.
Die Stimme. IX. Buch.
§. 18.
Die Naſe

Derjenige Weg, welcher uͤber halb dem knochigen
und weichen Gaumen zur Naſe fuͤrt, ſtoͤßt auch eine
weitlaͤuftige, vielfache, durch Schleifgaͤnge vergroͤßerte,
voͤllig knochige, mit einer breiartigen Membrane beklei-
dete Hoͤle, die ganz offenbar erſcheinet, wenn man ſie
nach der Abloͤſung der Knochen, allein, und entbloͤßet,
uͤbrig behaͤlt. Die vornehmſte von dieſen Hoͤlungen iſt
tief, ſie ſenkt ſich nach dem Perpendikel von der Sieb-
platte nach dem Grunde der Naſe nieder, der von den holen
Knochen des Kinnbakkens und Gaumens gebildet wird.
Mitten durch dieſe Hoͤle laͤuft, wiewohl auf ungleiche
Weiſe, eine Scheidewand (z) dergeſtalt hindurch, daß
die Haͤlfte rechter Hand gewoͤlbt iſt, und ſie den rechten
Theil des Ganges enger macht, oder daß dieſes umge-
kehrt geſchiehet (a), indem ich beides geſehen habe. Es
iſt das Weſen der Naſenſcheidewand ober und unterwerts,
wie auch hinterwerts, knochig, von vorne bildet es ſich
aus einem dreiekkigen Knorpel.

Es ſchließen ſich ferner an den Seitengang der Na-
ſenhoͤle noch drei große Hoͤlungen vorwerts an, doch aber
dergeſtalt, daß ſowohl das hintere (b), als das vordere
Ende derſelben von der großen Hoͤle ein Stuͤkk iſt (c).
Es wird alſo der unterſte Gang, von den Naſenſeiten,
und dem unterſten Siebknochen, gemacht, dieſer Gang
iſt in der Mitte am hoͤchſten, aber niedriger nach vorne,
und hinten zu (d).

Der
(z) [Spaltenumbruch] SCHNEIDER de catarrh.
L. IV.
S. 473. GVNZ Mem. des
fav. etrang.
S. 290. qvelmalz
program. de incurv. ſept. nar. eer-
tin
Oſteol. T. II.
S. 114.
(a) Allemal den linken Theil,
gvnz. S. 288.
(b) [Spaltenumbruch] Faſc. icon. IV. f. 3. bei Z und Y.
albin. T. IV.. f.
1. bis 5.
(c) Faſc. IV. f. 1. bei B. C. D. AL-
BIN.
η.
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tarin oſteograph. T. VII. V. V. W.
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[672[674]/0680] Die Stimme. IX. Buch. §. 18. Die Naſe Derjenige Weg, welcher uͤber halb dem knochigen und weichen Gaumen zur Naſe fuͤrt, ſtoͤßt auch eine weitlaͤuftige, vielfache, durch Schleifgaͤnge vergroͤßerte, voͤllig knochige, mit einer breiartigen Membrane beklei- dete Hoͤle, die ganz offenbar erſcheinet, wenn man ſie nach der Abloͤſung der Knochen, allein, und entbloͤßet, uͤbrig behaͤlt. Die vornehmſte von dieſen Hoͤlungen iſt tief, ſie ſenkt ſich nach dem Perpendikel von der Sieb- platte nach dem Grunde der Naſe nieder, der von den holen Knochen des Kinnbakkens und Gaumens gebildet wird. Mitten durch dieſe Hoͤle laͤuft, wiewohl auf ungleiche Weiſe, eine Scheidewand (z) dergeſtalt hindurch, daß die Haͤlfte rechter Hand gewoͤlbt iſt, und ſie den rechten Theil des Ganges enger macht, oder daß dieſes umge- kehrt geſchiehet (a), indem ich beides geſehen habe. Es iſt das Weſen der Naſenſcheidewand ober und unterwerts, wie auch hinterwerts, knochig, von vorne bildet es ſich aus einem dreiekkigen Knorpel. Es ſchließen ſich ferner an den Seitengang der Na- ſenhoͤle noch drei große Hoͤlungen vorwerts an, doch aber dergeſtalt, daß ſowohl das hintere (b), als das vordere Ende derſelben von der großen Hoͤle ein Stuͤkk iſt (c). Es wird alſo der unterſte Gang, von den Naſenſeiten, und dem unterſten Siebknochen, gemacht, dieſer Gang iſt in der Mitte am hoͤchſten, aber niedriger nach vorne, und hinten zu (d). Der (z) SCHNEIDER de catarrh. L. IV. S. 473. GVNZ Mem. des fav. etrang. S. 290. qvelmalz program. de incurv. ſept. nar. eer- tin Oſteol. T. II. S. 114. (a) Allemal den linken Theil, gvnz. S. 288. (b) Faſc. icon. IV. f. 3. bei Z und Y. albin. T. IV.. f. 1. bis 5. (c) Faſc. IV. f. 1. bei B. C. D. AL- BIN. η. (d) Faſc. IV. f. 1. ν. π. π. μ. f. 3. α. ξ. albin. Tab. η. δ. tarin oſteograph. T. VII. V. V. W.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 672[674]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/680>, abgerufen am 27.04.2024.