Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.

Jch habe auch einige gleichsam limphatisch und
durchsichtig gefunden.

Sie pflegen da, wo die großen Blutadern an die-
sem Sinus hervorkommen, zu liegen (y), und es sollen
einige darunter an die Höle des Sinus gränzen (z), da
hingegen andere durch eine Zwischenhaut von diesem Si-
nus abgesondert werden (a). Vielleicht sind dieses die
kleinen, zahlreichen und zu beiden Seiten in fünf, oder
sechs Haufen verpackte, und an die innere Fläche der
harten Membrane, neben der Sichel und an dem an-
gränzendem Obertheile des Sinus (b) anhängende Drü-
sen bei dem Samuel Collins, oder vielleicht sind das
die, an den Gefäßen, bei dem sichelförmigen Fortsazze
anhängende Drüsen des Harders (c), oder die Drü-
sen, welche sich nach dem Raymund, Vieussens in
den am schweren Gebrechen darniederliegenden öfters fin-
den lassen (d), oder die fleischigen Anhänge, vermittelst
deren die harte Gehirnhaut, wo sie zwischen den Halb-
kugeln niedersteigt, nach dem Aumphret, Ridley (e)
an dem großen Gehirne anhängt.

Es sind zuverläßig dieienigen Drüsen, welche
Fanton im Jahr 1697 zu Paris gesehen, wie er sol-
ches dem Pacchion in einem Schreiben berichtet (f).
Dieses sind die Körnerchen, welche Johann Mery be-
schreibet (g). Man pfleget sie gemeiniglich dem Anton
Pacchion
zu zueignen (h), und es steht Mery (i) und
Fanton (k) diesem in der Ehre nach.

[Spaltenumbruch]

Man
Fasern durch welche sie von der har-
ten an die dünne Gehirnhaut ge-
hänget werden, eben da. S. 114.
(y) Hist. de l'Acad. 1701. S. 50.
(z) SANTORIN. angef. Ort.
(a) Eben da. PACCHION.
S. 258.
(b) S. 982.
(c) Angef. Ort. S. 159.
(d) System. vas. S. 229. und
[Spaltenumbruch] G. de la PEYRONIR. Mem. de
l'Acad.
1741. S 206.
(e) Of the brain S. 8.
(f) An PACCHION. S. 222. 223.
(g) Hist. de l'Acad. 1701. S. 50.
(h) Weitläuftig hat es PACCH.
beschrieben in epist. ad SCHROECK
auch PETIT hat es epist. 1. S. 12.
(i) Ep. ad PACCH. S. 264.
(k) S. 222, an PACCHION.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.

Jch habe auch einige gleichſam limphatiſch und
durchſichtig gefunden.

Sie pflegen da, wo die großen Blutadern an die-
ſem Sinus hervorkommen, zu liegen (y), und es ſollen
einige darunter an die Hoͤle des Sinus graͤnzen (z), da
hingegen andere durch eine Zwiſchenhaut von dieſem Si-
nus abgeſondert werden (a). Vielleicht ſind dieſes die
kleinen, zahlreichen und zu beiden Seiten in fuͤnf, oder
ſechs Haufen verpackte, und an die innere Flaͤche der
harten Membrane, neben der Sichel und an dem an-
graͤnzendem Obertheile des Sinus (b) anhaͤngende Druͤ-
ſen bei dem Samuel Collins, oder vielleicht ſind das
die, an den Gefaͤßen, bei dem ſichelfoͤrmigen Fortſazze
anhaͤngende Druͤſen des Harders (c), oder die Druͤ-
ſen, welche ſich nach dem Raymund, Vieuſſens in
den am ſchweren Gebrechen darniederliegenden oͤfters fin-
den laſſen (d), oder die fleiſchigen Anhaͤnge, vermittelſt
deren die harte Gehirnhaut, wo ſie zwiſchen den Halb-
kugeln niederſteigt, nach dem Aumphret, Ridley (e)
an dem großen Gehirne anhaͤngt.

Es ſind zuverlaͤßig dieienigen Druͤſen, welche
Fanton im Jahr 1697 zu Paris geſehen, wie er ſol-
ches dem Pacchion in einem Schreiben berichtet (f).
Dieſes ſind die Koͤrnerchen, welche Johann Mery be-
ſchreibet (g). Man pfleget ſie gemeiniglich dem Anton
Pacchion
zu zueignen (h), und es ſteht Mery (i) und
Fanton (k) dieſem in der Ehre nach.

[Spaltenumbruch]

Man
Faſern durch welche ſie von der har-
ten an die duͤnne Gehirnhaut ge-
haͤnget werden, eben da. S. 114.
(y) Hiſt. de l’Acad. 1701. S. 50.
(z) SANTORIN. angef. Ort.
(a) Eben da. PACCHION.
S. 258.
(b) S. 982.
(c) Angef. Ort. S. 159.
(d) Syſtem. vaſ. S. 229. und
[Spaltenumbruch] G. de la PEYRONIR. Mem. de
l’Acad.
1741. S 206.
(e) Of the brain S. 8.
(f) An PACCHION. S. 222. 223.
(g) Hiſt. de l’Acad. 1701. S. 50.
(h) Weitlaͤuftig hat es PACCH.
beſchrieben in epiſt. ad SCHROECK
auch PETIT hat es epiſt. 1. S. 12.
(i) Ep. ad PACCH. S. 264.
(k) S. 222, an PACCHION.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0198" n="162"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Jch habe auch einige gleich&#x017F;am limphati&#x017F;ch und<lb/>
durch&#x017F;ichtig gefunden.</p><lb/>
            <p>Sie pflegen da, wo die großen Blutadern an die-<lb/>
&#x017F;em Sinus hervorkommen, zu liegen <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;t. de l&#x2019;Acad.</hi> 1701. S. 50.</note>, und es &#x017F;ollen<lb/>
einige darunter an die Ho&#x0364;le des Sinus gra&#x0364;nzen <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">SANTORIN.</hi> angef. Ort.</note>, da<lb/>
hingegen andere durch eine Zwi&#x017F;chenhaut von die&#x017F;em Si-<lb/>
nus abge&#x017F;ondert werden <note place="foot" n="(a)">Eben da. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PACCHION.</hi></hi><lb/>
S. 258.</note>. Vielleicht &#x017F;ind die&#x017F;es die<lb/>
kleinen, zahlreichen und zu beiden Seiten in fu&#x0364;nf, oder<lb/>
&#x017F;echs Haufen verpackte, und an die innere Fla&#x0364;che der<lb/>
harten Membrane, neben der Sichel und an dem an-<lb/>
gra&#x0364;nzendem Obertheile des Sinus <note place="foot" n="(b)">S. 982.</note> anha&#x0364;ngende Dru&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en bei dem <hi rendition="#fr">Samuel Collins,</hi> oder vielleicht &#x017F;ind das<lb/>
die, an den Gefa&#x0364;ßen, bei dem &#x017F;ichelfo&#x0364;rmigen Fort&#x017F;azze<lb/>
anha&#x0364;ngende Dru&#x0364;&#x017F;en des <hi rendition="#fr">Harders</hi> <note place="foot" n="(c)">Angef. Ort. S. 159.</note>, oder die Dru&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en, welche &#x017F;ich nach dem <hi rendition="#fr">Raymund, Vieu&#x017F;&#x017F;ens</hi> in<lb/>
den am &#x017F;chweren Gebrechen darniederliegenden o&#x0364;fters fin-<lb/>
den la&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Sy&#x017F;tem. va&#x017F;.</hi> S. 229. und<lb/><cb/> <hi rendition="#aq">G. de la PEYRONIR. Mem. de<lb/>
l&#x2019;Acad.</hi> 1741. S 206.</note>, oder die flei&#x017F;chigen Anha&#x0364;nge, vermittel&#x017F;t<lb/>
deren die harte Gehirnhaut, wo &#x017F;ie zwi&#x017F;chen den Halb-<lb/>
kugeln nieder&#x017F;teigt, nach dem <hi rendition="#fr">Aumphret, Ridley</hi> <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Of the brain</hi> S. 8.</note><lb/>
an dem großen Gehirne anha&#x0364;ngt.</p><lb/>
            <p>Es &#x017F;ind zuverla&#x0364;ßig dieienigen Dru&#x0364;&#x017F;en, welche<lb/><hi rendition="#fr">Fanton</hi> im Jahr 1697 zu Paris ge&#x017F;ehen, wie er &#x017F;ol-<lb/>
ches dem <hi rendition="#fr">Pacchion</hi> in einem Schreiben berichtet <note place="foot" n="(f)">An <hi rendition="#aq">PACCHION.</hi> S. 222. 223.</note>.<lb/>
Die&#x017F;es &#x017F;ind die Ko&#x0364;rnerchen, welche <hi rendition="#fr">Johann Mery</hi> be-<lb/>
&#x017F;chreibet <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;t. de l&#x2019;Acad.</hi> 1701. S. 50.</note>. Man pfleget &#x017F;ie gemeiniglich dem <hi rendition="#fr">Anton<lb/>
Pacchion</hi> zu zueignen <note place="foot" n="(h)">Weitla&#x0364;uftig hat es <hi rendition="#aq">PACCH.</hi><lb/>
be&#x017F;chrieben <hi rendition="#aq">in epi&#x017F;t. ad SCHROECK</hi><lb/>
auch <hi rendition="#aq">PETIT</hi> hat es <hi rendition="#aq">epi&#x017F;t.</hi> 1. S. 12.</note>, und es &#x017F;teht <hi rendition="#fr">Mery</hi> <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">Ep. ad <hi rendition="#g">PACCH.</hi></hi> S. 264.</note> und<lb/><hi rendition="#fr">Fanton</hi> <note place="foot" n="(k)">S. 222, an <hi rendition="#aq">PACCHION.</hi></note> die&#x017F;em in der Ehre nach.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/>
            <cb/>
            <p>
              <note xml:id="f34" prev="#f33" place="foot" n="(x)">Fa&#x017F;ern durch welche &#x017F;ie von der har-<lb/>
ten an die du&#x0364;nne Gehirnhaut ge-<lb/>
ha&#x0364;nget werden, eben da. S. 114.</note>
            </p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[162/0198] Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. Jch habe auch einige gleichſam limphatiſch und durchſichtig gefunden. Sie pflegen da, wo die großen Blutadern an die- ſem Sinus hervorkommen, zu liegen (y), und es ſollen einige darunter an die Hoͤle des Sinus graͤnzen (z), da hingegen andere durch eine Zwiſchenhaut von dieſem Si- nus abgeſondert werden (a). Vielleicht ſind dieſes die kleinen, zahlreichen und zu beiden Seiten in fuͤnf, oder ſechs Haufen verpackte, und an die innere Flaͤche der harten Membrane, neben der Sichel und an dem an- graͤnzendem Obertheile des Sinus (b) anhaͤngende Druͤ- ſen bei dem Samuel Collins, oder vielleicht ſind das die, an den Gefaͤßen, bei dem ſichelfoͤrmigen Fortſazze anhaͤngende Druͤſen des Harders (c), oder die Druͤ- ſen, welche ſich nach dem Raymund, Vieuſſens in den am ſchweren Gebrechen darniederliegenden oͤfters fin- den laſſen (d), oder die fleiſchigen Anhaͤnge, vermittelſt deren die harte Gehirnhaut, wo ſie zwiſchen den Halb- kugeln niederſteigt, nach dem Aumphret, Ridley (e) an dem großen Gehirne anhaͤngt. Es ſind zuverlaͤßig dieienigen Druͤſen, welche Fanton im Jahr 1697 zu Paris geſehen, wie er ſol- ches dem Pacchion in einem Schreiben berichtet (f). Dieſes ſind die Koͤrnerchen, welche Johann Mery be- ſchreibet (g). Man pfleget ſie gemeiniglich dem Anton Pacchion zu zueignen (h), und es ſteht Mery (i) und Fanton (k) dieſem in der Ehre nach. Man (x) (y) Hiſt. de l’Acad. 1701. S. 50. (z) SANTORIN. angef. Ort. (a) Eben da. PACCHION. S. 258. (b) S. 982. (c) Angef. Ort. S. 159. (d) Syſtem. vaſ. S. 229. und G. de la PEYRONIR. Mem. de l’Acad. 1741. S 206. (e) Of the brain S. 8. (f) An PACCHION. S. 222. 223. (g) Hiſt. de l’Acad. 1701. S. 50. (h) Weitlaͤuftig hat es PACCH. beſchrieben in epiſt. ad SCHROECK auch PETIT hat es epiſt. 1. S. 12. (i) Ep. ad PACCH. S. 264. (k) S. 222, an PACCHION. (x) Faſern durch welche ſie von der har- ten an die duͤnne Gehirnhaut ge- haͤnget werden, eben da. S. 114.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/198
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/198>, abgerufen am 26.04.2024.